Menschen mögen und achten
*********en79:
Wer erwägt, allein in einen Swingerclub zu gehen, sollte sich fragen, ob er auch auf sonstige Partys, Disco, Bar etc. mal allein geht bzw. gehen würde.
Es gibt ja so aufgeschlossene Menschen, die generell keine Schwierigkeiten haben, Kontakte zu knüpfen. Wer das kann, hat auch allein im Club gute Chancen.
Ich bin in fremder Gesellschaft eher still, höre vergnügt zu, werfe auch mal was ein, aber insgesamt habe ich vor allem in einer sich gut kennenden Gruppe das Gefühl, da still reinwachsen zu wollen, als mich aufzudrängen. Kennt sich die Gruppe gar nicht und macht auf
Schwarm stummer Fische, breche ich den Stumpfsinn jedoch gerne aktiv auf. Trotzdem gehe ich gerne allein aus, und ich habe keinerlei Schwierigkeiten Kontakte zu knüpfen.
In Swingerclubs gibt es viele stumme Fische unter den Solo-Männern. Ratlose und sprachlose Abwarter. Ich vermute eine Mischung aus Schüchternheit und Verklemmtheit dahinter. Die sind es jedenfalls, die sich schwer tun, als Solos in Lustspiele zu geraten. Zum Leidwesen auch der Frauen.
Man sieht ihnen (den Solo-Männern) regelrecht die Erwartung an, jetzt sofort Sex haben zu wollen. Und diese Erwartung stört. Meine unmaßgebliche Empfehlung: Erwartungslos in den Club eintreten. Aber mit dem Vorsatz, die Menschen zu mögen, die da sind. Auf sie zugehen zu wollen, Männer wie Frauen. Sich über die Erfahrungen und Menschen auch dann zu freuen, wenn es nicht um Sex geht. Sich für die Menschen richtig zu interessieren. Dann öffnet sich der Mitmenschenkanal, und plötzlich gehts auf der Matte weiter.
Wer wie der legendäre "Karl-Heinz" einen Club als Puff begreift, die Gäste darin also als kalte Dienstleistung für sich selbst, der achtet die Menschen nicht. Das spürt man doch. Damit möchten die wenigsten etwas zu tun haben.
Insgesamt wird die Situation meist wohl als besser empfunden, wenn es einen gewissen Männerüberschuss gibt, als einen Frauenüberschuss. Traditionell haben Frauen gelernt, sich besonders unwohl zu fühlen, wenn sie inmitten des Treibens unbeachtet bleiben, weil einfach zu viele andere Frauen die wenigen Männer vollauf beschäftigen. Für Männer gilt die umgekehrte Situation als weniger "erniedrigend". Also: Als menscheninteressierter, positiv gestimmter Solomann ist man(n) genau richtig im Swingerclub.