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Virtuelle Nähe: Segen oder Fluch?

**C Mann
12.093 Beiträge
Begeisterung?
Begeisterungsfähigkeit ist ein gutes Zeichen! Ein Zeichen geistiger Offenheit und Kreativität. Nein, ich wünsche mir die Zeitungszeiten in den Zügen nicht zurück!

...Begeisterung, geistige Offenheit, Kreativität? Sorry, aber da muss ich doch herzlich darüber lachen. Was ist an whatsapp, FB und Twitter geistige Offenheit und Krativität? Stur auf den Bildschirm starren, ob einer der "Friends" etwas über seinen letzen Pupps twittert? Für mich grenzt das an Stumpfsinn. Da sehe ich im Lesen eines Buches oder einer Zeitung (nicht unbedingt die BILD) eher geistige Offenheit....
****on Mann
16.112 Beiträge
@FTC
Sei mal richtig geistig offen und beantworte dir die Frage ohne bildungsbürgerliche Vorbehalte: Was ist an der Lektüre gebundener Bücher geistig OFFEN? Und: Besteht geistige Offenheit nicht gerade im Verlassen ausgetretener Pfade althergebrachter Vorstellungen? Und: Was an Twitter ist wirklich Stumpfsinn, wenn du mal das Vorurteil "es wird der letzte Pups mitgeteilt" einfach weglässt?

Wenn du mir da aber nicht folgen magst - ist ja ok.

Ich erinnere mich an die bildungsbürgerlichen Vorbehalte meiner älteren Verwandten gegenüber Comics. Das war engstirnig. Die Darstellung mittels Zeichnung empfanden sie als "stumpfsinnig" und "phantasietötend" - in Wahrheit verkannten sie eine neuartige Kunstform in der Tradition der japanischen Farbholzschnitte. Heute rehabilitiert als Graphic Novel.

Doch kann man darüber endlos debattieren. Ich jedenfalls werte die medialen Tätigkeiten und Genüsse der Gegenwart nicht ab, und feiere auch nicht dafür angeblich altehrwürdige Beschäftigungen, die selbst irgendwann der Verachtung noch älterer Vorgänger ausgesetzt waren.
Geistige Offenheit vs. Niveau
Was jetzt den Geist mehr öffnet sei mal (individuell) dahin gestellt.
Ich muss aber sagen, das Bücher in der Regel ein deutlich höheres (intellektuelles) Niveau haben, als sich den Kram bei Facebook und Konsorten zu geben. Aber mehr als *offtopic* fällt mir da auch nicht zu ein.


Soweit ich den Thread verstanden habe, geht es doch viel mehr um das Kommunizieren an sich, als das Verhalten irgendwelcher Leute in der Bahn.
Auch wenn ich das Schiffchen mit meinem angestubst habe, will ich ihm jetzt etwas Wind aus den Segeln nehmen, damit wir wieder auf des eigentliche Thema zu sprechen kommen.

Mit freundlichen Grüßen
Patrick
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Äpfel
mit Sauerkirschen zu vergleichen bringt wenig. Bücher gibt es in riesengroßer Vielfalt von Poesie bis Wissenschaft. Gute Bücher unterhalten, lehren und regen zum Weiterdenken an. Sie beschäftigen den Geist, Smartphones und Co. die Finger.
.
That´s what I mean *dafuer*
****on Mann
16.112 Beiträge
Fluch oder Segen? Nein: Eine Explosion.
Gute Bücher... beschäftigen den Geist, Smartphones und Co. die Finger.

Um topic zu bleiben: Virtuelle Nähe wird in diesem Thread gerne als Fluch hingestellt, nicht als Segen. Als Beispiel für den Fluch wurde der vermeintliche Stumpfsinn genannt, der die Beschäftigung mit den digitalen Unterwegs-Maschinen (Smartphones, Tablets, Notebooks) darstelle.

Ich selbst bin nicht unkritisch, aber Miesepetrigkeit kann ich auf den Deubel nicht ausstehen. Darum mein Gegenstatement: Begeisterung für neue Technik ist nicht dumm - ich würde digitale Maschinen Geistmaschinen nennen, wäre ich der zuständige Nomenklator.

Die Menschen vor 400.000 Jahren standen den heutigen Menschen geistig in nichts nach, daran gibt es in der Paläontologie meines Wissens keine Zweifel. Man fragt sich, warum sie aber erst in den letzten 4000 Jahren zu technischem und kulturellem Fortschritt kamen.

Im Gespräch mit einem renommierten Bildungsexperten bekam ich diese Erklärung: Erst die kritische Masse an Menschen, die genügte, erste Stadtstaaten zu gründen, reichte aus, um eine Kettenreaktion an Informationsweitergabe auszulösen, die eine kulturelle Revolution verursachte.

Je mehr Menschen zusammenkamen, desto rasanter entwickelte sich der Austausch, mithin die Befruchtung der Kreativen im Menschen"pool", die wiederum neue Gedanken und neues Wissen in Umlauf brachten. Daher der Boom an Entwicklung in den letzten 200 Jahren, der sich ständig beschleunigt.

Das Internet ist das Medium der kompromisslosen Informationsverbreitung, das meines Erachtens den zweiten revolutionären Schritt (nach dem ersten Schritt der Stadtstaatenzivilisation) einleitet. Wir können uns heute noch gar nicht richtig ausmalen, was angestoßen wurde, und zu welchen Leistungen Menschheit JETZT fähig wird. Angesichts dessen ist die Kulturkritik bleich und abgestanden.

Natürlich: Menschen bleiben Menschen in all ihrer Selbstsucht, Geltungssucht, Abgrenzungsgier und Progromneigung. Aber sie bekommen Mittel in die Hände, die uns zu Dr. Faust werden lassen. Das mag apokalyptisch enden - aber es ist KREATIV!

Gute Bücher sind ja ganz nett. Aber die Smartphones als Vorboten dessen, was wir in den nächsten Jahren in die Finger bekommen sind alles andere als Stumpfsinn. Ich unterschätze die digitale Wucht nicht, und veralbere sie nicht als sture Beschäftigung Zurückgebliebener. Wer sich mit ihr beschäftigen lernt, der nimmt Teil an Kultur, wie wir sie nie zuvor hatten.

Ich verstehe, dass viele ab einem bestimmten Alter einfach keine Lust mehr haben, sich damit zu befassen, sich vielleicht abgestoßen fühlen. Aber helfen tut's auch nicht.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Du
wirst weiter vorne von mir keionerleei Kritik der neuen Medien finden können. Für mich gibt es nicht nur Äpfel, sondern eine breite Palette an Obst, auch Sauerkirschen für die Kirschtorte. Mich stört das Entweder -Oder, ich liebe das Sowohl als Auch. Was ich jeweils mehr mag, ist völlig lustabhängig, dann auch lustbetont.
**C Mann
12.093 Beiträge
@Trigon
Ich verstehe, dass viele ab einem bestimmten Alter einfach keine Lust mehr haben, sich damit zu befassen, sich vielleicht abgestoßen fühlen. Aber helfen tut's auch nicht.

...ich ziehe mir diesen Schuh jetzt einmal an, denn ich dürfte bei dieser Diskussion
einer der Ältesten sein....
Ich habe mit neuen Technologien keinerlei Berührungsängste, ganz im Gegenteil.
Ich habe mich schon immer für technische Entwicklungen interessiert und verfolge diese immer noch, teilweise als "early adaptor", wenn ich Sinn oder auch nur Spass darin erkennen kann. Wenn es in meiner Familie oder im Bekanntenkreis IT Probleme gibt, bin ich ein gern konsultierter Ansprechpartner. Dennoch muss ich nicht jede Hype für positiv empfinden. Und wenn Du den Umgang mit Twitter, whatsapp usw. als ein Mittel der geistigen Öffnung und der Kreativität empfiehlst, dann kann ich Dir nicht wirklich folgen. In vorhergehenden Beiträgen habe ich von meinen Beobachtungen und Erfahrungen berichtet, dass gerade junge Leute sich mehr mit ihren Smartphones beschäftigen als mit ihrer direkten Umgebung. Viele werden total hektisch, wenn sie mal für ein paar Minuten in einem Funkloch nicht "online" sein können. Ich kann da nur schwerlich eine positive Entwicklung erkennen und empfinde die "virtuelle Nähe" eher als einen Fluch. Das Medium Internet und dessen Möglichkeiten sind absolut in Ordnung, ein riesen Fortschritt und durchaus auch ein "Segen". Nur wie teilweise damit umgegangen wird ist mehr und mehr fragwürdig und geht meiner Meinung nach in die falsche Richtung...
****on Mann
16.112 Beiträge
**C:
Nur wie teilweise damit umgegangen wird ist mehr und mehr fragwürdig und geht meiner Meinung nach in die falsche Richtung...

Ok *ja* .

*****lnd:
von mir keionerleei Kritik der neuen Medien

Auch verstanden *ja* .
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Als Fluch empfinde ich vor allem die unerwünschte Nähe von Datenjägern staatlicher oder kommerzieller Art.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Oh Himmel, was ist mir da entfleucht?
von mir keionerleei Kritik der neuen Medien


Konnte das wirklich verstanden werden?

Zur Kritik gehört ganz sicher die Strahlenbelastung, wenn zum Ausschließen von Funklöchern auf jedem Hochhaus ein Antennenwald prangt.
*******fter Mann
1.312 Beiträge
Die Menschen vor 400.000 Jahren standen den heutigen Menschen geistig in nichts nach, daran gibt es in der Paläontologie meines Wissens keine Zweifel.

Nun ja… erstens gibt es den Homo sapiens sapiens erst ca. 200.000 Jahre, zweitens wird seinen frühesten Vertretern bisher nicht unsere Geistesfähigkeit zugeschrieben und drittens sind es nicht Paläontologen, sondern (Prähistorische) Anthropologen sowie vertreter anverwandter Wissenschaften, die zu diesem Themengebiet forschen.

Das alles steht übrigens in Büchern *zwinker*

Ich denke aber, dass jemand, der es so sieht:
Diese Smartphones sind sogar viel kommunikativer als Zeitungen und Taschenbücher. Während die Printmedien uns als Leser wirklich auf eine "autistische" Insel ziehen,…
…eh von seiner eigenen Meinung in Bezug auf "neue" und "alte" Medien derart überzeugt ist, dass keinerlei Zweifel vorhanden sein zu haben.

Ich selbst fühle mich übrigens sowohl in der online- als auch in der offline-Welt zu Hause, sehe aber sehr wohl nicht nur die Vor- sondern auch die Nachteile, insbesondere der virtuellen Welt.
******rot Frau
13.146 Beiträge
irgendwie kriegen wir grad die Kurve nicht - immer wieder wird der Bezug zum Singledasein hinten angestellt, der aber für das Thema bzw. die Eröffnung hier im Singleforum elementar war - ich hab mal ein bissl zurückgespult und hoffe auf einen neuen Anlauf das komplette Thema erfassend ...

Liebe Grüße,
Kirschrot
JOY-Team
*******na57 Frau
22.191 Beiträge
JOY-Angels 
Dann
formuliere ich meinen Beitrag noch einmal neu.

Es wird hier weiter oben das Loblied der Bücher gegen das Smartphone oder Internet gesungen. Aber gerade für uns Singles: das Lesen von Büchern schafft keine Kontakte, denn es ist keine kommunikative Geschichte. Das Sprechen über Bücher aber schon - und das kann ich auch im Internet tun und dabei andere Bücherfreunde kennenlernen.

Nicht aus jedem dieser Kontakte wird eine "live" Freundschaft für's Leben - aber auch nicht aus jedem Gespräch in der Bahn.

Um das noch nachzutragen: ich finde auch, dass die Minuten, die ich mit anderen Leuten im ICE rede, sich in den letzten 30 Jahren nicht sonderlich verändert haben, denn auch in den Zeiten vor dem Smartphone hatte ich nicht immer Lust auf ein Gespräch. Aber auf einen freundlichen Gruß bekam ich damals und bekomme ich heute eigentlich immer eine Antwort...

Also - ich sehe das alles nicht so negativ. Und ob ich auf herkömmlichem Weg so viele interessante Männer (und Frauen auch) jeden Alters getroffen hätte, wie ich sie über dieses Medium kennenlernen konnte, bezweifele ich auch.
******che Mann
55 Beiträge
@Katharina57
ich finde auch, dass die Minuten, die ich mit anderen Leuten im ICE rede, sich in den letzten 30 Jahren nicht sonderlich verändert haben, denn auch in den Zeiten vor dem Smartphone hatte ich nicht immer Lust auf ein Gespräch. Aber auf einen freundlichen Gruß bekam ich damals und bekomme ich heute eigentlich immer eine Antwort...

Und ich -vielleicht, weil ich Mann bin?- finde, dass sich in den letzten Jahren besonders im ICE und ÖPNV verdammt viel verändert hat. Schon immer kannte ich hinter Höflichkeit versteckte oder offene Ablehnung als ganz normale Reaktion. Neu ist dagegen das überwiegend anzutreffende generelle Erschrecken und Misstrauen, weil ich es wage, direkten persönlichen Kontakt aufzunehmen.
Und daraus folgernd haben sich die Minuten, die ich im Zug usw. im Gespräch mit mir fremden Menschen verbringe, rapide veringert (und ich war schon immer eine Reiseleseratte!).
Anders gesagt, mit einem Smartphonefoto und nach zehn Minuten bei Google, FB&Co bekomme ich schneller Kontakt zu einem Menschen im selben Waggon als bei direkter Ansprache (mehrfach ausprobiert!)! Es ist doch irgendwie krank, dass die Menschen meinen getippten Wörtern mehr vertrauen als einem Blick in meine Augen, oder?
*******na57 Frau
22.191 Beiträge
JOY-Angels 
Ich weiß nicht ...
... ich reagiere auch nicht immer erfreut, wenn mich jemand in der S-Bahn anspricht. Warum ? Was will der ? Ich will einfach in Ruhe vor mich hin grummeln ... und was sind das überhaupt für Gespräche mit wildfremden Leuten ? Über's Wetter, über die Verspätung --- weiß ich, ob die meine humorvoll gemeinte Bemerkung überhaupt verstehen ? Muss ich jedem Deppen meinen Humor erklären ?

Für mich ist das Internet da eine Möglichkeit, jemanden zu "beschnuppern", ohne, dass er mir gleich auf die Pelle rückt.

Also, für "Abstand-Menschen" wie mich ist das eine tolle Sache. Wobei das vielleicht auch eine Frage der Persönlichkeit ist und andere Menschen es eben anders empfinden.
**********Wolf2 Mann
3.600 Beiträge
So lange sich der Mensch nicht in der virtuellen Welt verliert, sehe ich keine gravierenden Nachteile an sozialen Netzwerken. Man sollte die reale Welt nicht aus den Augen verlieren und es tunlichst vermeiden, nur noch zu Hause vor dem PC zu sitzen.
Onlinesucht ist ein Thema.

Ich sehe diese Plattformen als eine Erweiterung meiner Möglichkeiten, mit Menschen in Kontakt zu treten, oder vorhandene Kontakte zu pflegen. Ein zusätzliches Angebot, aber kein Ersatz.

Mir bereitet es keine Probleme den Mund aufzumachen, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Egal ob im Urlaub, auf Arbeit, beim Sport, auf Partys oder Veranstaltungen sowie im Netz, eine offene Art kommt bei den meisten Menschen gut an. Das freut mich, nur so funktioniert ein Miteinander.
*********lchen Mann
138 Beiträge
Wird direkte Kontaktaufn. zunehmend als "komisch" empfunden?
... ich reagiere auch nicht immer erfreut, wenn mich jemand in der S-Bahn anspricht. Warum ? Was will der ? Ich will einfach in Ruhe vor mich hin grummeln

Das ist ein Aspekt, der hier in der Diskussion tatsächlich etwas kurz kam: Nicht jeder will zu jeder Zeit angequatscht werden. Manchmal will man einfach seine Ruhe oder fühlt sich einfach etwas schneller belästigt als andere. Jemand, der sich mit Smartphone, Laptop oder Zeitung beschäftigt, wird selbstverständlich weniger angesprochen, da sein Fokus offensichtlich woanders liegt.

Ich würde allerdings doch unterstreichen, dass eine (wenn auch nur leicht) steigende Zahl von Menschen eine direkte Kontaktanbahnung - um die geht es doch bei unserer Diskussion primär - als „komisch“ oder zumindest ungewohnt einstuft und diesen Weg eher nicht wählt.

Als Single, der gerne seine Sinne einsetzt, finde ich das bedauerlich. Meine ganz persönliche Lehre aus dieser Beobachtung ist jedoch einfach selbst etwas aktiver zu sein und möglichst mehr Initiative zu zeigen statt herum zu jammern.

Für mich stellt sich gerade hinsichtlich des verwendeten Begriffs „Geistmaschine“ eine fast schon philosophische Frage: Der Mensch nimmt seine Umwelt (und besonders seine Artgenossen) in der Regel mit all seinen Sinnen wahr. Whatsapp, Facebook, Twitter und Co. reduzieren die Wahrnehmung ebenso wie der gute, alte Brief ausschließlich auf das Visuelle. Die Wahrnehmung des anderen beruht dabei auf einem kognitiven Prozess und schließt dabei allerlei ganz individuelle Vermutungen ein. Ganz zweifellos ist diese Interaktion zwar eine Form der Kommunikation. Aber wird sie dem Menschen und seinem Wesen tatsächlich gerecht? Und wann ist es es wirklich sinnvoll von ihr Gebrauch zu machen? Denken wir doch mal an all das, was da in unserem Körper passiert, wenn wir einen lieben, geschätzten Menschen wiedersehen... oder einen Menschen, den wir interessant oder attraktiv finden, den wir aber noch nicht kennen, der das Interessen mit Gestik und Mimik deutlich erwidert. Sorry, da können Medien – welcher Natur sie auch einfach sein mögen – einfach nicht gegen anstinken und uns entgeht im Zweifel eine ganze Menge.

Die Wissenschaft sagt uns zwar, dass die Partnerwahl primär auf Basis unterbewusst wahrgenommener Sinneseindrücke geschieht, aber doch steigt die Zahl derer, die ihr Glück auf diversen Online-Portalen und Dating-Seiten suchen. Ja, es bringt sicherlich Menschen zusammen und deshalb will auch ich diese Möglichkeit nicht missen. Als Revolution würde ich es nicht unbedingt bezeichnen, aber eine kulturelle Veränderung beinhaltet es allemal. Besonderer Charme geht allerdings davon nicht gerade aus.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Wieso denn?
Es gibt doch auch hier das erste Treffen mit feuchten Händen, Herzpochen, etc. Alles wie bei Muttern, nur mit anderem Vorlauf. Und ob das Schicksal die Liebste im Beruf, in der Disco oder aus dem PC serviert, spielt doch keine Rolle, Hauptsache überhaupt.
*********lchen Mann
138 Beiträge
Spielt es wirklich keine Rolle?
Eine gewisse Aufregung ist zwar vorhanden, aber das Kennenlernen hat – auf gänzlich andere Weise – bereits vorher stattgefunden. Ein mehr oder weniger ausführliches Dossier haben wir ja bereits vorab bekommen, wesentliche Informationen wurden vorab ausgetauscht und in gewisser Weise vorab abgeglichen. VORAB!

Mir geht es ja in erster Linie darum, den Unterschied in der Form der Kommunikation deutlich zu machen. Als naiver Romantiker würde ich ein spontanes, völlig unerwartetes Kennenlernen mit einer nonchalanten Bemerkung und einem darauffolgenden, süßen Lächeln jeder „aus dem PC servierten“ Frau vorziehen. Besonders gut stelle ich mich dabei auch nicht unbedingt an... Aber manchmal ist es eben GENAU DAS, was vielleicht Sympathie weckt – das Menschliche, Ungeplante, Unerwartete.

Wir können uns heute noch gar nicht richtig ausmalen, was angestoßen wurde, und zu welchen Leistungen Menschheit JETZT fähig wird. Angesichts dessen ist die Kulturkritik bleich und abgestanden.

Das ist wohl die fundamentale Frage: Fortschrittsgläubigkeit oder Kulturbewusst? Ich halte es für klug und weise Fortschritt in Frage zu stellen. Den Vorwurf dabei altbacken oder konservativ zu erscheinen, betrachte ich in diesem Fall eher als Kompliment.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Ich denke, es kommt einfach darauf an, wie bewusst ich mit den neuen Medien umgehe, ob ich sie unflektiert nutze, oder ob ich sie sehr bewusst als Mittel einsetze.
Ich nutze Internet, Email und Co auch nicht anders, wie ich frühere Medien genutzt habe. Email nutze ich nicht für kurze Statusmeldungen, sondern als Medium um Briefe zu schreiben. Die habe ich früher per Hand geschrieben, das ist auch der einzige Unterschied.

So ist das für mich auch mit den virtuellen Kontaktmöglichkeiten. Auch hier plädiere ich für einen bewussten Umgang mit dem Medium und sehe in einer Kontaktaufnahme hier nicht mehr als was sie ist, ein erstes Kennenlernen, bei dem ich mir bewusst bin, das es nur einen ersten Eindruck bringt. Wie ich diesen gestalte, liegt doch ganz in meinem Ermessen. Bin ich mir bewusst, dass die Realität ganz anders aussehen kann und das ich mir erst ein tatsächliches Bild von dem anderen machen kann, wenn ich ihn persönlich treffe. Dann spüre, ob der Funken über schlägt oder eben nicht, die sprichwörtliche Chemie stimmt, dann kann mir nicht viel passieren, ausser das mein Bild nicht mit der Realität übereinstimmt.
Bestenfalls habe ich dann ein angeregtes Gespräch geführt und die Wege trennen sich wieder. Das kann mir aber auch in einem Club passieren, in einer Kneipe oder in der Bahn. Das ich erkenne, nach einigen 'gewechselten Worten bleibt da nicht mehr Interesse und man geht seiner Wege.

Im Grunde bin ich froh über die heutigen Möglichkeiten, die sich mir bieten.
Ich bin sehr schüchtern gewesen und habe früher kein Wort herausgebracht. Ich war meist so beeindruckt und nervös, das ich selten eine spontane Konversation hinbekommen habe, wenn ich auf freier Wildbahn auf mir unbekannte Menschen gestoßen bin.
Wer mich erst heute kennt, würde das nicht glauben, weil ich heute durchaus rege Gespräche führen kann und auch spontan losplaudere.

Mir hat dabei das Schreiben in der virtuellen Welt sehr geholfen. Das was ich schreibe, schreibe ich aus dem Bauch heraus, selten überlege ich lange, was ich schreiben will und das habe ich nach und nach auch in die Realität mit hineinnehmen können.

Es kommt also immer darauf an, von welchem Standpunkt man etwas betrachtet.
:-)

*******na57 Frau
22.191 Beiträge
JOY-Angels 
*g*

Eine Katze an sich reicht schon, wenn die wollen, fordern sie schon ihre Aufmerksamkeit.

Von ein paar jungen Leuten habe ich neulich gehört, dass sie, wenn sie mit der Clique ausgehen, alle das Handy auf den Tisch legen müssen und, wer zuerst danach greift, bezahlt die Runde .... *floet*

Sie sagen, das wirkt gut.

Mit anderen Worten: es bedarf neuer "Umgangsformen" für neue Medien, aber die entwickeln sich ... denke ich.
**C Mann
12.093 Beiträge
Von ein paar jungen Leuten habe ich neulich gehört, dass sie, wenn sie mit der Clique ausgehen, alle das Handy auf den Tisch legen müssen und, wer zuerst danach greift, bezahlt die Runde ....

...dieses zeigt doch deutlich, genauso wie diese Coca Cola Werbung, dass es ein Problem mit dem Umgang der neuen Kommunikationsmedien gibt, weil die Leute
zwar "kommunizieren", sich aber gegenüber ihrem direkten Umfeld isolieren. Das sind genau die Beobachtungen, welche ich selbst immer wieder mache und welche in diesem Thread von einigen als "Errungenschaft" hochgelobt werden. Ich finde es toll, dass junge Leute das Problem offensichtlich erkannt haben und dagegen etwas untenehmen....
****n78 Mann
49 Beiträge
Ich glaube nicht, dass die ganzen sozialen Netzwerk ein Fluch sind. Gibt genügend Leute, denen es außerhalb dieser Netze schwer(er) fällt Kontakt herzustellen - da gehör ich auch zu. Oder die in der Öffentlichkeit auch gerne mal in Ruhe gelassen werden wollen (und auch da gehör ich definitiv zu) ...

Einige Auswüchse dieser Netze können gerne auch wieder verschwinden - aber im Großen und Ganzen seh ich jetzt für unsere Gesellschaft keinen Nachteil.

Es sei denn, Facebook geht irgendwann hin und verwendet die gesammelten Daten gegen uns ... *g*
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