Radar.
Gutes Stichwort.
Hatte ich bis dahin ja auch immer gehabt, welches mich vor größerem Unbill bewahrt hatte.
Dann versagte es - vollständig und umfassend.
Warum?
Weil
ich es so zuließ.
Das Kennenlernen ging ja auch über Monate, bis
ich mich dann einließ zu sagen: ja, das ist keine Affaire, es ist eine Beziehung.
Ich verließ mich auch nicht mehr auf meine Intuition, nicht mehr auf mein Bauchgefühl - ich ging es verkopft an und das ist mein Konstruktionsfehler: mein Kopf trog mich im Leben oft, mein Bauch dagegen nie.
Aller Zweifel, den ich empfand wurde von
mir falsch erkannt und interpretiert - bis zuletzt.
Irgendjemand erwähnte vorhin "das Gute im Menschen sehen" - das ist mein Grundmuster.
Ich sah es in ihr und ließ mich davon blenden - ich wollte ja nicht anders.
Ich behaupte auch nie, sie sei eine in sich grundfalsche Persönlichkeit - ich glaube sogar ein Teil von ihr wünschte sich sogar genau das zu sein, was sie vorgab zu sein - doch entschwand sie genau in dem Moment, als ihre Ziele erfüllt waren und ich für nichts mehr zweckdienlich erschien.
Das perfide an der Art des Entschwindens und ihre Planungen und Handlungen bis sie es dann umgesetzt hatte ist das, was ich nie für möglich gehalten hätte - nicht von ihr.
Sie wusste ganz genau wie ich ticke und war sich ihrer sicher. Ich lieferte ja auch nur zu bereitwillig mein Persönlichkeitsprofil und mein Psychogramm.
So kann man sich irren - und die Frage bleibt: wann lernt man einen Menschen wirklich kennen?
Nie!