Wer hat die Macht? Beide. Weil beide wollen was sie wollen, beide brauchen was sie brauchen, und beide sich füreinander finden müssen, um das zu kriegen, was sie dann kriegen.
Was hier so viele bei übersehen ist, dass die meisten Subs die Komfortzone auch verlassen
wollen. Also erleben wollen, was sie in jenem Moment dann gerade gar nicht wollen, total doof finden und überhaupt Dom zum Mond wünschen. Um dann, wenn alles vorbei ist, stolz darauf zu sein, es doch durchlebt, durchstanden, überstanden zu haben und dank IHM gewachsen zu sein. An ihm, an sich selbst, an der ganzen Welt.
Das bedeutet, anders gesagt: Sub kriegt meist nur dann was sie will, wenn Top sie über Grenzen führt, die Sub dann wirklich (!) leiden lässt.
Körperverletzung wird es erst dann, wenn das Auffangen im Anschluss daran nicht statt findet. Denn das gehört zum "Komfortzone verlassen wollen" untrennbar dazu: Dass Top sein/e ihre/n Sub im Anschluss in diese wieder zurückführt, die Hand reicht, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen.
Gibt im übrigen auch im ganz normalen Alltagsleben vergleichbare Beispiele. Gerade Sportler werden von ihren Trainern teils so sehr gequält, dass diese sie aufrichtig während der Konditionseinheiten hassen. Wenn es nach ihnen ginge, würden sie sich sicher nicht so sehr quälen! Wenn es die Trainer nicht gäbe. Da sie aber ja ein übergeordnetes Ziel haben, jenes ihre Gegner später aufgrund besserer Fitness bezwingen zu können, machen sie den Mist mit.
Ähnlich ist es dann eben auch beim SM: Es hat auch oft ein übergeordnetes Ziel. "Die Komfortzone verlassen", oder auch "Grenzen erfahren" oder ähnlich lautende sind solche Ziele. Da ist es dann beim Weg dort hin keineswegs angenehm.
Im Gegenteil. Da kann es verdammt grausam zugehen.
Das sind dann jene Momente der Macht, die Top dann mitunter besonders genießt und Sub überhaupt nicht.