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Sexuelle Attraktivität von Hochbegabten, Aspergern, …

Sexuelle Attraktivität von Hochbegabten, Aspergern, …
Ich wage den Versuch eines neuen Beitrags.

In meinem ersten Beitrag Ungewollt sexlos? verheimlichte ich gewisse Eigenschaften meiner Person, die zu einem weitestgehend sexlosen Leben führten, da ich diese – wie man mir später auch riet – nicht zur Schau stellen wollte und mir diese bei der Suche nach Liebe und/oder Sex nicht hilfreich sein würden.

Im Nachhinein bedaure ich, dass die Diskussionsteilnehmer/-innen sich mühsam selber die Informationen zusammenkratzen mussten, was denn die Gründe dafür waren, dass es bei mir bei der Partnersuche hapert.

So blieben am Ende nur zehn von dreißig Seiten Gelegenheit, in denen sich viele Personen meldeten, die entweder selber gewisse Eigenschaften mit mir teilten und von deren Erfahrungen ich profitieren könnte oder die im näheren Umfeld ähnlich veranlagte Personen kennen und damit eine wertvolle Sicht, wie entsprechende Menschen wahrgenommen werden, liefern können.

Eine Zusammenfassung des erwähnten Beitrags findet ihr hier: Ungewollt sexlos?

Ich bin nicht sicher, ob dieses neue Thema interessiert, und so stelle ich einfach einmal ein paar Fragen in den Raum (die etwas weiter gefasst sind als der Titel):

• Hattet ihr bereits eine Liebesbeziehung, eine Affäre oder ein sexuelles Zusammentreffen mit einem Hochbegabten, einem Asperger / Autisten?
• Kennt ihr persönlich Hochbegabte oder (partielle) Autisten? Wie nehmt ihr diese wahr in Bezug auf Beziehungsfähigkeit, sexuelle Attraktivität, soziale Integration?
• Konntet ihr bei ihnen im Verlauf der Zeit eine Minderung der offensichtlichen Auffälligkeiten und damit eine persönliche Weiterentwicklung feststellen?
• Falls ihr eine Liebes-/sexuelle Beziehung mit einer betroffenen Person hattet, was hat euch an der Person speziell fasziniert und gefallen? Wodurch hoben sie sich in positiver Weise von ihren Mitmenschen ab?

Mir ist bewusst, dass dies sich nun wie eine Studie anhört, was bei meinem letzten Beitrag vermutet wurde. Dies ist nicht der Fall. Ich stelle konkretere Fragen als das erste Mal, damit die Diskussion etwas fokussierter abläuft. Mein Ziel ist ein besseres Verständnis und die Möglichkeit, mich als Betroffenen persönlich weiterzuentwickeln.

Mich interessieren Erfahrungen. Dies soll kein Jammer-Thread werden und auch keine Selbsthilfegruppe. Ich für meine Person habe akzeptiert, wer ich bin, und der Rebell in mir, der sein wollte wie alle anderen, hat sich vor Jahren beruhigt.

Ich selber bin mit einem Mann kollegial befreundet, dessen IQ sich weit über 150 bewegt. Er ist insofern mein Vorbild, als dass er beruflich, privat, in sozialer und sexueller Hinsicht überaus erfolgreich ist. In seiner Umgebung blühe ich auf, kann ihm aber in keiner Hinsicht das Wasser reichen.

Ich wurde für die Sachlichkeit unserer letzten Unterhaltung gelobt. Auch hier begrüße ich eine sachliche, freundschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema – sofern es euch interessiert.

Freue mich auf eure Voten!
LG CryingJohn
Leider
Kann ich nicht mit Erfahrungswerten dienen, wünsche dir aber gute Antworten.
Der einzige Asperger, den ich persönlich kenne, ist grad mal 11 Jahre alt.
Schade
Aber es versteht sich von alleine, dass der Elfjährige bei meiner Fragestellung als Erfahrungswert nicht herhalten kann und darf *g*

Was ich im Ausgangspost vergaß zu erwähnen ist, dass sich auch andere Betroffene melden können, sofern sie sich "outen" möchten. Wie ist eure Erfahrung in Bezug auf Sexualität und Liebe? Empfindet ihr Schwierigkeiten, entsprechende Erfüllung zu erlangen, so wie ich, oder seid ihr der erfolgreiche Traumtyp schlechthin, so wie mein Kollege?
******rot Frau
13.137 Beiträge
Ich glaube nicht, daß dein Kollege schon immer und von Anfang an der "Traumtyp" war, bist du denn mal auf die Idee gekommen ihn konkret danach zu fragen?

Darüber hinaus hab ich Menschen, wie du sie beschreibst, ausschließlich hier kennengelernt, und kann dazu sagen, manche haben sich entwickelt, manche nicht, es hat sich aber für mich nie von anderen Menschen unterschieden, auch da gabs beide Varianten
Mein Kollege und ich sind seit – ich rechne und staune – sechtzehn Jahren befreundet. Wir haben zehn Jahre lang zusammengearbeitet, und obwohl wir einander heute nur noch ein Mal pro Jahr sehen, sprechen wir über intimste und persönlichste Details, die wir nur einander anvertrauen.

Neben seinem außerordentlich hohen IQ ist auch sein EQ enorm hoch. Er wird von allen geliebt, da er sich überall und jederzeit stets absolut korrekt verhält und trotzdem völlig spontan und entkrampft ist, witzig, charmant, sportlich. Er war bereits in der Jugend ein Alphatier und beliebt. Er entstammt einer zerrütteten Familie, und obwohl ich weiß, dass er innerlich gelegentlich Unsicherheit verspürt, ist dies nach außen nie auch nur im Geringsten spürbar. Es gibt keine einzige Charaktereigenschaft, die bei ihm nicht absolut perfekt ist. (Er hat hier kein Profil, und ich will keine Werbung für ihn machen).

Ich weiß, dass er auch in der Jugend keinerlei Schwierigkeiten im Umgang mit anderen hatte, schon gar nicht mit Frauen; dass er nicht mühsam Verhaltensweisen erlernen musste. Damit ist er das wohl perfekte Gegenbild zu mir, wobei er gewisse meiner genetischen Vorbelastungen nicht mit mir teilt.
So wirklich kann ich die Frage nicht zu 100% beantworten, aber ich war in einer gewissen Beziehung mit einem Mann, bei dem ich vermute, dass er Asperger hatte. Zumindest traf da sehr viel zu.
Das alles hat sich gar nicht wirklich entwickelt aus einem Grund: er konnte meine Gefühle nie verstehen. Und was ich damit meine ist: nachempfinden. Mit ihm über Gefühle zu reden, war wie mit einer Wand eben dieses zu tun. Auch konnte er mir nie wirklich nahelegen, was er mir gegenüber empfindet. Irgendwie war ich ihm nicht egal, aber was Liebe ist, wußte er auch nicht, usw. Das war alles so irre kompliziert und hat mich auch immer wieder verletzt, sodass ich es am Ende aufgegeben habe. Ich wußte einfach nie woran ich bin. Alles war verwirrend.

Was ich an ihm gemocht habe? Definitiv seine Intelligenz, man konnte sich mit ihm fantastisch über höhere Themen unterhalten. Auch, dass ihm jegliche Vorurteile gefehlt haben und er mich immer so nahm wie ich bin. Eine Eigenschaft, über die sehr wenige Menschen verfügen.
Lieben Dank für deinen Beitrag!

Wenn du sagst, dass du nie sicher warst, woran du warst – hattest du denn das Gefühl, dass er dich gern um sich hatte? Falls du das gespürt hast, war es denn so wichtig für dich, dass er es vielleicht nicht artikulieren konnte?
@TE: Dein größtes Hindernis scheint mir dein Narzissmus zu sein. Du hältst dich für ganz außergewöhnlich, und kreiselst immerfort nur um dich selbst.

Hier vergleichst du dich nun mit deinem ach so perfekten Freund, den du von Ferne anhimmelst. Vergleich dich doch lieber mal mit ganz gewöhnlichen Menschen, die weder toll aussehen noch sonstwie hervorstechen, die durchaus auch ihre charakterlichen Fehler und sozialen Unzulänglichen haben, und trotzdem sowohl einen Freundeskreis als auch ein Sexualleben haben. So kommst du viel eher darauf, warum es dir ausgerechnet daran mangelt *zwinker*
Danke für deinen Beitrag. Da ich mich momentan tatsächlich in die Thematik des Narzissmus einlese, kann ich dir versichern, dass ich zwar verstehe, weshalb dieser Eindruck entsteht, du mit deiner Einschätzung aber falsch liegst, da essenzielle Grundelemente fehlen. Ich möchte das hier jedoch nicht im Detail besprechen, da es nicht das Thema ist und ich mit dem Studium dieser Materie noch nicht fertig bin.

Ich beziehe mich auf meinen Freund, da er der einzige Hochbegabte (und kein Asperger) in meinem Kleinst-Freundeskreis ist. Er ist meine einzige Erfahrung als "Außenstehender" mit einer Person einer dieser Gruppen, und ich weiß, wie ich ihn im Vergleich zu anderen Personen wahrnehme.
Asperger resp. Autisten kenne ich keine im realen Leben.

Es geht mir nicht darum, mich mit "ganz gewöhnlichen Menschen" zu vergleichen. Dies passiert jeden Tag automatisch. Ich möchte lernen, wie ich und andere wie ich wahrgenommen werden, da ich das über vierzig Jahre lang nicht verstanden habe. Zwar wusste ich immer, dass ich "anders" war (das ist ein Fakt, der auf vielen Ursachen beruht, die beim besten Willen nicht "gewöhnlich" sind. Das kannst du in meinem ersten Thema nachlesen. Die Tatsache, dass ich diese Dinge diskutieren und verstehen möchte, sind kein Zeichen von Narzissmus), aber ich verstand nicht, worin diese Andersartigkeit bestand. Ich konnte mich nie richtig weiterentwickeln, da ich nicht verstand, was ich verbessern musste. Ich merkte regelmäßig, dass ich "Fehler" im Umgang mit anderen machte, aber ich verstand nicht, was die Fehler waren.

Mir geht es nicht darum, mich zu präsentieren. Mir geht es darum zu verstehen, zu lernen.

Deinen Seitenhieb am Ende habe ich verstanden. Es nützt mir nichts zu verstehen, dass Nichtautisten trotz Charakterschwächen einen Freundeskreis haben können.

Falls du nichts weiter mehr zum Thema beizutragen hast …?
*******ohn:
Wenn du sagst, dass du nie sicher warst, woran du warst – hattest du denn das Gefühl, dass er dich gern um sich hatte? Falls du das gespürt hast, war es denn so wichtig für dich, dass er es vielleicht nicht artikulieren konnte?

Selbst das zu beantworten wird ja schon schwierig.

Er konnte es mir ja nie sagen, ob er mich gern hatte. Wenn alles ein bisschen eskaliert ist und ich kurz davor war zu gehen (und damit meine ich, mit ihm Schluss zu machen), sagte er immer, ich sei ihm nicht egal und das sei alles nicht so, wie ich das annehme. Wie das aber wirklich ist, wenn das nicht so sein sollte, wie ich es annehme, das konnte er mir nie sagen. Da war einfach nur Schluss und er schwieg einfach. Er konnte mir auch nie direkt sagen, dass er mich sehen will. Sein "Vermissen" äußerte sich so, dass er mir 30 belanglose SMS am Tag schrieb und wartete, bis ich selbst vorbeikomme. Anfangs hat mich das wirklich irre gemacht, aber irgendwann mal habe ich einfach nur verstanden, dass er das nicht so kann, wie andere Menschen.
Ob er mich gern um sich hatte- ja, wahrscheinlich. Er tat auch sehr liebe Dinge, wenn ich da war und man konnte ihn immer um Hilfe bitten, das tat er bedingungslos. Allerdings konnte er mir ja auch nie sagen, dass er das für mich tut, sondern tat das irgendwie damit ab, dass er das für jeden tun würde, was seine Taten schon wieder entwertete.
Er konnte mir auch nie wirklich in die Augen schauen. Also wenn, dann vielleicht beim Essen. Beim Küssen oder ähnlich intimen Momenten- nie.
Ich habe mich ab einem bestimmten Moment wie in einer Parallelwelt gefühlt, da mir ja auch niemand sagen konnte, ob alles, was ich wahrnehme überhaupt richtig ist. Er konnte das ja nicht,. Das entfernt voneinander. Leider.
Ich weiß immer noch nicht, ob ich für ihn ein Mensch war, der ihm im Grunde egal war oder doch mehr dahinter steckte.

Wie gut äußerst du denn deine Anliegen, Wünsche, Gefühle? Ist das für dich unüberwindbar oder würdest du sagen, dass du einigermaßen mithalten kannst?
• Hattet ihr bereits eine Liebesbeziehung, eine Affäre oder ein sexuelles Zusammentreffen mit einem Hochbegabten, einem Asperger / Autisten?
-> habe schon Onaniert, ja ^^

• Kennt ihr persönlich Hochbegabte oder (partielle) Autisten? Wie nehmt ihr diese wahr in Bezug auf Beziehungsfähigkeit, sexuelle Attraktivität, soziale Integration?
-> schwierige Sache. Je nachdem wie stark der Asperger ausgebildet ist, kanns auch ziemlich schwierig werden

Ich kann bei mir nicht sagen was es ist. Aber ja, es ist schwierig, mit solchen Grundvoraussetzungen bei Frauen zu "landen". Man verbaut sich da zum Teil selbst weitere Kontakte bzw kann man den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Ich hatte es schon ein paar Mal, dass eine Frau auf meinem Schoß saß und wirklich eindeutige Signale sendete, ich diese aber nicht bemerkt habe. Im Nachhinein kommt man drauf und könnte den Kopf gegen die Wand schlagen ^^ Es war sicher auch für sie frustierend.
Wie gut äußerst du denn deine Anliegen, Wünsche, Gefühle? Ist das für dich unüberwindbar oder würdest du sagen, dass du einigermaßen mithalten kannst?

Als ich meine erste Beziehung mit 27 hatte, konnte ich das überhaupt nicht. Ich wusste nie, was ich für meine Freundin empfand. War sie nicht da, vermisste ich sie. Aber ich konnte sie nie von mir aus anrufen. Ich wartete, bis sie anrief.
(Das ist auch der Grund, weshalb praktisch alle Freundschaften über kurz oder lang im Sand verliefen. Ich konnte ihnen nie mitteilen, dass ich sie gerne sehen möchte, obgleich ich sie vermisste.)
Wenn sie dann bei mir war, empfand ich sie sehr schnell als Störfaktor. Aber auch das konnte ich ihr nicht mitteilen. Stattdessen wurde ich extrem unruhig und abweisend.

Blicke ich heute zurück, ist mir klar, dass ich ein grauenhafter Freund war, der ihr nicht mitteilen konnte, was sie mir bedeutete. Darunter litt sie.

Es folgten viele Jahre der Einsamkeit. Dann hatte ich wieder eine Beziehung (für fünf Wochen) und hatte gelernt, dass ich ihr mitteilen musste, wenn ich etwas Ruhe benötigte (bevor ich wieder genervt würde) oder dass ich ihr eben auch sagen und zeigen musste, was ich für sie empfand. Nach so langer Zeit war mir klar, dass ich über meinen Schatten springen musste, über Gefühle sprechen musste, selbst wenn mir dies zuwider war, und meine Bedürfnisse äußern musste.
Es scheiterte, weil sie viel die gröberen Probleme hatte als ich (siehe letztes Thema, fast täglich Selbstmorddrohungen etc.)

Ob ich mithalten kann? Wenn ich das wirklich beurteilen könnte … in bestimmten Dingen wird man bei mir immer nachsichtig sein müssen. Aber ich habe gelernt, was wirklich zählt, und ich nehme eine Partnerin nicht mehr für selbstverständlich hin, wie ich es damals tat. Meine erste Beziehung hat mich diesbezüglich vieles gelehrt.
-> habe schon Onaniert, ja ^^

Großartig, dein Humor *g* Danke für deinen Beitrag.

Kennst du das, wo deine Nachbarin bei dir in der Wohnung auf dem Sofa sitzt und mit ihren Haaren spielt, während ihr euch unterhaltet?

Soll angeblich ein Zeichen von Interesse sein. Wusste ich da bloß nicht.

Und ja, für sie muss das frustrierend gewesen sein, weil sie dachte, du hättest kein Interesse an ihr, während du wahrscheinlich darauf gewartet hast, dass sie dir unmissverständlich mitteilt, dass sie dich will.
Weißt du, Calluna, ich bedaure, dass sich deine Beziehung so abgespielt hat. Er hat dir offensichtlich etwas bedeutet, aber du hattest gewisse Bedürfnisse auf emotionaler Ebene, brauchtest hin und wieder Bestätigung und Gewissheit, die er dir nicht geben konnte.
Gleichzeitig bin ich ziemlich sicher, dass er dich ebenfalls mochte.
Wenn du gleich zu Beginn mit Sicherheit gewusst hättest, dass er (vermutlich) Asperger und schlicht nicht imstande dazu war, bestimmte Emotionen zu zeigen oder mitzuteilen – hättest du ein Auge zugedrückt, weil du auf eine "andere Weise" die Gewissheit hättest erlangen können? Zum Beispiel durch die Tatsache, dass er selber nicht mit dir Schluss machte?
Betreffend Narzissmus …
… muss ich eben an all die Schwanzbilder denken, die hier so gepostet werden.

Gute Nacht für heute. Danke für eure Beiträge!
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Beruflich
hatte ich damit zu tun, aber nur mit Jugendlchen. Trotzdem fällt es mir extrem schwer, eine Verbindung zum Sex herzustellen. Trifft ein Asperger auf die vom Schicksal Auserwählte, wird es sicher auch Sex geben können.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Erst mal hab ich nur eine höfliche Rückfrage, lieber cryingjohn:

Ich konnte ihnen nie mitteilen, dass ich sie gerne sehen möchte, obgleich ich sie vermisste.

Das Phänomen des Asperger Autismus birgt für den Normalmenschen eine ganze Reihe unlösbarer Rätsel. Ich bin schon oft an diesen Problemen in der Kommunikation mit Aspies gescheitert, deshalb meine Nachfrage: Eines dieser Rätsel taucht in dem von mir zitierten Beispiel auf: Du weißt (und "spürst"?) genau, dass Du sie vermisst, könntest ihr das also jederzeit auch mitteilen (sagen, schreiben). Warum tust Du es nicht? Was ist so schwer daran, ihr zu sagen oder zu schreiben: "Ich vermisse dich."?

(Der Antaghar)
Du weißt (und "spürst"?) genau, dass Du sie vermisst, könntest ihr das also jederzeit auch mitteilen (sagen, schreiben). Warum tust Du es nicht? Was ist so schwer daran, ihr zu sagen oder zu schreiben: "Ich vermisse dich."?

Ich habe über die Jahre viele Kollegen "verloren", wohl weil ich mich nie bei ihnen meldete. Anfangs meldeten sie sich jeweils regelmäßig bei mir, wenn sie mich sehen wollten, irgendwann dann nicht mehr. Manchmal dauerte es sehr lange, bis ich überhaupt realisierte, dass sie sich nicht mehr meldeten. Ich war in meiner eigenen Gedankenwelt mit Dingen beschäftigt. Dann wunderte ich mich, weshalb sie sich nicht mehr meldeten. Mir wurde erst nach sehr langer Zeit klar, dass es daran liegen könnte, dass ich ungewollt Desinteresse signalisierte.

Heute gelingt es mir ein wenig besser, einem Kollegen zu schreiben, ich würde ihn gerne wieder sehen. Aber es fühlt sich extrem "unnatürlich" für mich an, so etwas zu tun. Ich tue es jedoch, da mir die Konsequenzen des Nichttuns bewusst worden sind.
Trotzdem fällt es mir extrem schwer, eine Verbindung zum Sex herzustellen.

Darf es denn für einen Asperger nur "die vom Schicksal Auserwählte" sein, die er dann mit 45 oder vielleicht auch nie trifft?

Mich würde durchaus auch interessieren, ob die von dir beobachteten Jugendlichen z. B. in der Lage waren, ein normales Sexleben zu führen. Hatten sie bei Frauen jeweils überhaupt keine Chance, weil sie nicht flirten konnten? Gab es Frauen, die ihre Art, insbesondere die Direktheit, Offenheit und Ehrlichkeit, vielleicht gar anziehend fanden? (Meine Fragen interessieren auch für umgekehrte Geschlechterrollen.)

Für Menschen, die mit Aspergerpersonen etwas Sexuelles hatten – hattet ihr dort ebenfalls den Eindruck, euch "in einer Parallelwelt" zu bewegen? Waren die Personen sexuell in der Lage, auf euch einzugehen, was sie verbal nicht waren?

Dann interessieren mich ähnliche Erfahrungen mit Hochintelligenten. Verhalten diese sich im Hinblick auf sexuelle Attraktivität ähnlich (was z. B. bei meinem Kollegen nicht der Fall war). Im Vorgängerthema wurde darüber spekuliert, dass diese Menschen es auf Grund ihrer abstrakten Denkweise schwer hätten zu flirten – kann jemand aus Erfahrung diesen Zusammenhang bestätigen?
*******irl Frau
488 Beiträge
Sehr differenziert
... sollte man es schon betrachten, denn nicht jeder Asperger ist auch hochbegabt.
Und DEN Asperger gibt es sowieso nicht, das ist auch nochmal ein recht bunter Haufen *zwinker*

Ja, ich kenne eine Aspergerin sehr gut, denn das bin ich... und drüber hinaus kenne ich auch noch ein paar andere, mehr oder weniger gut.
Dasz man als AS mit guter Intelligenz sehr viel wettmachen bzw. "verstecken" kann vom eigentl. Problem, steht auszer Zweifel. Man lernt sehr vieles, wie man funktionieren musz, aber oft, ohne es wirklich zu verstehen. Klappt nach auszen hin ganz gut, bleibt aber immer ein enormer Energieaufwand (den sich "Normalos" kaum vorstellen können), das so durchzuziehen im Leben. Vor allem auch die Probleme, die man mit der Reizüberflutung hat: helles Licht, Lärm, evtl. auch ganz subtile leise Geräusche, ständige Musikberieselung, Gerüche, verqualmte Buden, viel Volk auf einem Haufen... und ganz viele andre Dinge sind Totalstresz und werden es auch immer bleiben. Da gibts keine Medis und kaum ein wirkungsvolles Training, Schutz ist oft nur partiell möglich (Ohrstöpsel, dunkle Brille und son Kram)...
Oft ist all das, woraus Menschen ihre Energie beziehen, eben aus Zusammensein von vielen und dabei "gemütlicher" Musik und viel Gequassel... einfach nur unerträglich. Je jünger man ist, desto mehr Energie hat man noch, um das mal durchzustehn und nicht irgendwie auffällig zu werden. - Hilft eh nur, sich rechtzeitig zurückzuziehen, bevor es zu spät ist.
Ständige Verspannungen und Streszsymptome vielfältigster Art begleiten einen das ganze Leben lang, da helfen auch die allbekannten Entspannungstechniken wenig...

Meine Beobachtung, sowohl bei mir selbst, als auch bei anderen:
Bis 20 hat man vieles gelernt, um gut durchzukommen, bis 30 klappt das recht gut aber dann gehts abwärts. So um die 40 fägt es an, kritisch zu werden, Burnout und Zusammenbrüche, Erschöpfungsdepressionen werden zur Normalität. Dann schleppt man sich durch und im Alter wird man wahrscheinlich immer auffälliger, eben weil die Kompensation immeer mehr Energie verschlingt und man immer weniger davon hat.
Soviel zum Thema Entwicklung. Erst Fort- aber dann auch wieder Rückschritte.
Ist meine Beobachtung.

Das mit den Gefühlen ist die andre Sache. Diese wahrzunehmen oder zu benennen ist sowohl bei sich selbst als auch bei anderen ganz schwierig. Und man ist von anderen auf klare Ansagen angewiesen, da fängt das Problem an. Denn gerade Frauen kommunizieren offenbar sehr viel nonverbal, das bleibt einem dann alles unverständlich. Diese ganzen subtilen Signale.
Ging mir mit Kolleginnen ja auch immer so und Miszverständnisse ohne Ende.

Als AS-Frau mit Männern ist es noch relativ einfach, denn Männer denken idR. linearer und sachlicher, sind deutlich klarer strukturiert. Und manche schätzten auch schon meine direkte Art... also ich hatte da eher wenig Probleme.
AS-Männer beneide ich nicht! Wie das alles bei Frauen verstehen, was oft schon "normalo"- Männern schwerfällt???
Ich kanns jetzt auch nur aus meiner Erfahrung sagen: meine lesbischen Neigungen auszuleben ist schlicht unmöglich, denn weibl. Kommunikation ist und bleibt mir ein Rätsel! Da nützt Bücherstudium und alles dazulernen nix: so seltsam "um die Ecke" kann ich überhaupt nicht denken, wie das da meist läuft. Und mir bleibt immer nur fassungsloses Staunen, wie ich, mein Verhalten, meine rein sachlich gemeinten Äuszerungen von Frauen oft verstanden werden... seufz!

Will das jetzthier nicht zu lang machen, es gibt genug Literatur zum Thema und Du kannst mich gern noch Konkretes fragen: es ist und bleibt kompliziert. Der ganze Umgangmit anderen Menschen und mit Frauen ganz besonders.

Kleinigkeit noch: ich konnte auch niemals zuerst anrufen und generell meide ich das Telefon. Ist eine A t innerliche Sperre und Sätze wie "wenn du weiszt... , warum tust du es dann nicht?" nützen da gar nix. Geht schlicht und einfach nicht.
Auch angerufen werden ist für mich ein Graus. Denn jede soziale Situation musz ja innerlich gut vorbereitet werden, fast wie eine Rolle zu lernen, damit das dann klappt (was andre offenbar spontan und intuitiv können) und wenn ein Telefon klingelt... bleibt mir dazu keine Gelegenheit. Das ist wie ein mittelprächtiger Raubüberfall und ich kann dann nur noch rumstottern, wenn überhauppt. Während man mir, gut vorbereitet, nichts anmerkt von meinem Handicap...
Telefonieren geht höchstens mit sehr gut vertrauten Menschen. Und selbst meine Mutter beschwert sich immer wieder über meine Unfreundlichkeit und das sie immer das Gefühl hat, mich zu belästigen - - -
Schriftlich gehts wesentlich besser, aber auch da bleiben oft Hemmungen, mich bei jemandem zu melden, denn oft hab ich das Gefühl: ich möchte anderen nicht auf die Nerven gehn. Ich kann ganz schwer einschätzen, ob jemand vielleicht auf eine Nachricht von mir wartet, oder ob ihn das vielleicht stört. Und das möcchte ich nicht.
Daran sind wohl einige Kontakte gescheitert.

Bitte die Rechtschreibfehler zu verzeihen, ich habe eine Sehschwäche und kann meinen Text hier im Feld selbst gar nicht lesen, tippe also ziemlich blind drauflos. Aber immer erst im Schreibprogramm mit Riesenschrift vorschreiben ist auch zuviel Aufwand.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Gardengirl hat einige "Störfaktoren" sehr treffend auf den Punkt gebracht.

Ich denke auch Asperger und Hochbegabung solltest du, lieber TE nicht unbedingt in einen Topf schmeissen. Hochbegabung kann einige Anzeichen und Verhaltensweisen mit sich bringen, die autistisch wirken, es aber nicht sind.

Ich empfehle dir mal das Buch von Alice Miller "Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst", wenn du es nicht bereits kennst.

Asperger wird heute, zu Recht, Autismus-Spektrum-Störung genannt, denn wie Gardengirl schon schrieb, es gibt nicht DEN Asperger. Nicht jeder, der entsprechende Einschränkungen in der Wahrnehmung hat, hat sie in allen Bereichen, die getestet würden, und verändert sich möglicherweise durch Lernen und Anpassung im Laufe seines Lebens. Zudem gibt es Menschen mit autistischen Zügen, die wenig im Verhalten ins Gewicht fallen, denjenigen aber dennoch einschränken.

In Deutschland gibt es mittlerweile Diagnosezentren in allen größeren Städten, wie es in der Schweiz ist, weiss ich leider nicht, in denen auch erwachsene Menschen getestet und dann auch angepasst an die persönlichen Schwierigkeiten, therapiert werden. Die meissten niedergelassenen Therapeuten sind jedoch mit der Problematik völlig überfordert.

Zu deiner eigentlichen Frage..
Ich kenne selbst keine erwachsenen männlichen Asperger, habe jedoch mit einigen Hochbegabten zu tun gehabt. Insbesondere eine kurze Beziehung zu einem hochbegabten Mann, der jedoch heftig narzistisch, neurotisch und leider auch drogenabhängig ist. Eine "normale" Beziehung war sein Wunsch, die er jedoch nicht realisieren konnte. Mit sexueller Anziehung hatte er keinerlei Schwierigkeiten, aber damit Beziehung zu leben. Ich glaube aber trotzdem, dass hochbegabte Menschen, jenach Sozialisierung nicht aufgrund der Hochbegabung schwerer Beziehung leben können.

Hm, und ich denke, Männer mit Asperger haben es ziemlich schwer, eine Beziehung einzugehen, zu halten und in ihr die Dinge zu finden, die sie brauchen, um zufrieden zu leben. Ob es für reinen Sex schwierig ist, kann ich nicht sagen.

Für mich als Asperger-Frau ist es, wie für jede andere Frau, recht einfach einen Mann für Sex oder eine Affaire zu finden. Warum das so ist, kann ich ehrlich gesagt nur mutmassen. Es scheint eine gewisse Faszination von mir auszugehen, obwohl ich nicht flirten kann, ich verstehe diese Interaktion schlichtweg nicht. Beim Sex bin ich gefühlvoll und leidenschaftlich und da ich sehr analytisch denke, fällt es mir sehr leicht, auf der rationalen Ebene einen Mann zu verstehen. Und ich nehme jeden so wie er ist. Und auch wenn ich in vielen Bereichen durchschnittlich begabt bin, habe ich eine Inselbegabung, die eigentlich nicht zu meiner ansonsten autistischen Persönlichkeit passt, ich bin hochsensibel und hochempathisch. Allerdings auf eine analytische Art, ich nehme Emotionen nicht spontan über mein Gefühl wahr, sondern kognitiv vorverarbeitet. Merkt meistens keiner, weil diese Analyse in rasender Geschwindigkeit abläuft. Auch wenn ich immer wieder mal doch auf dem Schlauch stehe.
Vielleicht ist es diese Mischung aus Weiblichkeit und rationaler Denkweise, die anziehend ist, ich weiss es nicht.

Frauen sind mir weiterhin ein Buch mit 7 Siegeln.

Ich habe jedoch auch in meiner recht langen Ehe, mindestens 10 sexlose Jahre gehabt, die eigentlich gegen meine Natur waren. Erst nach der Trennung wollte ich heraus finden wie ich sexuell wirklich ticke. Dabei kam mir zugute, dass das Thema Sexualität eines meiner SI's sind und ich einfach meine theoretischen "Studien" in die Praxis umsetzen musste.

Beziehung allerdings ist immer noch ein grosses Lernfeld. Nach Abklingen der ersten "Verliebtheit" und des ersten sexuellen Rauschs, fallen meine Schrullen auf und mein Verhalten wirft Fragen auf. Insbesondere dann, wenn Reizüberflutung mich mich zurück ziehen läßt und meine Energie durch meinen Beruf aufgezehrt wird. Ich zwischenzeitlich phobisch reagiere, weil neue Situationen mich überfordern. Aber mit jeder Beziehung, die endete, habe ich gelernt. Wie Männer ticken und wie ich selbst ticke.
Seit einiger Zeit habe ich meinen Partnern wenigstens sagen können, das ich Asperger bin und dass ich mich komisch verhalten könnte. Der eine oder andere konnte auch etwas damit anfangen.

Mittlerweile bin ich (immerhin ein gutes Jahr) mit einem Mann zusammen, der autistische Züge trägt und viele meiner Verhaltensweisen nicht nur akzeptiert, sondern auch versteht. Weil er selbst sie an sich kennt.
Das macht für mich Beziehung ungleich leichter, zu mal dieses Gefühl, ich darf so sein, auch so autistisch, wie ich bin, bei mir die Ausprägung meiner Auffälligkeiten sehr abmildert. Beziehung bleibt aber dennoch in gewisser Weise ein Mienenfeld, denn immer wieder treten Sotuationen auf, die ich noch nicht kenne. Aber ich lerne.

Und ja, gelebte Sexualität und Beziehung verändert, zumindest mich. Ich lerne und werde sicherer im sozialen Miteinander, was sich auf alle Lebensbereiche auswirkt. Ich habe gelernt, meine Gefühle wahrzunehmen und sie auch mit Worten zu benennen.

Ich wünsch dir, lieber TE, dass du den Mut findest deine Sexualität aus zu leben, auch wenn die Frauen, die dir begegnen nicht deinen (hohen) Ansprüchen entsprechen könnten. Aber vielleicht hilft es dir spielerisch an das Thema heran zu gehen und dir so ebenfalls ein Lernfeld zu eröffnen, in dem du Sicherheit gewinnst, weil du soziale Interaktion lernst und verinnerlichst. Irgendwann wird det Zeitpunkt da sein, dass Beziehung funktionieren kann.
Lieben Dank für eure wertvollen Beiträge.

Kurz zu diesen Punkt, der mehrfach erwähnt wurde.

Ich denke auch Asperger und Hochbegabung solltest du, lieber TE nicht unbedingt in einen Topf schmeissen.

Ich werfe sie in der Form eines einzelnen Forumsbeitrags in den gleichen Topf, da mögt ihr recht haben. Eine Verwechslung meinerseits besteht nicht. Ich gehe davon aus, dass dieses Thema nicht annähernd an 450 Beiträge kommen wird, und bin auch schon sehr froh und dankbar, dass es hier (einem Sexforum) zugelassen wurde (ich betrachte ihn ein wenig als Fortsetzung des ersten Themas). Ich wollte daher nicht mehrere Themen eröffnen (für Autismus, Hochbegabung, Hochsensibilität, etc.), was wohl auch nicht gestattet worden wäre. Trotzdem interessieren mich eure Erfahrungen im Umgang mit Menschen dieser Gruppen – insbesondere eben auch in Bezug auf die Attraktivität, das erste Kennenlernen, die Eindrücke, und was euch an ihnen fasziniert hat – und ich wollte den Teilnehmerkreis nicht durch die Beschränkung auf eines dieser Gebiete künstlich einschränken.
*******na57 Frau
22.288 Beiträge
JOY-Angels 
Ich lese mit sehr viel Interesse mit, denn ich habe keine Erfahrungen, finde es aber sehr lehrreich und vor allem beeindruckt mich die Sorgfalt und Achtsamkeit, mit der Ihr hier schreibt.
Ja
Dieser sehr respektvolle Umgang gefälltmir sehr gut und das zeigt mir auch wieder, weshalb ich mich hier im JC doch sehr wohl fühle.
Meinerseits möchte ich mich für die einzigartige Betreuung durch die Moderatorinnen und Moderatoren hier bedanken. So etwas habe ich noch nirgends sonst erlebt.
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