Unterschied zw. "überhaupt" und "gut"
Immer wieder gibt bei Frauen und Männern mindestens zwei leidende
Fraktionen: a) überhaupt gepoppt und b) gut gepoppt.
Unter a) erscheinen leidende Menschen -meist in einer Beziehung-
bei denen Sex zu wenig bis hin zu fast gar nicht mehr vorkommt.
Das ist sehr schade für diese Menschen, denn sie leben in einer
Beziehung, die sie mehr oder weniger ausfüllt, aber jedenfalls irgendwie ausfüllt und oft haben sie auch gemeinsam Verpflichtungen übernommen.
Da sind Familien mit Kindern gegründet worden, Häuser gebaut usw. und so fort. Eine meist Ehe eben, egal ob mit oder ohne Trauschein. Nur
meist einer der Beiden mag nicht mehr mit dem anderen ficken oder
Sex haben wie ausgestaltet auch immer. Jedenfalls nicht so oft.
Darunter leiden wohl meist mehr Männer jedoch auch Frauen melden
sich immer mehr deswegen zu Wort. Die wenigen Male von 1x im Jahr bis zu 2x im Monat sind die Notration. "Sie will schon ficken", schrieb mir eine anonyme Freundin zu dem Problem, "nur nicht mit Dir!" Das saß.
Wenns gar nicht mehr geht mit meiner Lust dann eben mit Dir, da kein anderer greifbar. Ein Anderer ist aber nicht greifbar, weil es unser
Familien- , unser Finanzierungs, -unser Irgendwasmodell zerstört würde.
Dass der Partner ein guter Popper sein könnte, entgeht den Protagonisten.
b) Weniger ist mehr! Die Weniger ist Mehr-Fraktion erliegt einer
faulen Ausrede. Denn wer weiss schon im Vorhinein, ob ein Poppdate
gut oder schlecht sein wird? Niemand. Dem Paar, das sich verpflichtete
365 Tage im Jahr zu poppen, war das zu viel. Dennoch brachte es ihnen
etwas. Sie erkannten mehr Sexvarianten. Ohne, dass ich es weiß, wird
dabei "Hausmannskost" sowie der "Bringer schlechthin" gewesen sein,
je nach dem, wie man drauf ist und wieviel Zeit man/frau für Vorbereitungen hat oder Bock. Ist in der Küche nicht anders.
Für mch ist der Vergleich Erotik und Küche ziemlich gut.
Essen muß jeder, poppen eigentlich auch!
Das "eigentlich" weist schon auf die gesellschaftliche Norm.
Das Tabu ist der Schleier, der es möglich macht, dass Menschen sexuell
verhungern. Dss ist deswegen traurig, weil sie meiner Meinung nach
an Körper und Seele Schaden nehmen. Sexuell und emotional
zufriedene Menschen können Unglaubliches voranbringen.
Der gesellschaftliche Tabuschleier schützt die Täter: sie nisten sich
in Beziehungen ein und sind nicht fähig sich ihrer Verantwortung zu stellen:
bist Du der Lover meines Lebens oder bist Du es nicht?