Mauern bauen...
geht sowas von schnell,Mauern wieder einreißen braucht oft Jahre,denn man hat sie ja gut festzementiert.
Nach der Trennung von meinem Mann ,als ich in die katatonische Starre des Entsetzens fiel,das ausgerechnet ich von ihm betrogen und über Monate hintergangen wurde,habe ich gemerkt,wie wichtig die Streicheleinheiten meiner verletzten Seele durch Freunde waren.
Sie halfen mir durch ihren Zuspruch zumindestens erstmal am Leben generell nicht zu verzweifeln,zu überleben,wenn auch zunächst im Vakuum.
Was nun mein Verhältnis zu Männern angeht,ist der Schutzpanzer noch sehr hoch,aus Angst wieder verletzt zu werden.
Aber durch viele Gespräche,sei es mit Freunden oder aber professionellen Helfern,die mich quasi gezwungen haben,mir klar zu werden,was will ich w i r k l i c h,und mich nicht mehr selber zu belügen und einzuigeln,wage ich mich nun wieder, zu vertrauen.
Keiner verlangt,das man die Mauer auf einmal komplett umstürzt,denn das ist kräftemäßig schier unmöglich.Und man darf sich
auch gar nicht unter Eigendruck setzen,sondern die Mauer kann auch Stein für Stein abgetragen werden,peu-á-peu.
Dieses Gefühl,man ist völlig tot,innerlich,spürt sich selber nicht mehr,nicht mal mehr den Schmerz,denn um den zu vermeiden,sich dem auszusetzen,der Trauer um etwas unwiderbringlich Verlorenes ist m.E.ein Schutzmechanismus des Körpers/Gehirnes,ähnlich wenn jemand den man geliebt hat,stirbt.Dumm nur,wenn dieser Mechanismus nicht aufhört zu funktionieren,vielleicht,so meine Theorie dazu, bleibt er auch aktiv,wenn man ihn ganz bewußt aufrechterhält,ihn hegt und pflegt,nur um sich nicht der Situation des Trauerns um- was- auch- immer stellen will.
Diese innerlichen Blockaden zu lösen,schafft man meist nicht mehr alleine.Denn je länger sie existieren,umso härter sind sie.Dazu bedarf es Hilfe von außen,jemand der quasi die Mauer von außen ein Stück weit öffnet,Hilfe zur Selbsthilfe.