Meines Wissens nach zeichnet sich Nymphomanie durchaus unter anderem durch Promiskuität und Beziehungsunwillen aus. Viel Sex zu haben, viel Sex zu wollen, unersättlich sein ist noch nicht zwangsläufig nymphoman, aber wenn Faktoren wie fortlaufend fremde Sexpartner, Selbstakzeptanz/Selbstliebe nur durch Begehrtwerden und Bindungsunwillen/angst hinzukommen, dann könnte man durchaus ins Bild passen.
Und wenn man sich selbst als "süchtig" nach eben diesen Eroberungen, nach ständigem fremden Sexualkontakt bezeichnet, immerzu begehrt werden muss und sich mit dauerhaften Beziehungen schwer tut, halte ich die Bezeichnung nymphoman/sexsüchtig durchaus für legitim.
Allerdings ist das meines Erachtens kein Weltuntergang. Ich habe ebenfalls hypersexuelle Phasen, die regelmäßig auftreten, aber es ist kein Dauerzustand bei mir. Der Punkt der Promiskuität fehlt mir auch, allerdings hat das mit meiner Schüchternheit zu tun. Wäre die nicht da, würde ich in hypersexuellen Phasen durchaus mit einigen fremden Männern schlafen, aber mich kostet das halt zu viel Überwindung.
Ich habe in diesen Phasen sehr viel Sex, mehrmals am Tag, masturbiere zusätzlich bis zu achtmal am Tag, meine Ansprüche an Sexualpartner sinken gewaltig und ich kenne das Gefühl, dann "süchtig" nach sexueller Aufmerksamkeit zu sein und mich dann am wohlsten zu fühlen, wenn mich jemand sexuell begehrt und mich ins Nirvana fickt.
Allerdings leide ich in diesen Zuständen gleichzeitig, weil mir die dauerhafte Befriedigung fehlt. Ich habe ständig Lust, brauche es extrem und viel, aber bin nicht vollends befriedigt. Das führt dann auch zu Verzweiflung und Heulkrämpfen. In den ersten Tagen ist das Gefühl noch toll, aber wenn man dann merkt, dass man nie richtig befriedigt ist, wird es anstrengend und irgendwann schrecklich.
Ich will deswegen auch eine Sexualtherapie.
Solange es so, wie es für dich läuft, für dich auch in Ordnung ist, halte ich das alles für gar nicht schlimm. Tu, was dir gefällt und womit du dich wohlfühlst. Stellt sich Leidensdruck ein, so wie bei mir, ist professionelle Hilfe nicht verkehrt.