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Hält Liebe ewig...?

*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
Hält Liebe ewig...?
Hallo liebe Mitleser und Mitschreiber,

in einem anderen Faden schrieb ich sinngemäß, daß Liebe sehr dauerhaft ist, und offenbar ewig dauert und anhält, wenn sie mal entstanden ist.

Als Beispiel kann man die Liebe der Kinder zu ihren Eltern nennen.

Aber auch bei allen Frauen, die ich schon längere Zeit, teils Jahrzehnte, kenne, ist es dasselbe: das Gefühl von Liebe, Sympathie, und Zuneigung, das irgendwann einmal entstanden ist und uns verbunden hat, geht einfach nie wieder weg.

Was passieren kann, ist, daß man denjenigen zeitweise vergißt, oder aus den Augen verliert. Zum Beispiel durch andere Lebensumstände, neue Partner, und so weiter.

Treffe ich aber solche Frauen nach Jahren dann mal wieder, dann ist die Vertrautheit, die Spannung, das Angenehme, das Knistern, immer noch sofort da.

Liebe scheint also wirklich ewig zu halten ("Liebe stirbt nie").

Einzige Voraussetzung ist, daß die Liebe nicht irgendwann mal kaputtgemacht wurde (durch falsches oder schlechtes Verhalten von einem von Beiden).

Wie seht ihr das? Wie sind eure Erfahrungen und Gedanken diesbezüglich?

Viele Grüße
Schattenfunke
Hält Liebe ewig...?

Kann sein. Auf jeden Fall hält sie jung.
*******geur Mann
21.334 Beiträge
Ich denke mal ...
..., das Liebe prinzipiell ewig halten kann.

Die Liebe hält solange an, glaube ich, wie es irgendein gemeinsames Gefühl gibt (vom TE als "Knistern", "Vertrautheit", etc. umschrieben). Und sie - vom TE klar erkannt - nicht zerstört wird.

Nehmt doch mal die Liebe von Eltern zu Kindern: Auch die hält ewig, es sei denn, die Kinder lassen sich etwas extrem Schwerwiegendes zu Schulden kommen (gilt beides natürlich auch umgekehrt).
Obwohl die Kinder sich ändern, größer werden, wegziehen, sich abnabeln, eigene Wege gehen; die Liebe zu ihnen bleibt durch das (gemeinsame) Gefühl "Eltern/Kind".

Und das gilt m.E.n. auch für die Liebe unter (Ex)partnern:
Solange noch gemeinsame Gefühle da sind, stirbt die Liebe nie so ganz. Nur wenn sich beide Charaktere zu weit von einander entfernt haben und es gar keine Gemeinsamkeiten gibt, stirbt auch irgendwann die Liebe.
Bzw. wird das Gefühl "Liebe" zu einem anderen Gefühl, meist "Freundschaft".
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
Un_voyageur:
Nur wenn sich beide Charaktere zu weit von einander entfernt haben und es gar keine Gemeinsamkeiten gibt, stirbt auch irgendwann die Liebe.

Das ist ein interessanter Gedanke. Denn eigentlich ist es dann keine Liebe für mich gewesen. Wenn ich jemanden liebe/lieben gelernt habe, dann habe ich den Mensch, so wie er ist, in seinem Charakter, in seiner Seele (was ja weitestgehend unveränderlich ist) vollständig angenommen.

Charakter und Seele bleiben ja über die Jahre erhalten... infolgedessen auch die "Liebe"
(würde ich sagen).
*******geur Mann
21.334 Beiträge
Ich glaube, ...
..., würde fast sagen, dass der Charakter eines Menschen sich sehr wohl ändern kann.
Durch positive oder negative Erfahrungen entsprechend in die eine oder andere Richtung.

Da ich gerne mit Beispielen arbeite:
Ein lebensfroher Mensch kann zum Beispiel durch den Verlust eines geliebten Menschen oder durch eine schmerzhafte, ggf. unheilbare Krankheit verbittert werden.
Und diese Verbitterung spiegelt sich dann auch im Charakter wieder.

Ich hätte dann - in diesem Beispiel - einen fröhlichen, lebensfrohen Menschen kennen- und liebengelernt, durch diese Änderung des Charakters kann diese Liebe aber durchaus sterben, bzw. das Gefühl "Liebe" kann sich wandeln in das Gefühl "Mitleid" oder ähnliches, das dann aber nicht mehr ausreicht für eine Partnerschaft.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Hmmm
Ich denke da auch öfter drüber nach.

Also, die Liebe zu meinem Sohn ist noch da ... aber sie hat sich irgendwie verändert. In ihrer Ausführung jedenfalls - ich muss ihn nicht mehr alle paar Stunden füttern, ich muss loslassen und ihn seinen Weg gehen lassen.

Dazu gehört, dass ich nicht alles, was er tut, gutheiße, aber ich kann ihn nicht mehr "erziehen" und "zwingen", so zu handeln, wie ich es will. Ich werde auch mein Leben nicht mehr auf ihn ausrichten, sondern das tun, was ich will, egal, ob es ihm passt oder nicht.

Wir reden anders miteinander, obwohl ein tief verankertes Band zwischen uns ist.
Liebe zu guten Freunden ... da ist es ähnlich.

Aber in Bezug auf meinen Ex-Mann habe ich mich oft gefragt, wo die Liebe eigentlich hin ist. Ich habe vor meiner Familie sehr um die Anerkennung dieser Ehe und dieses Mannes kämpfen müssen und habe es getan. Ich dachte, das ist eine Liebe, die nie vergeht.

Und dann wurde sie immer schwächer und kleiner, bis ich unser Leben als Lüge, mein Verhalten als Lüge empfand und weggehen musste.

Mittlerweile ist das, was ich für ihn empfand, noch irgendwo da, aber in der Vergangenheit, als Erinnerung. In der Gegenwart habe ich meinen Frieden mit ihm und seinem Verhalten gemacht, aber ich liebe ihn nicht mehr.

Vielleicht .... vielleicht ist es einfach so, dass diese Liebe nicht wachsen und sich entwickeln konnte. Vielleicht muss Liebe gefüttert werden und Raum zum Leben haben, sonst stirbt sie. Oder verwelkt oder so was ...

*nixweiss*
*********unke:
Einzige Voraussetzung ist, daß die Liebe nicht irgendwann mal kaputtgemacht wurde (durch falsches oder schlechtes Verhalten von einem von Beiden).

Und wenn sie nicht kaputt gemacht wurde, wieso ist man dann nicht mehr zusammen, wenn man sich doch noch liebt- mit allen Aspekten?
Trennung im Guten? Ich habe mich von meinem damaligen Verlobten auch im Guten getrennt, aber das heißt nur, dass unsere Vorstellungen an einem Punkt zu auseinander geraten sind und wir uns zum Schluss nicht an die Kehle gingen. Auch in jeder so guten Trennung steckt etwas Schlechtes. So wirklich im komplett Guten trennt man sich nicht. Und wenn doch, dann war sicher keine Liebe im Spiel.

*********unke:
dann ist die Vertrautheit, die Spannung, das Angenehme, das Knistern, immer noch sofort da.

Das ist mir bis jetzt mit einem einzigen Mann passiert. Und da waren wir ziemlich jung. Getrennt haben wir uns böse, bzw. ich bin dann einfach gegangen. Aber ja, wenn ich seine Bilder anschaue und seine Nachrichten und Briefe von damals lese (ich habe sie alle aufbewahrt), kommt so ein kleines Gefühl hoch- Spannung, Knistern... ja, könnte sein. Weil ich mich frage, was eigentlich wäre, wenn ich damals nicht gegangen wäre (obwohl das albern ist, ich hatte gar keine andere Option)?
Aber vor allem verspüre ich eine gehörige Portion Schmerz. Klappe alles zu und will nicht daran denken.

Es gibt Liebe, die hat man getötet.
Es gibt Liebe, die sich - wie Energie- in andere Formen transformiert: in Schmerz.
Aber damit die Liebe so bleibt, wie sie einmal war, braucht sie Nahrung und Pflege. Fehlen diese, ist auch die ursprüngliche Liebe hin.

Daher nein, Liebe hält nicht ewig. Und das ist auch der Grund, warum man das halten und pflegen sollte, was man liebt und nicht völlig sorglos damit umgehen.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
*******geur:
Ein lebensfroher Mensch kann zum Beispiel durch den Verlust eines geliebten Menschen oder durch eine schmerzhafte, ggf. unheilbare Krankheit verbittert werden.
Und diese Verbitterung spiegelt sich dann auch im Charakter wieder.

Ich hätte dann - in diesem Beispiel - einen fröhlichen, lebensfrohen Menschen kennen- und liebengelernt, durch diese Änderung des Charakters kann diese Liebe aber durchaus sterben, bzw. das Gefühl "Liebe" kann sich wandeln in das Gefühl "Mitleid" oder ähnliches, das dann aber nicht mehr ausreicht für eine Partnerschaft.

Akzeptiert... Mir persönlich ist es bisher halt noch nicht passiert, daß sich ein Mensch, den ich mal geliebt habe, groß "zum Negativen hin" verändert hätte.

****una:
Und wenn sie nicht kaputt gemacht wurde, wieso ist man dann nicht mehr zusammen, wenn man sich doch noch liebt- mit allen Aspekten?

"Liebe" und "Beziehung" muß man, denke ich, trennen. Es kann viele Gründe dafür geben, warum eine Beziehung nicht funktioniert.

So wirklich im komplett Guten trennt man sich nicht. Und wenn doch, dann war sicher keine Liebe im Spiel.

Da möchte ich völlig widersprechen. Ich habe mich von meiner Ex-Frau in gegenseitiger Liebe, und absolut im Guten, schließlich getrennt. Auch von ihrer Seite. Wir wollten uns nichts böses. Es gab halt Aspekte, die die Beziehung nicht ewig funktionieren ließen.

Und die Gefühle von "Liebe" sind heute immer noch da (trotz sehr langer Phasen des Nicht-Kontakts).

Es gibt Liebe, die hat man getötet.

Da muß ich zustimmen... wenn jemand anderes meine Liebe nicht erwidert, muß ich meine eigene Liebe in mir irgendwie kleinkriegen.

Ansonsten leide ich letztendlich unter meiner eigenen (nicht erwiderten) Liebe...

Es gibt Liebe, die sich - wie Energie- in andere Formen transformiert: in Schmerz.

Oder Eifersucht, etcetera. Das ist dann natürlich nicht schön.
*****one Frau
13.323 Beiträge
ich sehe liebe als ein individualgefühl. "die Liebe" als alles erklärende definition gibt es aus meiner sicht nicht.
wenn etwas an der liebe und dem lieben "ewig" ist, dann ist es die möglichkeit, dass ein menschenkind lieben kann.
****on Mann
7.104 Beiträge
Wenn man es zulässt, hält auch ein Gefühl der Liebe "ewig"...wenn man es nicht mehr ertragen kann oder möchte, dann kann auch dieses Gefühl vergehen...es ist die Frage ob man die Chance hatte damit abzuschließen.

Das betrifft mE auch die Elternliebe, nicht wenige haben keinen Bezug mehr zu ihren Kindern und umgekehrt.
*****989 Paar
947 Beiträge
gute frage.
zu erst würde ich mal die liebe zum kind grundsätzlich anders einordnen als die liebe zum partner. das sind grundverschiedene ebenen.
wenn eine liebe zu einem ex-partner ewig hielte, hätten, für meine begriffe, alle anderen nachfolgenden ein problem. besteht nicht dabei die gefahr von "abstufung"? wird man nicht anders bewertet? man sagt ja, dass man die erste "wahre" liebe nie vergisst. meist ist die ja bereits im teenie-alter. alles was danach kommt sind kompromisse?
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
JaMa1989:
wenn eine liebe zu einem ex-partner ewig hielte, hätten, für meine begriffe, alle anderen nachfolgenden ein problem. besteht nicht dabei die gefahr von "abstufung"?

Ich erlebe es einfach so, daß man andere "Lieben" eben zeitweise vergißt. Sie treten in den Hintergrund, sie "ruhen" dann. Wenn man einen festen Partner hat, mit dem man glücklich ist, denkt man automatisch viel an diesen, und weniger an andere Ex-Partner, zu denen vielleicht noch etwas Liebe besteht.

Grundsätzlich kann man ja mehrere Menschen lieben, auf geistiger Ebene (sonst gäb's echte Probleme... die Eltern sind schon zwei Menschen, tritt mal ein fester Partner ins Leben, sind es ingesamt drei, dann vielleicht noch Geschwister dazu...)

man sagt ja, dass man die erste "wahre" liebe nie vergisst. meist ist die ja bereits im teenie-alter. alles was danach kommt sind kompromisse?

Och, sicher nicht... eine große Liebe kann eigentlich in jedem Lebensalter auf einen warten, und zu einem kommen.
*****989 Paar
947 Beiträge
diese familieären geschichten lasse ich mal außen vor. mir geht es eher um partner / ex-partner.
*********unke:
"Liebe" und "Beziehung" muß man, denke ich, trennen.

Warum? Die Menschen, die ich liebe, zu denen möchte ich eine Beziehung haben. Sei es mein Partner, sei es meine Freunde oder sei es meine Schwester. Sicher ist meine Beziehung zu meiner Schwester nicht die gleiche wie zu meinem Partner, eine Beziehung ist es dennoch.
Für mich gibt es langfristig keine Liebe ohne eine Beziehung. Eben weil das Gefühl gepflegt werden muss, Liebe lebt davon. Sonst wandelt sie sich um.

*********unke:
Es gab halt Aspekte, die die Beziehung nicht ewig funktionieren ließen.

Ich schrieb ja schon oben, ich habe mich auch von meinem Verlobten im "Guten" getrennt. Wir hatten einfach nur zu unterschiedliche Vorstellungen von unserem gemeinsamen Leben, eigentlich vom Leben im Allgemeinen. Noch nach der Trennung haben wir immer noch gemeinsam etwas unternommen und haben sogar noch 1 Jahr danach die gleiche Wohnung bewohnt. Alles sehr friedlich getrennt, was wir an Gütern hatten und dann, an dem Tag, als ich die letzten Sachen holen kam, sagte er zu mir: "Ich wünsche, wir hätten uns richtig mies getrennt!"
DAS ist Liebe zwischen Mann und Frau. Genau so sieht sie aus.
Seitdem haben wir auch keinen Kontakt mehr zueinander.
An Trennungen im "Guten" habe ich schon seit der Teeniezeit nicht geglaubt und genauso am eigenen Leib erlebt.

(Und wenn du mir jetzt sagen möchtest, dass Liebe nicht egoistisch sei: doch, das ist sie. Und wie! Aber unser Kopf macht uns da etwas vor, denn wir möchten, dass unsere Liebe nicht egoistisch ist und sehr moralisch. Teils handeln wir nicht, weil die Liebe in uns das so will, sondern weil wir das für richtig halten. )
*****989 Paar
947 Beiträge
vergleichst du? unbewusst? hast du momente, in denen du das "lte gute" zurück haben willst? konntest du abschließen?
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
****una:
Warum? Die Menschen, die ich liebe, zu denen möchte ich eine Beziehung haben.

Ja. Wenn man "Beziehung" sehr weit faßt, so wie dieser Begriff auch verstanden werden sollte. Und wenn diese "Beziehung" nur ein alljährlicher Anruf ist (im Extremfall).

Und wenn du mir jetzt sagen möchtest, dass Liebe nicht egoistisch sei: doch, das ist sie.

Ja, sie ist es in gewissem Sinne. Man möchte eben diese Beziehung zu einem anderen Menschen erleben, erfahren. Liebe fordert bzw. sehnt sich danach, auch erwidert zu werden.

Das muß aber keineswegs bis zum Sex gehen. Es kann schon reichen, wenn man weiß: ich kann den anderen mal anrufen, oder gelegentlich treffen...

Allerdings ist Liebe eben auch bereit, selbstlos dem anderen zu geben. Das ist die altruistische Seite der Liebe.
*****989:
vergleichst du?

Meine anderen Männer mit meinem Ex-Verlobten? Nein, gar nicht. Ich will/wollte auch nicht, dass ich nochmal an so einen Mann gerate wie er. Er war einfach durch und durch absolut passiv in unserem gemeinsamen Leben und das reichte mir nicht aus.

*****989:
hast du momente, in denen du das "lte gute" zurück haben willst?

Ja, es gab sehr viele Momente, wo ich mich an unser gemeinsames Leben erinnert habe. Immerhin war alles sehr harmonisch (allerdings nur, weil er so ein Ja-Sager war). Er war mir ein guter Freund im freundschaftlichen Sinn, partnerschaftlich blieb ich aber auf der Strecke und das ist auch das, was mich am Ende nur noch verletzt hat.
"Das alte gute" ist es demnach begrenzt. Unsere Freundschaft vermisse ich. Unsere Liebe nicht.

*****989:
konntest du abschließen?

Ja, in seinem Fall sogar ziemlich schnell, weil die Liebe sich schon mittendrin aus einer feurigen, leidenschaftlichen in eine eher geschwisterliche Verwandelt hat. Und immer schwächer wurde.
*****989 Paar
947 Beiträge
danke für deine offenen und ehrlichen antworten.

also ist mit der zeit doch ein verschwinden(?) zu verzeichnen?
******ito Mann
3.805 Beiträge
Beziehungen enden nicht
Eine Beziehung endet nicht. Sie verändert sich allenfalls. Dennoch kann man eine Beziehung nicht mit der Liebe gleichsetzen.

Die wahre Liebe endet nicht, auch wenn die Beziehung sich verändert und/oder verändern muss.

Und wenn du mir jetzt sagen möchtest, dass Liebe nicht egoistisch sei: doch, das ist sie.

Ja, sie ist es in gewissem Sinne.

Dann ist es keine Liebe. Der egoistische Part definiert sich dann von außen nach innen, fordert, macht den anderen Teil dafür verantwortlich, dass es ihm nicht gut geht. Eine maßgeschneiderte Situation für das Scheitern einer Beziehung, die tatsächlich nicht von Liebe getragen wird.

Da hier keine Liebe vorhanden ist/war, wird sie auch nicht ewig halten und dies war ja das Thema.
*****989:
also ist mit der zeit doch ein verschwinden(?) zu verzeichnen?

Auf jeden Fall, wie ich schon ganz zu Anfang schrieb: Liebe kann durchaus sterben, wenn sie nicht genährt wird. Und meine wurde nun mal nicht genährt *snief*

*********unke:
Das muß aber keineswegs bis zum Sex gehen. Es kann schon reichen, wenn man weiß: ich kann den anderen mal anrufen, oder gelegentlich treffen...

Das funktioniert bestens bei meinem Kumpel. Da können wir uns monatelang nicht sehen, ich vermisse dann unsere Treffen, wir schreiben uns immer wieder und sehen uns irgendwann mal, wenn wir Zeit haben. Alles geduldig, ruhig...Und wenn er dann eine neue Freundin hat, freue ich mich sehr für ihn. Das ist für mich eine freundschaftliche Liebe.

Und du meinst, du kannst eine Frau lieben - und damit meine ich, wirklich als Frau lieben- und es würde dir reichen, sie ab und an mal anzurufen oder gelegentlich zu treffen? Nicht schlecht!
Ich könnte sowas nicht. Ich kann das auch nicht. Wenn ich einen Mann liebe, dann will ich ihn sehen können- jederzeit! Ich will mich mit ihm unterhalten, ich will in seinem Leben sein und über all die wichtigen Dinge sofort bescheid wissen. Ich will teilen und ich will nicht darüber erfahren, wie super seine neue Frau ist und was für wunderbare Kinder sie zusammen gezeugt haben. Wieso auch? Denn ich wollte all die Dinge mit ihm...
Genau das ist der Punkt für mich, an dem ich das Ganze abschließe und in Frieden ruhen lasse- keine Anrufe, keine Treffen mehr. Das ist ein Teil, wo der Kopf einschreitet, weil es rational gesehen für die Gefühlswelt besser wäre ihn gehen zu lassen, anstatt in Kontakt zu bleiben und immer wieder vor Augen zu haben, was er mit einer anderen hat, was man sich selbst gewünscht hätte.
Mit der Zeit wird die Liebe schwächer, schwächer... ganz schwach bis gar nicht mehr.
********igen:
Der egoistische Part definiert sich dann von außen nach innen, fordert, macht den anderen Teil dafür verantwortlich, dass es ihm nicht gut geht.

Nein, da sprichst du von anderen Dingen und das ist für mich kein "Egoismus der Liebe".
Die Liebe ist sofern egoistisch, dass sie das einfordert, wovon sie lebt. Damit ist nicht gemeint, dass ich meinem Partner die ganze Schuld in die Schuhe schiebe, sondern dass ich diesen Partner ganz allein für mich haben möchte und es nicht ertragen kann, wenn er geht und ich zusehen muss wie er künftig einem anderen gehört.
Viele Menschen behaupten ja, die Liebe sei nicht egoistisch, denn eine echte Liebe würde den Partner einem anderen locker vermachten. Na klar! *ja*
Daher konnte ich meinen Ex gut verstehen, als er sich lieber eine miese Trennung gewünscht hätte. Nicht etwa, weil ich böse sein sollte und verantwortlich für all die schlechten Dinge in einer Beziehung, sondern weil er mit mir bei einer guten Trennung in Kontakt bleiben würde und zusehen wie mich ein anderer hat. Und das ist schmerzhaft. Kann und konnte ich vollkommen nachvollziehen. Deswegen war an der Stelle auch komplett Schluss.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
****una:
Und du meinst, du kannst eine Frau lieben - und damit meine ich, wirklich als Frau lieben- und es würde dir reichen, sie ab und an mal anzurufen oder gelegentlich zu treffen? Nicht schlecht!

Nein, es ist unterschiedlich... ich kenne einerseits diese Liebe, die nur wenig fordert, und mit wenig zufrieden ist (zum Beispiel zu Frauen, die ich schon lange kenne, wo es früher auch mal Sex gab, usw.).

Und ich kenne die brennende, leidenschaftliche Liebe, die am liebsten alles mit einer Frau haben möchte: Zusammenziehen, viel miteinander reden, viel Sex, ...

Wobei das letztere ein ziemlich irrationaler, biologisch bedingter Trieb ist. Nestbauinstinkt vermutlich, Nachkommenschaft zeugen, etcetera...

Schalte ich das Gehirn ein, dann wird eben nicht selten klar, daß eine ganze Reihe äußerer Umstände diesem Wunsch (Zusammenleben) entgegenstehen, bzw. entgegenstehen würden.

Insofern ist dieser Nestbau-Trieb recht irrational...
Ja
Ich habe es erlebt, die Liebe zu meinem Exmann ist erhalten geblieben, und das trotz Trennung vor über zwanzig Jahren. Dennoch war ich diejenige, die ihn in seinen letzten Lebenswochen begleitet hat, bevor er vor 10 Jahren gestorben ist.

Da habe ich gefühlt, und fühle es immer noch, dass die Liebe sogar über seinen Tod hinaus da ist und vermutlich bis an mein eigenes Lebensende da bleiben wird, ganz tief in mir.

Ich habe seitdem auch wieder tief geliebt, zuletzt meinen Expartner, von dem ich seit einigen Monaten getrennt bin. Da verarbeite ich natürlich noch und ob diese Liebe die beendete Beziehung "überlebt", wird sich mit der Zeit zeigen.
******ito Mann
3.805 Beiträge
Liebe, Beziehung, Bedürfnisse
Von anderen Dingen spreche ich sicherlich nicht, wenn der andere Teil dafür verantwortlich gemacht wird, dass man nicht mehr liebt. In diesem Fall war eine Liebe nicht vorhanden und man hat sich nur etwas vorgespielt.

sondern dass ich diesen Partner ganz allein für mich haben möchte und es nicht ertragen kann, wenn er geht und ich zusehen muss wie er künftig einem anderen gehört.

Genau dies sind andere Dinge. Es handelt sich um existenzielle Bedürfnisse, die übereinstimmen können, aber nicht müssen. Wird die Beziehung von Liebe getragen, findet man einen Weg, diese Bedürfnisse zu befriedigen, so man denn will. Aber hierfür muss jeder höchstpersönlich „seinen Hintern in Bewegung setzen“ und nicht den anderen dafür verantwortlich machen. Genau dort liegt „der Hase im Pfeffer.“

Für mich ist es schwer nachvollziehbar, dass man sich eine miese Trennung wünscht. Vielleicht insoweit, weil es sich für den Betroffenen vermeintlich leichter gestaltet.

Ist jedoch Liebe vorhanden und stimmt die Basis nicht mehr, wäre eine respektvolle – von Liebe getragene – Trennung immer vorzuziehen. Denn Liebe kann ewig halten.
Meer der Liebe
Hält Liebe ewig...?

Liebe an und für sich ist etwas ewiges, so wie das Meer ewig ist.

Jedoch: Liebe zwischen zwei Menschen ist wie eine Woge, die auf der Meeresoberfläche entsteht, eine Zeit lang ist, und wieder vergeht.

So lässt sich die Liebe zwischen zwei Menschen so wenig halten wie eine Woge mit blossen Händen.

Jedoch: Wenn man die Woge im Hier und Jetzt so intensiv erlebt wie nur immer möglich, ohne auch nur mit einem Gedanken an ihr zu halten, dann kann man fühlen, wie ewig das Meer der Liebe ist
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