@Rosti_1
Mir scheint, Du bringst da ein wenig durcheinander.
Psychotherapie ist ein Handwerk, keine Wissenschaft. Und in der Psychotherapie geht es immer ums Individuum. Die Ausbildung zum Psychotherapeten kann auf bestimmte Studiengänge (z.B. Psychologie) gesattelt werden.
Die Psychologie hingegen ist eine empirische Wissenschaft. Natürlich geht es da um Kategorisierung und Normverteilungen etc.pp.
Das Joy hat 3 Mio. User. Angenommen die Hälfte davon sind Männer - also 1,5 Mio. Kein Mensch hat die Zeit, mit jedem der Männer einen Small-Talk zu führen. Da geht es also ums Vorsortieren und Filtern. Also um Wahrscheinlichkeiten und Normverteilung.
Nun Mal angenommen, ich lege Deine Definition von Reife zugrunde. In Deiner soll es beim Reifegrad ein paar wenige extreme Ausreißer nach oben geben. - OK. - Doch online werden diese Ausnahmen beim Vorsortieren sowieso nicht berücksichtigt. Ins individuelle Kennenlernen geht es erst später.
Du bist in dieser Diskussion zwar mit Herzblut für Ausnahmen eingetreten.
Doch hier geht's ums Online-Dating!
User geben dem TE Antworten auf die Frage, warum er online häufiger "zu jung" zu hören bekommt als in seinem Swingerclub.
Du trittst dafür ein, dass die Menschen auch mehr an die Ausnahmen denken sollen. Was hat das hier zu suchen?
****i_1:
Ich muss ehrlich zugeben, das ich Standardmodelle bzw. Generell Richtwerte, nicht mag.
Da Du mit den wissenschaftlichen Standarts in Bezug auf Persönlichkeitsentwicklung und psychosozialer Entwicklung nichts anfangen kannst, nutzt Du offensichtlich eine andere Definition von Reife als ich. Gut möglich, dass es nach Deiner Definition extreme Ausreißer im Reifegrad nach oben geben kann.
Doch die Standarts beinhalten
normale Lebensphasen inklusive körperlicher Veränderungen, welche die Entwicklungsstufen erst einleiten. Diese Entwicklungen können durch äußere Umstände gestört und verzögert, jedoch nicht vorgezogen werden. Dementsprechend sind die Ausreißer nach oben durch den Alterungsprozess stark begrenzt.
Ich finde es überflüssig darüber zu streiten, ob die gelungene Bewältigung extremer Lebenserfahrungen einem Menschen "spezielle Reife" verleihen können oder nicht. - Natürlich können sie das!
Zum Beispiel die Kriegserfahrungen von Soldaten.
Diese werden jedoch in den Standarts der Persönlichkeitsentwicklung überhaupt nicht berücksichtigt. Denn die Standarts konzentrieren sich aufs Leben - nicht aufs Überleben.
Wären wir seit Jahrzehnten im Kriegszustand, wären unsere Standarts mit Sicherheit aufs Überleben ausgerichtet. Gewalterfahrungen und die Bewältigung der damit einhergehenden Krisen würden normaler Bestandteil der Persönlichkeitskeitsentwicklung eines jeden von uns.
Hierzulande ist das zur Zeit jedoch nicht normal und im normalen Leben ist "spezielle Reife" nicht so gefragt. Und ich hoffe, dass das so bleibt.