Zitat von ****nny:
„Äußere Einflüsse wie zb tolle Erfahrungsberichte im Joy können einen ja neugierig machen etwas Neues zu probieren. Das würde ich dann allerdings nicht als Fremdbestimmung sehen.
Drängt mir allerdings mein Sexpartner eine neue Spielerei auf, die er irgendwo gefunden hat, dann wäre das für mich absolut fremdbestimmt.
Meist werden als äußere Einflüsse aber Erziehung, gesellschaftliche Normen etc genannt und diesen kann man folgen oder eben auch nicht. Da fängt für mich/uns die Selbstbestimmung dann schon an und es gehört zumindest Selbstreflexion dazu.
Genau, wenn man "gedrängt" wird, soll etwas gegen den eigenen Willen geschehen, und das ist ja gewissermaßen die Lehrbuchdefinition von Fremdbestimmtheit.Drängt mir allerdings mein Sexpartner eine neue Spielerei auf, die er irgendwo gefunden hat, dann wäre das für mich absolut fremdbestimmt.
Meist werden als äußere Einflüsse aber Erziehung, gesellschaftliche Normen etc genannt und diesen kann man folgen oder eben auch nicht. Da fängt für mich/uns die Selbstbestimmung dann schon an und es gehört zumindest Selbstreflexion dazu.
Dagegen fühlt sich das Nachgeben einer durch Erfahrungsberichte stimulierten Neugier sehr selbstbestimmt an.
Und dazwischen - Achtung! - liegt ein riesiger Graubereich. Etwa wenn der Sexpartner , angeregt durch enthusiastische Erfahrungsberichte, eine Praktik ausprobieren möchte, der man selbst bisher neutral gegenüberstand.
Das wäre dann wohl mittelgrau?
Und wenn man so tut, als gäbe es eine scharfe Grenze, jenseits derer man fremdbestimmt wird, und diesseits derer das goldene Reich der Autonomie liegt, dann ist das eben Gedankenfaulheit. Neudeutsch: Unterkomplex.
Und letztlich war die Frage des TE ja sehr differenziert gestellt: Können wir von Selbstbestimmung reden, wenn wir uns von Klischees leiten lassen?
Hier ist nicht nach dem sturen Funktionieren nach sozialen Normen gefragt (wäre sicher auch die falsche Plattform dafür), sondern eben nach dem Maß, in dem wir bestimmte Praktiken ritualisiert reproduzieren. Wenn ich mir nur die Terminologie aus den BDSM-Foren anschau, dann scheint mir hier ein hoher Grad an Ritualisierung vorzuherrschen.
Ist es im Stinobereich wirklich anders? Und sind Männer, um on-topic zu bleiben, wirklich im beschriebenen Sinne selbstreflexiv und problematisieren ihre Praktiken? Klopfen sie daraufhin ab, ob sie nur tun, was ihnen in Film, Funk und Fernsehen (respektive beim Männerabend und auf Youporn) vorgelebt und gezeigt wird, oder ob ihnen ihnen schon immer ein innerer Drang angelegt war, zu tun, was sie eben tun, der lediglich durch andere geweckt werden musste?
Meine 5 Cent: Die allermeisten eher nicht.