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Sexuelle Attraktivität von Menschen mit Asperger-Syndrom

Sexuelle Attraktivität von Menschen mit Asperger-Syndrom
"Top oder Flop – sexuelle Attraktivität von Menschen mit Asperger-Syndrom" sollte das Thema eigentlich heißen. Das ist aber wohl zu lang als Überschrift?

Durch eine besondere Begegnung bin ich auf die Schwierigkeiten -aber auch Stärken- aufmerksam geworden, die Menschen mit Asperger-Syndrom bei der Anbahnung erotischer Kontakte -oder überhaupt im sozialen Kontakt- haben. Sie brauchen Rückzugsräume, wünschen sich aber oft auch Nähe und Intimität. Sie gelten als verlässlich und überaus hilfsbereit. Aber sie scheitern zuweilen schon bei einfachen Flirtversuchen.

Ein zentraler Punkt in der Beeinträchtigung bei Menschen (tatsächlich kenne ich nur Männer) mit dem Asperger-Syndrom scheint mir die Schwierigkeit zu sein, in unvermittelt auftretenden Situationen -z. B. bei spontanem angeflirtet werden- intuitiv in einer dem Gegenüber verständlichen Art zu reagieren. Die rein äußerliche Attraktivität mag durchaus gegeben sein. Nur, bei einer Begegnung mit einem solchen Mann eine Runde weiter zu kommen kann ohne eine gewisse Hartnäckigkeit schwierig werden.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Worin liegt oder lag für Euch die besondere Attraktivität eines Partners mit Asperger-Syndrom?

Wie war das, als Ihr Euch kennengelernt habt - welcher Reiz hat in Euch die Beharrlichkeit geweckt, Euch immer wieder jemandem anzunähern, der vielleicht zunächst eher unempfänglich für Eure (subtilen) Annäherungsversuche schien?

Ist die erotische Begegnung, vielleicht auch der Sex, anders mit einem Partner mit Asperger-Syndrom?

Vor allem an Betroffene: Habt Ihr besondere Schwierigkeiten bei der Anbahnung erotischer oder sexueller Kontakte? Welche Wege habt Ihr gefunden, damit umzugehen? Oder ist vielleicht das Bedürfnis nach intimer Nähe bei Euch gar nicht sehr ausgeprägt?

Unter "Partner" dürfen hier gern vom ONS bis zum langjährigen Ehepartner alle Varianten verstanden werden. Außer über das Asperger-Syndrom lese ich gern auch über Erfahrungen mit anderen autistischen Persönlichkeiten. Und natürlich sollen sich hier gern sowohl neurotypische Partner wie auch Betroffene selbst äußern.

Wer sich einlesen mag - es gab bereits einen ähnlichen Thread, in dem die Diskussion ab Seite 28 (wenn man etwas nach unten scrollt) neuen Schwung bekam, der dann aber bald wegen Überfüllung geschlossen wurde:
Sexuelle Attraktivität von Hochbegabten, Aspergern, …

Ich freue mich auf Eure Beiträge!
Bine
*********ettbo Frau
6.875 Beiträge
Hallo Bine,

das doofe ist, das es nicht "den Asperger" gibt, sondern bei jedem sind seine speziellen Probleme bzw. Stärken unterschiedlich stark ausgeprägt, manche sind auch darin nicht konstant.

Es gibt welche, die durchaus eine perfekte Mimikry beherrschen.
Erst mit der Zeit oder je weniger die Notwenigkeit besteht, darauf achten zu müssen, kann man das merken.
Allerdings auch nur wenn man weiß worauf man achten muss.

Darüber hinaus verhalten sich nicht wenige Asperger im Innen-Verhältnis sehr deutlich anders wie in der Außendarstellung.

Liebe Grüße
Chris


PS:
Die Anzahl der weiblichen Autisten, denn das gilt nicht nur für Asperger, ist in der Tat relativ gering, aber es gibt sie durchaus.
Ein Beispiel ist zB. Fuchskind
http://www.fuchskind.de/galerie/schattenspringer/aspie.php
*********nTod Frau
241 Beiträge
Dann auf zum 2. Akt?
Okay, also erstmal grob vorne weg würde ich sagen ob ein Mensch ein "Top" oder ein "Flop" darstellt liegt an sehr individuellen Bedürfnissen jedes einzelnen selbt. Für mich gibt es keine "Flop" Menschen es gibt nur welche die zu mir passen und halt welche die weniger gut passen aber am Ende ist selbst jemand der nicht wirklich passt kein Flop sondern ein Mensch der gut ist, der da ist weil er halt da ist.

Nun im letzten Strang wurde sehr deutlich gezeigt und auch mehrfach Ausgeführt das es "den" Autisten nicht gibt und auch nicht geben kann. Auch diese elende Theorie das ASS etwas "Männertypisches" ist, ist eine nicht mehr aktuelle Aussage, die schon sehr lange Angezweifelt wird und was ja auch gerade in den letzten 1-2 Jahren öfters mal versucht wurde zu beweisen. Autismus ist nicht männlich auch wenn extrem schlampige, Fehlerhafte und auf z.T. hilflos Veralteten Informationen basierende Artikel darauf hindeuten.
Frauen sind viel schwerer als Autisten zu erkennen als Männer was zum großen Teil an der besseren Anpassung durch Wahrnehmung liegt. Aber das warum das so ist nun Auszuführen würde gewaltig am Thema vorbei gehen und den Rahmen sprengen.

Nun gut genug dazu und auf zur Kernfrage.
Zu reinen Sexbekanntschaften oder gar ONS kann ich nichts sagen, weil habe ich nicht. Ich komme halt nicht klar mit dieser rein,ruckel und tschüss Nummer.

Ich pflege eher so etwas wie sehr gute Freundschaften mit einem Plus. Diese entstehen durch sehr viel offene Kommunikation und mit viel Zeit zum Analysieren der Person und der Situation. Ich habe noch nie erlebt das wenn ein Mann wirklich interesse an mir hatte er mir diese Zeit nicht auch gegeben hätte. Man spricht halt über sehr viel und gerade die Männer die direkt Nachfragen ohne irgendwelche Experimente wie sie mit mir umgehen können machen eine ganz entspannte Atmosphäre. Ich mag es einfach nicht wenn andere so komisch mit mir umgehen nur weil ich meine Welt so lebe wie ich das will. Dieses ständige vorsichtige rumfragen was da so stattfindet nervt. Es ist nicht effektiv, es verschwendet Zeit und es führt nicht selten zu Missverständnissen. Also warum nicht einfach ganz direkt das Fragen was man wissen will statt diesem seltsamen Zirkus.
Natürlich habe ich ein Bedürfnis nach Intimität und nähe. Ich bin ein Mensch mit allem was dazu gehört. Dieses Bedürfnis kollidiert aber zu oft mit anderen Dingen. Mein letzter fester Partner war irgendwann nur noch eine belastende Nervensäge. Ständig war irgendwas das sich jeder Logik und Berechnung entzogen hat. Wenn alle Henkel meiner Tassen im Schrank nach rechts zeigen hat da keiner nach links zu zeigen (auch wenn die Schranktür zu ist), ohh oder Socken. Man kauft die als PAAR, man trägt sie als Paar also gehen die verdammt noch mal nicht einzeln lose in die Wäschebox und dann auch noch ins falsche Fach, das ist nicht effizient! Es gibt Regeln! Ich kann Unordnung nun mal nicht leiden.
Mein Bedürfnis nach Ordnung und auch mal einfach abschalten dürfen besiegt immer das Bedürfnis nach nähe oder Sex und ernsthaft jetzt für einen Orgasmus brauche ich zumindest keinen Mann der funktioniert ohne sogar viel entspannter und leichter als mit. Das ist halt so, und das ist okay.
Für mich persönlich bevorzuge ich weder den einen noch den anderen im Bett. Beide Sorten Männer haben Vorzüge und Nachteile. Allerdings muss ich gestehen das mir bei diesem Balzverhalten vorher ASS Menschen wesentlich lieber sind weil die diese komischen Spiele der Nt's nicht spielen. Die sind einfach weniger verwirrend und zumindest ich für meinen Teil kann sehr gut mit anderen ASS Menschen diesen Smalltalk oder was das sein soll betreiben. Ich hatte erst neulich so eine leichte zwischendurch Unterhaltung über die Supersymmetrische Stringtheorie. Das waren sehr entspannte 4 Stunden.
HSP
Ich finde das ist ein interessantes Thema. Ich habe zwar kein Asperger und auch noch nie Sex mit einer Betroffenen aber wäre bestimmt eine Interessante Erfahrung. Warum ich trotzdem auf das Thema angesprungen bin steht auch in meinem Profil. Stichwort Hochsensible Persönlichkeit oder kurz: HSP (Siehe Wikipedia). Es gab Psychologen mit denen ich mich unterhalten habe, die nach Asperger bei mir gefragt haben. Aber da passe ich nicht so wirklich ins Profil.


@*********nTod: Du schreibst:

Ich pflege eher so etwas wie sehr gute Freundschaften mit einem Plus. Diese entstehen durch sehr viel offene Kommunikation und mit viel Zeit zum Analysieren der Person und der Situation.

Das ist bei mir ebenso. Deswegen habe ich auch angegeben, das ich es nicht mag wenn man mit der Türe ins Haus fällt.
Hier gibt es dazu schon eine ganze Menge zu lesen ...
Sexuelle Attraktivität von Hochbegabten, Aspergern, …
*********nTod Frau
241 Beiträge
Lieber Apfelkeks69
Das mit der Tür und dem Haus verstehe ich leider nicht. Was haben Türen mit der Sexuellen Aktivität zu tun? Türen sind auf oder zu.
Also wenn ein Mensch mit einer Tür in ein Haus fällt dann ist das wohl ein Grund um die Bausubstanz prüfen zu lassen, denn das sollte nicht geschehen. Weil Türen funktionieren ja im weiteren Sinne als ein Ausschlussinstrument gegenüber unerlaubten oder nicht gewünschtem Betreten. Zumal ja so eine Handelsübliche Tür meist von Schanieren gehalten wird welche in der Wand verankert sind. Ich kann mir aber durchaus vorstellen das diese wegen Alterserscheinungen durch aus Versagen könnten. Aber das dürfte auf Grund von Bestimmungen wie der DIN Norm eher eine seltene Ausnahme sein so die Wohnung oder das Haus zu betreten. Allerdings muss ich doch sagen ich kenne mich mit Türen nicht so gut aus. Ich mag die aus dunklem Holz ganz gerne.

Mir leuchtet auch gerade irgendwie nicht ein warum Sex mit Aspergern jetzt so eine neue oder spannende Erfahrung sein soll? ASSler haben Sex, Nt's haben Sex und so verschieden wie es scheint ist es eventuell nicht wenn man einfach mal die persönlichen Muster und Strukturen in die ganze Berechnung mit auf nimmt. Ich vermute ja der unterschied wäre bei nicht wissen das es sich um einen ASS Menschen handelt nicht wirklich wahrnehmbar. Ich habe immer das Gefühl wenn es um Sex mit ASS Menschen geht erwarten alle das einem ein zweiter Kopf wächst oder der Akt an sich etwas völlig Fremdes und neues ist. Ich persönlich finde jetzt den Unterschied zwischen beiden nicht so gut fest zu machen, einfach weil alle Menschen irgendwie sie selbst sind.
Ich kenne Nt Männer die ganz herrlich klare Signale senden können im Alltag wie beim Sex, bei denen ich nicht so extrem viel Nachdenken und rätseln muss wie bei anderen. Ich kenne aber auch ASSler die sind für mich einfach extrem verwirrend und kaum zu verstehen. Es kommt irgendwie immer auf die Menschen selbst an.

Einer von vielen Gründen warum ich zb. ONS nicht mag ist mir fehlt etwas um aus der Person eine komplett ganze Einheit zu machen. Ich bin weder mit dem Körper des Fremden da vor mir vertraut noch mit den ganz eigenen Vorlieben und Abneigungen die jeder ganz individuell hat. Und wenn ich mit jemandem ins Bett gehe will ich nicht immer raten, ich mag das nicht, genau so wenig wie ich Erkundungen auf völlig fremden Terrain ohne Basisinformationen mag. Das ist aber nur meine ganz eigene Empfindlichkeit dazu. In wie fern sich aber mit HSP Abdeckt weiß ich nicht. Mir sagt das schon was, aber für mich würde ein HSP Menschen als Partner oder als Sexpartner nicht in frage kommen. Es gibt da für mich ganz persönlich einfach viel zu viele nicht gut abzuschätzende Komponenten. Also nicht falsch verstehen ich habe nix gegen Menschen die sich in das HSP Spektrum verorten, sie sind nur in bestimmten Bereichen nicht gut zu mir kompatibel das ist alles.
****06 Frau
5.787 Beiträge
@ GevatterinTod
"Mit der Tür ins Haus fallen", meit: zu direkt sein. Zu laut oder trampelig sein, kann auch darunter verstanden werden.

Mal wieder diese Sache mit den Redewendungen *g*
*********nTod Frau
241 Beiträge
Oh das ist eine Redewendung? Ahhh wie viele von diesen unlogischen Dingern gibt es denn nur? *panik*
Vor allem ist es für mich unlogisch. Wo ist denn der Zusammenhang von einer Tür die in ein Haus fällt und unpassendem Verhalten bei Menschen? Das hat aber mal sowas von null zusammenhang da kommt doch keiner so von selbst drauf!
Wer auch immer der Autor von diesem Zeug ist, mit dem muss ich dringend mal über logische Zusammenhänge reden.
Türen = verhalten also nö! Nein das bekomme ich nicht ohne Kopfschmerzen zusammen da sind unmögliche Gedankenecken drin die mein Hirn nicht freiwillig machen will.
******rot Frau
13.146 Beiträge
ich muss ein bisschen schmunzeln -lieben dank für deine Offenheit, ein tolles Beispiel dafür, wie man missverstehen, aber durch offene Kommunikation auflösen kann *danke*
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Man kann an eine Tür klopfen und warten, bis man hinein gelassen wird . Oder man stößt gegen die geschlossene Tür und zwar so stark, dass sie einfach in den Raum fällt. Und dann fällt der, der sie angestoßen hat, mit der Tür zusammen hin.

So muss man sich das Bild vorstellen - auch wenn es wohl in der Realität selten passiert, dass eine Tür auf diese Weise überwunden wird.

Die Redewendung bedeutet dann :
ohne Vorrede sagen, was man zu sagen hat; jemanden überrumpeln; auf ungeschickte Weise sofort zur Sache kommen

Hier sind Redewendungen für englische Lerner der deutschen Sprache mit Bildern und Erklärung:
https://germanlessonsgta.wor … german-idioms-redewendungen/
*********ettbo Frau
6.875 Beiträge
GevatterinTod schrieb:
Oh das ist eine Redewendung? Ahhh wie viele von diesen unlogischen Dingern gibt es denn nur? *panik*

Du weißt doch vermutlich, das bestimmte Formulierungen für Dich unverständlich sind.
Die Hilfe ist eigentlich recht einfach.

Markieren mit Deiner Computer-Maus
-> Klick mit der rechten Computer-Maus-Taste
--> Mit Google danach suchen lassen.

Sollte so oder ähnlich auf allen internetfähigen Geräten funktionieren.

Klappt sowohl mit Redewendungen, Sprichwörtern, einzelnen Begriffen ...

Erspart einem dann das angiften von anderen Mitmenschen und erweitert das eigene Bewusstsein.
*********nTod Frau
241 Beiträge
Fettabernettbo
Ich nehme deine Kritik dankend zur Kenntnis. Diese (wie mir scheint) völlig übertriebene Aussage des "angiftens" allerdings ignoriere ich, denn es ist deine Fehlinterpretation von meinen Worten. Außerdem ist ein Angiften bzw. Vergiften einer realen Personen über das Web rein auf digitalem Weg noch nicht möglich. Für diese Tat erfordert es mehr als ein Forum und Text so leid mir das tut.

Nimm du aber bitte auch zur Kenntnis das nicht jeder Mensch mit normalen unmodifizierten Einstellungen Dinge wie Webbrowser oder Suchmaschienen bedient. Mit ausreichend Fachkompetenz und wissen lässt sich Google oder Bing oder beliebig andere Suchmaschienen wunderbar an einen selbst anpassen genau so wie sämtliche Browser auf meinem Rechner mit mehr oder weniger tiefen Eingriffen so funktionieren wie ich das will. Ergo nix markieren und Rechtsklick bei mir. Da Webseiten an meine persönlichen Bedürfnisse angepasst dargestellt werden hat jede Zeile eine Nummer und jede Nummer ist eben ein Satz. Ich sage also meinem rechner mit meiner Stimme zb. Zeile 15 und es gehen auf dem zweiten Flat einige Spalten auf die mir sehr helfen. Ich habe tatsächlich den Zusammenhang von menschlicher Sexualität und Türen ergründet und habe erstaunlich viele neue Dinge lernen dürfen! Ich habe zB. Zwei Pornos gesehen die doch tatsächlich die Zielgruppe Türliebhaber hatten, denn auch das habe ich heute gelernt es gibt eine recht große Gemeinschaft von Menschen die Türen sexuell erregend finden und in einigen Kreisen als Türfetischisten bezeichnet werden. Ich habe auch einen sehr sehr großen Haufen gültiger Gesetze gelesen die sich mit dem Ausleben der Sexualität und Türen beschäftigen. Immerhin weiß ich nun sehr genau wo in den USA,Frankreich, Kanada und Indien ich wie theorisch Sex in einem Raum haben darf der über Türen verfügt ohne mich dabei Strafbar zu machen.

Du siehst das sind gleich zwei tolle neue Sachen die ich nur gelernt habe weil ich etwas anderes nicht sofort nativ Begriffen habe und nachgehakt habe. Denn etwas verstehen zu wollen das alle anderen auch verstehen ist kein Verbrechen.

Ja und auch wenn mich manchmal so einiges an den Rand meiner Hirnleistung bringt liebe fettabernettbo solltest du bitte nie von deinem Empfinden beim lesen auf andere schließen.

Diese Aussage von dir:

"Du weißt doch vermutlich, das bestimmte Formulierungen für Dich unverständlich sind."

Ist unheimlich Anmaßend und schon fast Grenzwertig. Du bist Du und ich nun bin einfach ich. Du kennst mich und wie ich ticke oder wie mein Hirn arbeitet doch nicht! Du hast nicht das recht mir zu sagen was ich verstehen kann oder darf und was nicht! Wie ein Mensch etwas verstehen bzw. verarbeiteten kann hängt immer sehr stark von der Erklärung ab. Das gilt nicht nur für Nt's sondern auch für Menschen aus dem ASS. Also nur weil etwas schwer zu verstehen ist heiß das noch lange nicht das man es nicht doch versuchen kann. Nur weil jemand sagt "das kannst du nicht" bedeutet das nicht das es nicht doch irgendwo einen Weg oder eine Lernstrategie dahin gibt.
Ich habe beschlossen ich will am Leben und dem ganzen Chaos teilhaben, wie ich mir aber diese Teilhabe erschließe das ist allein meine Sache.
*********ettbo Frau
6.875 Beiträge
Soziale Kompetenz erschließt sich offensichtlich nicht jedem.
Aber es hat dich offenbar lange beschäftigt *zwinker*

Das schöne am "teilhaben" ist unter anderem, das es dabei mindestens zweier Personen bedarf.

Hat das jetzt noch was mit der Frage des TE zu tun, die ich verstanden habe als Frage an Nicht-Autisten ?
*********nTod Frau
241 Beiträge
Liebe fettabernettbo

im EP werden sowohl Nt's wie Asperger angesprochen. Deine Aussage ist somit nüchter gesehen falsch nach meinem Verständnis.

Wenn du irgendein Problem mit mir hast das sich mir nicht erschließt oder du meinst ich hätte in bestimmten Kompetenzen Probleme dann melde dich über die PN bei mir und wir klären das dann da. Ich warte dann schon mal auf Post!
Denn im Moment bist du hier das Element das den Strang durch die Beiträge in ein OT treibt. Das finde ich nicht gut.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Also, ich bin GevatterinTod sehr dankbar, dass sie so deutlich und verständlich erklärt, was sie denkt und sich fragt usw., denn dadurch habe ich eine Menge gelernt. *top* *knuddel*

Was ich schon als sehr junge Frau gelernt habe: so wie ich denke, so müssen nicht alle denken. Bei mir waren es Erfahrungen mit Menschen aus anderen Kulturkreisen, von denen ich lernte, immer erstmal zu fragen, wie der andere es meint. Das ist hier auch nützlich.

Was das EP betrifft: Von ASS Betroffene sind eindeutig auch angesprochen, abgesehen davon fände ich es mehr als respektlos über den Kopf der Betroffenen hinweg über sie zu reden.
*********ar_HB Paar
2.137 Beiträge
Sie schreibt
Danke das der Thread weiter geht *zwinker*

Wir wissen erst seit 2 Jahren das mein Mann Asperger ist und viele Schwierigkeiten der letzten 30 Jahren sind jetzt irgendwie besser nachvollziehbar.
Bei ihm ist es so das er sehr empfindlich ist was die Haut betrifft....leichte Berührungen, langes Streicheln und ständiges Küssen mag er nicht so.
Von daher gibt es bei uns selten ein Vorspiel beim Sex und wenn doch dann für mich zu kurz.
Befindet sich ein Krümel oder Haar im Bett fühlt er sich gestört und gibt erst ruhe bis er es gefunden und beseitigt hat...oder das Laken hat eine Falte ..Da bleibt meine Lust meist auf der Strecke .
Ausserdem habe ich den Eindruck Sex mit mir ist für so eine Art Ritual geworden.
Im positiven gesehen....
*********nTod Frau
241 Beiträge
Ich habe seit dem ersten Strang für mich persönlich sehr viel von mir reflektiert und analysiert. Einfach weil so unglaublich viel bei den Antworten dabei war was mich hat doch überlegen lassen. Zu ganz vielem hat mir einfach der Anstoß gefehlt überhaupt in diese Richtung zu denken.
Was mir jetzt persönlich zB. sehr aufgefallen ist, war die ganze Thematik wie unterschiedlich gerade im Bereich der Sexualität die Wahrnehmung ist. Ich für mich finde der Unterschied zwischen Ass und Nt ist für mich gar nicht so klar wie für Nt's wie es scheint. Warum ich also keinen großen Unterschied wahrnehme meine Nt Partner aber auch bestätigt haben das Sex mit mir sehr eigenen und anders ist weiß ich nicht. Es noch immer ein kleines Rätsel aber ich bin nah dran das wirklich zu verstehen. Ich habe da zB. zu hören bekommen das mein Kopf eben an ist, das man merkt das ich sehr viel Denke. Das Argument hat mich zB. sehr überrascht einfach weil ich das nicht in einem ASS Licht bisher betrachtet habe. Ich war bisher der Meinung das dieses Problem mit dem Kopf sehr viele haben. Hier im JC. findet man viele Anfragen von vielen verschiedenen Menschen zu diesem Thema.
Ich hoffe sehr das ich nicht gleich zu Indiskret bin oder sich jemand angegriffen fühlt! Aber meine Frage geht jetzt gezielt Richtung der Nt's hier.
Im letzten wie in diesem Strang hier habe ich gelesen das Sex mit einem Autisten "anders" ist bzw. Eine neue Erfahrung wäre. Wie genau stellt ihr das anders für euch fest wie erlebt und greift ihr das aus all dem anderen heraus? Gibt es beim Sex zB. bestimmte Muster oder Dinge die ihr nur bei ASS Partnern bemerkt und bei anderen nicht? Oh und wie geht ihr damit um wenn es mal nicht so optimal im Bett gewesen ist? Sucht ihr dann sofort das Gespräch oder wartet ihr bis es für euch passend erscheint? Könnte man eventuell sogar sagen das Sex mit einem Autisten irgendwie anstrengender ist? Wie empfindet ihr das falls ihr das vergleichen könnt?
Was mich aber auch interessiert ist was könnten eigentlich Autisten besser oder anders machen so ganz allgemein gesehen in Beziehungen zu Nt's? Wo findet ihr sind die Punkte wo man ansetzen könnte um einem Partner die Beziehungsarbeit zu vereinfachen?
Unterschiede
Oh - hier ist ja schon einiges passiert!

Genau um die Unterschiede in der Wahrnehmung (oder auch tatsächliche Unterschiede), die GevatterinTod erwähnt, geht es mir bei meinen Fragen. Dabei interessiert mich nicht nur der eigentliche Akt, sondern auch alles, was darum herum stattfindet.

Und richtig habt Ihr erkannt, angesprochen sind sowohl Betroffene wie auch deren Partner (egal ob Lebenspartner oder nur für eine Nacht).
Bine
Worin liegt oder lag für Euch die besondere Attraktivität eines Partners mit Asperger-Syndrom?

Das wußte ich gar nicht, dass er sowas hat. Nur irgendwann mal festgestellt, dass er anders sein muss, weil so viele Dinge einfach anders liefen. Aber so anfänglich...
Er war attraktiv und sehr intelligent. Und genau deswegen wollte ich ihn kennenlernen.

Wie war das, als Ihr Euch kennengelernt habt - welcher Reiz hat in Euch die Beharrlichkeit geweckt, Euch immer wieder jemandem anzunähern, der vielleicht zunächst eher unempfänglich für Eure (subtilen) Annäherungsversuche schien?

Ich schrieb das schon im Thema davor- das ist gar nicht so von mir ausgegangen. Mein Ex konnte nicht flirten, er war schlecht im Komplimente machen, allerdings konnte er sich da selbst helfen, wenn es darum ging andere auf sich aufmerksam zu machen, er warf einfach einen Köder aus und stellte das alles so dar, als ob das gar nicht seine Idee war. Wir schrieben uns sehr viel und er machte sich schon interessant für mich, schlug mir selbst aber nie ein Treffen vor, bis ich das tat. Es hieß immer "wenn du willst" und solche Sachen. Eigentlich drehte er da ordentlich mit, aber sich so wirklich dazu bekennen, würde er sich nie. Vielleicht war er nie so offensiv, weil er sich unsicher war. Aber das Interesse seinerseits war schon da.

Ist die erotische Begegnung, vielleicht auch der Sex, anders mit einem Partner mit Asperger-Syndrom?

Dazu müsste man mehrere gehabt haben, denke ich mal. Aber ja, für mich war das anders.
Wobei ich da bei Folgendem wäre:

*********nTod:
Wie genau stellt ihr das anders für euch fest wie erlebt und greift ihr das aus all dem anderen heraus? Gibt es beim Sex zB. bestimmte Muster oder Dinge die ihr nur bei ASS Partnern bemerkt und bei anderen nicht? Oh und wie geht ihr damit um wenn es mal nicht so optimal im Bett gewesen ist? Sucht ihr dann sofort das Gespräch oder wartet ihr bis es für euch passend erscheint? Könnte man eventuell sogar sagen das Sex mit einem Autisten irgendwie anstrengender ist? Wie empfindet ihr das falls ihr das vergleichen könnt?

Alles ist nonverbal abgelaufen, das heißt, ich musste alles erspüren und nur dadurch jetzt wissen, was er will. Verglichen mit allen anderen Männern, die beim Sex doch relativ viel reden (Aussagen dazu, was jetzt gut ist oder nicht so oder was sie heiß macht usw.), war mein Ex total stumm. Na ja, Stöhnen ging noch, aber sonst war es richtig still, wenn wir Sex hatten, bzw. man hat nur mich gehört. Z.B. wenn er geritten werden wollte, hat er das nie gesagt. Er zog mich zwar in eine bestimmte Richtung, aber am Ende musste ich draufkommen, wo ich jetzt genau hinsoll und in welcher Position. Andere Männer waren da viel deutlicher, indem sie klar gesagt haben, was sie jetzt wollen. Bzw. so bin ich selbst auch.
Anstrengend war es manchmal schon. Einerseits war es sehr intensiv und toll sich nur auf seine Sinne verlassen zu müssen, andererseits manchmal doch relativ unklar, ob das doch Anklang findet. Wenn er was Neues ausprobieren wollte, tat er das dann einfach, aber ich habe ihm dann schon mitgeteilt, ob das jetzt gut ist oder nicht. Umgekehrt dagegen kam da meist gar nichts, sodass ich oft nicht wußte, ob ich weitermachen soll oder nicht oder wie ist das jetzt?
Einmal schrieb er mir in einer SMS: "Mich macht das geil..." und ich dachte mir- wow, was für ein Durchbruch!!! Das hätte ich mir von ihm öfter gewünscht.
Die Initiative beim Sex...
...scheint bei Männern mit Asperger-Syndrom eher von der Partnerin ausgehen zu müssen. Da deckt sich mein Eindruck mit Callunas Schilderung.

Ich kenne einen Mann, der wohl zumindest Asperger-Anteile in sich hat. Ich finde ihn optisch attraktiv, er ist kontaktfreudig, charmant, höflich und aufmerksam, hat einen interessanten Beruf und eine aktive Freizeitgestaltung. Trotzdem ist er schon lange ohne Partnerin.

Wir sind schon eine Weile befreundet und inzwischen kenne ich ihn gut genug um zu wissen, dass er sich durchaus nach Nähe und Berührung sehnt. Dennoch wirkt er oft cool und sendet keine Signale in die Richtung.

Unsere Annäherung auf erotischem Gebiet fand auffallend langsam statt. Wir waren gelegentlich in einem Club unterwegs und er hatte die Angewohnheit, sich nach dem Essen ein bisschen hinzulegen. Ich wollte nicht allein an der Bar bleiben, die Blicke der anwesenden Herren waren mir unangenehm. Ich legte mich zu ihm.

Ich muss gestehen dass ich dann ziemlich scharf auf ihn wurde und ich fing an, ihn zu berühren. Das gefiel ihm ganz offensichtlich (seine körperliche Reaktion konnte er nicht verbergen). Ich habe mich aber nicht getraut, ihn einfach auszuziehen. Und er sich bei mir wohl umgekehrt auch nicht.

So kamen wir mit jedem Clubbesuch ein kleines bisschen weiter. Er hat mir süße Komplimente gemacht. Aber nie die Initiative ergriffen oder mir einen Wunsch verbal mitgeteilt. Irgendwann konnten wir beide unsere Lust aber nicht mehr zurückhalten. Vielleicht lag es gerade an seiner (wohl unbeabsichtigten) Hinhaltetaktik, dass ich diese Vereinigung als besonders intensiv erlebt habe.

Wir haben später gelegentlich über die Zeit unseres Kennenlernens gesprochen. Er sieht sich als sexuell unerfahren und erzählte mir, dass er mit den meisten Bekanntschaften gar nicht so weit gekommen ist. Oft hat sein Gegenüber den Kontakt nach kurzer Zeit abgebrochen. So scheint es wohl vielen Menschen mit Asperger-Syndrom zu gehen?

Ich freue mich auf weitere Erlebnis-Schilderungen!
Bine
********chaf Mann
7.461 Beiträge
JOY-Angels 
So, ich klinke mich dann auch mal wieder ein. *g*

Herzlich lachen musste ich bei dem Beispiel mit der Tür. Besser lässt sich nicht dokumentieren, wie groß die Schwierigkeiten für AS sein können! Nicht jeder hat dieses Problem des Nichterkennens von Redewendungen, aber doch auffällig viele. Ich habe es nicht so, mische aber unbewusst oft Redewendungen, wenn ich eine verwenden möchte, weswegen ich es inzwischen nur noch selten versuche. Es kommt ja doch nur was Merkwürdiges bei raus *lach*

Zur Thematik Männer und Frauen: Die Literatur ist sich bislang zwar weitgehend einig, dass 90% davon Männer seien, ich glaube aber ebenfalls, dass es eher daran liegt, dass Frauen seltener "enttarnt" werden. In der AS-Selbsthilfegruppe, an der ich teilnehme, ist das Verhältnis jedenfalls 50/50. Und dort ist es in der Tat so, dass man bei Frauen erst auf den zweiten Blick mitbekommt, dass da etwas "anders" ist. Weswegen ich es mir bei ihnen noch schwieriger vorstelle, denn je später klar wird in einer Beziehung, dass jemand grundlegend anders denkt und / oder fühlt, desto größer sind dann ja auch die Konflikte, bzw. häufiger unnötige Konflikte, denn wenn man es weiß, lässt sich vieles umschiffen.

Zum Sex selbst: Ich mag körperliche Nähe sehr und finde Sex auch wunderschön, habe aber lange gebraucht, Frauen (damals: Mädchen) an mich heran zu lassen. Berührungen musste ich tatsächlich "lernen". Als ich Anfang 20 war, sagte ich mal jemandem, dass wenn ich eine Frau berühre, in mir drin "eine Atombombe hochgeht". Ich hatte immer das Gefühl, übergriffig zu sein.

Die Frauen hat das natürlich irritiert. Ist ja nicht so, dass sie ein Interesse meinerseits nicht bemerkt hätten, aber warum rückt der mir nicht nahe, so wie alle anderen Männer, die sich für mich interessieren? Genauso, wie ich selbst auch nie bemerkte, wenn eine Frau mich angeflirtet hat. Es war deswegen kein Zufall, dass ich meine erste Freundin mit 25 erst hatte und meinen ersten Sex mit meiner zweiten Freundin mit 28. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich schon längst per Therapie selbst dran gemacht, dieses Problem zu lösen, denn ansonsten war und bin ich ein ganz normaler Mann: Mit sexueller Lust, Gelüsten, Begehren und der Fähigkeit, mich zu verlieben und zu lieben. Ich musste eben "nur" lernen, dass körperliche Berührungen, dass intime Berührungen nichts Übergriffiges sind, wenn sie es selbst ebenso gerne möchte wie ich. *g*

Die Frage nach der sexuellen Attraktivität habe ich natürlich auch schon gestellt. Man unterhält sich ja hin und wieder auch mal darüber, was der/die andere an einem so toll findet.
Da kam übereinstimmend jedes Mal als Antwort, dass sie es sehr attraktiv fanden, dass ich sie so nehme, wie sie ist.
Mich überrascht diese Antwort heute noch. Ist das nicht normal? Liebt man einen Menschen nicht ganzheitlich, inklusive all seiner Fehler und Merkwürdigkeiten? Offenbar wohl nicht *oh*
Wirklich oft hatte ich schon den Fall, dass da ein ernsthaftes "Du, ich muss dir da was sagen, das solltest du über mich wissen ..." kam, ich dann Wunder was erwartete, und es dann doch, für mich, Dinge waren, die ich entweder eh schon ahnte, oder mir nur ein müdes Schulterzucken abrangen. Sie hat ein Problem, vielleicht irgend eine Störung oder bestimmte Suchtmuster, und? Sie bleibt ja dennoch dieselbe. Sie hat bestimmte Tabus und benötigt bestimmte Freiräume, und? Das hat doch jeder Mensch und benötige ich auch. Sie hat Kinder, und? Soll ich sie deswegen jetzt weniger attraktiv finden, oder was? Macht doch gar keinen Sinn. Und so weiter, und so fort.

Wo ich für mich gerade dabei bin zu gucken (und darum auch erst jetzt wieder mein Einstieg hier, ich hatte einiges zu tun ...) ist der Umstand, den offenbar viele AS ebenfalls kennen: Dass mir meine Hilfsbereitschaft, auch und gerade in der Partnerfrage, im Weg stehen könnte.
Es ist natürlich eine schöne Sache, jemanden zu "retten", bewusst oder unbewusst, weil deswegen meine Wertschätzung, sie einfach so zu nehmen wie sie ist, ihr entsprechend das Selbstbewusstsein aufmöbelt. Aber darum geht es in einer Beziehung doch letztlich gar nicht! Ideal ist sie, wenn beide sich lieben, aber nicht gegenseitig brauchen. Wenn beide ihr Glück für sich schon gefunden haben und dieses dann nur noch verdoppeln, gefühlt vervierfachen dann, wenn sie sich gefunden haben.

Und da wären wir gleich beim nächsten Kommunikationsproblem: Wenn ich sage "ich brauche dich nicht, ich liebe dich", dann ist der erste Halbsatz sehr wohl ein Kompliment, das den zweiten verstärkt! Für mich bedeutet er, dass ich sie um ihrer selbst willen liebe, nicht weil ich sie als Partnerin "brauche", um mich "ganz" zu fühlen. Das bin ich sehr wohl schon vorher *ja*
Ich weiß aber inzwischen, dass "Ich brauche dich nicht" eher als Beleidigung aufgefasst wird. Weswegen ich mit diesem Satz vorsichtig geworden bin.
Das macht dann AS wiederum, vermute ich, dann wieder ein gutes Stück unattraktiv: Diese gnadenlose Ehrlichkeit, die manchmal echt gefühlskalt wirken kann, damit kann nicht jede(r) umgehen. Ist ein großes Problem, weil zumindest ich das nicht gut verhindern kann. Wenn man mich etwas fragt, dann antworte ich darauf immer die Wahrheit. Die nicht immer so schön klingt wie eine Lüge, die aus romantisch-taktischen Gründen von anderen gewählt wird. Wenn mir jemand, völlig übernächtigt, fragt, wie er/sie aussieht grade, dann geht mir ein "blendend wie immer" einfach nicht über die Lippen. Ich kann mir es natürlich vornehmen, in solch einer Situation dann tatsächlich so zu reagieren, wenn es aber soweit ist, klappt es dann aber ja doch nicht.

Es hat schon echt lange gedauert, auf die Frage "Wie geht es dir?" mit "Gut!" zu antworten, wenn es mir eigentlich nicht gut geht. Solche privaten Dinge wie Gründe dafür, warum es einem grade nicht gut geht, gehen Arbeitskollegen nun einmal nichts an. *nein*

Auf die Frage "Wirst du mich immer lieben?" kann ich auch nicht einfach mit "Ja" antworten, weil ich es nun einmal nicht weiß, was in 20 Jahren sein wird, und da ich es nicht weiß, kann ich dies nun einmal nicht versprechen. Versprechen sind für mich ein hohes Gut, ich gebe ein Versprechen nur dann, wenn ich mir dann auch sicher bin, dass ich es halten kann. Meine Antwort, egal welche, darauf, kann dann ja nur verletzend sein, wenn sie zwingend dieses "Ja" erwartet! Egal, ob ich da jetzt "Ja, bis zum Horizont" antworte oder "Ich hoffe doch" oder Ähnliches.

Frauen, die diese Art der verbalen Selbstbestätigung benötigen, sind, fürchte ich, da an der falschen Adresse bei mir.
Richtig sind sie, wenn sie indirekte Liebesbeweise wahrnehmen und schätzen.
Es scheint für AS-Menschen typisch zu sein, diese kleinen Dinge, die sie selbst auch wirklich als Liebesbeweis genau so meinen.
Wenn ich eine Wanduhr kaufe, die keine Tickgeräusche macht, dann tue ich es nicht nur aus Rücksicht darauf, dass sie dieses Ticken nachts stört, sondern auch aus Liebe! Liebe heißt für mich "ich möchte dass du glücklich bist". Wenn sie aber nachts unruhig schläft, ist sie nicht glücklich. Also sorge ich dafür, dass sie es kann.

Der Beispiele gibt es viele.
Ja, auch NT-Menschen bringen diese indirekten Liebesbeweise, das weiß ich sehr wohl. Anders ist aber, dass sie es den Frauen häufiger direkt zeigen, während Asperger es nur selten tun und manchmal auch gar nicht können. Für manche geht ihr ganzes Leben lang im Kopf "eine Atombombe hoch", sobald sie jemand umarmt. Weswegen der Stellenwert dieser indirekten Gesten einen höheren Wert hat als sonst: Da sie es sonst nicht (gut) können, zeigen sie ihre Liebe auf anderen Wegen.
Werden diese kleinen Gesten dann übersehen, geht viel verloren innerhalb der Beziehung. Sowohl an Kommunikation als auch an sich wertgeschätzt fühlen.

Ich selbst bin offenbar kein "harter" Fall: Ich mag Umarmungen, genieße sie mit dem geliebten Menschen sehr, küsse die Frau, die ich liebe, dann auch gerne und sage auch "ich liebe dich", wenn ich es empfinde. Und dennoch, mein Flirtverhalten ist nun einmal grundsätzlich anders, ich benötige direkte Ansagen und kenne keine Prioritäten, wenn mir Frau mehrere Dinge aufträgt, die ich für sie gerne machen soll. Was davon für sie die höchste Priorität hat und was für sie weniger wichtig ist, vermag ich nicht zu entschlüsseln. Sie muss es mir sagen.

Last, but not least, das ist jetzt Geschmackssache: Diese bedingungslose Treue kann ja auch als attraktiv wahr genommen werden. Ich selbst bin des Fremdgehens, selbst des Fremdflirtens, gar nicht fähig, sobald ich vergeben bin. Tatsächlich bemerke ich in dieser Situation erst recht nicht, wenn mich eine andere Frau anflirtet: Ich nehme es schlicht nicht wahr.

Das kann dann auch zu Irritationen führen: Man stelle sich vor, ich bin vergeben, und eine Freundin fragt mich, ob wir nicht gemeinsam in die Sauna gehen könnten. Ich hätte damit überhaupt kein Problem! Weil es für mich null komma null ein Flirt ist: Man geht gemeinsam irgendwo hin, wo sich alle wohl fühlen und unterhält sich dann miteinander ganz entspannt, ob nackt oder nicht, macht da für mich keinen Unterschied. Körperliche Annäherungen wird es keine geben. Wenn diejenige dann auf die Idee käme, diese Situation "ausnutzen" zu wollen oder es als Eingehen auf ihren Flirt missinterpretiert hat, wird sie mit Sicherheit aus allen Wolken fallen, wenn ich da dann klar und eindeutig die Grenze setze und spätestens dann eindeutigst signalisiere, dass sie einen intimen Kontakt auch nur irgendwelcher Art vergessen kann mit mir.

Kurz gesagt: Einem AS muss man es einfach glauben, dass es für ihn nichts anderes als Treue gibt.
In der angesprochenen Selbsthilfegruppe jedenfalls wurde dieses Problem auch schon thematisiert. Bei allen anderen, immerhin anderthalb Dutzend Menschen, ist es genauso, sich zu verlieben ist eine Entscheidung für diesen Menschen, ohne Wenn und Aber. Monogamie ist da offensichtlich automatisch eingebaut. *ja*

Ich für meinen Teil habe beschlossen, da es diesbezüglich auch schon Irritationen in der Vergangenheit gab, das künftig, sollte sich doch noch einmal eine Beziehung anbahnen bei mir, frühzeitig klarzustellen: Dass ich viele weibliche Freunde und Bekannte habe, ich aber grundsätzlich nur eine Frau küsse: Jene, die ich liebe und mit der ich zusammen sein möchte. Da gibt es für mich auch keine Kompromisse, ich war grundsätzlich ausschließlich mit einer Frau zusammen und habe nicht vor, es in meinem Leben jemals anders zu machen. *nein*
*********ar_HB Paar
2.137 Beiträge
@schwarzschaf
Danke sehr gut geschrieben *g*

Ich habe eine Frage an dich.
Könntest du dir vorstellen,wenn du eine feste Partnerin hättest, mit dieser zu Swingen?
Zum Thema Swingen, Dreier und co kann ich nur folgendes sagen:

Mein Ex war schon mal in einem Swingerclub und hatte auch schon 2 Dreier erlebt, das war aber vor meiner Zeit. Bei uns stand das nicht zur Debatte. Er meinte, er fand das alles nicht toll. Im Swingerclub mochte er es nicht, dass andere Menschen ständig da waren und beim Dreier wurde er ständig abgelenkt und überfordert. Nichts für ihn.
Für mich war das auch OK. Denn ich hatte kein Interesse am Swingen und auch kein besonderes an Dreiern.
********chaf Mann
7.461 Beiträge
JOY-Angels 
Könntest du dir vorstellen,wenn du eine feste Partnerin hättest, mit dieser zu Swingen?

Ich weiß es nicht.

Aus meiner eigenen Motivation her nicht. Das Liebesspiel miteinander gibt mir schon so viel, wieso dann noch jemanden dazu holen? *gruebel*

Es ist aber ja immer ein Geben und Nehmen, auch ein Kennenlernen der Welt des Partners, wenn man zusammen kommt. Wenn Swingen total ihr Ding wäre, würde ich zumindest offen dafür, es mal auszuprobieren, bzw. mit ihr gemeinsam ihren Lieblingsclub aufzusuchen und dort eben jene Menschen kennen zu lernen, wo und mit wem sie ein Stück weit "zuhause" ist.

Ich fürchte aber, dass es für mich eine Reizüberflutung wäre.
Zumal ich auch gar nicht das Bedürfnis habe, fremde Haut zu berühren. Auch hier, wenn ich den besten Körper der Welt berühren kann, wozu dann noch einen anderen berühren wollen? *zwinker*

Aber wie gesagt, es ist ein Geben und Nehmen. Ich würde ja schließlich auch wollen, dass sie mit mir mal zum Tüdeltreff mitkäme, was nun einmal "meins" ist, meine eigene Leidenschaft, der Ort wo ich mich außerordentlich wohl fühle, mich zuhause fühle. Es wäre doch bekloppt, mir das dann von meiner Partnerin zu wünschen, um selbst dann zu sagen "nö, ist nicht mein Ding, mach das mal schön alleine".
Nee, so läuft das nun mal nicht. *nein* *zwinker*

Ich hätte indes keine Probleme damit, wenn sich herausstellen sollte, dass sie polygam veranlagt ist.
Ich bin es nicht, aber das ist dann ja meine eigene Entscheidung, mein eigener Wille. Sie kann nichts dafür, dass ich monogam fühle. Und ich kann nichts dafür, wenn sie anders fühlt.
Enorm wichtig wäre mir dann aber Transparenz. Auf Heimlichkeiten, egal welcher Art, reagiere ich äußerst ungehalten. *freundchen*
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Ich hab feststellen müssen, das sexuelle Begegnungen mit mehr als zwei Menschen für mich nicht funktionieren. Egal ob im Swingerclub, in den ich neugierig 2mal gegangen bin, oder als fmf, mfm, ffm, das ich jeweils mehrmals ausprobiert habe, weil mich der Gedanke an eine menage a trois sehr fasziniert hat.

Grund dafür ist die extreme Reizüberflutung, die mich in diesen Situation bis zur Katatonie erstarren läßt und mein Nervensystem extrem fordert.
Und es sind bei Dreier-Konstellationen keineswegs sexuelle Reize die mich überfluten, sondern die unkontrollierten Emotionen, die von den anderen Beteiligten an mich heranschwemmen. Mich selbst habe ich dabei nicht mehr gespürt.

In einer Begegnung mit nur einem Menschen brauche ich mich nur auf diesen Menschen und mich selbst zu konzentrieren. Je mehr Menschen dazu kommen, umso schwerer fällt es mir, die Gefühle, die ich wahrnehme zu strukturieren und den Beteiligten zuzuordnen. Wenn dann noch Eifersucht, egoistische Gier oder andere nicht zu einer liebevollen Begegnung gehörende (also für mich nicht dazu gehörende) Emotionen durch den Raum wabern, muss ich mich schützen, um nicht in den overload zu geraten.

Insoweit vermeide ich heute solche Situationen.

Leider ist es für andere nicht ohne weiteres nachvollziehbar, dass diese Reizüberflutung dazu führt, dass ich mich in mich selbst zurück ziehen muss.
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