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Polyamorie

Polyamorie
Hallo liebe Mitnutzer!

Ich wage dann auch mal den Vorstoß und verfasse hier einen Beitrag.
Und zwar geht es um Polyamorie, also die Fahigkeit mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben.

Kurze Vorgeschichte: Meine Partnerin und ich haben unsere Beziehung letztes Jahr im Sommer zu einer offenen Beziehung "upgedatet", weil wir beide gemerkt haben, dass wir uns körperlich zu anderen hingezogen fühlten. Ich wusste zu dem Zeitpunkt auch, dass sie sehr engen Email-Kontakt zu einem Bekannten pflegte unddass manche Themen auch schon mal etwas heißer wurden.

Eine kurze Zeit später, vielleicht ein oder zwei Monate, sagte sie mir, dass sie Gefühle für ihn entwickelt hatte, ohne aber die Gefühle für mich zu verlieren. Sie hatte sich wohl in der Zeit auch mal über Polyamorie informiert und schlug mir das Konzept vor.
Bis jetzt ist da noch nicht viel passiert, sie hat immer noch Kontakt mir ihrem Bekannten, aber es scheint sich alles abgekühlt zu haben. Ich hatte zwischenzeitlich eine kurze Affäre.

Jetzt meine Frage:
Was haltet Ihr von dem Thema? Gutes Konzept, oder einfach nur Schwachsinn? Ist Liebe etwas exklusives, dass man nur einem Menschen schenken darf? Habt Ihr vielleicht selber schon mal Erfahrung in die Richtung gemacht?

Ich freue mich auf Eure Antworten!!
********lack Frau
18.903 Beiträge
@**********pring

Jetzt meine Frage:
Was haltet Ihr von dem Thema? Gutes Konzept, oder einfach nur Schwachsinn? Ist Liebe etwas exklusives, dass man nur einem Menschen schenken darf? Habt Ihr vielleicht selber schon mal Erfahrung in die Richtung gemacht?

Ist wohl eher die Frage, wen Du fragst!
Dürfen, darf man sicherlich, wenn man sich mit allen einig ist, was für eine Beziehungsform gewünscht ist. Ob man das immer so umsetzen kann, ist eine andere Frage.
Ihr habt Eure Form ja in eine offene Beziehung geändert. Der Schritt in die Polyamorie geht je doch um einiges weiter.
Ich gehe aber davon aus, daß man Liebe nicht einfach so an und ausschalten kann, wie einen Lichtschalter.
Du schreibst, Du hattest eine Affäre. Also ist die beendet, auch wenn da Gefühle mit dabei waren oder? Wenn es nur um Sex geht, würde ja ein ONS reichen.

Ich denke, es ist schon schwer einen Menschen zu lieben und sein Leben mit ihm/ihr zu teilen, aber bei mehreren wird das schwierig. Besonders wenn man niemanden verletzen oder zurücksetzen möchte. Gleichzeitig aber auch immer die Möglichkeit besteht, daß der- oder diejenige auch noch jemand anderen liebt.

Was sagt den Deine Partnerin jetzt dazu? Hast nur Du das Gefühl, es habe sich abgekühlt oder sieht sie das auch so? Wie ging es Dir in der Zeit?
Machte es bei Dir einen Unterschied, ob man "nur" Sex mit jemandem hat oder ob gesagt wird, da ist Liebe mit im Spiel?
Du kannst sicher in der Gruppe Polyamorie mehr darüber erfahren, aber eigentlich ist es ja egal was andere denken.Wichtig ist doch wie Ihr das haltet.

WiB
Grüß Dich lieber TheLastOfSpring,

ich glaube zu wissen, was Du meinst und lebte schon einmal 2 Jahre lang so. Im letzten Sommer ein 2. mal für wenige Monate.

Ich darf dieses Jahr mit meinem Mann den 27. Hochzeitstag feiern. Wir gingen beide sehr oft in unserer Ehe "fremd", ich war 7 Jahre Liebesdienstleisterin, er Bordellbesucher, wir gingen bis vor 10 Jahren swingen, wie haben ein gemeinsames Kind, wir lieben uns und werden auch miteinander alt. Aber der Faden der Liebe zu anderen Menschen wird weiterhin aufrechterhalten, weil wir einfach mal so "ticken". *zwinker*

Ja klar gibt es eine Liebe zu mehreren Menschen. Nur, mein Mann ist MEIN HAUPTBAHNHOF sozusagen. Der Stein in der Brandung, mein "Michversteher", mein Seelenpartner. Niemals käme ich auf den Gedanken, ihn für egal was, zu verlassen oder zu vernachlässigen. Dabei kann ich trotzdem auch andere Menschen und auch Männer lieben. Das ist ein Gefühl, wofür ich nichts kann. Es kommt über mich oder auch nicht.
Wie oft komme ich mit Glücksgefühlen und auch mal mit Schmetterlingen im Bauch nach Hause..... ein geiles Gefühl, über das sich mein Mann auch wirklich freut. Er freut sich für mich. Dafür, daß ich altes Mädchen das nochmal erfahren darf. *zwinker*

Ich kann immer nur von mir selbst ausgehen.
Meinen Mann liebe ich aus tiefstem Herzen. Er kennt alle meine Befindlichkeiten und weiß wie er mit mir umgehen sollte.
Die Liebe zu anderen Männern ist eine Verliebtheit die irgendwann abflaut. Es ist ein vorübergehendes "Habenwollen", ein Abenteuer oder eine interessante Begegnung, aber niemals ein Gegenvorschlag meines Mannes. Hmmm,... kannst leider gerade nicht besser ausdrücken. Mein "Lover" wird meiner Ehe niemals gefährlich werden können, weil ich bereits mehr als glücklich mit meinem Mann bin. Aber mein Lover ist ein schönes Beiwerk meines Lebens, ein zusätzlicher Spaßfaktor könnte ich sagen. Und,... was wichtig ist, mein Lover weiß das auch - von Anfang an. Das muß schon alles fair bleiben.
Selbst wenn ich, so wie damals, mit 2 Männern gleichzeitig lebe (Mo bis Fr Holger - am WE mein Mann), müssen beide "Parteien" bescheid wissen. Eine klare Definition sozusagen. Ok, ist sicherlich schwierig das von Anfang an so zu kommunizieren. Jedoch habe ich es damals so getan und umgesetzt.
Die paar Monate im letzten Jahr waren eigentlich genauso. Ehemann wußte um mein Herzgefühl für Mann B, und Mann B wußte, daß er niemals auch nur ansatzweise eine Chance bekommen würde sich ernsthaft in unsere Ehe zu "schummeln". Es ging trotzdem schief, weil Frau C auf die Bühne kam. Naja, so war dann Mann B für mich wech ... *snief*

Verschnatter ich mich gerade? Ja, wa?
Also kein Schwachsinn. Ob es gut ist, liegt an jedem selbst. Ich für meinen Teil:
Ich liebe generell die meisten Menschen, Männer sowieso und verliebe mich auch schon mal in einen. Der muß dann ganz schön viel von mir auhalten, da ich einen Drang nach sehr, sehr viel Nähe habe. Das allerdings entlastet wieder meinen Ehemann. Evtl. bekommt mein Ehemann sogar eine Puppipause in meiner Verliebtheitsphase und es ist ihm ganz angenehm.
Verliebsein ist ein sooo schönes Gefühl. Ich verliebe mich sehr gerne. Aber alles nur vorübergehend. Die große Liebe nämlich ist zu Hause. Der Mann mit dem ich alt werden möchte, der mich kennt, der versteht wie ich ticke und andersrum sieht genauso aus. *zwinker*


Alles Liebe Tysia
*******na57 Frau
22.158 Beiträge
JOY-Angels 
Liebe an sich ist eigentlich nie exklusiv: ich liebe alle meine Kinder, ich liebe meine Eltern, Freunde, das Leben, die Natur ... nur in der romantischen Zweierbeziehung soll sie exklusiv sein.

Sicher gibt es Menschen, denen die Idee, zu mehr als einer Person eine sexuellen und gefühlsmäßige Beziehung inklusive gemeinsamer Lebensplanung zu haben, unangenehm ist, ihnen nicht entspricht.

Es geht aber auch anders: wenn "Liebe" nicht bedeutet, dass der andere mein Leben ständig teilen muss. Wenn ich akzeptieren kann, dass es verschiedene Beziehungen zu verschiedenen Leuten geben kann ( so wie Tysia es beschreibt). Irgendwo im JOY habe ich zu dem Thema mal die Bezeichnung "verschiedene Farben von Liebe" gelesen, das fand ich schön und zutreffend.

Meine Erfahrung ist, dass es geht. Dass man sich aber nicht zwingen sollte, wenn man selber nicht so "tickt".
Nach meinem Verständnis ist Polyamorie kein Konzept, sondern eine emotionale Haltung. Es geht darum, mehr als einen Menschen lieben zu können. Das ist nicht rational planbar. Insofern wirkt es auf mich etwas befremdlich, wenn jemand sich einfach dafür entscheidet.
*******na57 Frau
22.158 Beiträge
JOY-Angels 
Ich glaube, man entscheidet sich dafür, es zuzulassen ...oder?
Ich glaube nicht, dass es eine Frage der Liebe ist.
Es geht mehr darum, wie man sich seine Beziehung vorstellt. Lieben kann man hunderte Menschen, alle Menschen.

Aber brauche ich oder wünsche ich mir das Gefühl von Exklusivität? Was bedeutet es im Alltag, wenn mein Partner sich emotional und erotisch an andere bindet? Welche Auswirkungen hat das auf mich?

Ich persönlich vermute hinter der Angabe "polyamor" übrigens bei den meisten eher den Wunsch nach verschiedenen Sexpartnern. Bzw. die Ankündigung, dass sowas wie Treue nicht so eine große Wertigkeit für ihn hat.
*******na57 Frau
22.158 Beiträge
JOY-Angels 
Tja, vermuten ... und dann stecken Menschen, die lieben, plötzlich in der Schublade "Trauen sich nicht, sich Swinger zu nennen"... das ist so eine Sache mit den Vermutungen.

Meine Erfahrung ist, dass polyamor empfindenen Menschen Treue, Verbindlichkeit und Verlässlichkeit sehr wichtig ist. Nur eben nicht nur zu einem Partner.

Es ist auch eine Sache des Gefühls, denn wenn es "nur" um fremde Haut geht, kann man sich auch für's Swingen entscheiden.

Aber es betrifft auch die Art der Beziehung, wenn ich diese Liebe nicht nur platonisch leben will.
*********ett77 Frau
1.595 Beiträge
Jetzt meine Frage:
Was haltet Ihr von dem Thema? Gutes Konzept, oder einfach nur Schwachsinn? Ist Liebe etwas exklusives, dass man nur einem Menschen schenken darf? Habt Ihr vielleicht selber schon mal Erfahrung in die Richtung gemacht?


Ich differenziere Sex und Liebe. Sex könnte ich mit vielen haben. Gefühle aber habe ich bisher immer nur für einen Mann gehegt. Ob man es nur einem Menschen schenken DARF? Ist ja eine Frage der Empfindung, was man sich nicht erlauben oder verbieten kann.....für mich gibts gefühlsmässig aber immer nur einen Mann.

Ich möchte lieber mit einem Mann eine intimste Innigkeit, sowohl körperlich als auch geistig/seelisch aufbauen, erleben, als denn ich für zig Leute oberflächlichere Gefühle hege...
*********unke Mann
1.459 Beiträge
ich hatte...
einmal eine polyamore Beziehung. Es gab zwei Frauen, die mich beide sehr interessierten, die ich beide zeitgleich kennengelernt hatte, und die ich beide auf ihre eigenen Weisen sehr sehr ansprechend fand.

Nun - irgendwann sagte ich es beiden, stellte beide einander vor beim Kaffeetrinken, machte eben deutlich, daß ich sie beide sehr gern mochte.

Und dann wurde es polyamor (obwohl ich damals diesen Begriff gar nicht kannte).

Wir hingen wirklich zu dritt aufeinander, waren zu dritt mal in meiner Wohnung, mal in der Wohnung einer der Frauen, zu dritt beim beim Ausgehen, und so weiter (auch mal im Bett...)

Und wir hatten oft einen Riesen Spaß zusammen, gelacht ohne Ende, ich erinnere mich gerne...

Aber...

letztlich hat es auf Dauer nicht funktioniert. Zum einen war da irgendwo ein schlechtes Gewissen meinerseits, zum anderen schien mir irgendwie, daß die beiden Frauen doch nicht so wirklich glücklich mit dieser Situation waren. Nach einiger Zeit ging es dann nur noch mit einer der beiden Frauen weiter.

__

Ja, ich denke, man kann mehrere Partner gleichzeitig lieben. Vielleicht ist nicht jeder Mensch dazu bereit, fähig, oder veranlagt, aber nach allem, was ich gehört, erlebt, und gelesen habe, ist sowas möglich. Auch meine letzte Freundin sprach mal davon, sich in zwei Männer gleichzeitig verliebt zu haben.

Damit aber eine solche Konstellation in der Praxis funktioniert, müssen drei (oder mehr) Menschen zusammenkommen, die alle dieses Modell gerne leben wollen, beziehungsweise, damit überhaupt kein Problem haben.

Dann mag es klappen.

Mein persönliches Fazit aus dieser Sache ist wie folgt:

ich will es nicht mehr, und nicht wiederholen. Eine solche Sache ist mir zu kompliziert, zu riskant, zu schwierig in der Praxis durchzuführen...

Man kann also aus solchen Erfahrungen durchaus lernen, und: einmal polyamor, heißt nicht immer polyamor.

Trotz allem einen Dank an den TE. Polyamorie... sicher eines der interessanteren Themen in Sachen Liebe und Beziehung.
*********ett77 Frau
1.595 Beiträge
verlieben und lieben ist für mich immer noch zwei paar Stiefel *g* verlieben kann ich mich in viele und das auch recht schnell
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Das ist...
richtig. Aber m.E. ist es mit Liebe auch möglich, sie zu mehreren Personen zu empfinden, auch mit erotischer Liebe.

Dabei sage ich aber nur: es ist möglich.

(und wie gesagt: vielleicht auch nicht für alle Menschen, oder für jeden Menschen)

Und ob das richtig, erstrebenswert, falsch, verwerflich, oder unnormal ist: darüber fälle ich keinerlei Urteil.
*********ett77 Frau
1.595 Beiträge
Möglich ist das, auf jeden Fall *g* bzw, ich möchte jetzt nicht behaupten, das gibt es nicht, nur weil es bei mir nicht so ist und es mir schwer fällt, mir vorzustellen, man kann für zwei Menschen Liebe empfinden.

Ich mein...ich red von richtiger Liebe...wobei sich da bei mir auch wieder die Frage auftut....was ist richtige Liebe, bzw ab wann ? etc bla und so....:-)
*********unke Mann
1.459 Beiträge
was ist richtige Liebe

Ja, was ist Liebe... Liebe ist (für mich) so in etwa: ich akzeptiere einen anderen Menschen vorbehaltslos, spüre eben die entsprechenden Gefühle in mir, mag ihn eben sehr sehr gerne...

laut Wikipedia "im Allgemeinen die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung und Wertschätzung, die ein Mensch einem anderen entgegenzubringen in der Lage ist".
*******na57 Frau
22.158 Beiträge
JOY-Angels 
Ich möchte lieber mit einem Mann eine intimste Innigkeit, sowohl körperlich als auch geistig/seelisch aufbauen, erleben, als denn ich für zig Leute oberflächlichere Gefühle hege...

Wer spricht von zig Leuten ?

Wer sagt, dass die Gefühle oberflächlich sind ? Liebe ist etwas, das nicht weniger wird, wenn man es teilt, im Gegenteil.

Es ist natürlich eine andere "Organisation" der Lebensführung nötig: man kann nicht mit mehreren Menschen 24 Stunden am Tag 7 Tage die Woche zusammen sein. Auch der Versuch , "gerecht" aufzuteilen, ist problematisch. Es gibt da die verschiedensten Modelle, je nachdem, wie es für die Einzelnen passt.

Es muss allerdings die Bereitschaft vorhanden sein, über die "Grenzen" des Üblichen hinaus zu denken.

Und es wäre schön, wenn wir auf Urteile verzichten würden und einfach das, was alle erwachsenen Beteiligten wollen, als für diese Menschen richtig anerkennen.

Es muss ja nicht für alle Menschen passen.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
*******na57:
Es muss allerdings die Bereitschaft vorhanden sein, über die "Grenzen" des Üblichen hinaus zu denken.

... und sich gegebenenfalls den Anfeindungen und der Ablehnung anderer Menschen auszusetzen, die in dieser Richtung anders denken.

(auch im Bekanntenkreis, Freundschaftskreis... selbst bei "offenen Beziehungen" kann es bereits Akzeptanzprobleme geben, was ich so gehört habe)
********lack Frau
18.903 Beiträge
@*********unke

Allerdings verstehen auch Menschen unter dem Begriff "Liebe" schon etwas anderes.

Und dann wurde es polyamor (obwohl ich damals diesen Begriff gar nicht kannte).

Wir hingen wirklich zu dritt aufeinander, waren zu dritt mal in meiner Wohnung, mal in der Wohnung einer der Frauen, zu dritt beim beim Ausgehen, und so weiter (auch mal im Bett...)

Und wir hatten oft einen Riesen Spaß zusammen, gelacht ohne Ende, ich erinnere mich gerne...


Wenn manche ehrlich sagen würden, daß sie sich nicht entscheiden könnten, weil sie alles haben wollen, trifft das eben auch zu oder?
Du hast ja auch so etwas geschrieben und ich stelle es mir selbst bei Liebe extrem schwierig vor, wenn man dies z.B. in jungen Jahren unter einem Dach mit Kinderwunsch etc unter einen Hut bringen soll.

Aber...

letztlich hat es auf Dauer nicht funktioniert. Zum einen war da irgendwo ein schlechtes Gewissen meinerseits, zum anderen schien mir irgendwie, daß die beiden Frauen doch nicht so wirklich glücklich mit dieser Situation waren. Nach einiger Zeit ging es dann nur noch mit einer der beiden Frauen weiter.

Genau das meine ich.....
Es ist auch eher selten, daß dies auf Dauer und so angelegt wird, daß sich auch niemand zurück gesetzt fühlt.
Es gab ja eine Reihe von Filmen zu dem Thema und da sind über kurz oder lang auch alle Konstrukte auseinander gegangen.

Sicher kann man mehrere Menschen lieben. Es gibt ja unterschiedliche Arten von Liebe. Aber wenn das körperliche Begehren dazu kommt, wird es meist kompliziert.
Manchmal hört es sich auch einfacher besser an, wenn gesagt wird, man hätte die Fähigkeit mehrere Menschen zu lieben. Und manchmal ist es einfach so, daß man Probleme hat zu sagen, daß man mit mehreren Menschen Sex haben möchte.

Aber das soll jeder halten, wie er/sie will.

WiB
*********unke Mann
1.459 Beiträge
********lack:
Wenn manche ehrlich sagen würden, daß sie sich nicht entscheiden könnten, weil sie alles haben wollen, trifft das eben auch zu oder?

Das war bei mir nicht "nur" alles haben zu wollen... sondern auch, beiden Frauen meine Liebe geben zu wollen. Ich wollte auch keine verletzen, indem ich schlußmachte und es beendete. Zu beiden hatte ich anfangs das, was man wohl "Affäre" bezeichnen würde.

"Beziehung" würde ich es erst in der polyamoren Phase nennen.

Und manchmal ist es einfach so, daß man Probleme hat zu sagen, daß man mit mehreren Menschen Sex haben möchte.

Soweit ich weiß, würden hier polyamor lebende Menschen strikt widersprechen. Es geht bei der Polyamorie nicht einfach nur um Sex (wie z.B. oft im Swingerclub), sondern um Beziehung, also man könnte sagen: um Gefühle.

Aber vielleicht können sich hier im Faden ja noch polyamor lebende Personen äußern.
*******na57 Frau
22.158 Beiträge
JOY-Angels 
In jungen Jahren unter einem Dach
Ich habe mal einen Bericht im Fernsehen über ein junges Paar gesehen, zwei Kinder, wo als dritter im Bunde der beste Freund des Mannes dazu kam, den die Frau auch liebte.

Es klingt auf den ersten Blick ungewöhnlich und komisch und "kann sich nicht entscheiden" und unmoralisch - aber es war einfach natürlich für alle (später kam noch eine zweite Frau dazu). Die "Kernbeziehung" blieb bestehen. Die anderen Beziehungen auch. Und die waren eben auch ... anders.

Verschiedene Farben eben.

Am Schluss zogen alle in ein gemeinsames Haus - für die Kinder war das Klasse, weil immer jemand da war, der sich kümmerte. So wie in einer traditionellen WG auch.

Es geht. Wenn man es so will.
********lack Frau
18.903 Beiträge
@*********unke

Zu Gefühlen gehört m.E. aber auch Verantwortung tragen.
Ich gehe auch davon aus, daß Gefühle eben nicht über Nacht entstehen. Der Wunsch nach Sex kann das hingegen schon.
Der TE hat ja auch geschrieben, daß es mit dem Bekannten abgekühlt ist.
War es denn dann Liebe, wenn was so schnell da und wieder weg ist?

@*******na57

Ich habe einen Bekannten, der unter ähnlichen Verhältnissen aufgewachsen ist.
und der hat gelitten wie Hund.

Am Schluss zogen alle in ein gemeinsames Haus - für die Kinder war das Klasse, weil immer jemand da war, der sich kümmerte. So wie in einer traditionellen WG auch.

Er meinte, das Argument hätte er auch bis zum Erbrechen gehört, aber er hätte gar keine richtigen Bindungen zu seinen Eltern aufbauen können. Er würde eben auch einen Unterschied machen, wer da ist und nicht nur das jemand da ist.
Er hat auch gesagt, daß genau darin auch sein Wunsch verankert ist, anders zu leben. Er lebt mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern auf dem Land.

WiB
Ob man es allgemein kann oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Für mich persönlich ist Polyamorie nicht praktikabel und ich kann nicht wirklich verstehen, wie man mehrere Menschen (gleich stark) lieben kann. Das heißt aber nicht, dass ich den polyamoren Menschen irgendetwas absprechen will. Nur kann ich es auf mich und meine Wertvorstellung nicht übertragen. Bin aber auch extrem auf Treue gepolt und radikal was das angeht. Auch hier möchte ich polyamoren Menschen Treue nicht absprechen, nur definiere ich diese eben anders. Für mich kann es nur eine Partnerin geben (sowohl was Gefühle bzw. Liebe als auch was Kuscheln, Sex etc. angeht) und sie kann sich der Exklusivität meiner Liebe und meines Körpers sicher sein. Allerdings erwarte ich das Gleiche auch uneingeschränkt von ihr.
Ob es allgemein ein sinnvolles Konzept ist kann und möchte ich nicht beurteilen. Ich denke es muss einem halt liegen und wenn alle Beteiligten damit glücklich sind, ist doch alles gut.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
********lack:
Zu Gefühlen gehört m.E. aber auch Verantwortung tragen.

Allerdings, denn verletzte Gefühle können auch sehr weh tun. Dessen sollte man sich immer bewußt sein.

Ich gehe auch davon aus, daß Gefühle eben nicht über Nacht entstehen. Der Wunsch nach Sex kann das hingegen schon.

Bei beidem stimme ich Dir zu.

Der TE hat ja auch geschrieben, daß es mit dem Bekannten abgekühlt ist.
War es denn dann Liebe, wenn was so schnell da und wieder weg ist?

Vielleicht war es dann eher ein Flirt? Allerdings sprach seine Frau durchaus von Gefühlen:
*E:
Eine kurze Zeit später, vielleicht ein oder zwei Monate, sagte sie mir, dass sie Gefühle für ihn entwickelt hatte

********lack Frau
18.903 Beiträge
@*********unke

Eine kurze Zeit später, vielleicht ein oder zwei Monate, sagte sie mir, dass sie Gefühle für ihn entwickelt hatte

Das muß aber keine Liebe gewesen sein oder? Manchmal wird Begehren eben auch falsch zugeordnet.
Vielleicht wäre es sinnvoll sich in solch einer Situation einmal selbst zu hinterfragen, was außerhalb von dem Begehren da ist, wie es sich zeigt und wie man da selbst einschätzt bzw mit seinen Vorstellungen von Liebe/Leben sieht.

Es kommt ja oft der Satz "Liebe, wird nicht weniger, wenn man sie teilt!"
Das mag vielleicht sogar stimmen, aber die Lebensumstände werden nicht einfacher damit und jeder Tag hat für alle nur 24 Std. und wenn man dann allen gerecht werden möchte, dann wird das nicht einfach.
Besonders wenn vielleicht mehrere Partner da sind, die dann nicht mal unter einem Dach leben oder Kinder oder auch Krankheiten, wo man für jemanden da sein sollte, den man liebt.

WiB
*******na57 Frau
22.158 Beiträge
JOY-Angels 
Kinder...
... ich denke, es ist in jedem Fall wichtig, dass Kinder wissen, wer ihre Eltern sind und zu wem sie gehören und wer die Regeln der Erziehung vorgibt etc. Und natürlich müssen die anderen Erwachsenen der Lebensgemeinschaft dies respektieren. Schon allein, damit die lieben Kleinen die Erwachsenen nicht gegeneinander ausspielen.

Nichtsdestotrotz schadet es Kindern, je älter sie werden, nicht, wenn sie auch andere Menschen in ihrem Leben haben. Und Kinder haben das ja auch, schon allein, wenn man an Großeltern und Onkels und Tanten denkt etc.

Abgesehen davon kann man sein polyamores Geflecht auch so leben, dass eben nicht alle zusammen wohnen.

Zum Stichwort "Allen gerecht werden":

Ich kenne die verschiedensten Modelle, aber die Idee, alle gleich behandeln zu wollen, kommt eigentlich nicht vor. Es ist doch bei Kindern auch so: die Kleinen brauchen mehr Anwesenheit der Eltern, die Großen gehen alleine zu Freunden, die einen müssen früh ins Bett, die anderen spät - und das Kind, das mit Fieber im Bett liegt, kriegt eine Extra-Portion Aufmerksamkeit. Und doch liebe ich sie alle.

Die polyamoren Partner haben doch jeder auch noch ein Leben und sollten eben nicht mit der Eieruhr da sitzen und die Minuten gegeneinander aufrechnen. Aber wie das in der Praxis geregelt wird, müssen die Betroffenen selber aushandeln.

Ich z.B. brauche meinen Liebsten nicht 24 Stunden am Tag um mich und lege auch keinen Wert auf "Flexibilität" (also, dass er Zeit hat, wenn ich es mal zwischendruch will). Andere Leute wollen das anders.
********lack Frau
18.903 Beiträge
@*******na57


Die polyamoren Partner haben doch jeder auch noch ein Leben und sollten eben nicht mit der Eieruhr da sitzen und die Minuten gegeneinander aufrechnen. Aber wie das in der Praxis geregelt wird, müssen die Betroffenen selber aushandeln.


M.E. macht es eben einen wesentlichen Unterschied ob man gemeinsam unter einem Dach lebt und damit auch für alles Gemeinsam die Verantwortung übernimmt oder ob man sich nur auf Zeit unter bestimmten Umständen sieht.
Wie Du richtig geschrieben hast, ist das bei Kindern schon schwer, denn nicht jedes braucht zu jeder Zeit dasselbe, aber beeinflußen kann man das auch nicht, weil das Kind das vor gibt.
Was aber, wenn jemand aus dem Gefüge gerade mehr Zuspruch/Aufmerksamkeit/Zeit braucht und das ist dann nicht gegeben?
Ich sage ja, daß ich mir das sehr schwierig vorstellen in der Umsetzung.

Ich z.B. brauche meinen Liebsten nicht 24 Stunden am Tag um mich und lege auch keinen Wert auf "Flexibilität" (also, dass er Zeit hat, wenn ich es mal zwischendruch will). Andere Leute wollen das anders.

Das hat m.E. nicht unbedingt etwas mit dem Zeiteinsatz zu tun, obwohl der sicher auch irgendwo eine Rolle spielt. Wenn schon klar ist, daß man nicht die einzigste Person ist, die geliebt wird, dann möchte man aber doch irgendwo einen Stellenwert haben, man möchte wichtig sein. Das kann natürlich mit einem Zeitaufwand gezeigt werden oder durch andere Dinge.
Und wenn es dann unterschiedliche Empfindungen in den Bereichen gibt, dann ist das schwierig. Im Übrigen sind bei fast allen Berichten, die ich gelesen/geschaut habe das auch die Gründe, die das Gefüge sprengen.
Besonders eben, wenn es nicht nur um Sex geht.....

WiB
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