@bunch
denke schon, das dem Werben um eine Frau das Blenden, Schwätzen und Schauspielern innewohnt.
Das weibliche "Anforderungsprofil" bei der Partnersuche enthält so viele k.o.-Kriterien oder "no-go's", das sich viele Männer bemüßigt fühlen eine Show abzuliefern. Im Beziehungsalltag muß er dann sprichwörtlich die Hosen runterlassen und stellt sich oft als Mogelpackung heraus.
Mal ein simples Beispiel: Frau lernt Mann kennen und fragt ihn nach seinen Interessen. Oh, er ist ein ganz vielseitig interessierter Mensch, sehr an Weiterentwicklung interessieren und ganz aufgeschlossen, was neue Ideen angeht. Und natürlich mag er auch alles Mögliche gern mit der Partnerin unternehmen.
Kaum sind ein paar Monate ins Land gegangen, muss Frau feststellen, dass er außer Vögeln und Fernsehen keine Interessen hat und den Arsch nur vom Sofa bekommt, wenn seine Kumpels mit ihm losziehen wollen. Klingt nach Klischee, habe ich aber selber so erlebt und das nicht nur einmal.
Das man(n) sich beim Werben von seiner Schokoseite zeigen möchte, ist nicht verwerflich.
Knüppeldick zu lügen und vorzugeben man sein eine Person, die man in Wirklichkeit nicht im Mindesten ist, ist aber etwas ganz anderes.
Über unser (Un-)Vermögen in verbalen Auseinandersetzungen ist schon viel geschrieben worden, doch wird von den Frauen leider mehrheitlich abgelehnt, den Mann in so einer Situation zu "coachen".
Ich war zu dieser Unterstützung, die du als „coachen“ bezeichnest immer bereit.
Ende vom Lied: frau wird Beziehungscoach, die Beziehung wird zu einer Ein-Mann-Show, wo er bestenfalls noch hin und wieder Zuschauer ist. Selber mitwirken, sich von allein einbringen, auch einen Teil der „Arbeit“ übernehmen: Fehlanzeige.
Früher sagt man im Volksmund dazu: dem anderen die Faulheit stärken.
Darauf sind meine „coaching“-Versuche immer hinausgelaufen und heute bin ich dazu nicht mehr bereit. Ich bin weder Entwicklungshelfer noch Erzieherin und erwarte von einem Mann dass er sich auch wie ein Erwachsener verhält.
Es gibt Theorien von Frauen darüber, das der Mann bzw. seine Psyche in ihrer Entwicklung stehengeblieben - das er noch kein "ausgereiftes Modell" ist.
Ich teile diese Theorie. Und ich verstehe auch, dass es für Männer heute nicht immer leicht ist, ihren neuen Platz zu finden, wo sie Partner und nicht mehr Ernährer und Beschützer sein sollen. Ich erwarte aber, dass man(n) auch daran interessiert ist, seine Rolle neu und vor allem selber zu definieren. Sonst wird er nie „aufholen“.
Und zur Sache mit der Atmosphäre:
Jeder Partner schafft alleine durch seine Anwesenheit irgendeine Form von Atmosphäre. Diese in positiver Weise zu beeinflussen - ich denke, dazu sollte wohl jeder in der Lage sein. Auch die Frauen.
Da gebe ich dir Recht. Aber einen Mann der weder konfliktfähig noch konfliktwillig ist in Watte zu packen, nur damit der Arme sich mal traut seine Meinung zu sagen, dazu bin ich nicht bereit. Ich bin bereit schwierige Situationen auszuhalten, aber nicht, ihm die Arbeit sich weiterzuentwickeln und die Auseinandersetzung sowohl mit mir als Partnerin als auch mit sich selber abzunehmen. Partnerin ja, Mami nein.