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Polyamorie und Affaire - Überschneidungen und Unterschiede?

Polyamorie und Affaire - Überschneidungen und Unterschiede?
Liebe Community,

in einigen Threads um das Thema Affairen zeigte sich schon, dass das Thema für einige Menschen ganz und gar nicht emotionslos gesehen wird, Affairenpartner durchaus innige Gefühle zueinander haben.

Wie seht Ihr das im Hinblick auf die Frage der Polyamorie. Wo seht Ihr Überschneidungen, wo Unterschiede?

Freue mich auf Euren Input.

*herz*lich
GreenEyes_love
******ara Frau
9.055 Beiträge
Kurz und knapp:
Polyamorie bedeutet für mich, dass sich beide Partner lieben, gleichzeitig aber noch jemand anderen lieben. Im Idealfall wissen alle Bescheid.

Hatte ich auch schon mal. War mir auf die Dauer aber zu stressig muss ich zugeben.

Affaire ist ein Nebenbei, was zur Lustgewinnung dient, aber dem richtigen Alltag nicht standhält. Was aber nicht bedeuten muss, dass sich diese beiden Menschen nicht mögen. Nur die Umstände sind anders....

Just my 2 Cents.....
********weiz Mann
10.667 Beiträge
Wenn eine Affaire nur eine kurze Liebelei ist - dann würde ich sie nicht gerade von Liebe sprachen und sie sie auch nicht im Bereich der Polyamorie verorten. Handelt es sich jedoch um eine längere (Neben-)Beziehung geht diese meist bewusst oder unbewusst mit Liebesgefühlen einher.
Dabei gibt es die Erscheinungsformen, dass man beide Partner sexuell liebt oder den einen sexuell und den anderen freundschaftlich.
Ich würde das polyamor nennen, obwohl die engere Definition des Polyamoren davon ausgeht, dass alle Liebenden die Liebe der anderen mittragen.
Ich lebe in einer polyamoren 3ecksbeziehung mit 2 Frauen. Das ist tiefe, innige Liebe unter uns dreien, nicht anders als in einer 2er Beziehung auch.

Dazu sind wir in einem Spielkreis aus insgesamt 8 Personen die in unterschiedlichen Konstellationen nicht nur der sexuellen Lust frönen, sondern auch einen Teil der Freizeit miteinander verbringen. Das sind Freundschaften, teils beste Freundschaften die über ein Leben lang gewachsen sind. Auch zu diesen Menschen bestehen starke Bindungen, aber auch einer anderen Ebene, deutlich unter der Liebe zwischen den Paaren.
Polyamor bedeutet für mich ja "nur" das ich in der Lage bin mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben.
Liebe ist bei mir aber nicht bedingungslos und schon gar nicht grenzenlos
Und weil es diese Unterschiede in den Intensitäten gibt, gibt es sie auch in der Liebe.
****i2 Mann
11.376 Beiträge
JOY-Angels 
Ich denke, das eine ist vollkommen unabhängig vom anderen, wobei das eine aber mit dem anderen kommen kann.

Eine Affäre per se hat nichts mit Liebe zu tun - denn grundsätzlich geht's da in erster Linie ja darum, Bedürfnissen nachzugeben. Doch natürlich kann eine Affäre durch Liebe entstehen und Liebe kann das Resultat einer Affäre sein.

Was immer noch nicht automatisch Polyamorie ist. Denn vielleicht liebt man den eigentlichen Partner ja gar nicht mehr oder man gibt den Gefühlen nicht nach.

Überschneidungen sehe ich also kaum, Unterschiede sehr viele.
******one Paar
12.450 Beiträge
Für mich
ist eine Affaire immer außerhalb des Alltags, also neben einer anderen Partnerschaft. Warum sie neben der Partnerschaft ist, ist eine andere Sache.

Polyamorie ist für mich der Alltag mit mehreren Partnern, die sich idealerweise kennen und sehr mögen.

Also eine ganz andere Baustelle … für meine Definition jedenfalls.
Für mich selbst bedeutet Polyamorie, mehrere Menschen lieben.

Affaire ist für mich eher ein Setting, ein Rahmen, der bereits begrenzt ist.
Na, dann bleibt nur zu hoffen...
Zitat von *********_love:
Für mich selbst bedeutet Polyamorie, mehrere Menschen lieben.

... dass so ziemlich alle Menschen auf der Welt in diesem Sinne polyamor sind - wie traurig wäre das denn, wenn man nur einen einzigen anderen Menschen lieben könnte (und dürfte) *zwinker*

Aber ja, es geht ja nicht um Liebe, nicht um das Gefühl, sondern das, was damit im "Vollzug" verbunden wird - eben und vor allem das Ausleben körperlicher Freuden.

Die ist nun mal in unserer Gesellschaft auf eine 1:1-Beziehung eingeschränkt worden und der Begriff der "Liebe" wurde damit so untrennbar verbunden, dass das Eine immer gleich das Andere impliziert.

Ich sage nun: Ich kann "die Affäre" genauso innig lieben wie die Ehefrau, Lebenspartnerin, Exklusivgefährtin oder wie man sie auch immer nennen will. Den sprachlichen Unterschied macht jedenfalls die Gesellschaft.

Ohne Liebe mag ich keine Körperlichkeit. Berühren, Küssen, Verschmelzen (zeitweise) funktioniert bei mir nur, wenn eine tiefe gefühlsmäßige Zuneigung verspüre - ich nenne das der Einfachheit halber "Liebe". Und wenn ich liebe, dann gehört das körperliche Miteinander einfach dazu, für mich jedenfalls - egal, was für eine Bezeichnung die Umwelt dafür findet.

Insofern ist für mich klar, dass ich polyamor bin. Und ich degradiere keinen Menschen, den ich liebe zu einer "Affäre" *g*
Das mit den körperlichen Freuden und der 1:1 Geschichte wird doch nicht wenig als Bigotterie gelebt.

Man bildet ein Paar basierend auf körperlicher Intimität, aber findet diese nicht mehr statt, Schockschwerenot, erfolgt nicht die logische Folge in Frage zu stellen, welcher Art die Liebe denn jetzt ist. Wie die der Mutter zum Kind? Der Schwester zum Bruder? Eine Liebe unter Freunden? Nein. Die Idee ist, ist einmal der Rahmen definiert, spielt der Inhalt keine Rolle mehr. Was zum Definieren des Rahmens noch elementar war, kann nun ebenso obsolet sein.

Derweil muss alles, was empfunden wird, eingepasst werden.

Für mich persönlich ein so unglaublich widernatürlicher Mumpitz.

Für mich bildet das Gefühl die Basis auf der ich gestalte, nicht umgekehrt.

Sollte ich mehr als einen lieben, soll ich dann wirklich einen privilegieren, dem anderen eine Stiefmutter sein?

Für was? Die Absurditäten anderer als Maß? Oder für Dinge, die mich nicht einmal nähren?

Wer möchte ich denn sein? Liegen in der Antwort nicht auch alle Optionen?

Geliebte möchte ich sein und ich selbst.

Keine Stiefmutter, keine Bittstellerin, keine Geduldete, keine Richtende für die, denen doch meine Liebe gilt
Affären sind einfach gestrickt... unverbindlich Sex und heimlich. Keine Verbindlichkeiten und keine überflüssigen Gefühle, für Menschen geeignet, die keine festen Beziehungen eingehen wollen. Der Partner ist ja in den meisten Fällen gebunden und die Gefahr, daß sich Gefühle entwickeln ist sehr gering.

Polyamore Beziehungen sind halt verbindlicher, mit Gefühlen, auch mit Verantwortung und Alltag verbunden. Es ist heutzutage schon schwierig eine monogame Beziehung zu führen mit ihren Höhen und Tiefen. Polyamore Beziehungen sind eine Herausforderung, die sich vielleicht aus Bequemlichkeit nicht viele eingehen wollen.

Ich bin persönlich für polyamore oder offene Beziehungen. Geilen Sex zu haben ohne Emotionen zu lassen zu können, funktioniert bei nicht. Und wenn bei einer Affäre Gefühle aufkommen sollten, dann darf man sie nicht zulassen ..
********chaf Mann
7.412 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von **********ain79:
Affären sind einfach gestrickt... unverbindlich Sex und heimlich. (...)

Hmm - das sehe ich anders, zumindest das Fettgedruckte. *g*
Für mich ist es dann eine Affäre, wenn sich beide einig sind, dass das Ganze nicht ewig gehen wird. Also keine richtige Beziehung, sondern man trifft sich, um den Zeitraum bis zur nächsten Beziehung sexuell zu überbrücken. Miteinander.

Auch möglich sind für mich Affären in offenen Beziehungen, die "Nebenbeziehung" quasi. Auch da ist das Wesen der Affäre, dass beide wissen, dass es endlich ist (kann auch lange dauern, aber ein Ende wird fest mit einkalkuliert und angenommen) oder sein soll. Sonst würde man es (Zweit-)beziehung und nicht Affäre nennen.

Heimliche Affären gibt es freilich auch, aber für mich halt nicht nur. *zwinker*

Polyamorie wurde hier für mich schon korrekt definiert: Die Fähigkeit zwei Menschen gleichzeitig zu lieben. Mehr nicht.
Das Wesen von polyamoren Beziehungen ist dann zwar auch, dass es feste Beziehungen sind (Dreiecksgeschichten sind auch gar nicht mal so selten *g* ), aber es kann dennoch eine Affäre dabei sein, wenn z.B. trotz Liebe klar ist, dass die Lebensverhältnisse nicht zueinander passen und es alleine deswegen klar ist, dass es irgendwann zu Ende sein wird. Wenn die Affäre beispielsweise eine Fernbeziehung ist und sich beide einig sind, dass es alleine deswegen nicht ewig halten wird, z.B. wenn die andere Person Pläne hat, mit wem anders Familie zu gründen etc. (bei einer offenen Beziehung zwar, aber sobald Kinder unterwegs sind, schrumpft der Zeit- und Energievorrat für eine zweite Person dann ja schon beträchtlich).

Kurzum:

Affäre = Beziehung, bei der beide Seiten davon ausgehen, dass sie in absehbarer Zeit ein Ende haben wird und erst gar nicht ein "für immer" angenommen wird.

Polyamorie = Fähigkeit, zwei Menschen gleichzeitig zu jeweils 100% zu lieben.
@schwarzschaf

Ich würde es eher Freundschaft+ nennen.. Eine Affäre hat für mich immer den Touch der Heimlichkeit und des Fremdgehen. Sorry
********chaf Mann
7.412 Beiträge
JOY-Angels 
Na, dann definieren wir es eben unterschiedlich. Kein Drama. Solange jeder "in Echt" weiß, was gemeint ist, aber wir haben ja alle einen Mund zum Reden. *g*
Was
Zitat von **********ain79:
Eine Affäre hat für mich immer den Touch der Heimlichkeit und des Fremdgehen.

ändert es denn an der Liebe, wenn sie nicht in die Öffentlichkeit darf?

Darf es nur Liebe genannt werden, wenn sie legitimiert wurde? Durch Staat, Kirche, Nachbarn, Verwandte, Forenschreiber?

Der Liebe ist es egal, wo und unter welchen Umständen sie erfahren und gelebt wird. Sie wird nicht schlechter, wenn sie im heimlichen stattfindet und nicht besser, wenn sie öffentlich gelebt werden darf.

Denn: Liebe ist...
Ich würde es eher Freundschaft+
Man kann mit einer Affäre befreundet sein *ja* muss man aber nicht
Für die hat es etwas heimliches andere begrenzen es auf die Zeit wieder andere auf die Aktivitäten.

Ein gemeinsamer Nenner dürfte wohl nur der Sex sein
Und genau darin liegt der Unterschied zur Polyamorie in der beide lieben
Zitat von *****ome:

Darf es nur Liebe genannt werden, wenn sie legitimiert wurde? Durch Staat, Kirche, Nachbarn, Verwandte, Forenschreiber?

Wer sagt, daß ein Affairenpaar sich nicht lieben darf?

Finde es nur unüblich, weil es in den meisten Fällen nur um unverbindlichen Sex geht und der eigentliche Partner es nicht wissen darf, daß man ihn betrügt. Da werden ganz viele Affairen sogar beendet, wenn einer der Affärenpartner sich verliebt und vielleicht sogar mehr möchte, als nur eine Affaire zu sein.
Ob man unter Affaire ein Verhältnis mit oder ohne Gefühlen versteht wurde im Forum schon oft diskutiert.

Ich finde interessanter zu erfahren, wie die Affairenpartner, die eine Liebe zueinander empfinden, zum Thema Polyamorie stehen.

Darum geht es. 30 Seiten feststellen, dass ein emotionsloser Fick mit Polyamorie nichts zu tun hat ist wohl müßig.
********chaf Mann
7.412 Beiträge
JOY-Angels 
Hmm ... @*********_love , wie stehst du denn zur Ansicht von @**********ain79 , dass eine Affäre grundsätzlich heimlich ist?

Dann wäre die Abgrenzung ziemlich einfach: Ist Liebe im Spiel, dann ist es solange trotzdem eine Affäre, wie sie heimlich geschieht. Ist sie nicht heimlich, dann ist es eine Zweitbeziehung im Sinne von Polyamorie.

Nur, auch dann kann jemand polyamor sein und trotzdem "nur" eine Affäre haben: Innerhalb einer heimlichen "Beziehung" die Affäre lieben und nicht nur den eigenen Partner, wäre dann ja Polyamorie. Eine Person liebt zwei Menschen gleichzeitig.
********weiz Mann
10.667 Beiträge
Ok, dann mal was persönliches in Kürze:
Ich habe seit vielen Jahren eine (heimliche) Liebes-Affäre, sie ist in ihrer Ehe geblieben, ich nicht. Ich habe parallel auch andere Liebes-Beziehungen gehabt und würde mich als polyamoren Menschen einordnen.

Sie sagt sie kann nur einen lieben. Lebt aber in ihrer Ehe weiter und mit mir. Sie sagt sie hat keinen Sex mehr mit ihren Mann. Ich habe diesmal als Familien-Liebe bezeichnet.

Interessant ist, dass sie meine Polyamorität nicht verstehen kann.
Zitat von ********chaf:
Innerhalb einer heimlichen "Beziehung" die Affäre lieben und nicht nur den eigenen Partner, wäre dann ja Polyamorie. Eine Person liebt zwei Menschen gleichzeitig.

Diese Person ist polyamor fühlendund nicht lebend, weil es eben heimlich ist. Polyamorie ist eine Form ohne Heimlichkeit.
********chaf Mann
7.412 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von **********ain79:
Polyamorie ist eine Form ohne Heimlichkeit.

Genau das sehe ich anders. Wenn ich eine Beziehung habe und eine heimliche Affäre, aber beide Frauen liebe, dann liebe ich selbst polyamor. Ich liebe zwei Frauen gleichzeitig. (Ist jetzt allgemein gesprochen, ich persönlich fühle ohnehin nur monoamor. *zwinker* )
Für mich ist in der Polyamorie nicht wichtig alle in alles einzubeziehen, allerdings jedem einen vollwertigen Platz in meinem Leben einzuräumen, der dem entspricht, was dieser Mensch und ich füreinander empfinden und nicht dem, was meine Verstrickungen, Ängste und Moralvorstellungen anderer Leute vorschweben.
Zitat von ********chaf:
Zitat von **********ain79:
Polyamorie ist eine Form ohne Heimlichkeit.

Genau das sehe ich anders. Wenn ich eine Beziehung habe und eine heimliche Affäre, aber beide Frauen liebe, dann liebe ich selbst polyamor. Ich liebe zwei Frauen gleichzeitig. (Ist jetzt allgemein gesprochen, ich persönlich fühle ohnehin nur monoamor. *zwinker* )

Genau, du selbst fühlst polyamor, aber ein Affaire ist es trotzdem, weil heimlich. Es ist aber keine polyamore Beziehung, die du führst.
Um beim Thema zu bleiben...

Die Überschneidung ist, für die Affaire und dem eigenen Partner Liebe zu empfinden.
Der Unterschied ist aber, daß es kein polyamores Beziehungsmodell ist. Das eine ist die heimliche Affaire und das andere den Partner, den man eigentlich betrügt aber trotzdem liebt.
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