Jetzt wo wir hier im Thema ein wenig weiter sind und alle Leser/Schreiber einige Sachverhalte besser wissen, möchten wir noch einmal auf eine Textpassage zurück kommen
Es fällt uns schwer (wir versuchen uns in die Sichtweise anderer einzudenken) zu verstehen, warum man sich unbedingt outen muss. Steigert es die Lebensqualität oder ist es ein zusätzlicher Kick? Ein wirklich sachlicher Grund fällt uns dazu nicht ein.
Muss ich, wenn das Thema am Stammtisch besprochen wird aufstehen und sagen: Ja, wir swingen schon seit Jahren? Auch dafür fällt mir kein sachlicher Grund ein.
1. Man muss sich nicht outen
2. Es steigert nicht die Lebensqualität
3. Es ist kein zusätzlicher Kick
Uns wurde hier ja so schön Intoleranz unterstellt. Lachhaft!
Wo es hier ja aber User gibt, die unbedingt die Umwelt und noch mehr die Intensionen ihrer Mitmenschen glauben verstehen zu müssen, sollte man sich einfach mal fragen
Warum müssen sich Swinger verstecken?
Warum sollen sie nicht offen und gar öffentlich dazu stehen?
Wie wir hier gelernt haben dürfen (können) sie es nicht öffentlich machen, weil es ja Restriktionen bezüglich ihrer Arbeit fürchten müssen.
Fürchten = Angst
Angst ist ja nun bekanntlich ein schlechter Wegbegleiter. Wenn wir Angst um unseren Job, unser Ansehen bei Nachbarn usw. hätten, würde uns die nötige Entspanntheit für unseren Auftritt hier im Joy oder gar im Swingerclub fehlen. Unentspannt eine Nacht im Club verbringen zu müssen, wäre für uns ein Grund keine Clubs mehr zu besuchen. Gleiches gilt für unseren Auftritt hier. Hätten wir Angst wäre der nächste Klick der, hier den Button zur Löschung unseres Profils zu drücken.
Aber zurück zum outen, zur Intoleranz und zum verstehen der Beweggründe des Versteckspielens hier.
Wenn man etwas ändern will auf der Welt, so erreicht man dieses nicht dadurch das man sich versteckt und die zu ändernde Sache verheimlicht.
Was wollen wir damit sagen? Wir haben hier zu lesen bekommen wie Intolerant doch die Mitwelt ist. Der verrufte Ruf der Swinger usw.
Oswald Kolle war zu seinen Zeiten auch verrufen.
Olivia Jones war es auch.
Selbst die Veranstalter des Christopher Street Day
Selbst Martin Luther King war verrufen und sogar gefürchtet, mit seinem Ansinnen.
Nelson Mandela mit seinem Zug gegen die Apartheit.
Es gibt massig Beispiele wie Menschen etwas geändert haben, weil sie es öffentlich gemacht haben, dazu gestanden haben.
Wir wollen uns nicht verstecken. Wir stehen zu dem was wir tun. Und wenn unsere Offenheit auch nur zu einem geringen Promilleanteil dafür sorgt das unsere Mitwelt "versteht", dann haben wir einen Beitrag geleistet zum besseren Verständnis.
Wenn das nicht einer, zwei oder drei sondern sehr viele in Portalen wie dem Joy tun, wird das Verständnis der sogenannten Öffentlichkeit ein anderes werden.
Hierzu ein Bespiel: In den letzten Jahren fand immer ein großes Swingerevent auf dem Bodensee statt. Dieses Jahr sollte es verboten werden, weil erst die Presse und ein Bürgermeister dagegen waren. Die Veranstalter und auch der Schiffseigner haben dagegen Front gemacht. Selbst Joyclub bezog dazu Stellung. Auch im TV gab es dazu einen Beitrag.
Ergebnis: Die Medien drehten sich und schlugen sich auf die Seite der Veranstalter. Die Bevölkerung horchte auf ob des medialen Interesses. Das Schiff fährt auch in diesem Jahr wieder.
Hätten sich die Veranstalter, der Schiffseigner, der Joyclub versteckt, so hätte die breite Bevölkerung gar nichts erfahren. Zu etwas das man nicht kennt, von dem man nicht einmal weiß das es existiert, dazu kann man auch keine eigene Meinung haben!
Der größte Gegner der Swinger ist die Intoleranz. Diese Intoleranz rührt daher, dass die breite Masse gar nicht weiß was sich hinter der Swingerei verbirgt. Was bekannt ist, haben sie nicht aus eigener Erfahrung oder aus offenen Gesprächen mit Swingern (weil diese müssen sich ja verstecken) sondern aus vorgefertigter Ablehnung der Mainstreammedien. Sie kennen es nicht, also wird es veurteilt. Ändern wird es sich erst dann, wenn sich ausreichend Leute dazu bekennen und zu ihrer Neigung stehen.
Also zurück zum Anfang, nein es gibt keinen zusätzlichen Kick und es steigert (zumindest jetzt nicht) die Lebensqualität. Das ist viel zu engmaschig gedacht.
Soviel dazu, dass man wenn man jemanden verstehen will, auch dessen Blickwinkel betrachten muss.
Business Sie & Er