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Vergewaltigung und BDSM

An euch Frauen mit BDSM-Lüsten: Hast du Mißbrauchserfahrungen?

Dauerhafte Umfrage
merkwürdiger weise zieht es sehr oft die frauen immer wieder zu den selben typen. trotz oder wegen der erfahrung
Nicht mehr nach der (richtigen) Therapie und nicht mehr mit der Fähigkeit, den eigenen Bedürfnissen bewusst zu folgen.

Ach ja - und auch die Vergewaltiger haben sicherlich Ähnlichkeiten in bestimmten Persönlichkeitsbereichen - z.B. im Selbstbild.

Angelika
da gebe ich dir recht. dazu gehört aber erst die einsicht und die fehlt meist
@Angelika
Ich stimme Dir zu.

Wie schon erwähnt bin ich nur ein einziges Mal mit 16 vergewaltigt worden, doch hat mich diese Erfahrung nachhaltig geprägt und in meiner sexuellen Entwicklung schwer gebremst. Mich hat es ebenfalls tendenziell immer wieder zu bestimmten Typen gezogen, die mich in diverser Weise ausgenutzt und missbraucht haben. Es gab aber auch andere Beziehungen.

Wie Du empfinde auch ich daß mich die Vergewaltigung und auch die sonstigen negativ besetzten Erfahrungen über sehr viele Jahre daran gehindert haben meine Sexualität wirklich zu entdecken, insbesondere meine devote Neigung auszuleben.

Ja, mit Hilfe der richtigen Therapie kommt man aus diesem Teufelskreis heraus. Bei mir fand die Therapie in Form langer und intensiver Gespräche mit meinem jetzigen Partner statt. Er war der erste dem ich durch und durch in jeder Weise vertrauen konnte, bei dem ich mich vollkommen geborgen und sicher fühlen konnte und -ganz wichtig- der mich auf der sinnlichen Ebene mit viel Fantasie dazu inspiriert hat, die Türe zu meiner devoten Neigung zu öffnen...
Bei ihm habe ich gefühlt und gespürt, daß er seine dominante Neigung nicht aus egoistischen Gründen mit mir auslebt, sondern zum gemeinsamen Vergnügen. Er sagt nur in dem Wissen, daß ich es genieße kann er seine dominante Seite mit mir ausleben und das ist eben der grundsätzliche Unterschied zu Vergewaltigern oder auch den milderen Formen von Mißbrauch. Ich glaube das war für mich der Knackpunkt. Zu wissen, es geht im darum, MIR Lust zu verschaffen und nicht darum, sich durch mich (egal ob es mir gefällt oder nicht) nur sich selbst Lust und Befriedigung zu verschaffen. Bevor er ganz langsam damit begonnen hat mir seine dominante Persönlichkeit zu zeigen, hat er mich über sehr lange Zeit sehr zärtlich behandelt und mich sehr verwöhnt...das tut er auch auch immer noch und ich liebe und brauche es, aber den größten Kick geben uns beiden die D/s sessions....

LG
Elissa
Elissa
Ich kenne es auch aus eigener Erfahrung, denn ich bin auch mehrmals missbraucht und vergewaltigt worden.
Habe allerdings auch sehr lange damit zu tun gehabt. Jedes Mal, wenn mich ein Mann seine Hand zum Gruß anbot und er drückte sie mir nicht wie ein Mann, dann zog ich schnell zurück und bekam große Angst.
Ich bin auch nur noch zu weiblichen Ärzten gegangen, hatte einfach nur Angst vor einem Arzt, das zog sich bis zu meiner Krebserkrankung Anfang der neunziger Jahre hin. Aber danach hatte sich in mir eine Veränderung vollzogen und es war nun so, als wäre nie was mit mir geschehen.
Heute habe ich auch mit Männern Sex, natürlich nur wenn mir der Mann sympathisch ist und es macht mir genauso so viel Spaß wie mit einer Frau.
Ich habe auch die Lust an härteren Sex bekommen, möchte mich von einer Frau unterwerfen lassen, aber nur im Spiel, wenn die Frau im sonstigem Leben zu mir nicht lieb ist, dann gehe ich ihr aus dem Wege, denn das mag ich nicht.
Ich kann sehr wohl den Spaß am harten Sex und vorgetäuschter Vergewaltigung sehr gut von allem anderen trennen, Schmerzen mag ich normaler Weise nicht, aber im Liebesspiel mache ich schon sehr viel mit und dann bereitet es mir auch Freude.
********eele Frau
8 Beiträge
Hallo.

Bitte verzeiht, aber ich habe jetzt nicht alle vorherigen Beiträge gelesen. Das war doch ein bißchen zu lang.

Ob es einen Zusammenhang zwischen einer erlebten Vergewaltigung und/oder Missbrauch gibt kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube es eigentlich nicht. Ich kann nur von mir sprechen.

Ich war schon immer devot. Rückwirkend betrachtet seit frühester Jugend. Im Nachhinein erinnere ich mich an viele Situationen und Phantasien die ich nur damals noch nicht zuordnen konnte. 2004 wurde ich vergewaltigt und stürzte erstmal komplett an. Dann lernte ich meinen (inzwischen Ex)Freund kennen und er zeigte mir, dass meine Neigungen nicht verschwunden sind. Ich hätte nie gedacht, dass ich nach dieser Erfahrung noch BDSM leben könnte. Aber es geht. Und das sogar sehr gut. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass mir BDSM dabei geholfen hat, diese Erfahrung zu verarbeiten. Ich kann heute sehr gut damit umgehen und habe keine Probleme mehr damit. Dieses unschöne Erlebnis gehört zu mir und ohne die Erfahrung wäre ich vielleicht heute nicht der Mensch der ich nun bin.
Die Vergewaltigung hat also nicht meine devote Neigung ausgelöst. Die war schon vorher da. Aber sie hat sie auch nicht zunichte gemacht.

Für mich persönlich kann ich daher keinen Zusammenhang sehen.

Liebe Grüße
Drachenseele
*******pain Paar
389 Beiträge
Themenersteller 
Freimütige Äusserungen
Einmal mehr Dank an euch, die ihr euch freimütig über eure Empfindungen zwischen Vergewaltigung und BDSM äussert!

@**********ergen sehnt sich danach, Einblicke in das Seelenleben von Vergewaltigern zu bekommen. Eitler Wahn! Unser Versuch, hier in diesem Thread einen kleinen Scheinwerfer in eine der dunkelsten Ecken menschlicher Sexualität leuchten zu lassen, krankt daran, auf einem Auge blind sein zu müssen. Menschen, die vergewaltigt haben, werden sich, auch wenn laut Strafgesetzbuch die Verjährungsfrist eingetreten ist, kaum hier in diesem Forum äussern. Vielleicht wüssten sie nicht einmal, was sie überhaupt sagen könnten, nach so langer Zeit, damals zu ihrem Fieberwahn, der sämtliche Sicherungen durchknallen liess.

@*********ndme merkte an: "Ich denke, dem threaderöffner ging es um die ganz individuelle Erfahrung und die persönlichen Wahrnehmungen und Empfindungen." – und genauso ist es. Ich schrieb es mehrfach: dem zuhören, was andere aus ihrer Seele berichten, es bedenken, versuchen, es im eigenen Empfinden zu spiegeln – um mehr geht es hier nicht. Und wenn das gelänge, wäre es schon ein Meisterstück.

@**********ergen konterte: "Man muß doch nicht immer nur bein Fragesteller stehen bleiben, man kann doch ein Thema ausweiten, es ergeben sich doch darin immer wieder neue Aspekte, denn wenn man nur auf den Ausgangssteller zurück greift, dann bleibt man stehen und es wiederholen sich nur alle." Dieser Thread zeigt, dass dem nicht so ist. Die einzelnen Schilderungen der Threadteilnehmer wiederholten gar nichts. Jeder Beitrag gab eine persönliche Empfindung auf das selbst Erlebte wieder – und genau das ist das Wertvolle an diesem Thread für mich.

Auch @**********ergen selbst schilderte seine Erlebnisse in einer Weise, dass zumindest ich das Gefühl hatte, eine Facette mehr dieses unglaublich bunten und manchmal fast unaushaltbar schrecklichen Lebens gezeigt bekommen zu haben. Dafür dir., Bi_Mann_Juergen, meinen Dank! – Du schriebst weiter: " Ich verstehe nur nicht, warum habe ich, der schon mehrmals missbraucht und vergewaltigt worden ist, der all diese Schmach am eigenen Leibe kennengelert hatte, heute wider den Wusch danach und warum erregt sich mein Glied so sehr, wenn ich Misshandlungen an Männer sehen kann?"

Das ist eine der Zentralfragen dieses Threads. Manche schreiben, dass sie trotz Vergewaltigung ihr BDSM geniessen, und manche äussern den Verdacht, dass es zwischen ihrer Vergewaltigungserfahrung und ihrer BDSM-Lust einen Zusammenhang geben könnte.

Ich meine: wir kommen weiter, wenn wir nicht denken, uns für die eine oder andere Interpretation entscheiden zu müssen. Vielleicht gibt es ja beides auf dieser Welt.

@********eele stieg mit den Worten ein: " Bitte verzeiht, aber ich habe jetzt nicht alle vorherigen Beiträge gelesen. Das war doch ein bißchen zu lang." – Asche auf dein Haupt, Drachenseele! Hier äussern sich Menschen, die mit sich gerungen haben, ihr Innerstes hinzuschreiben und zu veröffentlichen, und du ignorierst sie! ".. ein bisschen zu lang …" schreibst du. Gehörst du zu den Menschen, die Radiobeiträge nur dann aufnehmen können, wenn sie kürzer als drei Minuten sind (wie die Mehrheit deutscher Radiohörer)? Schreckt dich ein Roman von Weltgeltung, weil er mehr als achtzig Buchseiten füllt? Glaubst du, das Leben müsste so gehen wie die Nahrungsaufnahme bei McDonald's – schnell, normiert, ohne besonderen Geschmack und unkompliziert?

Jetzt wurden meine Worte hart. Mir liegt jedoch nicht daran, dich aus diesem Thread zu vertreiben. Im Gegenteil. Du schriebst: "Ich war schon immer devot. Rückwirkend betrachtet seit frühester Jugend." Kannst du einen Zusammenhang zwischen dieser Neigung und deiner Vergewaltigung erkennen? Präziser gefragt: hat die Vergewaltigung in deinem Fühlen irgendetwas mit dir zu tun oder empfindest du dich als "zufälliges" Opfer, weil du zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort warst?

Meine Fragen sind provokant, ich weiss, und ich bitte dich, nicht zu antworten, wenn du dich über meine Fragen ärgern solltest.

Der Hintergrund meiner Fragen ist der, dass uns im Leben immer wieder Dinge zustossen, mach' glücklich machende, mach' erschreckende. Oft können wir kaum empfinden, welchen Sinn solche Ereignisse haben, aber manchmal, wenn auch erst Jahre später, wird uns klar, dass solche Ereignisse unser Leben zu einer größeren Reife, zu größerer Bewusstheit verholfen haben.

stephensson
art_of_pain
@stephensson
Ich beziehe mich auf Deine Frage an Drachenseele und komme nicht umhin mir diese selbst zu stellen, was ich auch schon vorher tat, aber den Gedanken immer wieder zur Seite schob:

Kannst du einen Zusammenhang zwischen dieser Neigung und deiner Vergewaltigung erkennen? Präziser gefragt: hat die Vergewaltigung in deinem Fühlen irgendetwas mit dir zu tun oder empfindest du dich als "zufälliges" Opfer, weil du zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort warst?

Ich habe mich wiederholt gefragt ob es irgendetwas an mir gibt, das einen bestimmten Typus Mann anzieht, eine Art Signal das dem anderen sagt: "Mit der kann ich das machen." oder gar "Die will das sogar" eine Vergewaltigung ist der Extremfall, Mißbrauch anderer Art (körperlich oder seelisch) geht aber auch in die Richtung. Klingt blöd, aber ich weiß nicht wie ich es anders formulieren soll. Kann es so etwas geben? Kann es ein verschlüsseltes Signal, ein unbewußter Reiz ausgehend von einer devoten Neigung sein (von der ich ja damals selber nichts wußte), die ein gewisser Typus Mann "erkennt", vollkommen mißversteht und in völlig absurder Weise auslegt, bzw. ausnützt....und dann wären wir ja wieder bei dem Thema der Mitschuld des Opfers, was natürlich haarsträubend ist.

Solche Gedanken verwirren mich...

LG
Elissa
Interessante These...
@****sa, die Frage, ob von der devoten Neigung in der Person Signale zur Gewaltbereitschaft ausgehen.

Gewalttätige Handlungen brauchen neben einer gewaltbereiten Person auch in der Regel gewaltauslösende Signale. - Haben die Opfer bestimmte Merkmale an sich, die sie zu Opfern machen?

Gewiss gibt es sie - aber ich glaube nicht, dass es die devote Neigung ist, die mich zum Opfer machte. Es waren das miserable Selbstbild, die ängstlichen Haltungen und Verhaltensweisen, das fehlende Selbstwertgefühl - ich war eine, die ein leichtes Opfer war. Zuerst als Kind de facto und später mit dem verhuschten Bild, das ich abgegeben habe.

Erst als ich anfing, mich zu wehren, mein Selbstbild zu ändern, begegneten mir die Männer mit Respekt und Achtung. Ich gehe wieder nachts durch die Straßen und niemand rührt mich an.

Viele Grüße
Angelika
@Angelika
Die Sache mit dem mangelnden Selbstwertgefühl kann ich teilweise auch für mich bestätigen, speziell für Dinge die vor sehr vielen Jahren geschehen sind. Dieser Aspekt spielt sicherlich eine große Rolle, aber ich glaube die Zusammenhänge sind sehr vielschichtig und kompliziert. Manches trifft womöglich auf den Großteil der Betroffenen zu, anderes kann sich wieder sehr individuell verhalten.


Noch ein Gedanke zum Thema des Threads. Ich bin glücklicherweise in der Lage meine devote Neigung mit meinem jetzigen Partner zu genießen und mich richtig fallen zu lassen. Ich weiß aber daß ich unbewußt immer noch stets ein wachsames Auge habe um nur ja kein Anzeichen zu übersehen, daß etwas in die falsche Richtung laufen könnte. Ich spüre in meinem Herzen daß das eigentlich nicht nötig ist, aber dieser Prozeß ist offenbar immer noch nicht ganz abgeschlossen. Die Schutzmechanismen sind auf Entwarnung und Entspannung aber noch nicht völlig abgeschaltet. Mein Wunsch ist, daß das irgendwann möglich sein wird.

LG
Elissa
Ich bin noch nie real vergewaltigt oder mißbraucht worden.

Da ich eine Sub bin, gehört natürlich "Vergewaltigung und Mißbrauch" zum täglichen Spiel. Aber da es nicht gegen meinen Willen ist, kann man es nicht als solches betrachten, denn ich will es ja.

Ich kenne allerdings einige Frauen, denen es schon wiederfahren ist. Bei ihnen gibt es aber keinen eindeutigen Trent der Entwicklung. Die einen sind dominant, die anderen devot.
Ich kann nur aus meiner Ehrfahrung berichten...
Ich wurde mit 6 Jahren sexuell mißbraucht. Danach habe ich mich schuldig gefühlt für das was pasiert ist. Durch viel lesen und nachforschen zu diesem Thema habe ich gelernt und verstanden das es nicht meine Schuld war... Und dadurch konnte ich meinen eigenen Weg gehen. Und kann mit ruhigem Gewissen von mir sagen das mein devot sein nichts mit dem zu tun hat was ich erlebt habe. Natürlich spielt Vertrauen bei mir eine sehr große Rolle, aber das sollte es bei jedem...

Vielleicht hat der kleine Einblick euch etwas weiter geholfen... *wink*
*******rut Frau
315 Beiträge
vergewaltigt und erst danach bdsm
ich bin vor 16 jahren das erste mal vergewaltigt worden von einem vanilla ex. danach konnte ich keine normale sexualität mehr ausleben und mußte immer wieder abbrechen. die gefühle, gedanken, gerüche und alles kamen immer wieder hoch. im bdsm erlebe ich meine position anders ich habe immer die macht es zu beenden, wenn ich nicht mehr möchte und genau dies hat mir geholfen mein trauma zu überwinden..... *top*
Ich bin weder vergewaltigt noch sexuell Missbraucht worden noch irgendwie schlimm belästigt worden in einem Leben. festaufHolzklopf
Ich habe eindeutig devote Neigungen schon seit Jahren, die ich erst jetzt beginne auszuleben, weil ich sie erst jetzt verstanden habe und mich nicht mehr davor ängstige.

Einen kausalen Zusammenhang gibt es in der Tat nicht zwischen BDSM-Vorlieben und traumatischen Erfahrungen. Vielleicht könnte man einen Zusammenhang zwischen Kindheitserfahrungen, Erziehung und späteren sexuellen Neigungen finden, wenn man tief genug gräbt.

Mein Vater ist eher passiv, hat sich aus der Erziehung komplett rausgehalten, kaum mal einen Ton gesagt, eigentlich habe ich ihn kaum zu Gesicht bekommen. Es hat ihn nie interessiert, was ich mache, mit wem ich mich abgebe, er konnte sich nie mein Alter und mein Geburtsdatum merken. Suche ich deswegen nach dominaten Männern, die mir Grenzen aufzeigen? Die all ihre Aufmerksamkeit mir zuwenden, solange ich brav bin und, wenn ich nicht brav bin, mir noch mehr Aufmerksamkeit schenken, wenn auch schmerzhafte? Versuche ich damit ein Defizit zu kompensieren? Mag sein. Muss ich das wissen? Bringt mich diese Erkenntnis irgendwie weiter?

Die einzige Erkenntnis, die ich daraus ziehe, ist die, dass Vernachlässigung und Gleichgültigkeit so ziemlich das schlimmste ist, was man Kindern antun kann. Erklärt das aber, warum ich ganz feucht werde, wenn mein Herr mir ins Ohr flüstert, das ich ihm gehöre, ganz und gar, nachdem er mich verschnürt hat wie ein Packet? Dass es mir gefällt, erniedrigt, wie ein Objekt behandelt zu werden? Ich denke, so einfach ist das nicht.
Der Verlust der Kontrolle ist im Grunde ja nur Illusion, in Wirklichkeit macht er genau, was ich will, ich habe die Kontrolle, ob er weitermachen oder aufhören soll, bestimme ich. Was sagt das über mich aus? Muss ich eine Antwort auf diese Frage haben?

Statt weiter zu grübeln, schwöre ich mir selbst, eine bessere Mutter für meine Kinder zu sein (falls ich mal in den Genuß kommen sollte, welche zu haben) und lasse mich entspannt in starke, feste und sichere Hände fallen, die genauso zärtlich Streicheln wie hart Zuschlagen können, wenn es erforderlich ist.

Man muss nicht immer alles analysieren, finde ich. Und wenn man jetzt anfängt, Gründe für BDSM-Neigungen in der Kindheit oder traumatischen Erlebnissen zu suchen, komme ich mir am Ende noch vor, wie jemand, der seine Perversion dringend von einem Psychiater therapiert bekommen sollte. Genauso wenig wie Homosexualität eine genetische Krankheit ist, ist BDSM ein Sympthom einer verkorksten Kindheit oder einem traumatischen Erlebnis. Es ist einfach nur Sex. Ich würde mich freuen, wenn dass in der Gesellschaft mal unrteilsfrei hingenommen werden würde.

In diesem Sinne, wünsche ich allen JC-Mitgliedern gaaaanz viel hemmungslosen Sex!
********eele Frau
8 Beiträge
So, hab vorher leider nicht genug Zeit gefunden um zu antworten.

@ stephensson/art_of_pain:
Harte Worte stören mich nicht und vertreiben mich schon gar nicht aus diesem Thema. Diese "Asche auf meinem Haupt" muss ich wohl aber über mich ergehen lassen. Hier gebe ich dir Recht. Dennoch war es nicht meine Absicht mit dieser Antwort die Gefühle von jemandem hier zu verletzen. Immerhin hab ich mich selbst hier geöffnet und weiß somit, wie schwer das ist. Ja, ich gehöre zu den Menschen, die im Stress sind. Ja, ich gehöre zu den Menschen, denen es manchmal nicht schnell genug gehen kann. Aber! Ich habe durchaus Respekt vor jedem, der hier den Mut hat, sein Innerstes preis zu geben. Und deshalb habe ich nun auch deinen "Ratschlag" befolgt und die entsprechenden Seiten nachgelesen.

Nun zu deinen Fragen:
"Kannst du einen Zusammenhang zwischen dieser Neigung und deiner Vergewaltigung erkennen? Präziser gefragt: hat die Vergewaltigung in deinem Fühlen irgendetwas mit dir zu tun oder empfindest du dich als "zufälliges" Opfer, weil du zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort warst?"

Zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort! Ich bin devot. Aber sicherlich nicht im normalen Leben. Und ich kann auch nicht von mir behaupten, dass ich mit einer "devoten Haltung" durch´s Leben gehe. Mein einziger "Fehler" war, der betreffenden Person einen Korb zu geben und seine Anmachversuche zu unterbinden. Dieses "in die Schranken weisen" bekam seinem Ego nicht gut. Wie kann eine Frau ihn nur abblitzen lassen? Und nur dadurch konnte es soweit kommen. Also hat mich wohl eher meine Forschheit und nicht meine devote Neigung in diese Lage gebracht.

Ich kann auch nicht behaupten, dass mein Selbstwertgefühl gering ist, so wie es wohl einige bei sich selbst empfinden. Vor der Vergewaltigung hatte ich ein recht großes Selbstwertgefühl und auch Selbstbewußtsein. Das Selbstbewußtsein wurde mir jedoch zunächst genommen. Denn irgendwie gab ich gerade diesem Selbstbewußtsein die Schuld an all den Dingen. Es hat lange gedauert zu erkennen, dass nicht ich die Schuld daran hatte. Und dementsprechend lange hat es auch gedauert, das Selbstbewußtsein wieder aufzubauen. Zu 100% hab ich das noch immer nicht geschafft. Aber ich wage zu behaupten, dass ich auf einem guten Weg bin.


"Oft können wir kaum empfinden, welchen Sinn solche Ereignisse haben, aber manchmal, wenn auch erst Jahre später, wird uns klar, dass solche Ereignisse unser Leben zu einer größeren Reife, zu größerer Bewusstheit verholfen haben."

Natürlich wäre es mir lieber gewesen, das alles wäre nie passiert. Und trotzdem muss ich sagen, dass ich ohne diese Erfahrung nicht der Mensch wäre, der ich heute bin. Manches hat sich zum Negativen verändert. Aber sehr vieles kann ich auch als positiv einstufen. Ja, das Erlebnis hat mir zu einer gewissen Reife und vor allem zu einem anderen Bewußtsein verholfen. Ich sehe einige Dinge heute ganz anders als vor der Vergewaltigung. Und das ist nicht unbedingt negativ.

Liebe Grüße
Drachenseele
****42 Mann
4.564 Beiträge
Ich habe lange überlegt ...
ob ich dazu etwas schreibe bzw. schreiben kann. Die Eröffnung dieses Thread fiel in die Zeit, als ich genau wegen dieses Themas bzw. Gewalt und dem Umgang einiger Mitglieder damit im BDSM-Umfeld aus dem JC ausgestiegen bin.

Ich schreibe aus der Sicht des Partners, der hautnah das mentale Wiedererleben von Missbrauch und schwerer Misshandlung in der Vergangenheit bis zur Verknüpfung mit der realen Gegenwart bei seiner Partnerin mit erlebte, mit durchlitt und begleitete. Im speziellen Fall meiner Partnerin waren die kausalen Zusammenhänge anders. Ihr damaliger Partner und ein Verwandter kannten ihre devote Neigung. In ihrer damaligen Beziehung spielte BDSM weder in Wort noch Tat ein Rolle. Jediglich die Neigung wurde durch Lustempfindungen bei Schmerzen wahrgenommen und hatte zur Folge, dass meine Partnerin gezielt misshandelt und vergewaltigt wurde. Mehrfach über einen längeren Zeitraum. Das Ganze, gepaart mit Erpressung, Demütigungen, Strafandrohungen und Bestrafungen über Jahre hinweg, hat psychische Schäden bis heute hinterlassen.

In dieser Konstellation ist der Zusammenhang zwischen devoter/masochistischer Neigung und Vergewaltigung anderers herum. Die Neigung hat zur Tat ermutigt, hat die Konditionierung des Opfers zur gezielten Ausnutzung bis zum schweren Missbrauch geführt, ohne dass die betreffende Person jemals dazu ermutigt hat. BDSM war in dieser Beziehung ein Fremdwort. Demzufolge fehlte jegliches Hintergrundwissen. Dies fehlte meiner Partnerin, die ihre Neigung damals weder benennen noch erklären konnte und die versucht hat sie zu verdrängen und sich selbst für krank hielt.

Trotz allem hat sie danach, als sie begriffen hat was es ist, bis heute Spaß an BDSM und findet volle Erfüllung, kann wieder Vertrauen schenken und kann sich fallen lassen. Und das, obwohl ihr Vertrauen von zwei, ihr sehr nahe stehenden, Personen schwerst missbraucht wurde. Das wiederum bedeutet BDSM trotz Misshandlung, trotz Vergewaltigung, trotz Missbrauchs ihrer Neigung.

Hank
Aus der Sicht eines Opfers
kann ich nicht schreiben, da mir sowas glücklicherweise nie passiert ist.
Als Spiel mit dem vertrauten Partner erscheint es mir jedoch sehr reizvoll, natürlich mit Zustimmung und Absprachen.
Ob ein Mißbrauch oder eine Vergewaltigung eine bestimmte Neigung "begünstigen" (das Wort hört sich so positiv an in diesem negativen Zusammenhang) kann, wage ich nicht zu beurteilen. Vorstellbar wäre es meiner Meinung nach schon, vielleicht eher in die dominante Richtung (zumindest würde mir das logisch vorkommen). Aber exakt analysieren wird man das wohl nicht können.
Jedenfalls wünsche ich niemandem eine solche Erfahrung machen zu müssen.

Es grüßt Euch
die Ygg
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