War das Flirten in den 1980er Jahren ohne Internet schöner?

Ich finde es einfach nur nervig, wenn ständig den "guten alten Zeiten" hinterher getrauert wird. Heute gibt es dank Internet eben mehr Möglichkeiten zu flirten und Leute kennen zu lernen. Und niemand wird davon abgehalten, wie in alten Zeiten raus zu gehen und in der realen Welt zu flirten. Die Gelegenheiten sind vielfältiger geworden, und das ist doch was Positives. Die 80er sind Geschichte, und ich lebe lieber im Hier und Jetzt anstatt darüber nach zu grübeln, was früher besser war. Und das ist auch ein Grund, warum ich persönlich mit jüngeren Leuten besser klar komme.

...es geht doch nicht ums Grübeln. Aber Du gestattest schon, dass Vergleiche angestellt werden und dass man dann eben zu der Erkenntis kommen kann, dass bestimmte Dinge in der Verrgangenheit vielleicht doch besser waren? Nur weil jetzt etwas gerade "in" oder "Hipp" ist. muss es ja nicht unbedingt auch gut sein... Auch ich komme gut mit jungen Leuten klar, vor allem wenn sie nicht glauben, jedem Mainstream hinterherlaufen zu müssen. Jede Generation glaubt, die Welt neu erfinden zu müssen, nur um dann herauzufinden, dass manche Dinge doch nicht so schlecht sind, wie sie sind......

einen "schönen" Romantitel von Wolf Wondratschek: "Früher begann der Tag mit einer Schusswunde".

Natürlich hatte jede Zeit ihr Gutes, auch die Achtziger, und wer will kann sich zurückbeamen, indem er unter anderen Kulturen lebt, Tatsache ist aber, dass diese Zeit in unserer Zivilisation optimal ist. Ich bedaure nur, dass ich schon damit rechnen muss, sie nicht mehr voll auskosten zu können. Wer nicht mit einer Glas halb leer-Mentalität lebt, wird mir zustimmen können. Es gibt einfach durch das Internet Möglichkeiten , die früher nur erträumt werden konnten. Meine Geliebte hätte ich wohl nie gefunden, hätte ich auf einen vis à vis-Flirt warten müssen, andere Frauen ebenfalls nicht. Allerdings bin ich auch bereit, den Segnungen des Internets Rechnung zu tragen und auch größere Strecken in Kauf zu nehmen.

Wir kommen auch mit den Jüngeren gut klar...sehr gut so gar,allein schon durch unsere Kinder,die Mitte 20 sind und deren Freunde uns für besonders cool halten,weil wir halt so offen allem gegenüber sind...Und die im Übrigen auch trotz ihres jungen Alters und der Entwicklung der nachfolgenden Generationen,schon der „alten“ Zeit wehmütig hinterher blicken...

Nichtsdestotrotz gibt es halt aus den 80'gern Ereignisse,Momente und Erlebnisse,die einem besonders in Erinnerung geblieben sind...Und das hat in meinen Augen nix mit Nachtrauern oder verstaubten Ansichten zu tun,nein ganz einfach weil sie im Herzen sind...Weil sie ein Gefühl auslösen,wenn man an sie denkt....

Ja und Diejenigen,bei denen alles schlecht war,die überhaupt keine positiven Erlebnisse oder Erfahrungen gemacht haben,klar,die können das nicht mehr hören,geschweige denn darüber sprechen...Erinnert vielleicht zu sehr an diese Zeiten,reißt eventuell alte Wunden auf usw.

Aber es gibt eben auch die Anderen...Die diese Zeit genossen haben,die sich geborgen gefühlt haben,jede Menge Schönes erlebt haben,obwohl sie eingeschränkter waren,aufgrund der noch nicht so entwickelten Technik...Ja und auch vielleicht weil sie jünger waren...Ja und?Deswegen ist man ja jetzt nicht vergreist von den Gedanken an alte Zeiten und verschlossen allem Neuen gegenüber...

Was Offenheit,Ehrlichkeit,Empathie und Herzlichkeit angeht,da wünschte ich mir schon manchmal die alten Zeiten zurück...Diese gewisse Oberflächlichkeit von einigen Menschen heute geht MIR oftmals auf den Zeiger und nervt! Aber auch damit kann ich leben! Weil ich für mich weiß,das ich nicht so bin! Und es gibt bestimmt noch Menschen,denen es ähnlich geht,hoffe ich zumindest....

Früher war nicht alles besser,es war anders...Und gilt für das Heute und Jetzt eben genauso.Punkt!

Mein Wort zum Wochenende!

Und nun bitte wieder


Schreibt „Sie“

Ich brauch wohl Nachhilfe wie das gehen soll und was da rauskommen soll? Ich habe da wohl keinen Bedarf , weil ich schon täglich durch meinen Beruf genug flirten kann oder es liegt am anderen Wort-
verständnis. Ich machs eben ,egal der Jahre.

ist generell eine Kunst, die nicht viele wirklich beherrschen - egal, ob Internet oder nicht.
Im Internet funktioniert der Flirt (zumindest bei mir) hauptsächlich über einen gekonnten Umgang mit Sprache und Gedanken. Das ist leider bei vielen ein Ausschlusskriterium
Klar kann man im Internet die Trefferquote erhöhen, aber qualitativ gesehen relativiert sich das ganz schnell wieder!
Stichwort 80ger: es war eine bewegtere Zeit, weil die Lebensrichtung noch ganz offen war, und das bleibt mir in bester Erinnerung!
Edit: das macht einen nicht - wie hier öfters zu lesen ist - zu einem Ewiggestrigen. Alle zeitlichen Ebenen sind miteinander untrennbar verbunden. Die Floskel des Hier und Jetzt mit beiden Beinen Pferde stehlen, geht mir in dem Zusammenhang ganz gehörig auf den Zeiger!

Im Grunde geht es bei dieser Diskussion ja nur um die Frage, wie sich das Flirten, Daten, Sexleben und Beziehungsanfänge durch das Internet verändert hat. Insofern müssen dafür nicht die 80er bemüht werden, denn ich habe vor 2000 keinen Flirt und kein Date über das Internet in Gang gebracht, aber seit Anfang der 2000er einige.

Wenn meine sexuellen Fantasien dem Mainstream entsprechen würden, würde ich das Internet vielleicht nur als eine Erweiterung der Möglichkeiten beim Flirten sehen, aber dadurch dass ich Fetischist und BDSMer bin, sehe ich es als große Befreiung und kann in der Rückschau nur sagen, dass ich mir in den 90ern ein Internet gewünscht hätte, damit ich als Jugendlicher und junger Erwachsener nicht so sehr das Gefühl gehabt hätte, mit meinen sexuellen Fantasien fast allein zu sein.

Ich habe erst mit Mitte 20 (also Mitte der 90er) andere Fetischisten und BDSMer kennengelernt und das auch nur sehr langsam und sporadisch. Wäre ich jetzt 18, hätte ich längst z.B. den Joyclub recherchiert und mich dort angemeldet, und mich mit einer, die zumindest so ähnlich tickt wie ich, zum Eisessen verabredet.

....ohne Zweifel bietet das Internet reichhaltige Möglichkeiten, andere Menschen kennenzulernen, vor allem wenn man bestimmte, nicht unbedingt alltägliche Vorstellungen oder Neigungen hat. Aber die Suche nach Gleichgesinnten verstehe ich nicht unter "flirten". "Flirten" ist für mich der leichte, spielerische Austausch von Worten, eventuell sogar auch nur von Blicken, die mir ein kleines Hochgefühl vermitteln, auch wenn man den Anderen niemals mehr wiedersehen wird... Klar kann man das durchaus auch im Netz, z.B. als Antwort auf eine Danke für einen Beitrag. Aber das läuft immer zeitversetzt und ist für mich nur ein nettes Geplänkel, aber kein wirklicher Flirt...

Dass ich dir mall zustimmen muss ...

Diese Leichtigkeit im zwischenmenschlichen Kontakt erreicht man nicht durch Tastaturgplänkel, sondern wenn man den Menschen sehen, hören, riechen, vielleicht auch fühlen kann.

Und genau diese Möglichkeiten sind ja heute auch noch gegeben. Mann/Frau muss einfach nur den Computer ausschalten und raus gehen. Und wenn Mann/Frau es schafft, das Handy mal in der Tasche zu lassen und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, sollte einem realen Flirt nichts mehr im Wege stehen.

Flirten ist immer noch ein Interaktion zwischen zwei Menschen. Online kann man sich zwar verabreden aber richtig flirten mit lächeln und Komplimenten; das funktioniert nur Offline.

beginnt mit Herstellung des Kontakts. Das kann telefonisch oder per skype lange vor dem ersten Treffen geschehen, eben nicht nur offline.

Für mich ist der Aspekt , Menschen kennenzulernen, die ich im wahren Leben nie wahrnehmen oder treffen könnte. Durch den Internet-Kontakt wird fokussiert, werden ablenkende, störende Details ausgeblendet. Flirten an der Bar war nie meins, zumal ich in Bars von vornherein nicht alleine war, weil ich mich niemand aufdrängen will. Und Flirt im Alltag ist ein zweischneidiges Schwert, nach #metoo ganz besonders. Wer da ungeschickt ist, kann ganz unabsichtlich die heutige Realität kennenlernen.

Das geht ja schon in Richtung gezielte Suche.

Flirt ist für mich erst einmal etwas Unverbindliches ohne sexuellen Kontakt. Das kann auch der Kellner oder Tankwart sein, an denen mich ihre charmante Art anspricht, nicht ihr Status oder irgendwelche sexuellen Präferenzen.
Flirt ist erstmal nicht zielgerichtet - außer vielleicht mal ein nettes Gespräch zu haben.

Und hier wird nach Vorlieben und Neigungen abgecheckt, wer da nicht in ein Beuteschema passt, fällt schon nach kurzer Zeit raus
und wird manchmal von perfiden Zeitgenossen sogar auf ignore gesetzt.
Da geht jede Leichtigkeit und der Spaß am Austausch verloren, wenn es nur eine "Geschäftsbeziehung" zur Erfüllung bestimmter Wünsche ist.

es ist heute anders. Und man kann der Vergangenheit nachtrauern, hilft nix.
Ob es die Jugend von heute auch so empfindet, ist zu bezweifeln. Denn, die
wachsen ja mit der heutigen Technik und Art der Kommunikation auf. Was
auf jeden Fall fehlt, ist der Augenblick. Denn meist haben die nur den
Displayblick. Und der aktiviert lediglich das Smartphone. Ein Augenblick,
kann dagegen Hormone aktivieren, die dann wiederum den ganzen Körper
mit einbeziehen. Aber, sowas muss man lernen und auch üben. Und ich
bin mir ziemlich sicher, dass wir das früher besser konnten...
Aber ob es schöner war, müssen andere beurteilen...

Bei mir geht Flirten auch nur offline, denn für mich bedeutet das, mein Gegenüber anzulächeln, ihm nette Blicke zuzuwerfen und vielleicht einen Smalltalk zu beginnen, egal ob es der attraktive junge Mann ist, der mir in der Bahn gegenüber sitzt oder der nette Mitarbeiter im Fitness-Studio. Mit einem halbnackten Torso oder einem großen Smiley, was ich hier oft auf Profilbildern sehe, flirte ich nicht.

So stelle ich fest, dass flirten unterschiedlich empfunden wird.

Für mich ist ein Flirt auch nur RL möglich und dient eben nicht nur oder eher weniger einer Kontaktaufnahme.

Es ist eher ein kurzer oder längerer Augenblick einer aufflammenden Leidenschaft durch Blicke, Lächeln oder Gestik, der sich natürlich auch ausweiten kann aber nicht muss.

Die meisten Flirtsituationen bleiben eben die kurzen amüsanten Augenblicke.

Nun auch in den 80ern gab es Brieffreunde.
Anders kann ich dieses ganze Internet mit den ganzen Texten nicht sehen.

Echtes Flirten gibt es nur real im F2F. Echten Sex gibt es auch nur wenn man die Körper echt spürt.

Brieffreunde gibt es heute im Internet
Telefonsex gibt es seit es das Telefon gibt
Essensdates gibt es seit es Restaurants gibt
Offene Beziehungen hießen schon vor 80 Jahren Bratkartoffelverhältnis

usw

falsch, dass war in der Nachkriegszeit schlicht die Bezeichnung für zusammenlebende unverheiratete Paare ... weil damit ausdrücken wollte, dass man die Vorteile einer festen Beziehung genießen wollte, aber die Verpflichtung, die eine Heirat mitsichbringt ablehnt ....

eine offene Beziehung führen aber auch Ehepaare

...ich kenne das unter dem Begriff: gschlampertes Verhältnis

In den 70ee und 80er Jahren nannte man das "Wilde Ehe".

Mann und Frau könnten auch flirtend flirten!

Nein!

Ein Bratkartoffelverhältnis:

ist ein platonisches Verhältnis, ohne Sex, bei dem man sich sonst gegenseitig mag und gegenseitig irgendwie hilft und unterstützt.

(und das gibts heute immer noch. Hatte ich bis vor einem Jahr selbst noch)

ich kenne das so in meiner Ehe, allerdings koche ich recht abwechslungsreich und sie trägt ihren Teil dazu bei.

@*****lnd
wenns so sein sollte, traurig.

(ich hoffe mal inständig, daß Du das auch sinngemäß in Deinem Profil hier kommunizierst)
Dann fände ichs ok, ansonsten, scheisse.)