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Was ist Dominanz?169
Nun bin ich schon ne Weile auf dieser Welt und einen Gutteil davon…
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Die Sache mit der Dominanz

****on Mann
16.112 Beiträge
Es gibt ja durchaus auch weibliche und männliche Subs, die es sogar gerne haben, auch dann (oder gerade dann?) dominiert zu werden, wenn sie schwach/schwächer sind. Und die es gerne sehen, wenn auch ausserhalb des "Spiels" ein gewisses Machtgefälle vorhanden ist...

Vielleicht stimmt es, Nebelklinge, dass insoweit kein Missbrauch gesehen werden muss. Für mich auch in meinen vergangenen Beziehungen ein kompliziertes Thema. Besonders geprägt hat mich meine langjährige Ehe, in der es ein Einflussgefälle gab. Da gab es auf der einen Seite mich im Selbstgefühl eines Menschen, der weiß, was gut ist, der weiß, was er will, und der weiß, was sie braucht. Und auf der anderen Seite sie, dankbar und anpassungswillig, zart und hingebungsvoll.

Ich gefiel mir in der Rolle des Förderers, des Coaches, des Therapeuten, des Anregers, des Wegefreiräumers und Möglichmachers, des Meinungsmachers und Missionars. Eine harmonische, gewinnbringende Zeit - und fatal und destruktiv dazu. Sie wurde immer unselbstständiger, passiver (entgegen meiner Intention, aber folgerichtig), und ich verstrickte mich tiefer in den Missbrauch des Gefälles. Die Trennung hat uns gerettet, ihr und auch mir geht es heute besser denn je.

Diese Erfahrung lässt mich so wenig positiv auf wirkliche Dominanzgefälle in Beziehungen schauen. Ich wollte unser Gefälle zu ihrem persönlichen Fortschritt nutzen, und musste erkennen, wie vermessen und übergriffig das war. Für mich kommt nur noch Gefällefreiheit und Selbstverantwortlichkeit beider in Frage.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Auch die andere Seite ist übergriffig
Ich lese mich gerade erst in den recht interessanten Thread ein, aber darauf muss ich gleich reagieren:

****on:
Natürlich auch Gremien, die sich in sinnlosen Uralt-Diskussionen ergehen. Und auch wenn ich erleichtert war, wenn dann jemand dominant dem Treiben ein Ende setzte, so empfand ich solche einen Eingriff oft als übergriffig und unangemessen.

Dieses Wägelchen fährt in beide Richtungen! Ich empfinde es auch als äußerst dominant, wenn in einer Gruppe jemand wieder und wieder etwas wiederkäut. Da ist ein "Schluss damit" nur die Reaktion. Tatsächlich empfinde ich den Trollin - um es mal so zu sagen - dann als übergriffig!

Darauf würde ich gerne ganz allgemein hinweisen, dass auch die vermeintliche Opferseite ganz schön übergriffig sein kann in ihrem Verhalten.


Gruß
Stefan
****on Mann
16.112 Beiträge
Unterschiedliche Ausgangsvorstellungen
Darauf würde ich gerne ganz allgemein hinweisen, dass auch die vermeintliche Opferseite ganz schön übergriffig sein kann in ihrem Verhalten.

Absolut *ja* ! Habe mich allerdings gerade mit diesen Opferhaltungen bislang nicht genügend auseinandergesetzt, so dass ich noch nicht wirklich verstehe, was da genau abgeht, und wie ich sowas erkenne.

Ich empfinde es auch als äußerst dominant, wenn in einer Gruppe jemand wieder und wieder etwas wiederkäut.

Klar. Meine Gremienerfahrungen (Gremien mit 40 und mehr Teilnehmern) zeigten aber eher, dass sich das Kollektiv (nicht ein Einzelner) in ewig alten Diskussionen erging. Wenn dann ein Einzelner auf den Tisch haut und mit "Schluss damit" reagiert, dann find ich das übergriffig und unangemessen. So nervend es ist, wenn eine Gruppe sich an längst Erledigtem abarbeitet, so wenig kann ein Einzelner sich zum Autokraten aufschwingen, um die Situation zu verbessern. Dann lieber die Nervdiskussion ertragen.
****on:
So nervend es ist, wenn eine Gruppe sich an längst Erledigtem abarbeitet, so wenig kann ein Einzelner sich zum Autokraten aufschwingen, um die Situation zu verbessern. Dann lieber die Nervdiskussion ertragen.

Selbst auch schon erlebt und eine solche Diskussion entsprechend beendet. Es muss ja nicht unbedingt die Faust auf dem Tisch sein, dafür gibt es subtilere Methoden, um "dem Treiben ein Ende zu setzen". In der Regel gibt es dann danach auch Anerkennung für gelungene Moderation.
Nein, mir persönlich liegt eine solche Opferrolle des Ertragen müssens nicht - da bin ich dann lieber "Autokrat", wenn Du es schon so nennen möchtest.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
****on:
Wenn dann ein Einzelner auf den Tisch haut und mit "Schluss damit" reagiert, dann find ich das übergriffig und unangemessen. So nervend es ist, wenn eine Gruppe sich an längst Erledigtem abarbeitet, so wenig kann ein Einzelner sich zum Autokraten aufschwingen, um die Situation zu verbessern. Dann lieber die Nervdiskussion ertragen.

Naja, eine sehr zweischneidige Angelegenheit finde ich.

Wenn in einem Arbeitsteam über arbeitsrelevante Dinge ewig im Kreis diskutiert wird, die letztlich irgendwann ausdiskutiert sein müssen und es eine Linie geben muss, egal, ob da nun alle einen tatsächlichen Konsenz erreicht haben oder nicht, einer (in der Regel ist es ja immer auch der Chef) mit der Faust auf den Tisch haut und entscheidet, dann empfinde ich das als durchaus richtig so, auch wenn ioch vielleicht selbst mit der vorgegebenen Richtung nicht ohne Vorbehalte konform gehe. Das empfidne ich teilweise dann auch als wohltuend.

Anders sieht es in Situationen aus, wo in einem Team oder Gremium über grundsätzliche Themen diskutiert wird, die sowie so immer wieder auch unbeabsichtigt aufs Tablett kommen werden. Teamkonflikte oder grundsätzliche Entscheidungen über Thematiken die die Arbeit des Teams oder des Gremiums betreffen. Da passiert es ja häufig, das jemand meint das Thema wäre ausdiskutiert, was sicherlich zu dem Moment auch stimmen kann, oft wird ja aber auch die Thematik damit versucht generell unter den Teppich zu kehren, weil es ans Eingemachte geht oder derjenige sich damit nicht mehr auseinandersetzen will. Dann empfinde ich dieses Verhalten als kontraproduktiv und vor allem das Verhalten übergriffig und unangemessen. Meist ist es ja dann auch so, das derjenige nicht bereit ist, sich anderen Sichtweise und Lösungsmöglichkeiten zu öffnen.
In einer solchen Situation ist es aus meiner Sicht eh so, das die Thematik sich immer wieder zeigt und solange aufdrängt, bis sie für das Team und durch das Team gelöst werden kann. Da hilft dann manchmal die Abgabe an eine Supervision, um die Metaebene wieder einnehmen zu können.
Ob nun Alltagsdominanz...
oder dominante Phänomene in der Biologie oder eben auch erotische Dominanz, sie braucht immer ein Umfeld, das sie erst möglich macht, Begabung und Veranlagung hin oder her.

Was für eine Frau vielleicht ein Superdom ist, der für sie immer ganz cool, calm and collected rüber kommt ist, kann für eine andere ein vertrottelter introvertierter Vollspacken sein.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Recht interessanter Thread zu einem Thema, mit dem ich mich früher sehr intensiv auseinander gesetzt habe.

Das Thema hat viele Facetten. Die gesellschaftliche Facette würde ich als Herrschaft bezeichnen, die ich für die Grundlage jeder Sozialität halte. Weil das gerne verwechselt wird: Herrschaft ist für mich keine Unterdrückung - eher das Gegenteil davon. Aber das ist für sich schon ein sehr weites Feld und soll für mich hier nicht Thema sein.

Ich will mich also auf die Facetten beschränken, wo es um konkrete Personen und deren Verhältnisse untereinander geht.

Mit dem Begriff Dominanz an sich kann ich nicht so schrecklich viel anfangen. Ich würde den Begriff eigentlich vor allem im erotischen Bereich verwenden - aber die Frage hier ist ja wohl ein bisschen größer gezogen.

Zunächst würde ich gerne den Begriff Autorität betrachten. Hier würde ich zwischen persönlicher Autorität und Amtsautorität unterscheiden. Amtsautorität ist etwas, was in den Bereich Herrschaft gehört und hier also nicht Thema sein soll.

Persönliche Autorität erwächst für mich vor allem aus Kompetenz, die in der Regel durch Erfahrung angereichert ist. Persönliche Autorität ist also eine Eigenschaft, die sich ein Mensch mit der Zeit aneignen kann. Diese persönliche Autorität nicht zu respektieren ist aus meiner Sicht ziemlich dumm. Deswegen schätze ich übrigens auch Schmidt-Latour. Die wissen / wussten einfach wovon sie reden und h[eo]ben sich damit wohltuend von der allgemeinen Dummheit ab, die uns tagtäglich geboten wird.

Ein für mich wichtiger Begriff ist Führung. Führung ist für mich (heute) sehr positiv belegt. Führung ist eine Funktion(sic!), die eine Gemeinschaft einfach braucht um als solche überhaupt existieren zu können. Persönliche Autorität ist hierfür m.E. eine gute Voraussetzung. Aber leider wächst Kompetenz und persönliche Autorität eben nicht auf Bäumen und deswegen scheint es mir oft so, dass gute Führung selten ist. Das habe ich im Beruf sehr oft beobachtet.

Erschwerend kommt hinzu, dass Führungspositionen eben auch mit höherem Status verbunden sind und deswegen gerne von denen angestrebt werden, die nur den Status wollen, von Führung aber leider keine Ahnung haben.

Ich sprach davon, dass Führung für mich eine Funktion ist. Führung ist die Funktion, sich Gedanken um die jeweilige soziale Gruppe zu machen und alles zu deren Wohl zu richten. Um letzteres tun zu können, muss Führungsfunktion mit größeren Machtmitteln ausgestattet sein, als andere Funktionen in der Gruppe.

Führung ist übrigens nicht rücksichtslos - das Wohl der Gruppe kann ja gar nicht gedacht werden ohne das Wohl der Individuen. Rücksichtslosigkeit würde ich in den Formenkreis der Unterdrückung zählen. Das hat mit Führung aber nichts zu tun. Ähnliches gilt für Bevormundung wobei es bei Führung aber leider auch Situationen geben kann, die Bevormundung erfordern.

Als Funktion für die soziale Gruppe hat Führung übrigens eine wichtige Entlastungsfunktion: Ich muss mir selbst keine Sorgen um die Gruppe und deren Wohl machen, da ich mich der Führung anvertrauen kann. Damit kann ich meinen spezifischen Aufgaben in der Gruppe um so besser nachkommen. Führung hat also auch etwas mit Arbeitsteilung zu tun.

Darüber kann ich auch gut den Bogen zur Dominanz in der Erotik schlagen. Hier geht es ja eben auch um das Abgeben von Verantwortung, was ich für das
Fallen lassen...
ja brauche.

Wenn ich sage, dass Führung nichts mit Rücksichtslosigkeit zu tun hat, sondern das Wohl des Ganzen im Sinne hat, dann denke ich (heute), dass eigentlich
Dominanz bei sensiblen Männern?
am schönsten sein muss - wenn wir jetzt mal von Männern reden wollen. Sensibel ist hier übrigens im Sinne von einfühlsam gemeint.

So weit mal die eher theoretischen Überlegungen dazu. Praktische Beispiele waren aber gefragt.

Ein sehr schönes Beispiel von Führung demonstriert uns gerade kirschrot. Sie führt diesen Thread indem sie ab und zu mal Fragen einwirft um ihm wieder bzw. eine neue Richtung zu geben. Und wir lassen uns von kirschrot führen. Beides finde ich gut. Ob das als Dominanz bezeichnet werden sollte mag ich nicht beurteilen.

******rot:
Dominanz bedeutet für mich ...
• im Alltag bzw Beruf, sozialen Umfeld

Im Alltag bedeutet Führung eben das, was ich oben eher theoretisch geschrieben habe: Das Kümmern um das große Ganze und die damit verbundenen Eingriffe.

Ich würde heute sagen, dass ich in der Vergangenheit mehrere Führungsrollen abseits des Berufs ausgefüllt habe. In einer davon habe ich übrigens alles das gelernt, was oben steht. Ich denke, dass ich damit meinen Autoritätskonflikt doch ein gutes Stück weit gelöst habe.

Was ich damals auch gelernt habe: Am schlimmsten ist eine Führung, die nicht dazu steht, dass sie Führung ist. In der Nachfolge der antiautoritären Bewegung ab den 70ern des vergangenen Jahrhunderts - und in Deutschland aufgrund der Vergangenheit sicher noch verstärkt - hat Führung einen schlechten Ruf bekommen. Deswegen kenne ich es auch aus meiner eigenen Vergangenheit, dass Führung als solche abgelehnt wird. Wie oben geschrieben ist Führung aber für eine soziale Gruppe unabdingbar. Ich habe auch schon kollektive Führungsformen erlebt, die funktioniert haben. Die stellen an die TeilnehmerInnen aber in vielerlei Hinsicht sehr hohe Anforderungen.

******rot:
habt ihr den mal praktische Beispiele für erlebte Dominanz - in welchen Augenblicken habt ihr sie gespürt, erlebt, wann, wie und warum kam es euch so vor, welchen Part habt ihr in dem Fall übernommen? Woran macht ihr eure Gedanken dazu fest, habt ihr da ein Bild vor Augen?

Führung im Sinne wie oben beschrieben habe ich im Beruf zwei, vielleicht drei Mal erlebt - und ich hatte schon einige Chefs. Wenn ich eine solche Führung habe, dann fühle ich mich gut aufgehoben.

Zu meinem Beruf gehören ebenfalls Führungsthemen. Fachliche Führung ist hier mein Hauptthema und dazu kann ich sehr gut stehen. Auch disziplinarische Führung gehört dazu und das Feedback von meinen Leuten ist stets sehr positiv - und ich denke auch ehrlich. Aber da es für mich bei Führung ja auch um das große Ganze geht, muss das große Ganze für mich auch passen. Ich lerne gerade, mich an den Stellen zurück zu ziehen, wo meine Vision vom großen Ganzen mit der offiziellen Linie nicht mehr zusammen passt.

Dominanz in der Erotik habe ich im zweiten der oben eingestreuten Threads ja noch sehr kritisch hinterfragt. Mittlerweile habe ich eine erotische Konstellation, in der ich mit meiner Dominanz zum beidseitigen Wohlgefallen sehr gut klar komme. Wobei wir uns noch sehr im Rahmen üblicher Erotik bewegen.

Mit dem Fallenlassen habe ich aber nach wie vor erhebliche Schwierigkeiten. Eines der Themen, an denen ich in der Zukunft gerne arbeiten möchte.

*my2cents*
Stefan
******rot Frau
13.146 Beiträge
Themenersteller 
Danke für deinen ausführlichen Beitrag Stefan, er hat mich sehr nachdenklich gemacht.

Ich habe es ja am Anfang geschrieben, dieses Thema ist auch irgendwie ein Experiment.

Ich habs hier durchaus mit Personen zu tun, die ich in anderen Konstellationen als sehr dominant empfinde oder schon manchesmal so empfunden habe, trotzdem respektiert ihr überwiegend meinen Wunsch, in speziell diesem Thema die Führung zu übernehmen und dem Thema in der vorgegebenen Reihenfolge zu folgen. Ich bin dafür überaus dankbar, hab aber selbst auch für mich gemerkt, kein Problem damit zu haben, die Rollen in einem anderen Thema umzukehren - und das wirft schon die nächste Frage auf, inwieweit hängen in euren Augen Respekt und Dominanz zusammen?

Und gerne würde ich von euch "erfahrenen Forenhasen" wissen, ob ihr euch das auch für die Zukunft vorstellen könnt, das wir so ein "großes Thema" gemeinsam entwickeln und einen bestimmen, der dabei die Führung übernimmt?" Ich fände es spannend, eure Meinung würde mich interessieren, kriegen wir das Feedback hin ohne zuweit vom Thema wegzuführen? ansonsten lieber via cm
********lack Frau
19.028 Beiträge
Liebe Kirschrot,

und das wirft schon die nächste Frage auf, inwieweit hängen in euren Augen Respekt und Dominanz zusammen?

Ich glaube es fiele mir sehr schwer ohne Respekt eine Dominanz anzuerkennen.

Zum großen Thema....

wenn man etwas von allen Seiten beleuchtet und wenn dann auch noch Erfahrungsberichte in den Thread fließen, dann kann ich mir das sehr gut vorstellen.
Ich finde es auch spannend andere Meinung zu einem Thema zu lesen.
Und bisher war es doch kein Problem das zu weit vom Thema angekommen wäre.
Manche Begriff muß man vielleicht auch erst einmal abklären um dann zu sehen, wie es sich in das Thema fügt.
Ich fand den Thread sehr interessant, auch wenn ich jetzt nicht mal aus der BDSM Ecke komme.

Liebe Grüße
WiB
********Lady Frau
4.708 Beiträge
Es gibt außerhalb des BDSM-Bereiches sehr dominante Menschen, die immer dieses Alpha-Syndrom haben. Sie wollen, dass alle anderen nach ihrer Pfeife tanzen. Hat man vor diesen Menschen unbedingt Respekt? - Ich denke wohl eher nicht.

Folglich sind das zwei verschiedene Paar Schuhe. Respekt kann ich vor vielen Dingen haben:

Jemand hat einen besonderen Erfolg zu verzeichnen - ich sage "Respekt"
Jemand hat eine besondere Funktion in der Gesellschaft - ich respektiere das.
Jemand hat bestimmte Dinge in seinem Leben erreicht - ich habe Respekt.

Also: Respekt hat nichts mit Dominanz zu tun!!!!
****on Mann
16.112 Beiträge
Also: Respekt hat nichts mit Dominanz zu tun!!!!

Genau wie bei der Autorität ist Respekt keine Voraussetzung für Dominanz, doch ist sie ebenso Werkzeug zum Erreichen von Vorherrschaft (=Dominanz). Bzw. kann als Werkzeug genutzt werden.

Führung ist für mich (heute) sehr positiv belegt.

Für mich ist Führung eher neutral. Ja, sie scheint erforderlich zu sein, als bündelnde Ordungseinrichtung, sie kann Gutes bewirken, aber in den falschen Händen ist sie fatal für Alle. Ich sehe mehr inkompetente als hilfreiche Führer. Mehr dem primitiven Eigennutzen folgend als dem Gemeinwohl verschrieben. Mehr Selbstüberschätzer als bescheidene Realisten. Solange das so bleibt, betrachte ich Führende mit vorsichtigem, berechtigtem Misstrauen.
********Lady Frau
4.708 Beiträge
Da steckt Wahrheit drin!

Falsche Führung außerhalb von BDSM kann ganze Völker ausrotten................
Und Respekt vor der falschen Person kann auch eine große Fehlentscheidung sein!
Wie ist das eigentlich mit der Dominanz, woher kommt sie, wie drückt sie sich aus, kann man sie erlernen? Ists eine überwiegend männliche Domäne?

Es gibt Personen, die ziehen automatisch durch ihre Ausstrahlung die Aufmerksamkeit an sich, oft wird das auch als "Charisma" bezeichnet. Das hat man oder man hat es nicht, ist auch nur teilweise durch äußere Attraktivität erklärbar. Mindestvoraussetzung ist wohl eine gewisse Extrovertiertheit und ob man intro- oder extravertiert ist, ist angeboren, da gibt es nichts zu lernen. Wenn dazu noch ein Führungswille hinzukommt, dann haben wir eine Persönlichkeit mit natürlicher Dominanz. Es geht ja bei der Dominanz darum, dass die anderen dem/ derjenigen sich freiwillig unterordnen.

Sogenannte Dominanz ohne das freiwillige Element der anderen würde ich einfach als Herrschsucht bezeichnen, das Führungsverhalten ist dann zwar da, aber die Dominanz stützt sich nicht auf persönliche Eigenschaften (bis auf den Willen zur Führung) sondern auf äußere Umstände - die bezeichnendste Karikatur dieser Form von Dominanz dürfte "Stromberg" sein.

Man kann Dominanz auch erlernen, aber ich denke das ist dann immer nur sehr zeit- und situationsbezogen. Ich muss - sehr sehr selten zum Glück - in meinem beruflichen Umfeld manchmal diese Tour fahren, weil bestimmte Sachen im Konsens einfach nicht erreichbar sind. Das funktioniert dann auch, wenn die Gruppe weiß, dass ich tatsächlich hier die größere Erfahrung habe und auch die Verantwortung für das Ergebnis trage (in diesen Fällen verstecken sich sogar Männer ganz gern mal hinter einer energisch auftretenden Führungsfrau). Allerdings deckt es sich auch mit meinen Erfahrungen, dass dominantes Verhalten gerade Frauen wesentlich öfter sozial negativ angekreidet wird als Männern. Es wirkt "unweiblich" ... und ich kenne ein paar Geschlechtsgenossinnen, die ihre Unsicherheit durch gespielte Dominanz versuchen auszugleichen, die sind nicht glücklich und ihre Untergebenen sind es auch nicht .... Also jeder sollte, wenn er schon Führungsaufgaben hat, sich den Stil suchen der zu einem am besten passt und erlernte/ aufgetragene Dominanz als Dauerlösung, also wenn man anderen bewußt Mitbestimmungsmöglichkeiten und Rechte beschneidet, passt nun mal nicht zu jedem.

Und ja, sozial würde ich es als eine überwiegend männliche Domäne bezeichnen. Schon Jungs vergleichen gern, konkurrieren gern, verkloppen sich auch mal gern (dürfen die das heutzutage eigentlich noch oder werden da gleich die Psychologen gerufen?) und wenn sie ihre Angelegenheiten geklärt haben, dann sind sie eher selten nachtragend und ordnen sich in einer Clique jemandem unter, den sie als Chef im Ring ausgemacht haben. Das ist dann später nicht anders, Männer können auch gut mit Hierarchien umgehen - sofern das "Alpha- Tier" ein Mann ist. Auf eine Frau in einer dominaten Rolle gucken sie eher misstrauisch, klar, das kennen sie ja aus ihrer Sozialisierungsphase eher nicht.

Frauen sind von klein auf auf Konsens getrimmt und wenn sich dann doch einmal eine in eine Führungsrolle aufschwingt und dann noch in eine dominante, dann schauen sie genauso oder eher noch kritischer als Männer darauf. Nach fast 40 Jahren im Beruf wage ich mal zu behaupten, dass der Aufstieg von Frauen in Führungspositionen weniger von Männern gebremst wird als von den vielen kleinen eigenen Stoppschildern im Hinterkopf und von Intrigen anderer Frauen. Ich darf das sagen, ich bin selber eine *zwinker*

Ich habe jetzt ausschließlich von Dominanz im sozialen Umfeld geschrieben, im BDSM Kontext mag es anders sein, da habe ich schlicht und ergreifend zu wenig Ahnung. Gelegentlich habe ich mich hier auch schon mit Männern der Gattung "Dom" getroffen - da ging es aber nicht um erotische Kontakte - die habe ich ausnahmslos als sehr angenehme und reflektierte Gesprächspartner kennen gelernt. Habe mich allerdings manchmal auch gefragt, ob denen außerhalb dieses "Spiele" Kontextes jemand eine dominierende Rolle zubilligen würde. Das scheint mir dann doch eine erlernte situationsbezogene Dominanz zu sein- bei passendem Gegenüber sicher für beide befriedigend.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Machtmissbrauch, Respekt, Konsens
****on:
Für mich ist Führung eher neutral. Ja, sie scheint erforderlich zu sein, als bündelnde Ordungseinrichtung, sie kann Gutes bewirken, aber in den falschen Händen ist sie fatal für Alle.

Ich würde nicht von den falschen Händen, sondern von den falschen Zielen sprechen. Das ist dann für mich eben auch keine Führung, sondern schlicht und ergreifend Machtmissbrauch. Das gehört eben in den Formenkreis der Unterdrückung.

Ich finde es bezeichned, dass es uns so schwer fällt, das begrifflich auseinander zu halten. Für mich ist das ein Indikator dafür, wie selten Führung im Sinne um das Wohl der Gruppe sorgen heute leider geworden ist.

******rot:
und das wirft schon die nächste Frage auf, inwieweit hängen in euren Augen Respekt und Dominanz zusammen?

Ich fand die Antwort von Bachata_Lady zu diesem Punkt sehr interessant, weil ich Kirschrots Frage genau anders herum gelesen habe: Respekt des Führenden gegenüber den Geführten. In meinem Begriff von Führung ist diese Richtung von Respekt quasi eingebaut.

Aber auch in der Richtung, die Bachata_Lady betrachtet hat, finde ich Respekt angemessen: Eine gute FührerIn setzt sich für die Gruppe ein und stellt dabei eigene Interessen hintenan. Das verdient - gerade heute - Respekt wie ich finde.

*********smile:
weil bestimmte Sachen im Konsens einfach nicht erreichbar sind.

Konsens ist m.E. die höchste Form der Führungskultur. Dabei meint Konsens nicht alle sind dafür - das wäre Einstimmigkeit -, sondern alle können mit einer Entscheidung leben.

Eine Konsenskultur macht explizite Führung überflüssig - das habe ich schon erlebt. Da Konsenskultur aber eine eigene Kulturtechnik ist, verlangt sie von aktuellen, bestenfalls demokratisch geprägten Menschen sehr viel. Das kann man lernen - aber man muss es wollen.

Pragmatisch würde ich heute sagen: Konsens anstreben und wenn er nach intensivem Bemühen nicht erreichbar ist führen.


Gruß
Stefan
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Geführte Threads
******rot:
Und gerne würde ich von euch "erfahrenen Forenhasen" wissen, ob ihr euch das auch für die Zukunft vorstellen könnt, das wir so ein "großes Thema" gemeinsam entwickeln und einen bestimmen, der dabei die Führung übernimmt?"

Nun bin ich wohl noch kein wirklich erfahrener Forenhase, aber ich habe jedenfalls meine Threads sowieso immer so verstanden, dass ich mich um sie kümmere - auch führend. Gerade bei Threads in einem Forum achte ich deswegen übrigens immer genau auf mein persönliches Timing: Wenn ich weiß, dass ich in den nächsten ein, zwei Wochen keine Zeit für die Betreuung habe, dann verschiebe ich meine Idee.

Antwort also: Ja klar. Ich dachte aber das wäre schon so *smile*.


Gruß
Stefan
****on Mann
16.112 Beiträge
Lenkung und Introvertiertheit
@****an

Nur gute Führung ist überhaupt Führung, alles andere Machtmissbrauch? Es ist natürlich oft nicht abzugrenzen und wird auch von unterschiedlichen Gruppen unterschiedlich gesehen. Für die einen war Slobodan Milošević ein genialer Führer, für die anderen ein Verbrecher. Technisch betrachtet ist Führung Lenkung, egal ob in den Abgrund oder ins Himmelreich, egal ob mit Peitsche und Zwangsjacke oder mittels Konsensualität.

******rot:
Und gerne würde ich von euch "erfahrenen Forenhasen" wissen, ob ihr euch das auch für die Zukunft vorstellen könnt, das wir so ein "großes Thema" gemeinsam entwickeln und einen bestimmen, der dabei die Führung übernimmt?"

Ich fänd's spannend und kann es mir gut vorstellen!

*********smile:
Mindestvoraussetzung ist wohl eine gewisse Extrovertiertheit

Ich glaube nicht. Ich erinnere mich an eine universitäre Studie, in der Schulhöfe beobachtet und analysiert wurden, um die Hackordnung und die soziale Dynamik besser zu verstehen. Da gab es den Fall des extrovertierten Anführers, der scheinbar das Rad drehte. Parallel dazu gab es einen schweigsamen Introvertierten, und interessanterweise war ER erkennbar entscheidender. Er ließ den Extrovertierten viel machen, aber wenn der Introvertierte es anders wollte, dann hatte der Extrovertierte keine Chance. Der Introvertierte hatte nämlich ein intensives Gespür für die Stimmung der Gruppe, welches er für sich nutzen konnte.

Mindestvoraussetzung ist vielleicht insoweit ein Gespür für Menschen und die Dynamik in Gruppen.
@a simple smile
*********smile:
Männer können auch gut mit Hierarchien umgehen - sofern das "Alpha- Tier" ein Mann ist. Auf eine Frau in einer dominaten Rolle gucken sie eher misstrauisch, klar, das kennen sie ja aus ihrer Sozialisierungsphase eher nicht.

Danke Dir für Deinen Beitrag, hat mir vieles klarer gemacht!

Ein Vorposter hat ja die Unterscheidung zwischen fachlicher und disziplinarischer Führung gebracht.

Da muss ich dann sagen, ich überlasse einer Frau jederzeit gerne die fachliche Führung. Frauen empfinde ich in dem Bereich als Männern fachlich mindestens
ebenbürtig, in gesamtheilichem Überblick sowie Einfühlungsvermögen meist überlegen. So habe ich zum Beispiel mit weiblichen Ärztinnen und vor allem Zahnärztinnen wesentlich bessere Erfahrungen gemacht als mit ihren männlichen Äquivalenten.

Aber disziplinarische Führung seitens einer Frau, sehr schwierig für mich. Ich hasse es, wenn mir eine Frau vorschreibt, was ich tun soll. Ich hasse es wirklich. Bei Männern habe ich damit deutlich weniger Probleme. Interessanterweise berichten mir Frauen häufig dieselben Probleme, sich anderen Frauen unterzuordnen.

Mich im privaten Bereich einer Frau zu unterwerfen, ist für mich eine Vorstellung, schlimmer als der Tod.

Aber das ist nur für mich persönlich so, ich habe auch Freunde, die lieben zumindest die Kontroverse mit ihrer Frau, wenn nicht gar die Unterordnung. Nicht selten sind das Leute, die beruflich deutlich erfolgreicher sind als ich.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
*********75_38:
Aber disziplinarische Führung seitens einer Frau, sehr schwierig für mich. Ich hasse es, wenn mir eine Frau vorschreibt, was ich tun soll. Ich hasse es wirklich. Bei Männern habe ich damit deutlich weniger Probleme. Interessanterweise berichten mir Frauen häufig dieselben Probleme, sich anderen Frauen unterzuordnen.

Warum ist die fachliche und dienstliche Führung einer Frau für dich ein Problem?
Wenn eine Frau die gleichen Qualifikationen und Qualitäten mit bringt wie ein Mann, ist es doch letztlich völlig egal (zumindest für mich) wer mir als Chef Anweisungen gibt und schlimmstenfalls bei Missachtung diese auch in disziplinarische Vorgaben umsetzt.

Hast du beruflich Mist gebaut, hast du Mist gebaut, da ist es doch völlig wurscht, wer das ahndet? Den Mist hast du gebaut, nicht der Chef oder die Cheffin..

Ich habe mit Frauen und Männern als Chef gearbeitet, die einfach unqualifiziert waren und nicht führen konnten, deren Führungsqualitäten kann und konnte ich nicht anerkennen und entsprechend habe ich da auch Schwierigkeiten mit, denn das lernt jemand selten während der Ausbildung. Und ich habe mit Frauen und Männern als Chef gearbeitet, deren Qualifikation und vor allem Qualitäten als Chef ich durchaus respektieren kann, gerade weil sie dabei meist die Sache, die Arbeit das Ergebnis im Auge haben/hatten und dabei wenig anderes mitschwingt.

Per se das Geschlecht eines Vorgesetzten als Grund anzuführen, jemanden zu respektieren oder nicht, erscheint mir altbacken und irgendwie seltsam.

Für mich zählt insbesondere die Fachlichkeit und die Umsetzung der selben, neben den sozialen Kompetenzen eines Vorgesetzten, um eine Führungsqualität eines Menschen zu respektieren, die können Frauen genauso wie Männer in meinem Bereich besitzen, oder eben nicht.

Um in deinem Jargon zu bleiben, ich hasse es insbesondere, wenn Kollegen wie Omegas versuchen Vorgesetzten nicht fachlich zu begegnen, sondern sie versuchen, dem Vorgesetzten, der Vorgesetzten rein auf der persönlichen Ebene ans Bein zu pinkeln. Das sind die Menschen, die ich nicht respektieren kann und die ich insbesondere in einem Team als Bremsklotz empfinde, weil sie eben nicht die Sache und den Erfolg im Auge haben, sondern allein ihre ganz persönlichen Mimositäten.
Das sind meist auch die Menschen, die Unruhe in ein Team bringen und versuchen Unfrieden zu stiften. Dabei bleibt das auf der Strecke, um das es eigentlich geht, die eigentliche Arbeit.
@Granatapfel
Die fachliche Kompetenz seitens Frauen habe ich nie irgendwie angezweifelt.

Fachliche Kompetenz und Führungskompetenz haben m.E. nichts miteinander zu tun.

Ich komme mit dem weiblichen Führungsstil nicht klar, bevorzuge den männlichen Führungssstil einfach. Dieses "Ans Bein Pinkeln" und sinnlose Konkurrieren, dass Du beschreibst, habe ich in Männerteams nie erlebt, es scheint mir typisch für Frauenteams zu sein. Ganz so wie a_simple_smile das auch schon schreibt:

]Schon Jungs vergleichen gern, konkurrieren gern, verkloppen sich auch malS gern (dürfen die das heutzutage eigentlich noch oder werden da gleich die Psychologen gerufen?) und wenn sie ihre Angelegenheiten geklärt haben, dann sind sie eher selten nachtragend und ordnen sich in einer Clique jemandem unter, den sie als Chef im Ring ausgemacht haben. Das ist dann später nicht anders, Männer können auch gut mit Hierarchien umgehen - sofern das "Alpha- Tier" ein Mann ist.

Ich bin persönlich ungern Frauen diziplinarisch untergeordnet, und habe auch den Eindruck, dass Teams unter weiblicher Führung im Schnitt schlechter funktionieren. Das ist eine ganz persönliche Meinung von mir, aus der ich auch kein Prinzip machen möchte. Allerdings habe ich auf Grund von Gesprächen mit etlichen Kollegen, sowohl Frauen als auch Männern, die Meinung dass ich nun nicht ganz allein damit bin. Das mag nicht ganz pc sein und insbesondere deinem persönlichem Weltbild nicht entsprechen, was mir aber egal ist.

Falls Du mit dem "Omega" mich meinst, so fühle ich mich damit nicht angesprochen. Ich fühle mich weder in dieser Rolle, noch als "Führer", sehr wohl, sondern es gefällt mir am besten als gleichberechtigtes Teammitglied.

Ich wollte hier nur offen und ehrlich meine persönlichen Empfindungen wiedergeben, andere mögen sehr gerne das alles anders denken und fühlen *zwinker*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Es gibt keinen spezifisch weiblichen oder männlichen Führungsstil. Das und alles was damit zusammenhängt, ist reine Interpretation. Es gibt ebenso freundliche, unaufdringlich führende Männer wie übertrieben bossige Frauen.

Man kommt klar mit einem Menschen, Chefin oder Chef oder eben nicht. Das am Geschlecht festzumachen ist genauso sinnfrei, wie an der Frisur.
*******an_m:
Es gibt keinen spezifisch weiblichen oder männlichen Führungsstil. Das und alles was damit zusammenhängt, ist reine Interpretation. Es gibt ebenso freundliche, unaufdringlich führende Männer wie übertrieben bossige Frauen.

Du hast sicher recht, vom objektiven Standpunkt aus. Mein Post ist eine komplett subjektiv verfärbte Wahrnehmung meiner persönlichen Erfahrungen. Doch darin unterscheidet sie sich nicht von anderen persönlichen Wahrnehmungen anderer Männer und Frauen. Ich akzeptiere durchaus auch Extrempositionen anderer, wenn sie mit Herz vertreten werden, und mich nicht auf ihre Linie zwingen wollen.

Ich pendele immer hier im Forum ein wenig zwischen meiner persönlichen Meinung und dem, was ich für wissenschaftlich richtig halte. Das kann durchaus voneinander abweichen, insbesondere bei dem Thread finde ich es schwer. Oft weiss ich nicht, was angebracht ist.

Eins werde ich jedoch sicher nicht: Das schreiben, von dem ich denke, dass es bei der Mehrheit (oder bei den Frauen) gut ankommt.
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
*********75_38:
Eins werde ich jedoch sicher nicht: Das schreiben, von dem ich denke, dass es bei der Mehrheit (oder bei den Frauen) gut ankommt.

Genau. Tu ich auch nicht.

Persönliche Wahrnehmungen sind Interpretationen. Und so sehe ich das auch mit der Dominanz. Mir sind schon Leute begegnet, die mir vorkamen wie ein Schluck Wasser. Dann sagte mir jemand, der/die Betreffende wäre dominant.
Sieht man ja auch schon in diesem Thread: Eine klare Beschreibung was es nun ist, hat noch niemand vorbringen können – weil es keine gibt. Was der eine als dominant bezeichnet, nennt der nächste scheindominant, autoritär oder einfach nur laut und so weiter und so fort.
Es ist einfach eine Art Anziehung mit dem Wunsch »reiß mir die Klamotten vom Leib«. Die andere Seite ist dann die Anziehung mit dem Wunsch, dem Gegenüber die Kleider vom Leib zu reißen.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
*********75_38:
Eins werde ich jedoch sicher nicht: Das schreiben, von dem ich denke, dass es bei der Mehrheit (oder bei den Frauen) gut ankommt.

Das ist doch auch sehr gut so, nur wirst du es eben aushalten müssen, wie andere eben auch, das jemand eine andere Meinung, als du sie hast, vertritt.

Eine andere Meinung zu vertreten, bedeutet ja nun mit nichten, das alle anderen auch genau diese Meinung als ihre annehmen müssen. Wer das so empfindet *nixweiss*

In einer Diskussion ist es doch so, das sie nicht aus gleichförmigen Meinungen besteht, sondern ihre Lebendigkeit aus der Mischung unterschiedlicher Ansichten entsteht.

Andere Sichtweisen sind durchaus förderlich für die eigene Meinungsbildung, finde ich, was so gar nicht bedeutet, das ich unhinterfragt Sichtweisen eines anderen annehmen muss, warum auch?

Dieser Punkt ist für mich, um den Bogen zum Thema zu schlagen, übrigens auch einer, den ich in Bezug auf Führung als wichtig ansehe. Die Sichtweisen eines Untergebenen als wertvoll und durchaus sinnvoll anzuerkennen und in die eigene Betrachtung eines Problems einfliessen zu lassen, macht für mich einen guten Chef aus.

Ich habe mich in den Bereichen, in denen ich als Teamleitung die Entscheidungsgewalt hatte, durchaus als jemand gesehen, die trotz hoher Fachkompetenzen, die unterschiedlichen fachlichen Kompetenzen der Teammitglieder als notwendig für die Arbeit angesehen hat. Für mich ist es wichtig, diesen fachlichen und menschlichen Kompetenzen mit grossem Respekt zu begegnen und in meine Lösungen mit einzubeziehen. Insoweit waren mir die jeweiligen oft auch sehr unterschiedlichen Sichtweisen der Kolleginnen sehr wertvoll.
Sieht so aus, als hätte ich die Diskussion so ein bisschen ins off topic geschickt.
Dabei wollte ich eigentlich nur auf die Eingangsfragen antworten.
Also noch mal ganz kurz dazu *my2cents* :

Dominanz drückt sich darin aus, dass jemand das Verhalten eines anderern kontrolliert oder kontrollieren will. In welchem Umfang, hängt dann vom konkreten Kontext ab.

Sie ist manchmal angeboren, meist aber erlernt. "Erlernte" Dominanz wird vom Ausübenden meist nur auf bestimmte Situationen oder (Gruppen) Beziehungen beschränkt.

Und ja, im sozialen Umfeld scheint mir Dominanz eine überwiegend männliche Domäne zu sein.
********Lady Frau
4.708 Beiträge
Mit dominanten Frauen kann ich nicht umgehen, und schon gar nicht im sozialen Umfeld und auch nicht im Berufsleben. Iss halt so.... Und bestimmt von mir nicht böse gemeint, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen in der Dominanz sehr gern über die Strenge schlagen im Gegensatz zu Männern, die ihre Grenzen einhalten. Dominante Frauen fühlen sich oft "ganz oben".
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