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Polyamorie

*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Es gibt aber Situationen da reicht ein Freund/in eben nicht.

Für Dich.

Für andere Menschen mag das anders sein.

Wenn dem nämlich so wäre, hätte man es nicht so schwer funktionierende Beispiele zu finden.

with_a_smile hat doch eins geschildert, oder habe ich das falsch verstanden ?

*

Und was die Kinder angeht: es wird eben nicht ständig abgezählt, wer wieviel Aufmerksamkeit bekommt, sondern es wird gegeben, was nötig ist. Große Kinder können mal warten, kranke Kinder brauchen die Mama mehr ... ich bin mit einer behinderten Schwester aufgewachsen - meine Eltern haben uns beide gleich geliebt, aber sie hatte mehr von ihrer Zeit, ihrer Sorge und ihrer Aufmerksamkeit.

Und bei aller Liebe zu allen Kindern hat Mutter auch ein Recht auf Zeit für sich, um wieder aufzutanken. Und das geht auch.
********lack Frau
19.049 Beiträge
@*****sla

Wie geschrieben, wenn etwa auf der Strecke geblieben ist, dann war es Zeit für mich und das wußte ich auch. Es mangelte auf jeden Fall nicht an Liebe, aber ab und an erfordere es ein hohes Maß an Geschicklichkeit, alles unter einen Hut zu bekommen.

Aber, was ich zugeben muss, es ist nicht leicht Polyamor zu leben, es bedeutet viel Arbeit an sich, seinem Ego, unglaublich bedachtsames, reflektiertes, empathisches und behutsames Umgehen mit allen Beteiligten. Es ist von höchster Priorität, Vergleiche und Wertungen im Keim zu entlarven und zu ersticken. Es kommt permanent zu unvorhergesehenen Gefühlen, Zeitmanagementproblemen und womöglich auch kleinen Eifersüchteleien.

Du bist der Erste, der zu gibt, das es nicht reicht Polyamor dran zu schreiben und schon erfüllen sich alle Vorstellungen. Und das sich das auch mit mehreren Menschen steigert ist nur klar. Denn schließlich sind sie ja alle eingebunden.
Die Wenigstens haben ja schon Erfahrungswerte, für die meisten ist die Lebensform auch neu.

Aber, im Leben könnte ich diese Einstellung nicht mehr aufgeben...Selbst wenn es wirklich Arbeit an einem selbst bedeutet, es ist das lebendigste, und befreiendste, was ich je entschieden habe, niewieder würde ich mir vorschreiben lassen, wen ich lieben darf, oder auf welche Weise.

Das will ja niemand. Aber es wird doch gestattet sein, wenn man Fragen dazu hat.
Besonders interessant aber, das jeder da wohl eine andere Sichtweise in der Umsetzung hat.

Letzte Woche hat mein Mann (auf seinen Vorschlag hin) meinen Freund kennengelernt, sie haben zusammen ein Bierchen getrunken und ich fand das wunderschön!

Frage ist, wie das für ihn war.
Ich frage mich generell, wie diejenigen in das Konzept passen, die sich diese Lebensform nicht erwählt haben.
Was sie empfinden, schließlich lieben sie ja auch und dann ändert sich alles schlagartig und nichts ist mehr so wie es war.

WiB
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Ich frage mich generell, wie diejenigen in das Konzept passen, die sich diese Lebensform nicht erwählt haben.

Wie jede Veränderung in der Partnerschaft muss auch so eine von beiden besprochen und getragen werden. Und wenn sie nur einer will, dann wird es so gehen wie mit anderen Fragen, z.B. nach einem Umzug, nach Kindern, nach Öffnung der Beziehung, nach dem Besuch eines Swingerclubs: entweder man macht's oder einer verzichtet oder die Beziehung endet.

Ich gehe mal davon aus, dass wir von erwachsenen Menschen sprechen, die die Verantwortung für sich und ihr Leben tragen und die Konsequenzen ihrer Handlungen auch.
**********le_bw Mann
151 Beiträge
********lack:
Das heißt aber dann wohl auch, daß Du keine andere Frau/Mann liebst oder liebst Du jetzt den neuen Mann Deiner Partnerin auch?
Bislang habe ich keine weitere Beziehung - mir läuft ja nicht jeden Tag eine Frau über den Weg, die ich sie toll finde, dass ich mein Leben mit ihr teilen möchte, und die auch noch bereit ist, eine nicht-exklusive Beziehung einzugehen *zwinker*
Entscheidend ist für mich, dass ich, wenn es sich ergibt, die Möglichkeit auf eine weitere Beziehung habe, ohne dass es meine jetzige Beziehung schädigt.
Und klar, wenn sie sagen würde "ich darf, Du nicht", dann wäre das inakzeptabel.

Nur zur Klarstellung: Als meine Partnerin sich in unseren guten Freund verliebt hat, hat sie auf meine Aufforderung hin ausgesprochen, was ihr - die freie Wahl vorausgesetzt - am liebsten wäre. Ihre Antwort war, bei freier Wahl zwischen allen theoretischen Möglichkeiten wolle sie mit jedem von uns eine Beziehung haben. Ich habe dann den Vorschlag gemacht, es auszuprobieren, und sie dabei immer aus eigenem Antrieb unterstützt.

********lack:
Heißt das dann z.B. das Deine Partnerin keinen Sex mit dem neuen Mann hat?
Ich würde mich sehr wundern und mich für den Grund interessieren, wenn sie keinen Sex mit ihm hätte. Eine Beziehung zwischen zwei Erwachsenen, die nach 10 Monaten immer noch rein platonisch ist, wäre ungewöhnlich, und ich würde mich fragen, ob sie denken, sich zurückhalten zu müssen.
Worauf ich hinaus wollte ist, dass es bei einer offenen Beziehung primär darum geht, dass man Sex mit anderen haben darf. Bei einer polyamoren Beziehung geht es darum, dass man eine vollständige Beziehung mit jemand anderem haben darf, und das heißt auch Sex, aber eben auch Liebe. Bei einer offenen Beziehung, so wie ich den Begriff verstehe, ist es unerwünscht, dass sich ein Partner in jemand anderen verliebt.

********lack:
Nun, das jeder meint er ist überzeugt etwas leben zu können, sagt noch langen nicht, das das auch stimmt und funktioniert.
Sicher. Der Punkt ist, dass der Unterschied zwischen "ich glaube, ich kann das nicht" und "ich glaube, ich kann das" für mich bedeutet, dass ich einer polyamoren Beziehung mit der zweiten Person eine Chance geben würde, während ich mich mit der ersten nicht darauf einlassen würde. Man sagt sowas ja nicht einfach so, sondern ist sich im Normalfall bewusst, dass diese Lebensweise höhere Anforderungen an Kommunikationsfähigkeit, Selbstreflexion, Empathie etc. hat, und dass man in eine solche Beziehung mehr Aufmerksamkeit und Mühe investieren muss. Wenn eine Person sagt, dass sie sich eine polyamore Beziehung zutraut, dann glaube ich ihr das zunächst - genauso wie ich jemandem erst einmal glaube, der sagt, dass er beziehungsfähig ist.

****************esuisla:
Du bist der Erste, der zu gibt, das es nicht reicht Polyamor dran zu schreiben und schon erfüllen sich alle Vorstellungen.
Das gibt glaube ich jeder zu, der sich mit dem Thema befasst hat und daran denkt, diese Beziehungsform auszuprobieren. Denk dran, dass die Diskussion in diesem Thread sich großteils darum drehte, ob so etwas überhaupt möglich ist.

********lack:
Ja, es ist den Menschen wichtig. Und ja, es macht einen Unterschied.
Der Tag hat nämlich für alle nur 24 Std.
Richtig, deswegen ist es eine Frage des Zeitmanagements. Und natürlich auch eine Frage, wie viel gemeinsame Zeit der-/diejenige haben möchte. Aber ich vermute ehrlich gesagt, dass hinter der Aussage "ich fang' nix mit einem Poly an" viel mehr steckt als nur die Frage nach der verfügbaren Zeit - z.B. traditionelle Vorstellungen, diffuse Ängste etc. Das meine ich in keiner Hinsicht abwertend. Fast jeder hat Angst vor dem Unbekannten, ich auch.

********lack:
Wenn dem nämlich so wäre, hätte man es nicht so schwer funktionierende Beispiele zu finden.
Meiner Einschätzung nach ist der Hauptgrund der, dass unsere Gesellschaft extrem auf die klassische Zweierbeziehung geprägt ist und viele Menschen sich gar nicht bewusst sind, dass es da noch andere Möglichkeiten gibt. Und was nicht denkbar ist, ist auch nicht machbar.
Um eine Analogie zu benutzen: Wie viele Word-Benutzer nutzen eine Standardschriftart - und wie viele eine, die man erst im Internet suchen und runterladen muss?

********lack:
Besonders interessant aber, das jeder da wohl eine andere Sichtweise in der Umsetzung hat.
Meine Erklärung dafür: Die Mentalität hinter Polyamorie ist meist eine von maßgeschneiderten Beziehungen und Umsetzungen. Es geht im Prinzip nicht darum, Konventionen einzuhalten, sondern den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht zu werden - das ist etwas sehr Individuelles. (Dass die Umsetzung nicht automatisch funktioniert, ist natürlich auch klar!)
Auch das ist keine Kritik an der klassischen Zweierbeziehung. Die kann ja auch an die Bedürfnisse der Beteiligten angepasst werden. Leider machen manche Menschen davon keinen Gebrauch, obwohl es ihnen gut täte.

********lack:
Ich frage mich generell, wie diejenigen in das Konzept passen, die sich diese Lebensform nicht erwählt haben.
Was sie empfinden, schließlich lieben sie ja auch und dann ändert sich alles schlagartig und nichts ist mehr so wie es war.
Ja, das ist schwierig, für alle Beteiligten; man möchte ja nicht, dass der eigene Partner unglücklich wird. Für so etwas gibt es kein Patentrezept: Manchmal verzichtet der Polyamore auf das Ausleben seiner Liebe zu jemand anderem, manchmal verzichtet der Monoamore auf Exklusivität, manchmal wird versucht, die neue Beziehung mit strikten Regeln "einzuhegen", manchmal scheitert es und die Beziehung geht in die Brüche. Und manchmal findet sich ein tragfähiger Kompromiss.

*****sla:
Letzte Woche hat mein Mann (auf seinen Vorschlag hin) meinen Freund kennengelernt, sie haben zusammen ein Bierchen getrunken und ich fand das wunderschön!
Meinen herzlichen Glückwunsch! Das zu lesen freut mich sehr für Dich und zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht (ich alter Romantiker, ich!).
********lack Frau
19.049 Beiträge
@********mile

Herzlichen Dank für Deine Antworten.
Ihr seid also auch eher in der Testphase.

Auch wenn ich es mir persönlich für mich nicht vorstellen kann, wünsche ich Euch
Erfolg.

WiB
Profilbild
**o3 Mann
593 Beiträge
Das Streben nach dem Guten
Ich habe leider nicht alles gelesen, deshalb verübelt mir bitte nicht wenn ich etwas wiederhole welches ein anderer bereits gesagt hat.

Mir scheint es wichtig zu sein, eine Gewissheit zu wiederholen die Sokrates bereits von seiner Lehrerin Diothema gelernt hat:

Liebe ist das Begehren nach dem Guten das dem Liebenden zuteil wird. Das Gute muss zwingend schön sein weil man nur in dem Schönen erzeugen kann.

Damit meint er nicht zwingend einen schönen Menschen, sondern auch einen schönen Geist. Er zieht den Kreis noch weiter welches in diesem Zusammenhang aber nicht wichtig ist.

Wichtig ist: wem das Gute zuteil wird ist Glückselig.

Im Kern geht es also um die Glückseligkeit des einzelnen. Das ist im Grund ja nichts verwerfliches, wenn man niemandem damit schadet. Schön getan ist es schön, schlecht aber etwas schlechtes. Befragen wir doch Kant: kann ich daraus ein allgemeines Gesetz machen? Wenn ich in einer festen Beziehung weitere Lieben habe ist es dann gut wenn der Partner nicht darunter leidet. Schlecht ist es wenn er leidet!

Was meint ihr?
********_fun Frau
287 Beiträge
Ich meine: es gibt eigentlich unvereinbare Bedürfnisse in jedem Menschen welches in Beziehungen eine Rolle spielt, nennen wir sie der Einfachheit halber: "Sicherheitsbedürfnis" und "Abenteuerlust" *zwinker* Bei einem kleinen Teil der Menschen ist eines dieser Bedürfnisse deutlich stärker ausgeprägt als bei den meisten. Dieser Mensch hat es dann vergleichsweise leicht zu entscheiden. Ein besonders freiheitsliebender Abenteurer, wird in einer polyamoren Beziehung vermutlich glücklicher sein als in einer monogamen - und ein besonders sicherheitsorientierter in einer monogamen...
Die Mehrzahl von uns quält sich mehr oder minder rum, vor allem weil Menschen die Tendenz besitzen, dass wenig zu schätzen, was sie gerade haben - sich dafür aber nach dem zu sehnen, was zur Zeit fehlt, sprich: ist das Geborgenheitsbedürfnis erstmal gestillt, wird die Abenteuerlust wach - und umgekehrt.
Dieser Spagat in den eigenen Gefühlen/Bedürfnissen sorgt für Turbulenzen...und eine rastlose Suche nach der perfekten Beziehungsform. Perfekt wäre für die meisten vermutlich: mein Partner ist ausschließlich auf mich fokussiert (das gibt mir Sicherheit) und ist gleichzeitig so nett mir jede Freiheit zu lassen. Nun ist uns allen klar: das wäre toll - kann aber so kaum gefordert werden. Also muss ich mich irgendwie entscheiden und verzichten...mono oder poly - und dann jeweils negative Konsequenzen in Kauf nehmen.
Oder ich mache bewust oder unbewust das, was am weitesten verbreitet ist (vermutlich weil es dem Individuum die beste Bedürfniserfüllung verspricht): Affaire oder serielle Monogamie.
Egal wie man tickt, egal wie man sich entscheidet: gut ist es natürlich, wenn die beiden Partner in etwa gleich ticken - und problematisch wird es halt, wenn nicht - und das gilt es herauszufinden.
Ich befasse mich mit Polyamorie (aus verschiedenen Positionen heraus) nun schon seit 4-5 Jahren...und mehr gibt es meiner Meinung nach nicht dazu zusagen, es handelt sich nicht um eine Patentlösung und erst recht ist es keine irgendwie spirituell erleuchtetere oder gar natürlichere Lebensweise...auch wenn einem solcherlei immer Mal in Diskussionen erzählt wird...
Sie von Strictly_fun
.
*******icht Mann
3.499 Beiträge
Das was "with_a_smile" in seinen Beiträgen beschreibt, kommt meiner inneren Haltung über die Bedeutung der Liebe sehr nahe. Das ist für mich daran zu erkennen, dass sie den Test bravurös bestanden haben. In dem sie trotz der neuen schwierigen Umstände liebevoll aufeinander eingehen und den Entschluss für sich gefasst haben weiterhin zusammen bleiben zu wollen. Die gegenseitige Liebe gibt ihnen die Kraft, situationsbedingte Konflikte zu lösen und damit über sich selber hinauszuwachsen. Anderenfalls hätten sich zwei Menschen die sich lieben und wertvoll sind gegenseitig aus ihrem Leben verbannt.

Menschen in Beziehungen befinden sich ihr Leben lang in der Testphase. Ich vermute, den Test von "with_a_smile" hätten die Meisten mit dem Ende ihrer Beziehung quittiert.
Aber, was ich zugeben muss, es ist nicht leicht Polyamor zu leben, es bedeutet viel Arbeit an sich, seinem Ego, unglaublich bedachtsames, reflektiertes, empathisches und behutsames Umgehen mit allen Beteiligten. Es ist von höchster Priorität, Vergleiche und Wertungen im Keim zu entlarven und zu ersticken.

das lese ich immer wieder, das dies viel arbeit an sich, seinem ego bedeutet...

was bedeutet das letztendlich?
es hat relativ wenig mit bedachtsamkeit, reflektion, empathie und behutsamkeit zu tun. sondern mit schmerz, leid, tränen, wut und verzweiflung.

jene begriffe: schmerz, leid, tränen, wut und verzweiflung, sind aber negativ besetzte begriffe, mit denen man schlecht hausieren geht.
da sucht ma sich viele lieber positiv besetzte begriffe, wie bedachtsamkeit, reflektion, empathie und behutsamkeit.

verschwiegen wird, das menschen zuhause sitzen, rotz und wasser flennen, innerlich sich zerreissen, weil der lebenspartner woanders sich seinen spass gönnt.
aber man wäre ja ein schlechter mensch, wenn man dies ihm untersagt. also kämpft man solange gegen seine eigenen gefühle an, bis man soweit abgestumpft ist, das die tränen nicht mehr laufen, die wut einen nicht mehr so trifft, der zorn, nicht mehr alles geschirr an die wand zuwerfen, sondern man hat sich im griff.

man hat seine eigene gefühlswelt kastriert, um mit bedacht, reflektiert und mit empathie, sich sein eigenes gefängnis gebaut, um seine eigene gefühle im zaum zu halten....

wenn ein mensch an seinem ego arbeiten muss, um ein lebensentwurf auszuleben, dann verleugnet sich dieser mensch selbst!

toller schuh! *vogel*
********over Mann
34 Beiträge
Nach meiner bescheidenen Erfahrung
ist Polyamorie oft die Promiskuität der enttäuschten Romantiker.
..aus reiner Neugier, aus wie vielen Leuten besteht eine polyamore Beziehung ?
Auch da wird sich doch bestimmt eine gewisse Anzahl als quasi ideal rausgestellt haben ?
"In echt" habe ich nur einmal einen angeblichen Poly kennengelernt.

Wobei kennengelernt nicht das richtige Wort ist, es war eine Dame, sie hatte außer ihrem Ehemann noch einen Zweitfreund. Und dazu gleich ein Buch über Polyamorie am eigenen Beispiel geschrieben, auf der Lesung war ich (da waren noch andere Dinge los, also wegen des Buches war ich da nicht hingewandert...)

Immerhin hat mich ein Konzept beeindruckt, das es einer Person, die mir von Art und Auftreten her außerordentlich unsympathisch erschien, zumindest ermöglichte, sich gleich zwei Liebhaber zu halten - ich hätte eher angenommen, sie hätte Schwierigkeiten, auch nur einen zu finden.

Zur Sache mit ihrer Polyamorie an sich - viele blumige Erklärungen, vor allem um die ganze Angelegenheit vom Cuckolding abzugrenzen (wonach es mir in ihrem Fall aber sehr stark aussah) und das Wort "Wertschätzung", bis man es nicht mehr hören konnte.
Dinge, die man nicht einfach erklären kann, hat man meist selber noch nicht verstanden.

Einladungen sogenannten "polyamoren" Netzwerken beizutreten, habe ich hier auch schon bekommen. Komischerweise auch immer von Männern, von denen ich eher getippt hätte, dass sie auf der Abschussliste der Evolution ziemlich weit oben stehen.

Nein, mit dem Thema kann mich niemand hinter dem Ofen vorlocken.
...nun es mag Leute geben die echt keiner dauerhaft ertragen kann, vielleicht gehörte Sie ja dazu.
Auch ein Lösungsansatz, warum nicht ?
Und zwar geht es um Polyamorie, also die Fahigkeit mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben

Ich für meinen Teil muss nicht jede Fähigkeit drauf haben und dieses Thema klingt für mich verdammt nach sich nicht entscheiden zu können/wollen.

Ich akzeptiere es wenn es 2 Menschen gibt die das für sich praktizieren aber das ist definitiv *nono* Modell für mich
... mich stört nur das Viele polyamor immer nur mit Sex in Verbindung bringen.
Ich hatte drei Stieftöchter, die ich jede als eigenständiges Wesen über alles geliebt habe und es immer noch tue, es geht also auch ohne Sex.
********lack Frau
19.049 Beiträge
@******i67

Das ist so, weil es meist eben auch um Sex geht.

Es ist unstrittig, daß man mehrere Menschen lieben kann, Du hast ja die Liebe zu Kindern und Eltern angesprochen.

Wäre es "nur" die Liebe ohne Sex würde man es mit platonischer Liebe treffen.
Es geht aber um Begehren und um mehrere gleichzeitig....

Das "Kind" muß aber einen Namen haben und da klingt es doch wesentlich besser, wenn gesagt wird man liebt mehrere, als das man sie nur für Sex begehrt......

WiB
..aber NUR für Sex mit Anderen wäre polyamor Quatsch, den kann ich als Single auch oft und reichlich haben, aber ohne emotionale Nähe.
Ich verstehe schon was die meinen, nur warum sie es auf mehrere Menschen verteilen müssen nicht.
*******una Frau
218 Beiträge
Bei so einigen hier liest es sich wirklich so, als beschließt man mal eben polyamor zu werden, weil man grad Bock hat, mit jemand anderem als dem festen Partner Sex zu haben und polyamor besser klingt als promiskuitiv.
Vielleicht ist das bei einigen auch so. Für mich selbst kann ich nur sagen, dass ich nicht die Wahl hatte, poly- oder monoamor zu sein. Und es hatte auch nichts mit "sich nicht entscheiden können" zu tun. Schon mit 13, als ich meinen ersten Freund hatte, kam ich in die Situation, dass ich mich zusätzlich in jemand anders verliebt habe, ohne meine Zuneigung zu dem ersten zu verlieren.
Es zieht sich durch mein Leben und die meiste Zeit habe ich gelitten, weil ich auf einen geliebten Menschen verzichtet habe, weil "man" das eben so macht, dass man nur einen Partner hat. Heißt, ich habe mehr als einen geliebt, hatte aber nichtmal mit jedem eine Beziehung. Von Sex ganz zu schweigen.
Meist läuft es doch darauf hinaus, dass man sich entweder für den einen, oder für den anderen entscheiden soll, weil gesellschaftlich Monoamorie die Norm ist, heißt, man verliert in jedem Fall einen geliebten Menschen, oder aber man geht heimlich fremd, was ein riesengroßer Vertrauensbruch ist.
Wie man es dann auch dreht und wendet, es leidet immer jemand.
Einige der hier geäußerten Meinungen lasen sich für mich arg abfällig und es hat mir weh getan, beispielsweise zu lesen, dass Polyamorie nur eine Ausrede für Sex mit mehreren Partnern sei.
Ich kann jemanden lieben und sexuell begehren und trotzdem meinem festen Partner zuliebe auf Sex mit dem anderen Menschen verzichten. Polyamore Menschen sind ja keine triebgesteuerten Tiere! Oder ist es dann keine Polyamorie mehr, weil man sich zurückhält?
*****y_I Frau
7.680 Beiträge
@**xe

wenn ich jemanden liebe (ausser meinen Kindern, den Eltern also keine Blutsverwandte) besser gesagt lieben "würde" dann würde ich mehr als nur
Händchen halten, ausgehen, kaffee trinken .....wollen.Dann nämlich ist die Sache mit dem Sex ganz nah ein weiterer Wunsch.Das ist, vermute ich, bei vielen Polys sicher ähnlich.
Ich kann mir nicht vorstellen mit jemand den ich liebe nur Kuschelsex zu haben.
Du kannst ja jemand lieben und dann noch jemand zusätzlich, nur muss der andere das nicht auch wissen(spüren) um re-agieren zu können?Du warst beim ersten Mal 13... keine Frage sehr jung also, denn was der eine hatte, hatte der andere womöglich nicht..Aussehen, Figur, Charakter... das finde ich in dem Alter ganz normal so denken zu dürfen.
*******una Frau
218 Beiträge
Ich habe nicht gesagt, dass ich nie mehr wollte! Ob man das dann aber auch tut, das steht auf einem anderen Blatt.

Du kannst ja jemand lieben und dann noch jemand zusätzlich, nur muss der andere das nicht auch wissen(spüren) um re-agieren zu können?
Ja, stell Dir vor, das gab es in meinem Leben schon öfter und trotzdem gab es gemeinsame Entscheidungen gegen Sex. Wir haben uns eben beherrscht.
Nochmal zu meiner Frage: Darf ich es dann in genau diesem Fall nicht mehr Polyamorie nennen?

Das hier finde ich gerade zum Schmunzeln:
Du warst beim ersten Mal 13... keine Frage sehr jung also, denn was der eine hatte, hatte der andere womöglich nicht..Aussehen, Figur, Charakter...
Mein erster Freund war ein bildhübscher, großer und schlanker Junge. Zusätzlich verliebt habe ich mich dann eher ins sprichwörtliche hässliche Entlein: eher farblos, bebrillt, nicht hübsch, eigentlich keinen zweiten Blick wert. Charakterlich waren beide super lieb.
Nach Deiner Argumentation hätte ich mich in den zweiten gar nicht verlieben dürfen.
..dann wäre meine (ehemalige) beste Freundin und ich im Prinzip auch schon polyamor.

Wir waren wie Geschwister, sehr innige Freundschaft die auch andere Partnerschaftsversuche des Anderen mühelos überstand, inklusive das wir mal im Bett landeten.
Aber da waren wir eh gerade Beide solo und das sie bei einem Griff in den Nacken gleich zum Tier wird konnte ich ja nicht ahnen.

Doch ich würde das unter enger Freundschaft/Kumpeline einordnen, auch wenn es Kuscheln und anderes gab weil halt Gefühle da waren.

Aber wie fast Alles ist es halt Sache der eigenen Auslegung.
*******una Frau
218 Beiträge
Wenn das gegenseitige Verlangen die ganze Zeit über da war, dann würde ich Dir Recht geben.
...naja, das es zwischen Mann und Frau prickelt liegt ja in der Natur der Sache, sie sah verboten gut aus, aber als Partnerin hätte ich sie vermutlich erschlagen *smile*
Doch als "Schwester"/ Kumpeline war sie perfekt, denke wir haben uns zurück gehalten um diese enge Freundschaft nicht zu riskieren.
Aber ist doch was anderes als polyamor, wo wir zeitweise ja als Paar auftreten würden.
@ shinobi67

In diesem Forum/Thread steht Polyamorie für mich in einer eindeutigen sexuellen Beziehung bzw. Partnerschaft.
Logisch das ich meine Kinder, Stiefkinder, Eltern... liebe.
...nun, nach reiflicher Überlegung ob mir das was bringen würde kam ich zum gleichen Ergebnis wie vorher, nein.
Daher klinke ich mich aus, aber es war sehr interessant.
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