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Die Zeit heilt alle Wunden: Stimmt das?

********Snow Frau
2.995 Beiträge
Themenersteller 
Die Zeit heilt alle Wunden: Stimmt das?
Die aktiven Mitleser und Mitschreiber in der Runde werden es erkennen, dieses Thema habe nicht ich mir ausgedacht, es war gestern schon einmal hier online und dabei wurden meiner Meinung nach sehr interessante Ansichten ausgetauscht.
Leider war eine Fortsetzung des gestrigen Strangs nicht möglich, der Moderator, der das Thema geschlossen hat, hat mich jedoch eingeladen, es noch einmal neu aufzumachen in der Hoffnung, dass dieses Mal ein spannender und wertschätzender Austausch zu dieser Fragestellung möglich ist.

Mich würde in diesem Zusammenhang von euch interessieren:
Heilt die Zeit alle Wunden, oder lebt ihr mit manchen für immer (und falls zweiteres der Fall ist, wie geht ihr dann damit um)?
Könnt ihr selbst aktiv daran mitwirken, eure seelischen Verletzungen heilen zu lassen? Was hilft euch? Abwarten und verdrängen oder annehmen und trauern?

Natürlich ist auch klar, dass "alle Wunden " sehr allgemein gefasst ist, und nicht "alle Wunden" uns gleich lange und gleich intensiv beschäftigen.
Manche Wunden gehen so tief, dass sie uns prägen, manche können vorübergehend sehr schmerzhaft sein, hinterlassen aber keine größeren Narben.
Der Vergleich mit den physischen Wunden ist da im Prinzip schon ganz gut, denn auch hier gibt es diese Unterschiede ja ganz deutlich, aber auch hier ist meine Erfahrung, dass selbst bei Verletzungen, die bleibende Schäden hinterlassen haben, durch kontinuierliche Arbeit zumindest ganz gut ein meist schmerzfreier Zustand erreicht werden kann.
Gilt das also auch für die seelischen Wunden?

Ich freue mich über eure konstruktiven Beiträge, teilt eure persönlichen Ansichten und Erfahrungen miteinander und seid euch stets bewusst, dass es um subjektive Erfahrungen geht *zwinker*
******pen Mann
982 Beiträge
Doch ja, ich kann das durchaus bestätigen, dass die Zeit alle Wunden heilt.

Bei mir ist es so, dass Wunden, die mir irgendwann einmal zugefügt wurden, nicht mehr schmerzen, also sozusagen auf der Seele schmerzfrei sind.

Jedoch ist es so, dass ich die Wunden niemals im Leben vergessen werde. Jedoch bin ich deswegen nicht nachtragend, sondern bin mit dem/derjenigen im Reinen.
*****608 Mann
3.311 Beiträge
Es gibt Wunden, die heilen nicht aus, andere wiederum sind ausgeheilt. Wunden, die langsam Heilen und andere da geht es schnell.
Ich denke, es liegt auch an der schwere der Verletzung und der anschließenden Therapie. Wobei eine richtige Therapie das A und O ist. Jetzt ist nur die Frage, was ist die richtige Therapie? Ich denke, da ist Empathie gefragt, um das rauszufinden. Dieses bedarf dann einiges an Arbeit.
*******n_HH Frau
5.825 Beiträge
Nein. Nicht alle. Aber es ist möglich einen Umgang mit den "Wundmalen" zu finden. Auch hier gibt es bessere und schlechtere Tage. Am wichtigsten... du musst kein Opfer von ihnen sein !

"Heilung" kann allerdings auch Frieden- schließen und Umgang- finden beinhalten. Trotzdem kann es einen bis ans Ende des Lebens begleiten/ Aufmerksamkeit ziehen.
******wen Frau
15.914 Beiträge
Schön dass dieses Thema eine zweite Chance erhält. *hi5*

Als Einstieg zitiere ich mich selbst aus dem anderen Thema:
Meine Erfahrung zeigt: Es gibt Erlebnisse, die reißen so tiefe Wunden ins Herz, dass es nur einen geringsten Anlass braucht, und schon bluten diese Wunden von Neuem, als wären sie ganz frisch. Die Zeit lässt immer wieder eine dünne Schutzschicht darüber wachsen, die aber nicht ausreicht, um aus den Wunden Narben zu machen. Man wird an dieser Stelle immer verletzlich bleiben.

Ich habe schon mehrere kleine Stücke meiner Seele verloren, die in die Heilung solcher schweren Wunden eingeflossen sind. Für mich werden diese Wunden nie heilen, nur eventuell eine Zeitlang weniger schmerzen.

Die eigentlichen, ursprünglichen Traumatisierungen meiner Kindheit kenne ich inzwischen. In mehreren Therapien habe ich diese heraus- und aufgearbeitet. Einige liegen mir von Zeit zu Zeit noch als kleine Stolpersteine im Weg, über die ich dann einen großen Schritt mache und weitergehe. Das fällt mir nicht schwer und ist keine Hürde mehr für mich.

Andere Erlebnisse aus meinem Erwachsenenleben haben aber Spuren hinterlassen, an denen ich noch schwer zu knabbern habe, und die bis jetzt noch keiner therapeutischen Bearbeitung zugänglich waren. Insgesamt sind es 3 Themenkomplexe, die ich bis heute aus meinem Leben auszuklammern versuche. Sowohl der emotionale Abstand zu den beteiligten Personen, als auch die räumliche Distanz zu den Orten des Geschehens ist mir dabei hilfreich, mit den erlebten Verlusten umzugehen.

Die direkte Konfrontation mit den alten Verletzungen hat das Potential, mich den initialen Schmerz erneut und wie am ersten Tag spüren zu lassen. Das sind noch Baustellen, die mich sehr lange begleiten werden. Ich vermag nicht zu sagen, ob diese Wunden im Sinne der Fragestellung durch Zeit heilbar sind. Meiner Erfahrung nach ist es nicht die Zeit selbst, die Linderung bringt, sondern die intensive Beschäftigung mit dem Problemfeld und dessen Akzeptanz und Aufarbeitung. So können aus Wunden Narben werden, die zwar an erlittenes Leid erinnern, aber nicht mehr beim Anblick schmerzen.
********chen Frau
3.386 Beiträge
Man glaubt es nicht, aber ja. Es ist aber ein schleichender Prozess. Das Narben bleiben, ist - je nach Größe - normal, so einmal im Jahr "streiche" ich da auch nochmal drüber. Aber mit den Jahren wird es eben immer leichter. Allerdings muss man Trauer auch zulassen. Je mehr man sie aussperren will, um so stärker macht sie sich hinterrücks bemerkbar.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Bei mir war es so. Es gab Tiefschläge, die sich im Moment des Gerschehens schlimm anfühlten, aber dann zu Lebenserfahrung wurden, oft sogar mit Verständnis für das damalige Geschehen.
**C Mann
12.796 Beiträge
...die Zeit heilt Wunden, aber nicht alle. Ich trage einige Narben mit mir rum, die gelegentlich auch wieder aufbrechen, auch wenn sie vom Kopf her eigentlich abgehakt sein sollten...
Nein, mancher Schmerz verändert sich nur mit den Jahren. Er ist dann anders aber er ist immer noch da.

Gruß
Herr VEN
Profilbild
**********itekt Mann
942 Beiträge
Die Zeit heilt alle Wunden: Stimmt das?

# Antwort
Die Aussage bezieht sich vor allem auf den Verarbeitungsprozess, die durch eine Enttäuschung oder Verletzung durch einen Herz- oder Liebesmenschen entstanden ist.

Menschen gehen damit ganz verschieden um und im Einzelfall stimmt das Sprichwort auch mal nicht oder dann eben doch! Die Erfahrung und der eigene Lernprozess zeigt uns, dass die Verarbeitung mit der Zeit einfacher wird und die damit angesprochene und entstandene Seelenwunde abschwächt.

Fazit
Zeit heilt keine Wunden, man gewährt sich nur den entstandenen Schmerz. Unsere Erinnerungen bleiben oft in uns Menschen bestehen, stellt sich einfach die Frage an sich selbst, ob du dich sehr gerne daran zurück erinnern und denken willst oder nicht.
*****ssA Frau
2.344 Beiträge
Zitat von ****js:
Die Zeit heilt alle Wunden: Stimmt das?

Mich würde in diesem Zusammenhang von euch interessieren:
Heilt die Zeit alle Wunden, oder lebt ihr mit manchen für immer (und falls zweiteres der Fall ist, wie geht ihr dann damit um)?
Könnt ihr selbst aktiv daran mitwirken, eure seelischen Verletzungen heilen zu lassen? Was hilft euch? Abwarten und verdrängen oder annehmen und trauern?

Für MICH ist das Heilen eher die Thematik des Umgang mit Verletzungen. Ich versuche mich in der Regel den Wunden zu stellen...mich mit Verletzungen zu konfrontieren. Manches hat mich derart geprägt und tief getroffen, dass ich Vermeidungsstrategien entwickelt habe. Ob das der richtige Weg ist, sei dahin gestellt, aber für den Moment fühlt es sich richtig und "gesund", weil ich Anderes einfach nicht aushalte. Selten brechen diese Wunden dann auf und dann trauer ich, ja....auch das gehört für mich dazu.
Mit ein wenig Kraft kann ich mich dann auch selbst wieder aus dem Tief befreien.

Es gibt dann noch Wunden, die sind da, ich weiß um Diese, ich akzeptiere Sie und ich habe aus ihnen Erfahrungen gezogen, die mich reifer btw selbstsicherer haben werden lassen.

Wunden sind für mich also immer irgendwie present...bei Einigen kann ich sogar ein wenig Schmunzeln...bei Anderen widerum vermeide ich entweder (noch) die Auseinandersetzung oder brauche entsprechend viel Zeit, um Diese anzunehmen, ohne mich in eine Art Opferrolle zu manövrieren.

IdS *blume*
*****ron Mann
1.402 Beiträge
Mein Zitat aus dem letzten Thema:

Wunden heilen aus Erfahrung nur wenn ich bereit bin mich zu reflektieren sowie emotionale Distanz zu der verursachenden Person zu erzeugen. Selbstreflexion weil gerade bei emotionalen Konflikten nicht grundsätzlich alle Schuld bei einer Person liegt. Emotionale Distanz, damit die Möglichkeit besteht zur Ruhe zukommen.

*****ter Frau
3.602 Beiträge
Manche meiner Wunden sind zwar geschlossen, aber es haben sich Narben gebildet.
Manchmal jucken sie, dann schau ich genauer hin, creme sie ein wenig ein, dann geht's wieder.
*****ter Frau
3.602 Beiträge
Zitat von *****ron:
emotionale Distanz zu der verursachenden Person zu erzeugen

Das habe ich erst sehr spät gelernt. Und du hast recht, es ist unendlich wichtig.
********Snow Frau
2.995 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********itekt:
Die Zeit heilt alle Wunden: Stimmt das?

# Antwort
Die Aussage bezieht sich vor allem auf den Verarbeitungsprozess, die durch eine Enttäuschung oder Verletzung durch einen Herz- oder Liebesmenschen entstanden ist.


Ja, ich würde dir zustimmen, dass die Aussage insbesondere in diesem Fall oft ganz gut zutrifft, über diese Art von Verletzungen kommt man früher oder später immer hinweg.

Ich verarbeite selbst gerade eine solche Verletzung und stelle für mich fest, dass es mir gut tut, alle Gefühle zuzulassen, die damit verbunden sind, und sie nicht nur zu verdrängen.
Ich glaube insbesondere für die Fähigkeit, später mit guten Erinnerungen zurück blicken zu können, ist das enorm wichtig.
*****ven Frau
7.601 Beiträge
"Wunden" und "heilen" klingt ja so, als gäbe es immer einen Zustand X, der irritiert und dann wieder genau so hergestellt wird.

Das gilt für nicht-physische Verletzungen aus meiner persönichen Sicht nicht so. Erfahrungen (gute wie schmerzvolle) prägen einen Menschen. Und damit wird der Zustand "davor" nie mehr wieder sein. Das ist jetzt per se weder gut noch schlecht. Wie einen Erfahrungen prägen, ob das "einfach" oder "schwierig", eher "konstruktiv" oder "destruktiv" ist hängt davon ab, wie man mit ihnen umgeht (umgehen kann). Aber keine meiner diesbezüglichen Verwundungen hat mich je unverändert gelassen.
******tEr Mann
4 Beiträge
Es ist, wie fast immer, ein "sowohl als auch" und kein "entweder oder". Manche der leichteren Verletzungen können so verheilen, dass wir sie nach einiger Zeit nicht mehr als schmerzhaft wahrnehmen.

Die tiefen Wunden, insbesondere die durch enge Bezugspersonen verursachten, heilen leider nie vollständig aus, so zumindest meine Erfahrung.
Über Therapien, Selbstreflexion, seelische Arbeit oder auch die Zeit komme ich irgendwann an den Punkt besser damit umgehen zu können oder die bereits erwähnten Vermeidungsstrategien zu erlernen. Sehr oft sucht man sich dann auch Partner oder lässt sich nicht mehr so tief ein, dass die Wunde nicht mehr berührt wird.

Eine wirkliche Heilung entsteht für mich nur, wenn beide Beteiligten den Mut und die Bereitschaft haben sich die gegenseitigen Verletzungen anzuschauen und gemeinsam zu durchfühlen. Den Mut zu haben sich gegenseitig zu verzeihen und ein gemeinsames Bewusstsein für das was ist (ohne Bewertung) zu schaffen. Dieser Prozess kann brutal sein und geht an und über die eigenen Grenzen aber er heilt in so einer Tiefe, dass ich mich danach wieder öffnen kann.

Leider erfordert es immer zwei. Meistens will oder kann einer nicht und in der Folge muss man das Thema allein bearbeiten. Das geht und funktioniert auf einer gewissen Ebene, die tiefe Heilung
******tEr Mann
4 Beiträge
erfahren wir dadurch aber leider nicht.
*********erker Mann
11.923 Beiträge
Ich würde auch sagen, das die Verletzungen, die man mir in jungen Jahren zugefügt hat nicht "verheilt" sind. Sie haben mein weiteres Leben außerordentlich intensiv geprägt.
Bei einem Treffen der Abschlussklassen meiner Jahrgangsstufe der Realschule kamen die ganzen Erinnerungen wieder hoch... und es hätte mich auch beinahe aus der Bahn geworfen.
Es war alles nur ein Verdrängen... allerdings ist es schon so, das ich ja diese Veranstaltungen in Zukunft meiden kann. Wenn ich mal zufällig einzelne Personen treffe beschräänkt sich der Kontakt ja auf Guten Tag und Auf Wiedersehen... das ist ok.
Nen Abend möchte ich mit Niemanden von damals verbringen.
Mir stellt sich auch die Frage:
Muss die Zeit alle Wunden heilen?
Ich bin der Meinung, wenn es mein Leben nicht einschränkt, dann kann ich gut damit umgehen.
Als "Therapie" für mich, habe ich irgendwann beschlossen mein Leben immer von der positiven Seite zu betrachten. Meine Gläser sind immer halbvoll... und ich besitze zum Glück die Eigenschaft, in jedem negativen Ereignis für mich etwas positives herauszuziehen.
Und weiß ich, ob ich so wäre wie ich nun bin, wenn meine Kindheit/Jugend anders verlaufen wäre?
Vielleicht nicht... denn diese Jahre haben mich geprägt.
Und man kann auch positiv geprägt werden von negativen Ereignissen!
******978 Paar
2.160 Beiträge
Sie schreibt; Narben/Wunden des Lebens... dafür habe ich mir erst kürzlich ein Tattoo stechen lassen. Wirklich viele Wunden oder Narben habe ich nicht, aber die Wenigen hege und pflege ich gut. Ich habe regelmäßig Phasen oder Abende, an denen ich in Gedanken und mit Hilfe von Musik an den "Ort mancher Verletzungen" zurückkehre, ich arbeite es für mich erneut wieder auf und tanke Kraft daraus zu wissen, dass und vor Allem wie ich es überstanden habe. Ich bereue keinen einzigen Tag, keine einzige Situation meines Lebens, ich bin dankbar dafür, dass sie mich zu dem gemacht haben, wer ich heute bin.
Meine Wunden sind verheilt, aber ich kratze hin und wieder an ihnen, um mir meiner Erfahrungen aus den Verletzungen bewusst zu werden. *kuss2*

... getreu nach dem Motto; Alexa Feser "Mut".

*******toy Mann
68 Beiträge
Die Wunden heilen, irgendwann bluten und schmerzen sie nicht mehr.
Wenn sie aber tief waren bleiben Narben die einen immer an den Schmerz erinnern wenn man über sie fährt...
Wenn man sich dem Schmerz stellt heilt man schneller, wenn man hingegen die Konfrontation meidet fühlt es sich nur so an als ginge es einem besser, der Schmerz holt einen doch ein.
*******dore Mann
16 Beiträge
Nö...^^
*********Only Mann
43 Beiträge
NEIN
****ia Mann
586 Beiträge
Nein, die Zeit heilt die Wunden nicht wirklich, aber sie hilft, die Erinnerung daran zu verdrängen, da sich ja permanent Neues ergibt, das zum Glück gedanklich präsenter ist.
Manche Narben wuchern, manche jucken- und im besten Fall sind sie einfach nur totes Gewebe.
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