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BDSM und intrapsychisches Wachstum

Ventil für Aggressionen
liebe Neunwellen, meinte ich eventuell anders.
Ich glaube sexuelle Energie ist auch aggressiv. Und Aggression ist dabei nicht negativ besetzt. Wir alle haben Aggressionen (aggressive Energie) in uns, vielen von uns wurde das Zeigen dieses Gefühls nur aberzogen. Beim (BDSM-) Sex, so finde ich, kann Aggression sehr lustvoll eingesetzt werden. Das Nehmen bzw. Genommen werden beinhaltet auch aggressive Energie. Oder, etwas spiritueller, das Bild von Shiva - Zerstörer und Erlöser zugleich.
Was ich mit "positivem" Ventil nicht meinte, ist, dass jemand aufgrund von Frust und daraus folgender Aggression diese im BDSM-Spiel an seinem Gegenüber auslässt, sich da abreagiert. Dieses Verhalten aus einem Mangel heraus war nicht von mir gemeint!
Positive Aggression ... interessant

Geh ich mal von der groben lateinischen Übersetzung aus : herangehen , angreifen fällt es mir ehr schwer da keine negativen Aspekte zu sehen .

Aber du schreibst ja es beinhaltet beide Seiten

Also ehr dem kreativen , dem aktiven Prozess geschuldet ?!

Da kann ich gut mitgehen .
*******ber Frau
1.279 Beiträge
@ Neunwellen:

Geh ich mal von der groben lateinischen Übersetzung aus : herangehen , angreifen fällt es mir ehr schwer da keine negativen Aspekte zu sehen .

Mir fällt es schwer, in einer Session, in der jemand vielleicht gefesselt, geschlagen, anderweitig physisch oder psychisch gequält, vielleicht sogar stellenweise gewürgt oder mit Worten gedemütigt, vielleicht "nur" körperlich überwältigt wird, kein "herangehen, angreifen" zu sehen.

Der Unterschied zwischen BDSM und Vanilla liegt m. E. im Wesentlichen darin, dass man beim BDSM Dinge tut, die negativ und gewalttätig wären, WENN sie nicht auf Einvernehmlichkeit beruhen würden, die vorher (!) erzeugt wurden.

Ich tue mit meinem Schatz beim BDSM auf jeden Fall Dinge, die absolut NICHT in Ordnung wären, wenn ich sie plötzlich und ohne Absprache bei einer Disco-Bekanntschaft täte, und er tut umgekehrt Dinge mit mir, für die ich eine Discobekanntschaft ebenfalls anzeigen könnte. BDSM ist was anderes als zärtlicher Tantrasex, obwohl ein und derselbe Mensch durchaus beide mögen kann.

Wenn BDSM also helfen kann, fundamental menschliche, aberzogene Aggressionstriebe in ein gesundes, einvernehmliches Setting zu lenken, ist das gut. Wenn Dom im Alltag dadurch weniger bissig, zickig, rechthaberisch wird, ist das gut, genau wie wenn Sub im Alltag weniger unterwürfig, unsicher, herumschubsbar wird, weil beide für diese Persönlichkeitsanteile ein Ventil in der Session gefunden haben und es dort intensiver ausleben können.

Aber m. E. ist Aggression tatsächlich ein unverzichtbarer Bestandteil sowohl beim BDSM wie auch im Menschen.
**********ymphe Mann
2.902 Beiträge
Im großen und ganzen kann ich Darf_Amber nur Recht geben.
Die einzige Ausnahme. Meine Dom-Seite enthält keinerlei Aggressivität
Pan
Ja sicher wenn man sich nur die Aktionen ansieht ist es mit Sicherheit eine sehr aggressive Handlung

Für mich ist aber die Motivation entscheident
Ich möchte ja etwas positives aus dieser Situation ziehen .

Also gleiche Handlung aber anderer Hintergrund und somit , für mich, weit entfernt von einer aggressiven Handlung .
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Die einzige Ausnahme. Meine Dom-Seite enthält keinerlei Aggressivität
Pan

Dom ist doch, wenn man seinen Willen durchsetzt bzw. sich in einer Hierarchie an die Spitze setzt, sonst wäre es "nur" normal menschlich. Darin sehe ich auch eine Facette von Aggressivität? Um Anführer oder Boss zu werden muss man auch jenseits sexueller Kontexte einen gewissen Willen dafür mitbringen, sich durchzusetzen statt sich unterzuordnen. Dahinter steckt m. E. durchaus verfeinerte, sublimierte Aggressionsenergie, auch wenn das Durchsetzen mittels eines Lächelns, psychologischem Verständnis, sachlichem Durchblick etc. passiert statt mittels Waffen oder schwingender Fäuste.

Ja sicher wenn man sich nur die Aktionen ansieht ist es mit Sicherheit eine sehr aggressive Handlung

Für mich ist aber die Motivation entscheident
Ich möchte ja etwas positives aus dieser Situation ziehen .

Also gleiche Handlung aber anderer Hintergrund und somit , für mich, weit entfernt von einer aggressiven Handlung .

Das verstehe ich nicht ganz?

Bist du Dom oder Sub? Ich erlebe es als Dom schon immer, dass mein Handeln aus eine Quelle von Aggressivität kommt. Wobei das Wort für mich neutral besetzt ist, weder positiv noch negativ, einfach voranschreiten, aktives Handeln, Widerstände überwinden, seinen Willen durchsetzen ... Natürlich ist das nicht die einzige Quelle für das, was zwischen mir und einem Sub passiert (das wäre ziemlich arm), Fürsorge, Zärtlichkeit, Neugier, Emotionen sind ebenfalls ein Teil davon - aber wenn man die Komponente "Aggresion" weglassen würde, wäre es m. E. kein BDSM mehr, sondern Vanille bzw. nicht-BDSM-iges Zusammenleben (was ja auch völlig in Ordnung wäre).
@ Pan
und auch alle anderen:
Dom-Seite ohne Aggressivität???
Gibt es überhaupt einen Menschen ohne aggressive Anteile?
Ich glaube nicht, fände aber einen Austausch darüber sehr interessant - falls nicht zu off-Topic.
Entscheidend ist wohl, wie man Aggression für sich definiert. Ich sehe Aggression als erst einmal grundlegende, lebenserhaltende aktive Energie. Die dann eben von Menschen in verschiedenen, auch unerwünschten oder gefährlichen Ausprägungen empfunden oder ausgelebt werden kann.
Ich finde die Interpretation von sinnen_freundin sehr schön

Für mich Aggression im Grunde negativ besetzt
Ich hänge mich da aber sehr schnell an begriffsdefinktionen auf .

Tja was bin ich ...im Grunde wohl Sub oder empfangend *zwinker*

Liebe Grüße
*******ber Frau
1.279 Beiträge
@ Neunwellen
Ich finde Sinnenfreundins Definition auch sehr schön, das fasst gut in Worte, was auch ich meinte. Wie kommt es, dass du Aggression so negativ erlebst? Ist das irgendwie anerzogen oder durch Negativerfahrungen mit Negativformen von Aggression verbunden? (Okay, sehr persönliche Frage, wenn du nicht detailliert antworten möchtest, verstehe ich das völlig, würde ich vermutlich auch nicht unbedingt wollen.)
**********ymphe Mann
2.902 Beiträge
Dominant zu sein bedeutet für mich nicht meinen Willen notfalls mit Aggressivität durchzusetzen.
Dom zu sein bedeutet für mich, mich nicht dominieren zu lassen und jeden Versuch diesbezüglich einfach ins Leere laufen zu lassen. Soll Sub durch sehen wohin Widerspentigkeit führt
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Dominant zu sein bedeutet für mich nicht meinen Willen notfalls mit Aggressivität durchzusetzen.
Dom zu sein bedeutet für mich, mich nicht dominieren zu lassen und jeden Versuch diesbezüglich einfach ins Leere laufen zu lassen. Soll Sub durch sehen wohin Widerspentigkeit führt

Und darin liegt keine subtile Aggressivität?
*g*

Kein Problem

Natürlich spielt da auch Prägung und erziehungsthemen eine große Rolle

Es war eine der schönsten erfahrungen und ist es immernoch während dieser Interaktion keine wut , keinen Zorn also Empfindungen die ich mit Aggressionen in Verbindung bringe zu spüren
Sondern eine große Nähe , Lust und Leidenschaft , Kreativität und Energie die mich Vertrauen lässt .

Aggressionen sind für mich Empfindungen gegen die ich mich wehren muss .
Daher fehlt mir da die Verbindung zu dem Begriff .
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Also ist Aggressivität für dich untrennbar mit den Emotionen Wut und Zorn verknüpft, Neunwellen? Dann kann ich verstehen, dass du sie nicht beim BDSM haben möchtest ^^. Wut und Zorn finde ich auch nicht sonderlich sexy. Vor allem, wenn sie sich unbeherrscht, unkontrolliert äußern.

Wobei beides durchaus manchmal angebracht ist. Wenn ich beruflich eine Schlappe erleide, wächst in mir immer so ein kalter Zorn, so ein "jetzt erst recht", der sich dann in eiserne Entschlossenheit verwandelt und mir mehrere Tage besonders viel Kraft gibt, meine Arbeit besonders gut zu machen. Das ist für mich dann auch wieder eine konstruktiv-aggressive Kraft, die mir hilft.
**********ymphe Mann
2.902 Beiträge
Nein, Dark _Amber, darin liegt keine Agressivität. Das ist schlicht und ergreifend Überlegenheit
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Nein, Dark _Amber, darin liegt keine Agressivität. Das ist schlicht und ergreifend Überlegenheit

Noch mal: Und in dem Wissen um deine Überlegenheit und dem entspannten Ausspielen davon liegt für dich tatsächlich keinerlei aggressive Komponente?
**********ymphe Mann
2.902 Beiträge
Nein!!!
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Wie interessant :).
Ich empfinde
ein generelles Gefühl von Überlegenheit und dessen Ausspielen durchaus auch als aggressiv.
**********ymphe Mann
2.902 Beiträge
Sicher nicht einfach zu verstehen
Nunja es findet wohl gerade eine Auflösung für mich statt
Find ich gut diese seite

Es dauert eine Weile bis man bei mir aggressives Verhalten auslöst

Beruflich ist es bei mir ehr kontraproduktiv
Ich bin Krankenschwester in der intensivmedizin , da macht sich bei negativen Ergebnissen ehr Resignation breit .

Auf der privaten Ebene neige ich ehr dazu mich zurückzuziehen (was man durchaus als passiv aggressives Verhalten Werten kann )

Aber ja , euphorische , enthusiastische Zeiten haben durch aus herangehende , angreifende Seiten .
********nder Mann
2.896 Beiträge
*******ber:
aber wenn man die Komponente "Aggresion" weglassen würde, wäre es m. E. kein BDSM mehr, sondern Vanille bzw. nicht-BDSM-iges Zusammenleben (was ja auch völlig in Ordnung wäre)

Allein der Akt der Penetration ist ein aggressiver Akt. Einen Menschen anzufassen oder zu berühren, ist aggressives Verhalten - im Sinne von selbstausdehend, grenzüberschreitend und in Beziehung gehend. Was für den einen eine Grenzverletzung ist, ist für den anderen eine Grenzüberschreitung (und umgekehrt). Lässt sich wunderbar bei Menschen mit unterschiedlichem "Nähe-Distanz-Verständnis" beobachten. Dafür braucht's kein BDSM, das ist ein allgegenwärtiger Zustand des Lebens.

BDSM ist in meiner Sicht oftmals nur ein identitätsstiftender Baustein und ein Label, das es vereinfacht Menschen zu finden, die möglicherweise mit ähnlichen Konzepten durch die Welt gehen. Zumal ich glaube, dass die Unterschiede innerhalb der BDSMler größer sind als die zwischen BDSMlern und Vanillas.

**********undin:
Gibt es überhaupt einen Menschen ohne aggressive Anteile?

Ohne aggressive Anteile wohl kaum, mit gering ausgeprägten bzw. aktivierten auf jeden Fall. (Stichworte: Menschen mit Depressionen, Menschen mit externaler Kontrollüberzeugung, etc.)
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
http://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/aggression/337

Demnach (und auch anderen Definitionen) ist für "Aggression" eine Gerichtetheit Voraussetzung, die ich im einvernehmlich-zärtlichem oder sozial-konformen Sex/Berühren/Annähern nicht erkenne.
Das Zieharmonikaspiel bei unterschiedlichen räumlichen Nähe-Distanz-Bedürfnissen ist ja eine Folge einer (nichtaggressiven) Nicht-Abstimmung, aber nicht die von absichtlicher Grenzüberschreitung und deren Abwehr.

Bei S/M liegt beides vor: Die Auspeitschung ist sowohl mit der Absicht verbunden, dem Gegenüber Schmerzen und körperliche Schäden (Blutergüsse, Schwellungen, "Spuren", ...) zuzufügen (oder es mit Worten zu beleidigen und zu verletzen), als auch der, ihm mit genau diesen Handlungen seine konformen Bedürfnisse zu erfüllen.
Ich finde das als ein wesentliches Merkmal (einvernehmlichen) Sadomasochismus'.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Ohne aggressive Anteile wohl kaum, mit gering ausgeprägten bzw. aktivierten auf jeden Fall. (Stichworte: Menschen mit Depressionen, Menschen mit externaler Kontrollüberzeugung, etc.)

Hm, gerade bei diesen Krankheiten sehe ich eine recht hohe Aggressionskomponente, auch wenn das vom Thema wegführt. Bei diesen Krankheiten wird das eigene Leiden, die eigene Wahrnehmung, das eigene Innenleben auf eine Weise in den Fokus gerückt, in der wenig Raum für die Wahrnehmung anderer Menschen bleibt und im Gegenteil vom Umfeld stark verlangt wird, die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und sich stattdessen um den Erkrankten zu kümmern.

Eltern mit diesen Symptombildern, vielleicht noch alleinerziehend, sind das beste Beispiel dafür, wie sie aggressiv eben ihre eigenen Seeleninhalte in den Vordergrund rücken und von ihren Kindern Verständnis, Empathie und Trost erwarten und den Kindern damit die Chance nehmen, diese Dinge umgekehrt von ihren Eltern zu erfahren. Auch, wenn damit sicher keinerlei körperliche Gewalttätigkeiten einhergehen, nehme ich bei diesen Krankheitsbildern dennoch eine sehr ausgeprägt aggressive Komponente wahr.
****eis Frau
1.265 Beiträge
Bitte
vielleicht kommt man wieder zum ursprünglichen Thema zurück.
Da geht es wirklich nicht um Aggressionstheorien! Da könnte man sicher einen eigenen Threat eröffnen, wenn man will.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Hm, ich sehe den Bezug zum ursprünglichen Thema schon noch ... Es kam die These auf, BDSM könne helfen, einen gesunderen, kanalisierten oder was-auch-immer Zugang zu seinen Aggressionen zu finden, sie sexuell zu sublimieren oder sonstwas ... Daraus entspann sich eine Diskussion pro und contra dieser These, in der sich rausstellte, dass die Teilnehmer sehr unterschiedliche Aggressionsbegriffe haben. Für mich ist das immer noch ein Unterfaden dieses Bereichs des Ursprungsthemas - ansonsten entschuldige ich mich bei allen, die das als OT erlebt haben.

Du hast aber natürlich recht, Briseis, dass das ursprüngliche Thema weit mehr umfasst als "nur" Aggressionssublimation.
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