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Wird ein hoch aggressiver Mann durch d richtige Frau sanft?

**if Mann
2.514 Beiträge
Gewalt - Gegengewalt
Noch einmal zu Gewalt. Ich kann immer nur sagen, entweder die Therapie hat nichts getaugt oder die Frau war die Falsche, oder beides zusammen trifft zu.
Vielleicht war es eine Friedefreudeeierkuchentherapie, kenne mich da nicht so aus, aber ich könnte es mir vorstellen, wenn ich mir solche Therapien bei Jugendlichen im Fernsehen anschaue.
Wahrscheinlich hilft nur das Prinzip auf Gewalt folgt Gegengewalt, sozusagen der Schock, aber nur dieser. Und da ist es wie bei der Hundeerziehung. Einen Hund bestraft man sofort, später hat er es nämlich vergessen, und man erzielt den Gegeneffekt. Der Hund wird gefährlich, da er nur Gewalt erfahren hat, und sich keinen anderen Zustand mehr vorstellen kann.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Cerberus
Deine Fragen zu beantworten und vor allem den entsprechenden Therapieprozess hier zu erläutern, würde den Rahmen sprengen. Dazu gibt es ja reihenweise Fachliteratur - und zudem eine ganze Reihe verschiedener Techniken und Vorgehensweisen, die jede ihre eigene Berechtigung hat und individuell abgestimmt werden muss.

Ich kann also nur die wichtigsten Grundzüge ansprechen (und hänge mich dabei an "EmmaJane" an):

Das einfachste zuerst: Auch in Therapien kann es zu Gewaltausbrüchen kommen, psychisch und physisch. In den von mir bevorzugten Therapien (wie z. B. Encounter und Konfrontation) werden sie teilweise sogar provoziert, weil man dann am direktesten und besten gleich gemeinsam anschauen kann, was da gerade abläuft und wie man besser damit umgehen könnte, direkt und hautnah am eben gerade geschehenen Beispiel.

Der wichtigste Punkt ist natürlich, eine Einsicht in die Problematik herzustellen (etwa wie bei einem Süchtigen), um gemeinsam zu sehen, wo da in der Kindheit oder Vergangenheit etwas versäumt wurde. Dann werden neue Gedankenmuster "programmiert" (z. B. mittels NLP) und Techniken geübt (Atmen, nicht nach außen projizieren, sondern bei sich bleiben, notfalls aufstehen und gehen anstatt zu prügeln, Aggressionsabbau trainieren (z. B. Holzhacken, Feld umgraben, auf Kissen einschlagen, mittels Batakas kämpfen üben und den dabei auftauchenden Gefühlen nachspüren u.s.w.).

Am wichtigsten erscheint mir immer, den betreffenden zu helfen, ihre Gefühle schon lange vorher wahrzunehmen, bevor sie sich zu einem Wutausbruch aufgestaut haben. Man fühlt sich ja vorher bereits unbehaglich, nervös, ärgerlich etc., unterdrückt man das mit aller Gewalt, bricht es sich seine Bahn - mit Gewalt.

Also lieber vorher schon wahrnehmen und sich eingestehen, sie auch äußern und somit gar nicht erst das Dampfkochtopf-Syndrom entstehen lassen, einen gewissen Überdruck von vornherein zu vermeiden lernen.

Die Offenheit für all das ist extrem schwer bei aggressiven Menschen zu erreichen, meistens fehlt die Einsicht in das Problem. Übrigens keineswegs immer aus Dummheit (es gibt auch intelligente Aggressive), sondern stets aus Angst vor den eigenen Gefühlen: "Was kommt da wohl hoch?"

Das sind meist dunkle, bedrohliche Gefühle, schlimme Erinnerungen, die man "ums Verrecken" nicht noch einmal durchleben und spüren will. Und dabei ist genau das der Fehler! Würde man sie wieder hochkommen lassen, und zwar in einer kontrollierten Laborsituation wie in einer Therapie, könnte man sie gemeinsam anschauen und würde merken, dass man ihnen nicht mehr hilflos ausgeliefert ist (wie z. B. damals als Kind), sondern sie "begrüssen" und verabschieden kann - und zwar für immer.

Meine Kernsätze sind da immer: "Sei ein Mann, verdammt nochmal! Du, gerade du bist doch keine Memme! Stell dich deinen dunklen Gefühlen, lauf nicht weg wie eine feige Sau! Schau ihnen ins Gesicht - und sag ihnen, sie sollen sich verpissen!" Das wirkt immer.

(Du siehst: Therapie ist keineswegs immer nur "Eideidei"


Und damit sind wir wieder beim eigentlichen Thema:

Die nötige Offenheit für diesen therapeutischen Prozess kann durch Liebe geweckt werden, durch die Liebe einer starken, kraftvollen und absolut unerschrockenen Frau, die nicht selbst bedürftig ist und nicht im Mann nach einer Stärke sucht, die ihr selber fehlt, die in ihm nicht nach etwas sucht, sondern ihn einfach liebt.


Ich hoffe, erneut das Wichtigste erklärt zu haben.
Danke, liebe Cerberus, für Dein Vertrauen!

(Der Antaghar)
Wahrscheinlich hilft nur das Prinzip auf Gewalt folgt Gegengewalt, sozusagen der Schock, aber nur dieser. Und da ist es wie bei der Hundeerziehung. Einen Hund bestraft man sofort, später hat er es nämlich vergessen, und man erzielt den Gegeneffekt. Der Hund wird gefährlich, da er nur Gewalt erfahren hat, und sich keinen anderen Zustand mehr vorstellen kann.

Leif - es ist schon lange erwiesen, dass die positive Bestärkung oder auch Lob auch bei Tieren 1000 Mal besser und vorallem schneller wirkt als die Bestrafung oder negative Bestärkung.

Es wurde sogar erwiesen, dass Tiere durch negative Bestärkung oder durch Bestrafung deutlich eher dazu tendieren aggressiv zu werden als wenn man sie durch positive Bestärkung oder durch Lob "erzieht".

Warum sollte dies also beim Menschen anders sein?
**if Mann
2.514 Beiträge
Stimmt im Normalfall.
Ich meine aber den Ausbruch einer Aggression.
Darauf müsste sofort reagiert werden, sozusagen mit Gegengewalt.
Anders kann man solche Menschen nicht in die Realität zurückholen, außerdem dient die sofortige Reaktion dem eigenen Schutz.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ EmmaJane
wer aber selber zu einem messer greift um diese aufzuzeigen (beitrag anthagar), hat zuerst mal selber eine ganz hohe gewaltbereitschaft.

Nicht unbedingt!

Vielleicht spricht derjenige auch nur die richtige Sprache, die der andere endlich mal auch versteht.

"Cerberus" wird das wissen: Wer mit einem Pferd kommunizieren will, muss dessen Sprache sprechen - und nicht seine eigene. Wer ein Pferd z. B. sanft streichelt, weil er zu ihm lieb sein will, könnte erleben, dass das Pferd ihn nicht versteht und gar nix spürt. Da muss man richtig ordentlich hinlangen, wenn wenn lieb zu ihm sein muss - nicht tätscheln, sondern ... ja ... "schlagen", also einen kräftigen Klaps geben. Dann fühlt das Pferd sich gestreichelt.

Bei Menschen, die nichts anderes gelernt haben, als eine aufs Maul zu kriegen, wenn was nicht okay ist, wirst Du mit einem netten und noch freundschaftlichem Gespräch nicht weit kommen. (Wir erleben das gerade tagtäglich an unseren Schulen ...) Da muss man anfangs eben manchmal auch einfach eine aufs Maul hauen. Das wirkt, weil sie das verstehen.

Und dann kann man sich, z. B. bei einem Bier an einen Tisch setzen - und reden!

(Der Antaghar)
**if Mann
2.514 Beiträge
Dem kann ich nur zustimmen.
@ Antaghar

Vielen, vielen Dank für Deine Ausführungen.

Klar ist mir bewusst, dass es viel zu aufwendig wäre, um hier alle Therapiemöglichkeiten ausführlich auszuarbeiten, dieser kurze Einblick reicht mir daher auch. Mir ging es quasi eher um einen Überblick, den Du mir sehr gut beschafft hast.

Ich werde das jetzt mal so sacken lassen, womöglich ergeben sich noch weitere Fragen... finde das Thema jetzt jedenfalls sehr interessant.
in den arm nehmen vs auf den arm nehmen...
@*****rus

Bruno Bettelheim .-spezialist für autisten, die ja auch keine impulskontrolle haben- meinte es etwa so: ein autist in den armen festhalten, wenn er anfängt zu toben, ist das gleiche wie grenzen setzen, in liebe. bewirkt beruhigung...

weil 2 arme die einem umschlingen, genauso diese ab-grenzung zur aussenwelt bedeuten, eine art sicherheit und geborgenheit geben... andersrum also, wenn grenzen gesetzt werden, ist es wie wenn man den mensch in seine arme haltet.

von den adosleszenten bestens bekannt: sie suchen grenzen. bekommen sie die nicht, empfinden sie es als gleichgültigkeit, suchen die grenzen immer mehr.


es ist doch ein frage wie ausgeprägt die störung ist. und ob man den fast übermut hat, jemand in seine arme zu nehmen der sehr agressiv ist.

auch, können sich die verärgerten, das gefühl bekommen, eigentlich nicht bei ihre "sache" ernsz genommen zu werden....

das sind sehr fliessende grenzen.... da braucht es viel gespür und viel viel viel liebe, wenn nicht opferbereitschaft um das zu tun...

oder zumindest, viel hingabe....

grenzen sind grenzen, ob mit worte oder mit halt!-gebende arme
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ solana79
Das mit Deinem Vater tut mir sehr leid, Du hast mein volles Mitgefühl.

Leider gibt es viele schlechte und unbrauchbare Therapien - weil viele Therapeuten selbst aggressionsgehemmt sind bzw. Angst vor Aggressionen haben. Und mit "Eideidei" und ein bisschen Seelenpflege ist es da nicht getan, auch nicht mit langen Analysen.

Ein Therapeut, der "lieb" sein will und nur mit sanften Methoden zu arbeiten versucht, ist bei solchen Therapien (übrigens auch bei den meisten Sucht-Therapien) leider fehl am Platz.

Dein Vater hatte zwar eine Therapie, wie Du schilderst, aber offenbar eine verdammt schlechte ...

(Der Antaghar)
Ja, das Thema ist sehr Interessant und sehr erschreckend.
Ich habe mich viel mit diesem Thema beschäftigt um einfach zu verstehen, warum ER so ist wie ER ist. Und um auch die schrecklichen Dinge zu verarbeiten.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ EmmaJane
Sehr richtig!

Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch an die bei hyperaktiven und aggressiven Kindern erfolgreiche Festhalte-Therapie von Jirina Prekop.

Der Halt einer starken Frau kann wie eine Grenze sein, und Grenzen sind für diese Menschen so etwas wie ein Halt. Jemand, der selbst schwach ist, kann einem anderen niemals wirklichen Halt geben!

Leider glauben viele Frauen, wenn sie nur genügend fest lieben, würden sie das schon schaffen. Aber sie wollen gar nicht lieben, können es vielleicht nicht mal wirklich - sondern wollen geliebt werden.

Und das geht schief, zumindest bei solchen Männern (übrigens oft genug auch bei anderen Männern).

(Der Antaghar)
Hmm... also ich sehe schon, ich sollte gleich mal beantragen, dass das Thema einen Teil II bekommt, denn mir sind schon wieder Fragen eingefallen.

EmmaJane schrieb ja nun, ebenso wie Antaghar, dass nicht immer das "in den Arm nehmen" wirkt, wenn einer gerade total austickt, sondern es ab und an schon einen kurzen, einmaligen "Kick" benötigt, bevor es dann anders weiter gehen kann.

Gerade das Beispiel von Antaghar mit dem Pferd hat mir nachdenken lassen, wie es bei meinem Stinki (Pferd) ist, wenn er mal austickt, was bei einem Hengst ja durchaus schneller passieren kann als bei Stuten oder Wallachen, da die von Natur aus halt schneller auf 180 sein können.

Und auch da gibt es tatsächlich Situationen, wo er erstmal z.B. einen Schlag mit der flachen Hand auf die Schulter oder so benötigt, einfach damit er aus seiner Rage heraus wieder aufmerksam mir gegenüber wird, bevor ich dann wieder über Technik mit ihm arbeiten kann.

Allerdings ist das auch nicht immer gut. Es gibt Situationen - die öfter vorkommen - wo ein vorerst gewaltsames Eingreifen nur zu einer negativen Verstärkung seines Verhaltens führt, und die Situation zum Eskalieren bringen würde. Hier hilft es von Anfang an nur mit Technik entgegen zu wirken.

Ich frage mich gerade, wie weit man das Verhalten gegenüber Tieren auf solche gewaltbereiten Menschen übertragen kann?
@Antaghar
Ich kann dir nicht sagen, welche Therapie das war. Wäre sie Erfolgreich gewesen, wäre das Verhältniss zu meinem Vater vielleicht etwas besser geworden.

Ich versuche schon seit Jahren DAS zu verarbeiten. Das alles ist so tief in dir, es prägt und formt deinen Charakter.
**if Mann
2.514 Beiträge
Ach ja, da wäre ich beim Lob und der positiven Bestärkung. Naja, über solche Fähigkeiten muss diese Frau, die ich meine, auch verfügen. Wir wollen ja beim Thema bleiben.
Demzufolge muss die Superfrau nicht nur eine Stärke haben, sondern sie muss den Mann auch positiv bestärken. Ja, und wer kann das besser als eine Frau ?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Cerberus
Kann man (bis zu einem gewissen Grad)!

Denn in einer solchen Situation wird der Betroffene voll von seinem limbischen System im Gehirn gesteuert - reagiert also wie ein Tier oder wie ein Neandertaler.

Beim Menschen hast Du nur den entscheidenden Vorteil, danach auch noch mit ihm reden und das alles verbal aufarbeiten zu können.

(Der Antagahr)
Das ist interessant.

Wie würde sich denn dann eigentlich ein "gar nicht reagieren" auf solche Aggressionen oder Gewaltausbrüche - solange sie nicht gleich direkt gegen die eigene Person gehen, sondern z.B. gegen die Wohnungseinrichtung - auswirken?
die nebenwirkung von erfolgte bez. prozesse...
sind nicht immer garant für bleibende bez. erfolge.....



@**if: ...kann dir nur sagen, dass- sicher nicht immer, sicher nicht nur- eine solche frau eher öfters erleben wird, dass sie verlassen wird am schluss der erfolgreiche "selbst in die hand genommene bez. therapie".... weil sie ihren "zweck" meist erfüllt hat.... und die erotik bei solchen männern nicht unbedingt ihren ursprung in "die frau ist so stark, das ist nicht meine erziehende mutter, das ist meine geliebte." auch er merkt dann, dass er sich eine übergrosse heilerin gesucht hat...

damit will ich sagen.... liebe und "laienhaft" helfen, kann schmerzvollen folgen haben für die retterin......

@*****rus: ich finde es ganz schön wie du bei pferden von "techniken" sprachst: das ist die sachliche variante, die wir alle lernen. den "flankenschuss" ist eher der emotionale. im endeffekt, geht es darum, die wahrnehmung zu fokussieren auf etwas anderes als die negative eigendrehung. dazu dient es sehr, neue fertigkeiten- sprich techniken- zu lernen... der mensch, wie das tier, sind wissensdurstig. immer, würde ich sagen. und die selbstkompetnez zu erhöhen, ist eine art, selbst gegebene, positive verstärkung....

der mensch so wie das tier, haben verschiedene kanäle um etwas aufzunehmen. da macht mutter natur wenig unterschied...
@ Cerberus
Ich habe es lange an mir erlebt.
Schatz ist der deutlich ruhigere von uns beiden, ich die deutlich temperamentvollere. Wenn ich mal wieder meine "gestörten 5 Minuten" hatte und mal wieder ausgetickt bin
Sehr interessant. Und für mich sehr gut nachvollziehbar, weil ich erkenne mich darin selbst wieder.

Ich nenne es bei mir "meine tragischen 5 Minuten". Es gibt einen Punkt in jeder Diskussion oder nennen wir es ruhig einmal Streit, an dem mir sozusgaen die Galle überkocht. Das ist dann der Fall, wenn mein Gegenüber mich nicht verstehen kann, oder verstehen will. Ist die Diskussion bis zu diesem Punkt ruhig und sachlich, so überkommt mich dann ein "Anfall" und ich werde leicht cholerisch. Dabei geht es dann leider auch über die Grenze der Zimmerlautstärke hinaus.

Es hat Jahre gedauert, bis ich gelernt habe, mit diesem ( für mich ) Phänomen umzugehen. War es früher so, das bei diesen cholerischen Anfällen, dann eine weitere Diskussion völlig unmöglich war, ist es heute so, dass ich das Gespräch ( die Diskussion ) abrupt beende. Ich ziehe mich an, nehme meinen Hund und gehe mit ihm. Dabei sammle ich mich, fahre mich runter und kann dann im Anschluss daran die Diskussion fortsetzen ohne noch einmal in die Gefahr eines solchen cholerischen Anfalls zu geraten.

Was hat das mit dem Eingangsthema zu tun? Ganz einfach, jeder der etwas bei sich ändern will, muss zu allererst bei sich selber anfangen, er muss erkennen, das bei ihm etwas ausserhalb der Norm läuft. Dann kann er dieses entweder alleine, oder mit Hilfe des Partners, oder mit Hilfe eines psychologischen Unterstützers oder gar mit allen Dreien, wieder in die richtigen Bahnen bringen.

Er von Bsuiness1997
Ganz einfach, jeder der etwas bei sich ändern will, muss zu allererst bei sic selber anfangen, er muss erkennen, das bei ihm etwas ausserhalb der Norm läuft. Dann kann er dieses entweder alleine, oder mit Hilfe des Partners, oder mit Hilfe eines psychologischen Unterstützers oder gar mit allen Dreien, wieder in die richtigen Bahnen bringen.

Hmm... weiß nicht, ob ich Dich jetzt nur falsch verstanden habe, denn bei mir z.B. kam die Erkenntniss, dass ich bezüglich meiner "gestörten 5 Minuten" etwas an mir ändern sollte durch Schatzi. Dieser hatte es nämlich irgendwann einfach satt, dass ich doch "relativ" leicht reizbar war und daher etwas "hitzigere" Diskussionen so leicht im Streit endeten. Da ich ihn nun aber sehr liebe und selbst auch nicht so sonderlich glücklich über diesen Fakt war, hab ich ihn damals gebeten mich bei meiner Entwicklung zu unterstützen, was er dann auch gemacht hatte, eben indem er entweder gar nicht mehr reagierte oder indem er nur völlig ruhig meinte, dass ich mich melden sollte, wenn ich mich beruhigt hätte.

Heute kommt es nur noch sehr schwer zum Streit, denn ich bin ruhiger und vorallem weniger reizbar geworden, während er sich heute nicht mehr so leicht von mir "tot" quatschen lässt, sondern durchaus auch mal klar und deutlich auf seinem Standpunkt bestehen bleibt, wenn er merkt, dass er mich an einem Punkt erwischt hat, den ich nicht eingestehen will, aber sehr genau weiß, dass ich da mal wieder Bockmist gebaut habe. Sätze wie "Falls ich Dich drauf aufmerksma machen darf, Du warst diejenige die vor Jahren vorschlug, dass jeder gleich sagen soll, wenn ihn etwas stört bzw. wenn ihm auffällt, dass sich der andere verzettelt hat, also hör auf Dich rauswinden zu wollen" sind daher heute durchaus in solch störrischen Situationen meinerseits völlig normal und erzielen eine bombige Wirkung.

Umgekehrt - also ich ihm gegenüber - in manch anderen Situationen ebenfalls.
@ Cerbi
Du beschreibst es selbst in Deinem ersten Absatz. Das war es was ich meinte damit, dass er etwas an sich selbst ändern muss. Er kann dieses ändern entweder allein durchziehen ( was meist nur schwerlich möglich ist ), oder aber mit Hilfe des Partner`s.
Meine Partnerin musste erst lernen, mich dann mit meinem Hund gehen zu lassen und nicht hinter zu laufen. Heute sagt sie manchmal von selbst "Schnapp dir den Hund".

Bezogen auf dein Eingangsthema ist es so, dass jeder der einen, ich nenn es mal Programmierfehler hat, muss einen Weg finden diesen Fehler zu korrigieren. Entweder allein, besser mit Hilfe eines Partners, oder eben gar durch Hilfe eines Profi`s.
Einen schweren Verhaltensfehler wird man aber nur dann korrigieren können, wenn man selber bereit dazu ist. Ohne diese Bereitschaft hilft kein Partner und kein Profi. Das sollte auch deine Freundin erkennen.

Er von Business
*******rk70 Mann
193 Beiträge
Wessen Liebe ist entscheidend...?
Da ist man mal kurz weg, und schon überschlagen sich die Ereignisse hier. Ich konnte in der Kürze der Zeit nicht alles lesen und beziehe mich nur auf die letzten beiden Beiträge von Cerberus und Business(man)*g*.

Es besteht kein Widerspruch darin, daß man durch den Partner darauf aufmerksam wird, etwas ändern zu müssen, wenn man die Beziehung fortführen will und gleichzeitig allein die Änderung bewirken kann.

Du schreist selbst, Cerberus, und das scheint mir das Entscheidene zu sein:
Da ich ihn nun aber sehr liebe und selbst auch nicht so sonderlich glücklich über diesen Fakt war...

Ohne die Liebe des - um auf die ursprüngliche Fragestellung zurückzukommen - psychisch Auffälligen zu seinem Partner kann die Liebe des Partners - und sei er auch "der Richtige" im Sinne von stark, klar, unabhängig usw. nichts bewirken. Seine Liebe zu ihr entscheidet, ob er die ihm dargebotene Chance wahrnimmt, den Anstoß verwandelt, nicht ihre. Oder ob es ihm wichtiger ist, nicht in Frage gestellt zu werden. Ihre Liebe, die lediglich den Raum eröffnet, muß auf fruchtbaren Boden fallen.

Der Partner kann und sollte klare Grenzen setzen, zeigen, daß er liebt, aber nicht um jeden Preis und schon gar nicht um den Preis der Selbstaufgabe. (Das gilt übrigens immer.) Wie "Frau Dannemann" das getan hat, und vielleicht auch Dein Schatzi.

Um nicht zu wiederholen, was ich schon in früheren Posts geschrieben habe, zitiere ich lieber mal eine ganz und gar unwissenschaftliche Betrachtung der Liebe aus Julian Barnes "halben Kapitel" über die Liebe - mein Lieblingskapitel - aus "Eine Geschichte der Welt in 10 1/2 Kapiteln":

...später wurde ich mir klar darüber, was ich von der Liebe dachte. Wir stellen sie uns als eine aktive Kraft vor. Meine Liebe macht sie glücklich; ihre Liebe macht mich glücklich - was soll daran falsch sein? Es ist falsch; es gauket einem einen verkehrten Modellbegriff vor. Es impliziert, daß die Liebe ein Zauberstab sei, ein Stab, der den verworrensten Knoten löst, den Zylinder von Taschentüchern überquellen, die Luft von Tauben durchflattern läßt. Das Modell stammt aber nicht aus der Magie, sondern aus der Teilchenphysik. Meine Liebe macht sie, kann sie nicht glücklich machen; meine Liebe kann in ihr lediglich die Fähigkeit zum Glücklichsein freisetzen. Und nun scheint die Sache eher verständlich. Wieso kann ich sie nicht glücklich machen, wieso kann sie mich nicht glücklich machen? Ganz einfach: Die erwartete Atomreaktion findet nicht statt, der Strahl, mit dem Sie die Teilchen bombadieren, hat die falsche Wellenlänge.

´nen schönen Tag noch,
Markus
Ich habe mich mit meiner Antwort ausschließlich auf die Ausgangsfrage bezogen, da ich nicht der Meinung bin das man das Rad neu erfinden muß, um voranzukommen.

Oberflächliche Frage - oberflächliche Antwort. So einfach ist das.
Für die Diskussion von Therapieansätzen bin ich nicht zu haben.
*******rk70 Mann
193 Beiträge
Umso erstaunlicher, daß eine ach so "oberflächliche Frage" eine solch interessante und niveauvolle Diskussion nach sich ziehen kann. Aber Du mußt natürlich nicht daran teilnehmen, bunch, ist ja ein freies Forum. *zwinker*
Sie meinte daraufhin, dass da doch nur die richtige Frau kommen müsste, dann würde der schon sanft und einfühlsam werden.

*haumichwech* Ja klar, der Glaube versetzt Berge!!!

Eine sehr romantische Vorstellung, und ich muss sagen: ich würde eine Menge dafür geben, an so was schönes glauben zu können!
Bei uns sagt man: ein Wolf wechselt sein Fell, seine Natur nie!!!

Ein Mensch (und hier meine ich nicht nur Männer) ändert sich NUR, wenn er das von sich aus will... Dazu kann es verschiedene Gründe geben. Und es mag sein, dass manchmal die Liebe der aller letzter Schubser ist, den man nötig hatte, um dies zu schaffen...

Dennoch:

ES GIBT MÄNNER FÜR DIE ES, im oben gennanten Sinne, KEINE RICHTIGE FRAU GEBEN KANN!!!

Und das hat nichts damit zu tun, das die Frau: sich nur einbildet, stark zu sein; zimperlich ist; nicht brüllen kann; keine Streitkultur drauf hat...Die Frau ist doch nicht das Problem in so einer Beziehung!!!
Es wäre wichtig, dass der Mann, der ein Prügel-Problem hat, sich dies auch ehrlich zugesteht und bereit wird, sein Verhaltensmuster (das wohl immer gut funktioniert hat, sonst hätte Mann es nicht drauf *freundchen* ) zu ändern!!!

Ich behaupte jetzt mal, dass ich eine starke Frau bin...Ich hab 10 Jahre mir einem Mann, der ADHS hat, zusammen gelebt...Cholerische Anfälle und die Aggressivität waren etwas, womit ich immer rechnen musste...und überall. Es gibt nichts, was ich nicht versucht habe, um ihm zu helfen, sich zu ändern (was er immer wollte, aber nie so richtig Kraft dazu fand; nichtmal soviel um sich eine Therapie ernster zu überlegen). Alle meine Versuche mit ihm nett über alles zu reden, (und mir war von Anfang an klar, dass er Probleme mit sich hatte, ich wusste damals nur nicht, in welchem Ausmaß), mit Geduld alles hinzunehmen, haben nichts gebracht...Streiten, Diskussionen, Betteln, Erpressungen, Heulerei, Nachsicht, Ignoranz, zurükschlagen...nix. Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr für ihm und an seiner Stelle zu kämpfen, und bin weggegangen. Reiner Überlebenstrieb...Ich war zumindestens so stark, die Beziehung ohne Tabletten oder Alkoholsücht (oder beides) zu überstehen...nur mit kleinem seelischen Knacks *engel* ; er ist immernoch mit sich selbst bestraft (und nicht bereit sich zu ändern).

Naja, vielleich war ICH einfach nur nicht die richtige Frau*headcrash*...

@ Antaghar:

Ich bewundere Dein Optimismus und Dein Glaube an die Liebe (und ich meine nicht nur diesen Thread *ja* ). Aber Du bist ein Mann, und Dir Fehlt die Erfahrung, die, in diesem Fall, nur eine Frau sammeln kann... Du hast davon Gehört oder darüber was gelesen, aber so 100 Pro wirst Du es nie wissen...Ich bin mir so ziemlich sicher, ich weiss es... *blume*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ lenina
Vielen Dank für Deinen berührenden Beitrag!

Eine Kleinigkeit will ich dazu anmerken:

Ich habe jahrelang mit hochaggressiven Männern und deren gepeinigten Frauen gearbeitet (u. a. als Therapeut) - und von daher weiß ich, wie es diesen Frauen nur allzu oft ergeht (soweit ich das als Mann überhaupt von außen nachempfinden kann).

Ich komme aus einer Familie und einem Umfeld, in dem so etwas durchaus beinahe "normal" war, und kenne das alles auch von daher.

Und meine geliebte Antagharin hat eine solche Beziehung hinter sich - sie hatte sich gerade aus ihr befreit, als wir uns begegnet sind. Und sie erzählt mir viel darüber. Und glaub mir, von ihr hab ich sehr viel gelernt.

Von ihr weiß ich auch, dass die Liebe manchmal vieles heilen kann (nicht alles), und manchmal leider auch nicht. Das haben wir ja mehrfach in diesem Thread festgestellt - der Betroffenen muss auch dafür offen und bereit sein.

Übrigens war ich lange Zeit mit einer wunderbaren Frau aus Russland befreundet, sie hieß Lena. Und sie hatte drei Ehen hinter sich - alle nur mit hoch aggressiven Männern, die meist auch noch Säufer waren. Und in den vielen Gesprächen mit ihr habe ich mit ihr gemeinsam klären können, was ihr eigener Anteil an all dem war - und sie hat es begriffen: Sie hatte sich immer nach einem starken mann gesehnt, weil sie sich als schutzbedürftig empfand. Und sie glaubte, so unendlich viel Liebe zu verschenken zu haben - dabei war sie es, die Liebe gebraucht hatte. Und wie!

Und solche Frauen dürfen sich niemals in aggressive oder süchtige Männer verlieben. Und wenn doch, dann müssen sie sofort die Notbremse ziehen - und ganz schnell weglaufen, und wenn es noch so sehr weh tut. Es erspart ihnen unendlich viele andere, oft rein körperliche Schmerzen.

Du verstehst sicher, was ich Dir sagen will.

Ich bleibe dabei - Liebe kann nicht nur Berge versetzen, sondern nahezu alles heilen. Aber die wenigsten können leider wirklich lieben - die meisten glauben nur, sie könnten es.

Ich grüße Dich ganz herzlich und wünsche Dir all die Liebe, die Du brauchst, und ich hoffe, Du kannst sie dann auch annehmen ...

(Der Antaghar)
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