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Vergewaltigung und BDSM

An euch Frauen mit BDSM-Lüsten: Hast du Mißbrauchserfahrungen?

Dauerhafte Umfrage
*******nrw Frau
192 Beiträge
Sie hätte die auch nicht angezeigt!! Wo gibts sowas?).

Sowas gibts häufiger als vermutet.

Frauen (gleiches gilt verstärkt für Männer) wollen nach einer Vergewaltigung alles so schnell wie möglich vegessen. Sie haben Angst vor der Anzeige, vor dem Prozeß, vor dem Infragestellen ihrer Glaubwürdigkeit, vor dem "das alles wieder hochkommt" und das Monate nach der Tat, wenn "das Leben wieder normal" geworden ist.

Eine Anzeige, ein Prozeß wühlt alles wieder auf, zerrt u.U. die Vorgeschichte einer Frau in die Öffentlichkeit, macht sie zum zweiten Mal zum Opfer.

Mißbrauchsopfern (insbesondere Kindern) wird vom Täter eine Schuld suggeriert "Du magst es doch" "Du wehrst dich nicht" Das Spiel mit der Macht wird zur Ohnmacht der Opfer. So aufwachsen zu müssen, die eigenen Wahrnehmungen nicht mehr einordnen zu können, führen zu großer Verunsicherung, die man in keinem Fall wiederholen möchte.
Es gibt so viele Gründe wieso man keine Anzeige erstattet.

War jetzt etwas am Threadthema vorbei, mir aber wichtig.

LG belana
*******pain Paar
389 Beiträge
Themenersteller 
etwas am Thema vorbei
@****na:

als ich dein Posting las, nickte ich bei fast jeder Zeile, dennoch bitte ich dich um Verständnis: es soll hier nicht um allgemeine strafrechtliche Belange von Vergewaltigungen gehen. Nicht dass ich diese Aspekte für irrelevant halte, aber zu diesen Fragen gibt es viele Internetforen mit reichhaltigen Informationen.

In diesem Thread soll es darum gehen, wie Frauen mit Mißbrauchserfarungen ihre BDSM-Lust leben oder warum sie gerade Schwierigkeiten haben, ihre BDSM-Lust zu leben. Es geht um Sensibilisierung für Mißbrauchserfahrung im Zusammenhang mit BDSM.

Ich bitte dich, mitzuhelfen, dass dieser Thread "in seiner Spur" bleibt.

stephensson
art_of_pain
*******ris Paar
665 Beiträge
Das Frauen oder auch Männer
nicht anzeigen ist schon fast der Standard - als die Außnahme.

Wenn ich bedenke wieviele Bekannte (weiblich) wir haben, die sowas mal hatten und es NICHT zur Anzeige gebracht haben ist es manchmal schon nur noch mit einem Kopfschütteln zu quittieren.

Das kommen dann Sätz wie :

"Was sollen die Leute dann nur über mich denken?"
"Die Familie muss doch nichts davon erfahren!"
"Ich will nicht das man das so aufrollt und man dann vor Gericht das ganze nochmal erzählen muss"

usw usw usw ...

Belana ..... es ist seltsam das Menschen gerade bei dieser Straftat so invertiert reagieren und sich zurückziehen.

Auch hier muss man nun dazu sagen das aus dem Bekanntenumfeld nur eine aktiv SM-Lebende uns mal davon Berichtet hatte. Der Rest sozusagen unter das Feld der "Stinos" gerechnet werden muss/kann.

Selbiges wird wohl immer so sein und wird wohl weiterhin so gehandhabt werden. Eine Beule im Auto, da greift man sofort zum Handy und wählt 110 .. doch bei dem Schaden an Seele und Körper da sind Menschen irgendwie doch ein wenig "zarter" beseidet und wollen nicht das darüber gesprochen wird. Wenn Sie dann bereit sind zu sprechen liegt es oftmals schon zulange zurück.
*********sions Paar
2.764 Beiträge
Belana ..... es ist seltsam das Menschen gerade bei dieser Straftat so invertiert reagieren und sich zurückziehen.
Nein, ist es nicht!

Das Spiel mit der Macht wird zur Ohnmacht der Opfer.
Eben! Das trifft auf missbrauchte Kinder genauso zu wie auf Vergewaltigungsopfer (die es im übrigen auch genüge innerhalb der Ehe gibt).

Und wenn ich bedenke, wie langsam die Gerichtsmühlen mahlen und wie schnell es passieren kann, daß sich das Opfer als Täter fühlt...

LG Ivy
**********al_nw Frau
776 Beiträge
Bevor ...
... ich mich traue, zu diesem spannenden Thema einige Zwischenfragen zu stellen, muss ich mal eben loswerden, dass ich die Offenheit von einigen Mitschreibenden sehr bewundere!! Vielen Dank!!!

Meine Berührungspunkte zum Thema sind anders gelagert. Ich bin NICHT 'sexuell' misshandelt oder vergewaltigt worden, kenne also aus eigener Erfahrung – Gott sei dank! - nur die ‚normalen’ Gewalterfahrungen durch männliche Übergriffe (wie dämliche Anmache, Busengrapschen etc.). Mein Kind hat allerdings über Jahre Gewalterfahrungen jeglicher Couleur (physisch und psychisch – und auch ‚sexuell’) machen müssen. Und ich als seine Mutter verstehe immer die Unterscheidung zwischen ‚sexuellen’ und anderen traumatisierenden Gewalterfahrungen nicht! (Sexuell steht bei mir in diesem Zusammenhang in einfachen Anführungsstrichen, weil diese Erfahrungen mit Sexualität zunächst einmal nichts zu tun haben.) Und das führt mich zu meinen Zwischenfragen ...

@*******pain

Das Thema "Vergewaltigung" gehört für mich zu den wichtigsten im Rahmen meines Denkens und meiner Sexualität.

Warum ist das so?
Ich meine, bei mir ist das nicht so. Mal abgesehen von gewissen Fantasien und Erlebnissen, die allerdings immer eine Einvernehmlichkeit voraussetzen und deshalb schon doch wieder mit dem Thema „Vergewaltigung“ nichts zu tun haben.

Weil du der These nachgehst,

dass wir häufig, ohne es zu wissen, Traumata sexualisieren, scheint ... [dir] ein Zusammenhang zwischen Mißbrauchserfahrung und BDSM-Lust jedoch nicht abwegig.

Vielleicht habe ich ja einen Knoten im Hirn, aber machst du das nicht gerade mit dieser Ausgangsfrage? ?

Es scheint mir unumgänglich, dass männliche Doms, die mit ihrer Sub verantwortungsvoll umgehen wollen, ein Bewusstsein über Häufigkeit, Tragweite und Implikationen von Mißbrauchserfahrungen haben. Gleichzeitig halte ich es für unerlässlich, dass Subs mit Mißbrauchserfahrungen ihre Doms darüber aufklären.

Für mich ist es wünschenswert, dass ‚doms’ nicht nur die ‚sexuelle’ Gewalterfahrung von ‚subs’ kennen. Ich meine, wer mit den Grenzen von Schmerzen, Erniedrigung, ‚Benutzt-Werden’ etc. und Lust ‚spielt’, sollte zumindest einigermaßen wissen, WOMIT er/sie da so spielt ...

Im Umfeld meines Kindes fällt mir immer wieder auf, dass ALLE (sogar das Jugendamt!! *g*) beim Stichwort sexueller Misshandlung hellhörig (und gaaaaaaaaaaaaaanz betroffen) werden, dass diese Reaktionen bei anderen Formen von Gewalterfahrungen aber nicht so oder maximal extrem 'vermindert' einsetzen. 'Sexuelle' Misshandlung bzw. ihre Auswirkung scheint irgendwie ‚höher’ bewertet zu werden – eine Einschätzung, die ich nicht teile.

Könnte/sollte man die Fragestellung dieses Threads nicht erweitern in Richtung allgemeiner Gewalterfahrung und einen möglichen Zusammenhang zum gelebten bdsm??? ???

lg

MM
Könnte/sollte man die Fragestellung dieses Threads nicht erweitern in Richtung allgemeiner Gewalterfahrung und einen möglichen Zusammenhang zum gelebten bdsm??? ???


vergewaltigung und missbrauch
sind gewaltverbrechen, die sich sexualisiert zeigen....

gehören für mich (auch) in das thema gewalt........
insofern stimme ich dir zu maria magdalena,

*ja*
Ergänzung
Mir ist noch etwas eingefallen, das ich in meinem Anfangsbericht zu meiner Vergewaltigungserfahrung und den Auswirkungen nicht erwähnt habe.

Wie berichtet liegt diese Erfahrung mehr als 20 Jahre zurück. Meine devote Neigung habe ich erst mit meinem derzeitigen Partner angefangen auszuleben und zu genießen. Wir finden es beide auch sehr erregend wenn ich mich etwas "wehre" und er mich überwältigt, selbstverständlich innerhalb meiner akzeptierten Grenzen. Ich empfinde dieses sich Sträuben und vor allem das Überwältigtwerden sehr reizvoll und absolut erregend, und zwar bezüglich diverser Aktionen oder Befehle und Situationen (z.B. auch oral), NICHT aber wenn es um das direkte vaginale Eindringen geht. Mein Schatz wollte mich einmal dazu anregen, mich spielerisch gegen das Eindringen zu wehren und mich ihm dann doch zu ergeben. Ich habe es versucht, aber es war mir extrem unangenehm, alles andere als erregend und ich möchte es nicht wiederholen.

Das Unangenehme war dabei vor allem das "mich wehren". Ich glaube, diese Erfahrung von damals, die Erinnerung daran, gegen das Eindrigen anzukämpfen und zwar erfolglos, war für mich dermaßen erdrückend daß ich die Assoziation nicht ertrage. Mein Liebster meinte zwar, daß dies vielleicht zu einem späteren, geeigneteren Zeitpunkt evtl. eine heilende Erfahrung sein könnte (da mir ja nicht wirklich Gewalt angetan wird) und somit zur Verarbeitung des Geschehens beitragen könnte, aber meine Scheu davor ist zu groß...vielleicht irgendwann einmal...ich bin mir da unsicher. Ich möchte ja auch nicht, daß ich dadurch womöglich den Spaß an den anderen Varianten des sich Wehrens verliere.

Noch eine Begebenheit...habe lange überlegt ob ich mich überwinden kann, dies hier zu berichten weil ich es nicht ganz einordnen kann. Unmittelbar vor der Vergewaltigung (zur Erinnerung: es war mein damaliger Ex) hat mir Selbiger eine sehr heftige, schallende Ohrfeige verpaßt. Es war die erste und einzige Ohrfeige meines Lebens....und nun der Zusammenhang mit meiner derzeitigen Beziehung: Merkwürdigerweise finde ich leichte Schläge ins Gesicht während einer D/s Session sehr erregend, was mir doch ein mittleres Fragezeichen in meinem Kopf verursacht da es sich ja um eine Spielart handelt die viele als sehr grenzwertig ansehen. Ich frage mich natürlich ob es hier einen Zusammenhang mit dem Erlebnis von damals gibt. Die andere These (möglicherweise zu abenteuerlich) ist die, daß ich unbewußt wirklich für irgendetwas bestarft werden möchte, vielleicht sogar dafür, daß ich mir (nicht nur von dem damaligen Ex/Vergewaltiger sondern anderen Männern) viel zu viel habe gefallen lassen. Das ist jetzt aber evtl. etwas am Thema vorbei...sorry...*schiefguck*

LG
Elissa
*******pain Paar
389 Beiträge
Themenersteller 
Gewalten
Ich möchte nochmals meine Bitte an euch äussern, in diesem Thread nicht über allgemeine Fragen zu Vergewaltigungen wie etwa der, warum Vergewaltigungen so selten zur polizeilichen Anzeige gebracht werden, zu diskutieren. Solche allgemeine Fragen sind in anderen JC-Threads besser aufgehoben. Hier soll es darum gehen, wie eine Frau mit Mißbrauchserfahrung ihre BDSM-Lust erfährt, erlebt und reflektiert, und wie BDSM-Partner mit solchen Erfahrungshintergründen umgehen.

@**********alena hat mir ein paar Fragen gestellt:

1. Warum ist das Thema "Vergewaltigung" für mich so wichtig?

Drei Gründe vermag ich zu benennen: Erstens lernte ich in meinem Leben zwei Frauen lieben, die vergewaltigt wurden. Eine davon ist meine heutige Geliebte. In beiden Fällen spürte ich Blockaden im sexuellen Erleben der Frauen, die sich zum Teil in für mich befremdlichem Verhalten äusserten, das ich erst verstehen konnte, als ich vom jeweiligen Missbrauch erfuhr. Der Umgang mit Mißbrauchserfahrungen in Bezug auf BDSM wurde dann mit meiner jetzigen Geliebten zu einem echten "Klippen"-Thema: wäre es uns nicht gelungen, diese Klippe zu umschiffen, hätten wir womöglich nie gemeinsam zu lustvollem BDSM finden können.
Zweitens wurde mir klar, dass viel mehr Frauen Mißbrauchserfahrungen haben, als ich früher in meiner Naivetät annahm. Da wir uns in Foren wie diesem hier gegenseitig helfen wollen, BDSM bewusster und lustvoller erleben zu können, schien es mir angezeigt, uns – eben auch den Doms – einmal mehr aufzuzeigen, dass die Chance groß ist, bei der Suche nach einer BDSM-Partnerin auf eine Frau mit Mißbrauchserfahrungen zu treffen.
Drittens bewegt mich ein allgemein menschlicher Aspekt: mir als Mann scheint die Vergewaltigung einer Frau eine so dermaßen undenkbare Tat, dass ich mich fragte, wie es kommen könnte, dass so viele Männer Frauen vergewaltigen oder missbrauchen. Ich frage mich, wie männliche Sexualität tickt, wie die Anatomie des Rausches beschaffen ist, in der ein Mann sich befinden muss, um, gegen alle ethischen Normen und kriminell werdend, eine Frau zu vergewaltigen. – Ich möchte diesen dritten Aspekt allerdings hier nicht weiter ausführen, da er vom Threadthema wegführt. Und ein möglicher Spiegelthread – wie erleben Männer, die schon einmal eine Frau missbraucht haben, ihre BDSM-Lust? – ist ja aus offensichtlichen Gründen nicht möglich.

2. Meine These der Sexualisierung von Traumata:

Das ist ein heikler Punkt, über den ich mir noch nicht ganz im Klaren bin, dem ich aber weiter nachgehen will. Unter "Sexualisierung von Traumata" verstehe ich zunächst, dass gewisse Handlungen, die an uns etwa im Kindesalter vollzogen wurden und die wir traumatisierend erlebten, später, etwa im Erwachsenenalter, mit sexuellen Lustgefühlen verknüpft erfahren werden. D.h. das, was ursprünglich traumatisiert hat, kann später, in abgewandelter Form, eine Quelle erotischer Lust sein.

Ich kann @****sas Mut nicht genug bewundern, denn sie denkt genau dieser These anhand ihrer eigenen Erfahrung nach – einmal bei ihrer Lust am "Überwältigtwerden" und ein andermal bei ihrer Lust an "leichten Ohrfeigen". Und sie wagt die fast zu "abenteuerliche" These, dass sie "unbewußt wirklich für irgendetwas bestarft werden möchte".

Ich hatte vor Jahren einmal einen intensiven Gedankenaustausch mit einer Sub, die ihre Lust daraus bezog, dass sie tagsüber einen Wohnungsgegendstand– sagen wir: eine wertvolle Vase – kaputt machte und dafür abends hart von ihrem Dom bestraft wurde. Das Trauma, das sie sexualisiert hatte, war der Umstand, dass sie von ihrer Mutter immer erst dann als "liebes Kind" angesehen wurde, nachdem diese sie für irgendein Vergehen bestraft hatte.

Im Zusammenhang mit Mibrauchserfahrungen interessiert es mich, ob eine Frau auch hier das Trauma zu einer Quelle der Lust umdeuten konnte.

Das Pikante an solchen Zusammenhängen ist natürlich, dass es uns schier die Gehirnwindungen verwurstelt, wenn wir solche Gedanken denken – wie es Elissa erfährt. Mir scheint auch, dass es erhebliches Selbstbewusstsein erfordert, solchen Zusammenhängen an sich selbst nachzuspüren, denn es liegt ja nahe, sich zu fragen: "Bin ich eigentlich verrückt?"

3. Zum Vorschlag, das Threadthema von sexueller Gewalt auf Gewalt im Allgemeinen zu erweitern

Das möchte ich nicht tun. Es ist klar, dass auch Erfahrungen von anderen, nicht sexuellen Gewaltarten zu tiefen Narben in der Seele führen können und dass solche Erfahrungen auch im Zusammenhang mit BDSM-Lust eine große Rolle spielen können. Da die Erfahrung von nicht sexueller Gewalt aber von fast jedem von uns geteilt wird, wäre meine Sorge groß, dass unser Thread sich ins Unbestimmte verläuft. Darüber hinaus gibt es noch die Erfahrung psychischer Gewalt, und wir wissen, dass die seelischen Schäden, die ein Kind davon trägt, wenn wir es fünf Jahre lang täglich "Nichtsnutz!" schimpfen, viel größer sind als eine einmal verabreichte Ohrfeige. Das Thema würde also damit endlos.

Ich würde es aber jederzeit unterstützen, wenn du, @**********alena, ein dementsprechendes Topic eröffnest.

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum ich diesen Thread auf sexuelle Mibrauchserfahrung beschränkt wissen möchte: Du schreibst: "'Sexuelle' Misshandlung bzw. ihre Auswirkung scheint irgendwie ‚höher’ bewertet zu werden …" Ich glaube, hierfür gibt es Gründe. Nach meiner Beobachtung haben wir Menschen ein untrügliches Gespür dafur, wenn ein Geschehen den Raum unseres sexuellen Empfindens berührt. Selbst Kinder, die noch keinen klaren Begriff von Sexualität haben, spüren unmittelbar, dass eine Handlung auf sie als sexuelles Wesen abzielt oder sie als solches ins Visier nimmt. Deshalb hinterlässt ein Missbrauch – im Extremfall eine Vergewaltigung – auch ganz anders geartete Spuren in der Seele als andere Formen von Gewalterfahrung. Wir kennen Menschen, die in ihrer Kindheit regelmässig vom Vater verprügelt wurden – bei ihnen finden wir jedoch nicht die Scheu, darüber zu sprechen, wie wir das bei Mißbrauchsopfern finden.

Damit man mich nicht missversteht, möchte ich betonen, dass ich nicht sage, Formen von nicht sexueller Gewalt wären weniger schlimm als solche sexueller Natur. Unterscheidungen, die ein Strafgesetzbuch treffen muss, sind dem konkreten Erleben einer Seele durchaus unangemessen.

Sexueller Missbrauch muss im Übrigen – besonders im Kindesalter - keinesfalls gewaltvoll von statten gehen. Es ist eben nicht notwendig die Gewalt, die zur Traumatisierung führt, wenn auch häufig die ausgeübte oder angedrohte Gewalt das Trauma vertieft. Aus den genannten Gründen scheint mir eine sexuelle Mißbrauchserfahrung unser sexuelles Erleben – auch als BDSM – in einer ganz anderen Weise zu "färben" als andere Gewalterfahrungen. Und genau deshalb möchte ich diesen Thread der ersteren vorbehalten.

stephensson
art_of_pain
Ich habe mal eine Frage an euch in dem Zusammenhang. Es gi´bt viele Leute, die "die Geschichte der O" toll finden, aber um ehrlich zu sein ist das für mich nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Misshandlungen und Vergewaltigungen.Und warum um seinem Dom zu beweisen wie sehr man ihn liebt. Also nicht böse sein, aber dies Geschichte finde ich völlig daneben.

Ich lebe BDSM obwohl ich mehrfach vergewaltigt werde, aber ich lebe meinen SM mit meinem Partner und das ist einfach nur schön. Ich weiß er würde niemals meiner Seele Schaden zufügen und die Schläge, die ich erhaltge sind so voller Liebe, dass ich sie nur genieße. Würde er mich abre einmal dazu zwingen mit einem anderen oder mehr Kerlen zu schlafen nur um ihn zu befriedigen wären wir sofort geschiedene Leute.

Sorry mag sein,dass das nicht ganz das Thema trifft aber ich fand es durchaus wichtig mal zu erwähnen, dass Subi nicht alles mit sich machen lassen sollte.

LG Nadine
*******pain Paar
389 Beiträge
Themenersteller 
O und Vergewaltigung
@*****r25:

Zum Roman "Die Geschichte der O" kann man ganz verschiedene Meinungen haben. Aber das gehört nicht in diesen Thread. Es gibt hier im JC Threads, die sich mit diesem Roman beschäftigen.

Unabhängig davon gilt: ein sexueller Mißbrauch oder eine Vergewaltigung findet nur dann statt, wenn sie gegen den Willen der betroffenen Frau geschieht. Genau darum dreht es sich hier in diesem Thread.

Auch im BDSM kommt es immer wieder vor, dass wir Zeuge von einem Vorgang werden, den wir als "Vergewaltigung" empfinden, obwohl die Beteiligten es ganz anders sehen, eingewilligt haben und ihre Lust aus dem Vorgang beziehen.

Wenn du Lust hast, schreibe doch eher noch mehr darüber, wie es dir gelang, trotz deiner Vergewaltigungserfahrung lustvoll dein BDSM - offensichtlich mehr auf der masochistischen als auf der devoten Seite - zu leben. Hat das eine mit dem anderen für dich gar nichts zu tun? Oder hast du mit dir selbst gekämpft, bis du deine masochistische Lust zulassen konntest?

stephensson
art_of_pain
@art-of-pain
Ja ich habe lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass ich SM mag. Ich habe Angst gehabt, dass man mich für verrückt erklärt, wenn ich sage, dass ich darauf stehe geschlagen zu werden.

Ich wurde mehrfach vergewaltigt aber von unterschiedlichen Leuten und von einem Onkel der Familie missbraucht(das heißt nur angepackt, aber nicht vergewaltigt). Es hat mich viel Kraft gekostet das zu überwinden und ganz weglassen kann ich es immer noch nciht. Halsbandtragen ist z.B. ein absolut schwieriges Ding für mich, denn ich wurde dabei gewürgt. Meinem Dom aber kann ich Vertrauen. Er weiß alles darüber und sobald ich sage ich mag das jetzt nciht macht er es sofort ab. Auch das Fesseln kann ich nur mit ihm. Ich traue niemandem und es hat mich viel Überwindung gekostet mich endlich fallen zu lassen udn dennoch, wenn andere auch nur zusehen werde ich manchmal nervös, auch wenn ich sie nicht sehe dabei.

Ich denke das ist einfach eine sehr kompakte Sache. So lange ich weiß, dass mein Herr da ist weiß ich, dass ich in Sicherheit bin. Und nur bei ihm.

LG
*******o555 Mann
8.859 Beiträge
viele sehr offene Worte....
....sehr Richtige.

BDSM.......das Spiel mit Macht-Ohnmacht......Hingabe-Lust

Meine Erfahrungen haben gezeigt , daß das Thema MACHT in Bezug auf sexuelle bdsm Spiele bei Frauen eine wesentliche Bedeutung hat.

Die Praxis zeigt, daß häufig Erfahrung von "negativer" Macht in das Thema hineinspielen.

Macht beschäftigt uns ein ganzes Leben....nicht nur im sexuellen Bereich...auch zum Beispiel im Arbeitsumfeld.....

Welche Sekretärin würde ihren ekligen Chef nicht mal gerne am Bürostuhl fesseln und ihm die ganzen "Unmöglichkeiten" sadistisch heimzahlen ?

Ich denke, daß das Erlebnis "Macht-Ohnmacht" bei jedem Menschen Gedanken und Phantasien auslöst, die unter Umständen sexuelle Handlungen nach sich ziehen können.....


*in Form von anfänglich Gedanken
*in Form von Phantasien, die dann gelebt werden
*in Form "mein eigenes BDSM-Spiel"

Das müssen ja nicht immer negative Erlebnisse sein, obwohl in der Realität leider oft die negativen überwiegen....

Die Frage ist dann, wie weit jeder für sich diese Erlebnisse verarbeitet hat und in "positive" BDSM-Spiele umwandeln kann....

Die Art des Spiels ist da sicher ganz unterschiedlich, ich spreche jetzt sicher nicht von "Vergewaltigungsspielen".......

Das fängt im ganz Kleinen an......
zum Beispiel dominante "Anweisungen" zu befolgen......
damit "Macht" zuzulassen und zu genießen....

Ein Problem besteht immer dann, wenn Erlebnisse so prägend für den Charakter des Menschen waren, daß er eine Korrektur selber nicht mehr zu Stande bringt und damit immer wieder in alte Mechanismen" hineinfällt....
Der sprichwörtliche "Hamster im Rad".....der den Ausweg nicht findet.

Da hilft dann vermutlich nur professionelle Unterstützung.
**********al_nw Frau
776 Beiträge
Okay ...
... und danke für die offenen Antworten von dir, stephensson, und natürlich akzeptiere ich die inhaltlichen Einschränkungen des Themas!!!!

Eine kleine Bemerkung - wenn auch (schon wieder) am Rande des Themas - sei mir noch gestattet. Du schreibst:

Drittens bewegt mich ein allgemein menschlicher Aspekt: mir als Mann scheint die Vergewaltigung einer Frau eine so dermaßen undenkbare Tat, dass ich mich fragte, wie es kommen könnte, dass so viele Männer Frauen vergewaltigen oder missbrauchen. Ich frage mich, wie männliche Sexualität tickt, wie die Anatomie des Rausches beschaffen ist, in der ein Mann sich befinden muss, um, gegen alle ethischen Normen und kriminell werdend, eine Frau zu vergewaltigen.

ICH glaube, die Antwort auf diese Frage ist im Grunde ganz einfach: Männliche Gewalt gegenüber Frauen ist immer noch gesellschaftlich toleriert. Und EIN Feld, diese MACHTansprüche auszuleben, ist die Sexualität.

@****sa und andere: Vielen Dank für Eure Offenheit Euch und uns gegenüber, auch von mir!!!! Eure Schilderungen lassen uns teilhaben an grausamen Erfahrungen und einem leidvollen und auch schwierigen Weg aus ihnen heraus! Sie machen Mut!!! Und zeigen, wie genial die menschliche Psyche auch im Umgang mit traumatisierenden Erlebnissen tickt bzw. ticken kann.

LG

MM
mein Bezug
Wir hatten dasThema/diese Themen
@ stphenson
ja bereits in dem eingangs genannten Thread über BDSM und reale Vergewaltigungen thematisiert.

Auch von mir Dank für deine offenen, ergänzenden Erläuterungen, was dich mit derm Thema verbindet.

Ich tat das meinerseits damals nicht
Doch weil mich dein 3. Punkt
mir als Mann scheint die Vergewaltigung einer Frau eine so dermaßen undenkbare Tat

persönlich sehr berührt hat, hole ich es nun nach:

1. Ja auch mir war das Thema schon seit Jugendzeiten eines, da ich als Mann nie Vergewaltiger sein oer werden wollte.
Insgeheim fürchtete ich früh das mögliche Mitläufertum in der Masse, wie man es vom Miltiär/ Kriegssituationen oder entfesselten Männerbünden, beispielsweise Saufrunden auf ländlichen Schützenfesten kennt.

@**M hat völlig recht: Das ist natürlich gesellschaftlich sanktionierte Machtausübung von Männern - das genau ist ja das Problem dabei.

Und da ich eh schon als Jugendlicher überalterte Machtstrukturen politisch genau wie auch klassisch angeblich männliches Verhalten privat zu bekämpfen versuchte, Gewalt zutiefst verabscheute, war mir das Thema eben schon früh wichtig.
(Obwohl ich erst viel später lernte, dass ich mich auch körperlich dort viel weiter vorwagen muss, aber das ist ein anderes Thema)

2. Als ich später erfuhr, wie meine ansonsten kämpferische Frau, wir lebten immerhin fast 35 Jahr zusammen, mir sehr spät von ihren zwei Vergewaltigungen berichtete, da hatte ich nur Respekt. Und fragte mich, was Frauen außer Gebären usw. noch alles anscheinend mehr aushalten können, als wir Männer.
Kann allerdings sein, dass daher auch das spielerische Unterliegen für meine Ex-Frau immer so ein Problem war, sie musste bei mir immer siegen, da sonst sich unerträglich fühlend.

3. Dass es auch männliche Vergewaltigung gibt wusste ich früh von meinen diversen schwulen Freunden. Ein besonders für mich schockierendes Thema. Welches mir zeigte, dass es bei der männlichen Gewaltausübung nicht einmal immer gezielt um das Objekt Frau geht, sehr wohl aber darum, gezielt das so berührende Feld der Sexualität als Gewaltplatz auszuwählen. Eigentlich das Feigste was es gibt.

4. Ich würde hier nicht schreiben ohne aktuelere Anllässe. Es gibt deren zwei:

a) ich habe einen sehr guten Freund, dem der (völlig unberechtigte) Missbrauchsvorwurf seiner sich rächen wollenden Ex-Frau in der Nachbarschaft und bei Kollegen fast das Genick gebrochen hätte. Ungeprüft wird manches Mal derart schnell der Vorwurf des männlichen sexuellen Missbrauchs geglaubt, dass es eine Schande ist.

b) Das wichtigste aber:
Ich habe derzeit eine Freundin, die nicht nur kurz nach der Geburt bereits als "aufgegeben" notgetauft wurde, und dennoch glücklich mit vier Kindern und ohne Psychose über 50 wurde. Sie gilt selbst Psychologen als "ein Wunder" an Stärke und Kraft, denn sie wurde konsequent 13 Jahre lang im stiefelterlichen Hause sexuell missbraucht. Genau wie ihre Schwester, die nur deshalb, wie mir bestätigt wurde, Jahrzehnte lang zur Prostituierten wurde.

Wenn ich heute bei meiner Freundin deren (fast) absolut freien, völlig lockeren, vor allem unbeschwerten und tabulosen Umgang mit Sex erlebe, dann empfinde ich auch das als persönlich unglaubliche Leistung dieser Frau, und ebenfalls fast als ein Wunder.

Eins habe ich jedoch auch mit bzw. an ihr lernen dürfen (eben nicht müssen):

Das mir selbst wichtige (genauer: wichtig gewordene) Thema BDSM kann ich logischerweise mit ihr nur auf allerkleinster Flamme, wenn überhaupt ausleben.
Sie KANN sich gar nicht derart hingeben, wie ich mir das wünsche bzw. wie ich das brauche.
Ganz langsam und in Microschritten wächst ihr Vertrauen, wie weit das je zu einer Öffnung in dieser Richtung führen könnte, weiß niemand.
Aber da wir eh eher Freunde sind als ein Liebspaar, offen über wirklich ALLES reden können, ist das auch weniger wichtig
Mir ist vollkommen klar, nachvollziehbar, ja geradezu nachfühlbar, wenn sie sich zum Beispiel nicht gleich auf Anhieb führen lassen kann.
Was mittlerweile durchaus schon geht.

Insofern ist das Wissen um Hintergründe (natürlich kenne ich noch nicht alle, falls jemals) selbstverständlich sehr sehr wichtig für ein individuelles, respektvolles, aber auch gemeinsam lustvolles Handeln.
Unter erwachsenen Menschen, die miteinander im Dialog sind, bekommt man ja stets alles wesentliche heraus, auch ohne "peinliche Befragung".
Sonst ist es ja eh nur ein flüchtige Affäre.

Und noch eines:
ich bin dankbar für Menschen wie das Paar @*******pain oder die anderen hier im Forum Aktiven, die sich

• nachdenklich
• respektvoll
• achtsam
• klug
• genau hinschauend
• genau formulierend
• suchend
• offen und
• immer wieder neu
mit dieser Thematik denkend und redend beschäftigen.

Denn eines ist auch klar:
Kaum "outet" man sich in irgendeiner Form von privater oder öffentlicher Öffentlichkeit als irgendwo BDSM zugeneigt, kommt sofort das Thema "sexuelle Gewalt" in den Köpfen vieler hoch.

Dass das aber zwei vom Grund her verschiedene Dinge sind, kann m. E. nicht oft genug betont werden.

LG
Hanno_Mec
noch eins
Dieses Thema

'Sexuelle' Misshandlung bzw. ihre Auswirkung scheint irgendwie ‚höher’ bewertet zu werden …" Ich glaube, hierfür gibt es Gründe.

noch einmal extra behandelnd:

@*******son
Ich glaube, das ist einfach:
Ich formulierte in einem ganz anderen Zusammenhang unlängst:

"Das Wunderbare, ja Himmlische am Sex ist, dass er im Inneren der Menschen stattfindet. Dort sitzt das Herz.
Das Fatale ist nur, dort drinnen sitzt auch die Seele, das Gefühl.
Spätestens, wenn etwas schief läuft, spürt man das ganz heftig."

Ich glaube, es ist diese besonders verletzliche Ebene des inneren körperlichen Fühlens, die gerade die sexuelle Gewalt, das ungewollte Eindringen in den Körper in jeder Form, so besonders macht.

@**********alena
Irgndwelche Hierachien von Leiden sind stets unangebracht, ja oft suspekt und widerlich. (Behörden und Juristen neigen dazu, genau wie verharmlosende Täter,,,) Wertungen überhaupt sind hier fehl am Platze, ich versteh deine Abscheu.

Dauernde körperliche Prügelgewalt z.B. oder medizinísche Folter dringen manchmal genauso wie oder mehr ein in den Körper als ein Vergewaltiger.
Insofern könnte man fast sagen, sind sie evtl. auch sexuelle Gewalt.

Doch bleiben wir um der Schärfe willen bei der Differenzierung.
*******Boy Mann
79 Beiträge
ich wurde nie vergewaltigt und ich hoffe dass das so bleibt
in meiner Schulzeit war ich längere Zeit Demütigungen mit sexuellem Anteil ausgesetzt und das allein war schon schlimm genug
ich denke aber nicht, dass es mich sonderlich in meiner sexuellen Ausrichtung beeinflusst hat, ausser dass ich einige Zeit eine leichte homophobie hatte, welche ich aber abbauen konnte, nachdem ich einen absolut freundlichen Homosexuellen kennen lernte, dem ich auch heute noch sehr vertraue
ich habe schon in frühester Jugend davon geträumt entführt und gefesselt zu werden, auch wenn ich nicht wusste was ich da eigentlich fühlte
später dann kam ein eindeutig sexueller Touch hinzu, der vielleicht als Vergewaltigungsphantasie bezeichnet werden könnte
aber dabei stört mich das Wort Gewalt, denn das kommt dabei eigentlich gar nicht vor, es sei denn man nennt das sanfte Überwältigen und Fesseln Gewalt
kurzum ich mag die Vorstellung von einer attraktiven Person zum Sex gezwungen zu werden
meine Erfahrungen könnten mich dabei höchstens noch etwas weiter in diese Richtung getrieben haben, eben um einen Gegensatz zum erlebten zu erschaffen
der Aktive hat einen völlig wehrlos gemacht und könnte einem jetzt alles antun was er möchte, aber er tut einem nichts an, sondern bringt einem Vergügen
interessanterweise habe ich noch nie eingehender darüber nachgedacht (verdrängung würde ich sagen), aber es ist gut möglich, dass mich diese Erlebnisse noch in meiner Einstellung bestärkt haben
*********l_rp Frau
14.960 Beiträge
Lange habe ich überlegt hier auch etwas zu schreiben.
Meine komplette Geschichte möchte ich hier allerdings nicht nochmal schreiben. Kann man aber in dem Thread: Vergewaltigung..nachlesen.

Ich bin von 2 Männern vergewaltigt worden und 1 Jahr später von einem Mann 3 Monate lang sehr arg misshandelt worden.

Mein 1. Mann hat mich geschlagen und mein 2. und jetziger ist sehr dominant.

Unser Sex war sehr wild aber doch realtiv normal am anfang.
Dann fingen Spielchen an wie sich wehren, fesseln usw.
Es machte mich total an, zu dem Zeitpunkt machte ich mir auch noch keine Gedanken darüber.
Erst als wir wussten wie das heisst was wir tun und das ganze etwas intensiver wurde find ich an mir Gedanken zu machen.
War ich doch damals noch der festen Überzeugung ich müsste es hassen und verachten.

Ob ich schon immer so devot war kann ich nicht sagen.

Was ich mit Sicherheit sagen kann ist dass, jetzt wo ich meine Neigung auslebe mit meinem Mann, ohne schlechtes Gefühl, es mir besser geht.
Ich bin angekommen, habe mich gefunden.
Das hätte der beste Therapeut nicht geschafft *gg*

Mittlerweile habe ich meine Vergangenheit so gut wie verarbeitet, einiges liegt sicher noch vergraben, wie ich gestern feststellen musste während mein Dom mich benutzte.
Aber auch das werde ich schaffen, gemeinsam mit meiner Neigung, und meinem Mann.
Da bin ich sehr zuversichtlich.

  • LG Blackangel


Wer seine Tränen lacht, braucht sie nicht zu weinen!
konnte nur 1 anklicken - sub - vergewaltigt
und von einem onkel sex. missbraucht (ich war 11, 12 jahre alt). überall hingegrapscht, seine hand in meiner hose ... (mir kommt jetzt noch das kotzen)

lange hab ich mir darüber den kopf zerbrochen, warum es mir trotz dieser erfahrungen so sehr gefällt, wenn mir der arsch versohlt wird!? einfach aus dem gedanken heraus "DAS hat mich damals so sehr angewidert" ... warum also gefällt es mir?

vielleicht ist auch das der punkt, warum ich in punkto bdsm so unsicher bin? angst davor, dass mal womöglich gleich wie bei der vergewaltigung nicht im geringsten daran gedacht wird, was mit mir ist?

lg red
********ta65 Frau
506 Beiträge
Vanilla - die das Lager wechseln will - und Missbrauchsopfer.

Bei mir war es der Großvater und später der Lebenspartner meiner Mutter - über viele Jahre hinweg.

Ich werde 43 und habe seit ich denken kann SM Phantasien. Ich werde den Weg gehen, es drängt mich einfach so stark, ich gebe eine langjährige Partnerschaft dafür auf.

Und ich kann nur hoffen, daß der Mann, den ich mir ausgesucht habe, der Richtige ist.

Darkangel
*******pain Paar
389 Beiträge
Themenersteller 
Opfer und Täter
Es freut mich, dass sich auch Männer geäussert haben.

@*******o555 bezog das Thema "Vergewaltigung und BDSM" in den grösseren Horizont von "Macht und Ohnmacht" ein. "Die Frage ist dann, wie weit jeder für sich diese [negativen] Erlebnisse verarbeitet hat und in "positive" BDSM-Spiele umwandeln kann...."

Genau dies ist eine der Fragen, denen ich in diesem Thread gerne mit euch nachdenken würde.

@*******ecs Äusserungen haben mich berührt, weil ich mich seinem Denken und Fühlen nahe wähne. Ich teile seine offensichtliche Aversion gegen männliche Macho-Militär-Kriegsspiele.

Ich fand seinen Hinweis wichtig, dass auch Männer (in homosexuellen Umgebungen) Opfer von Vergewaltigungen werden können. Ich bitte alle betroffenen Männer um Verständnis, dass ich sie in meiner Umfrage nicht berücksichtigen konnte. Falls ihr euch äussern wollt, wie ihr trotz oder gerade wegen einer Mißbrauchserfahrung BDSM lebt, seid ihr herzlich eingeladen. Ich fände es spannend, Äusserungen von dieser Seite zu lesen.

Hanno_Mecs Hinweis, dass nicht jeder Mißbrauchsvorwurf einer Frau auf Tatsachen beruht, ist zwar richtig, tut aber zur Frage des Threads nichts hinzu. Wie ich höre, sind neunzig Prozent der Mißbrauchsvorwürfe von Frauen berechtigt. Nicht alle Frauen sind Engel, aber die einen Mann unberechtigt anschwärzende Lüge einer Frau hat nichts mit dem Phänomen zu tun, dass eine überwältigend hohe Minderheit von Frauen von Missbrauchs- oder Vergewaltigungerfahrungen berichtet. Eine solche Frau nützt nur die Steilvorlage, die die Männerwelt ihr liefert. Und ein Unrecht relativiert ein anderes nicht.

Ich habe bewusst versucht, diesen Thread nicht auf die Frage von Schuld, Unrecht, Lüge, Moral, Vergeltung und Strafe auszurichten. Zu dieser Frage gibt es im Internet sehr viel zu lesen. Die Schwierigkeit, die ich bei dieser Frage sehe, ist die, dass sich bei uns sehr schnell Empörung, Mitleid und Verurteilung einstellt. Das ist ok, nicht ok ist, dass wir häufig mit unserer Empörung oder unserem Mitleiden die Sache für erledigt halten.

Deshalb fragte ich in diesem Thread nach dem Fühlen von betroffenen Frauen: Wie lebt Ihr eure BDSM-Lust trotz Mißbrauchserfahrung? Kann es sein, dass eure Mißbrauchserfahrung eure BDSM-Lust verstärkt oder gar hervorgerufen hat? Oder habt ihr das Gefühl, lange gekämpft zu haben, bis Ihr eure BDSM-Lust trotz eurer Mißbrauchserfahrung zulassen konntet?

Ich danke @******mec für den Zuspruch zum Thread. "Kaum 'outet' man sich in irgendeiner Form von privater oder öffentlicher Öffentlichkeit als irgendwo BDSM zugeneigt, kommt sofort das Thema "sexuelle Gewalt" in den Köpfen vieler hoch."

Das ist genau der Punkt. Um diesen unsinnigen Vorurteilen wirksam zu begegnen, müssen wir uns zunächst selbst klar werden, was wir an "Täter"- oder "Opfer"-Rollen in uns tragen. BDSM zelebriert ja gerade die Täter- und Opferrolle in einer die Lust stimulierenden Weise – sofern beide Beteiligte genügend Bewusstsein für die Sache entwickelt haben. Dom ist Täter und Sub liebt es, Opfer zu sein.

BDSM kann es also schaffen, das, was in einer Vergewaltigungserfahrung nur negativ, weil destruktiv erfahren werden kann, positiv, nämlich lustfördernd, zu erfahren. Warum das geht, ist klar: der Mensch, der sich zum Zwecke des Lustgewinns in die "Opfer"-Rolle begibt, tut das aus freien Willen und kann jederzeit aussteigen. Der Mensch, der sich in die "Täter"-Rolle begibt, weiss, dass er diese Rolle jederzeit zugunsten seiner Liebe und Zuneigung zum "Opfer" aufgeben wird, wenn das Spiel den SSC-Rahmen verlässt. – Dass im "wirklichen" Leben BDSM nicht immer nach diesen hehren idealen Leitlinien verläuft, bin ich mir bewusst.

@******mec ergänzt in seinem Nachtrag: "Ich glaube, es ist diese besonders verletzliche Ebene des inneren körperlichen Fühlens, die gerade die sexuelle Gewalt, das ungewollte Eindringen in den Körper in jeder Form, so besonders macht."

So ist es. Wir müssen uns wohl nicht streiten, ob Sex wirklich im Herzen stattfindet – ich entnehme der Lehre der Chakren, dass beim Menschen als energetisches Wesen die sexuelle Energie sich nicht im Herzchakra, sondern im Sakralchakra manifestiert - , die Einsicht aber bleibt, dass Sex ein seelisches Geschehen ist, wodurch die Traumatisierung einer Vergewaltigung überhaupt erst erklärbar wird.

@*******Boy äußert einen faszinierenden Gedanken: der Kick, aus der Wehrlosigkeit (Gefesselt-Sein) Lust zu gewinnen, weil der Dom aus seiner Liebe heraus die eigene Wehrlosigkeit nicht ausnützen wird. Diesem Gedanken gesellt sich der meinige von der "Sexualisierung von Traumata" hinzu. Kann man eine als schrecklich und verletzend empfundene Szene dann wiederholen und dann eben auch lustvoll empfinden, wenn der "Täter" (Dom) jemand ist, von dem man weiss, dass er einen liebt und eben einem keinen Schaden zufügen will?

@*******gel berichtet, Mut machend, von ihrer Erfahrung, wie sie trotz ihrer Vergewaltigungserfahrung heute sich erfüllenden BDSM zugestehen kann. Danke, Blackangel! Sag mir nur noch: ist das der Prozess, den du mit deinem Motto ausdrückst: "Wer seine Tränen lacht, braucht sie nicht zu weinen!" – Ist das Lachen deiner Vergewaltigungstränen deine Befreiung aus den Fesseln dieser Erfahrung hin zu deiner erfüllten BDSM-Sexualität gewesen?

@********1982 fragt sich genau die Frage des Threads, wenn sie an ihre Lust denkt, den "Arsch" versohlt zu bekommen: "einfach aus dem gedanken heraus 'DAS hat mich damals so sehr angewidert' ..." – Das ist die Frage: kann etwas, was uns "anwidert", uns Lust machen? – Um die Frage zu klären, müssen wir zunächst den Mut haben, in unseren Gedanken zuzulassen, dass dies sein darf: dass uns etwas, was uns anwidert, eben auch Lust macht. Dieses zuzulassen ist innere Freiheit. Und ohne die führt kein Weg zum Glück.

@*******el65 hat Vergewaltigungserfahrung und BDSM-Fantasien und will diese jetzt endlich leben. Hast du Lust, der Frage nachzuspüren, ob deine BDSM-Fantasien (etwas Herrliches!) mit deinen Vergewaltigungserfahrungen zusammenhängen? – Erlaube mir nur eine Randbemerkung: du willst das "Lager" wechseln. Wenn ich an "Lager" denke, denke ich immer daran, welche schrecklichen Dinge in Lagern schon passiert sind. BDSM ist kein Lager, und sexuelle Lust in Freude auszuleben bedarf keines Lagerdenkens. Das brauchen gerade nur die Parteien in Hessen. Wir brauchen nur die Aufmerksamkeit auf den Ruf unseres Herzens und das gerade Kreuz, das uns signalisiert, dass wir nur unser Leben leben und keines anderen Menschen sonst.


stephensson
art_of_pain
*********l_rp Frau
14.960 Beiträge
Sag mir nur noch: ist das der Prozess, den du mit deinem Motto ausdrückst: "Wer seine Tränen lacht, braucht sie nicht zu weinen!" – Ist das Lachen deiner Vergewaltigungstränen deine Befreiung aus den Fesseln dieser Erfahrung hin zu deiner erfüllten BDSM-Sexualität gewesen?

Nein das kann man so nicht sehen.
Das Lachen habe ich mir nie nehmen lassen, es hilft mehr als manche Therapie. Ich brauche es einfach.
War immer schon ein fröhlicher Mensch und DAS habe ich mir bewahren können.

Ich habe immer viele Dinge verdrängt die natürlich durch meine BDSM Neigung wieder zum Vorschein kamen.
Selbst Dinge die ich glaubte vergessen zu haben.
Und jetzt mit meinem Mann der mich liebt und dem ich 100%ig vertraue habe ich die Möglichkeit vieles (wenn ich sogar alles) zu verarbeiten.
Ich konnte lernen meine Mauern um mich herum abzubauen, und stehe meinem Mann völlig "nackt" gegenüber.
Bin dann natürlich auch sehr verletzlich und musste erst mal lernen Gefühle zuzulassen und ganz wichtig auch anzunehmen.
Das lernt man nur wenn man sich selbst öffnet.
Und das kann ich jetzt, endlich, nach so vielen Jahren.

  • LG Blackangel


Wer seine Tränen lacht, braucht sie nicht zu weinen!
********ta65 Frau
506 Beiträge
Ich meinte "Lager" eher im Sinne einer Ruhestätte.

Ich glaube nicht, daß mein Wunsch nach Unterwerfung mit meinen Mißbrauchserfahrungen zu tun hat. Wobei ich es auch nicht für ausgeschlossen halte, daß der Geist seine ganz eigenen Weg sucht, um mit diesem Thema fertig zu werden. Und wenn es wirkungsvoll im Sinne einer Heilung sein soll (ist?), muß ich glauben, daß es nichts miteinander zu tun hat.

Meine allerersten sexuellen Phantasien waren schon so geprägt. (Und damit auch alle mal lachen können: Es war Tim und Struppi am Marterpfahl).

Ich bin durch Therapien gegangen, die auch das Ziel hatten, SM aus meinem Kopf zu verbannen. Zu gefährlich erschien den Therapeuten mein Wunsch es leben zu wollen. Ich habe es lange geglaubt.

Die Begegnung mit einem recht brutalen Sadisten hat mich dann nochmal bis heute im Vanilla-Leben gehalten.

Darkangel
****eis Frau
1.259 Beiträge
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Was ist den Tätern ?
Ich lese hier seit einiger Zeit mit und stelle mir da eine Frage die der Thread gar nicht aufgreift. Es mag provozierend klingen aber ich vermisse bei der Umfrage einen Aspekt, den der Täter. Ich weiss zwar nicht wie es aufgenommen würde und welche Aussagekraft es hätte noch sind mir die juristischen Hintergründe eines solchen Threads klar aber ich fände eine Frage in der Art "ich bin dom (oder dev) und habe Vergewaltigt (oder sexuel missbraucht)" auch sehr interessant. Denn wenn die angedeutete Grössenordnung stimmt dann gibt es sicherlich bei all diesen Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauchsfällen nicht nur Opfer. Wo sind die Täter? In welcher sexuellen Ausrichtung sind sie beheimatet ? Sind sie öfters als sonst in den Reihen der BDSMler zu finden? Ich denke die Antwort auf diese Frage würde auch klären warum viele Normalos den BDSMlern kritisch gegenüber stehen denn ich glaube dass sie oft als eine Gruppe mit höherem sexuellen Gewaltpotential eingestuft werden. Zurecht oder unrecht kann ich nicht sagen aber es wäre interessante eure Meinung dazu zu erfahren. Ich weiss nicht ob man den Thread in eine solche Richtung weiterlaufen lassen könnte oder einen neuen erstellen.
Gruss,
Belgier
aussagekraft (?!): NULL
du glaubst doch nicht im ernst, @****ier, ...
dass auch nur EIN einziger mensch sich in einem solchen thread als täter outen würde?!

mal völlig jenseits von juristerei und evt. konsequenzen! denk nochmal nach.

außerdem geht es dem threadersteller eben nicht um die tat im sinne: schuld, auch nicht um den täter, sondern um das 'opfer' und die frage, wieweit dem sexuellen missbrauch, der vergewaltigung...der tiefen verletzung der seele und des körpers, dem trauma darin...evt. später (in bdsm) lustvoll wiederbegegnet werden kann...

so in etwa, wenn ich art_of_pain sehr verkürzt und nur in einem wesentlichen punkt richtig interpretiere.

aber wenn du schon fragst, @****ier, warum nicht...einen eigenen thread zum eigenen thema (wie auch immer es dann lautet) eröffnen?...z.b....

sophia
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