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Virtuelle Nähe: Segen oder Fluch?

**********ecter Mann
3.203 Beiträge
oh weh
"Google doch damit du Beweise für meine These findest..."

ok, ich hab gegoogelt und gemerkt, es gibt keine gar keine Internetsucht. Und nu?

merken da manche wie sie argumentieren? Da werden Behauptungen in den Raum gestellt, es wird vieles übertrieben, mit Plattitüden, Polemik und Vorurteilen ausgeschmückt. Aber sich mal hinsetzen und Argumente von anderen durchdenken findet nicht statt. Es wird nicht mal ordentlich gelesen was andere schreiben.
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
**C:
Was mich stört ist meine Beobachtung, dass sich viele junge Menschen mehr um ihre virtuellen "Freunde" kümmern als um die Menschen, die ihnen in der realen Welt nahe stehen...

Ich nehme mal an, dies ist die eigentlich Ursache warum das Medium Inet negativ betrachtet wird. Weiterhin vermute ich dies hat einen tatsächlichen persönlich Hintergrund, da es in dieser oder abgewandelter Form mehrmals angebracht wurde.

Wenn das sie ist, kann es viele Ursachen haben. Es muss keine Internetsucht vorliegen, es kann einfach sein, dass man manche Menschen, zu denen man im Netz Kontakt hat, besser leiden kann, als manche Menschen mit denen man sich in physischer Nähe umgeben muss.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Stimmt
die Menschen draußen sind abstrakter, die in der Nähe manchmal leider zu konkret.
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Also
alle Ihr, mit denen ich mich hier unterhalte ... Ihr seid alle ... abstrakt ?

*panik*
Katharina57 allet *taetschel* bin immer ich *zwinker*
egal ob hier mit *kaffee* oder im vis-a-vis *lach*
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
*stirnwisch*
Schade, dass der *kaffee* auch nur virtuell ist ...

Aber im Ernst:

Die Menschen, mit denen ich es hier zu tun habe, sind doch in der Regel auch Menschen. Was ist nun daran so schlimm, dass ich mich jetzt gerade hier "unterhalte" ? Bin ich deshalb kommunikationsgestört ? Und ein sozialer Sonderling ?

Die meisten Menschen, die ich kenne, nutzen die Möglichkeiten des Internets als Ergänzung. Und die, die damit nicht fertig werden, sind auch die, die ohne Internet Probleme hätten, behaupte ich mal.

Jugendliche auf FB oder WhatsApp kommunizieren in der Regel überwiegend mit Klassen- und Schulkameraden. Wir haben früher telefoniert, die appen eben whats ... *mrgreen* .... und irgendwann gehen sie zu den Treffen, die sie per Smartphone ausgemacht haben.
*******na57:
und irgendwann gehen sie zu den Treffen, die sie per Smartphone ausgemacht haben.

und das sogar schneller
als ich früher
denn ich mußte meine Aufgaben allein hin bekommen und durfte erst danach los
die machen das jetzt mal so zwischendurch
also Hausis und Treffen vereinbaren
und schwupps isset Ruh *smile*
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Eben ...
... man kann auch Probleme mit den Hausaufgaben auf diese Weise klären ... *floet*
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Wenn
man nicht immer und überall den Untergang des Abendlandes wittert, statt Moralapostel lieber Oralapostel ist, ist das Internet eine feine Sache. Ich liebe auch die abstrakteren Gegenüber, müssen ja nicht von Picasso oder Dali gemalt sein.
*****lnd:
Ich liebe auch die abstrakteren Gegenüber

da entsteht bei mir sofort

die Quadratur des Kreises

und der ist dann eher püllosoffüsch
****on Mann
16.108 Beiträge
Wenn
man nicht immer und überall den Untergang des Abendlandes wittert

Tja - ist denn das Internet der Untergang des Abendlandes? Oder leitet diesen ein? Immerhin kriegt George Orwell im Grab seit Jahren einen Schreikrampf: "Hab ich es nicht genau so vorhergesagt?! Gebt's zu! Wehrt euch endlich!" Und er hat Recht! NOCH geht es...
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Aber, aber
du wirst doch George Orwell nicht den Untergang des Abendlandes von Oskar Spengler unterjubeln wollen. Ich tue dem Autor auch unrecht, wenn ich den Titel plakativ verwende. Bei Orwell denke ich sehr viel lieber an die Farm der Tiere als an 1984 (Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher!)

Deutsche sind ja europäische Meister im Schwarzsehen, nein kein Fall für die GEZ.

Die Dinge entwickeln sich, keiner kann sich dagegen stemmen, also ist es vollkommen verpuffende Energie, wenn man sich darüber aufregt. Ich bin dafür, neugierig zu bleiben, was uns die Technik noch alles beschert.
****on Mann
16.108 Beiträge
Schwarzsehen
Die Dinge entwickeln sich, keiner kann sich dagegen stemmen

Vieles ist unmöglich - bis es welche einfach machen.

Die Wiedervereinigung wird es nie geben, da waren sich Staatsmänner wie Erich Honnecker und Helmut "Bescheidweiss" Schmidt systemübergreifend (aber sehr *ja* realistisch) sicher.

Das Internet bietet fantastische Möglichkeiten für jeden einzelnen, und ich sehe die Gefahr auf keinen Fall in Suchtproblemen, Kontaktarmut, geistiger Verödung oder sonstigen Kulturklagen, sondern in den fantastischen Möglichkeiten der Überwachung.

Stell dir vor, überall gibts Smartphones, die dein Leben für menschenfreundliche Geheimdienste mittracken... und keiner kauft sie.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Ich
zum Beispiel besitze kein Smartphone, weiß, dass mir banale Handys gute Dienste leisten, sogar als Vibro- Ei. Verdammen würde ich sie allerdings nicht.
*********lchen Mann
138 Beiträge
Das sehe ich etwas anders:
Obwohl ich sonst eigentlich eher mit einer gesunden Grundnaivität an die Dinge herangehen und das Beste hoffe, so bin ich in diesem Fall eher skeptisch.

Die Befürchtungen sind nicht ganz unberechtigt. Ein Blick ins Ausland belehrt uns eines Besseren: Wenn wir z.B. mal nach Japan schauen, so können wir die Auswirkungen einer voranschreitenden Individualisierung und Digitalisierung bzw. Virtualisierung erkennen. Die Geburtenrate und die Zahl der Eheschließung nimmt ebenso wie die Sexfrequenz und die Lust auf Sex signifikant ab, der Medienkonsum und die Zahl der Singles sowie deren sexuelle Unerfahrenheit hingegen zu. Während hier in Deutschland die These „Deutschland schafft sich ab“ von nicht gerade namhaften Politikern vorgetragen wird, so gehen die japanischen Behörden bereits von einer rapide schrumpfenden Bevölkerung aus.

Aus ganz unterschiedlichen Gründen ist dies wohl nicht unbedingt auf Deutschland übertragbar. Die grundsätzliche Gefahr einer Zunahme dieser Symptome bzw. Phänomene ist aber keinesfalls von der Hand zu weisen.

Es ist rationell begründet: Das Leben birgt Gefahren und Risiken... und hinter der nächsten Ecke lauert vielleicht schon eine schmerzhafte Niederlage. Das Virtuelle ist hingegen viel besser kontrollierbar und steuerbar. Schließlich verhalten sich echte Menschen gerne mal irrational, was dann zu Irritationen und unerwünschten Nebenwirkungen wie Konflikten lösen kann. Wenn ich nicht gelernt habe diese Konflikte auszutragen, vermeide ich solch unliebsame Überraschungen und Konflikte und bleibe damit letztlich in meinem eigenen Schneckenhaus (gefangen). Im Zuge einer voranschreitenden Individualisierung besteht also durchaus die Gefahr, dass wir es uns innerhalb unserer eigenen Komfort-Zone allzu bequem einrichten und das echte Leben zunehmen verlernen und das eigentlich Unnatürliche als Normalität akzeptieren.

Wir sollten auch nicht vergessen, dass die technische Entwicklung in immer größeren Schritten voranschreitet und die Illusionen, denen wir zu erliegen drohen, immer besser und irgendwann nahezu perfekt werden. Der Begriff „virtuelle Nähe“ ist aus meiner Sicht übrigens Teil einer solchen Illusion und wenn wir ehrlich sind eine Form des Selbstbetruges (übrigens ebenso wie die 146 Facebook-Freunde als besonderes Symbol der Unverbindlichkeit der sauberpolierten Online-Welt): Letztlich sitzen wir (alleine) vor einem schwarzen oder grauen Kasten und das Einzige, was wir in diesem Moment streicheln, ist vielleicht das Display unseres Tabelets – DAS ist die Realität!

Auch heute schon hat der exzessive Medienkonsum zumindest schleichende kulturelle und gesellschaftliche Auswirkungen. Wie man unter einer falsch verstandenen Liberalität sagen kann, dass einem das egal sei, kann ich nur schwer nachvollziehen. Es gehört für mich zu einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung (also mit die jedes Einzelnen) entsprechend gegenzusteuern und so Lebensqualität zu sichern – nicht nur im eigenen Interesse.
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
Liebes Kerlchen oder so, wenn du so nett wärst und mal aufzeigen würdest was Individualisierung und Digitalisierung bzw. Virtualisierung gemeinsam haben und insbesondere wie dies an Japan erkennbar sein soll...

oder auch sowas "Es ist rationell begründet: Das Leben birgt Gefahren und Risiken..."
sei mir nicht bös, mit Ratio hat des allgemeine Lebensrisiko nix zu tun, sondern mit Lebenswirklichkeit. Und das mit als auch ohne Netz.

Und weiterhin nicht bös sein, auch wen es dafür evtl. ärger gibt, deinen Beitrag in seiner gesamten Länge empfinde ich als völlig unstimmig und blödsinnig. Ich will nur nicht jeden Punkt einzeln zerlegen, weil es langweilig und OT wäre. Und um die Uhrzeit zu spät *baeh*
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Japan
war schon immer einen Fernsehbericht gut über irgendwelche komischen sozialen Erscheinungen - es ist eine kleine, dicht bevölkerte Insel, wo strenge Traditionen auf moderne Lebensart treffen .... das kann man wirklich nicht mit Deutschland vergleichen.

Ich gehöre zu denen, die ein Leben ohne PC noch erlebt haben, ja, sogar eine Kaffeemaschine gab es in meiner Kindheit nicht. *panik*

Auch damals gab es Leute, die irgendwie mit dem Leben nicht fertig wurden, die vereinsamten, in Sucht abrutschten, keinen Partner fanden etc.

*nachdenk*

Dann kamen die neuen Medien und viele seiner Kritiker, die ich so kenne, haben es gemieden, wie der Teufel das Weihwasser. Wer noch nie selber Erfahrungen mit Facebook gemacht hat, kennt die Chancen, aber vor allem die Gefahren nicht. Kann aber aufgrund der Gerüchte und Medienberichte, denen man so ausgesetzt ist, hervorragend mitreden.

*skeptisch*

Es hat schon mal einer hier gesagt - die Eisenbahn, das Fernsehen, die Mikrowelle, das Privatfernsehen ... immer wurde der Untergang des Abendlandes vorausgesagt. Und vielleicht geht es auch unter und andere Völker übernehmen die "Bestimmerrolle", auch das ist eine historische Erfahrung, die nicht neu ist.

Und stört das das Internet ? Man kann es verbieten, so lange, wie man will, es geht doch nicht weg. Also sollten wir lernen, es vernünftig zu nützen.

Was mich auch besorgt macht, sind die Möglichkeiten der Überwachung - was wäre die Stasi froh über Facebook gewesen ! - aber da bedarf es auch eines wachen Geistes und kritischen Umgangs . Und: wer überwachen will, der überwacht. Notfalls auch ohne Smartphone....
*******na57:
Und: wer überwachen will, der überwacht.

*dito*

und klar geht es im Zuge des Internets und Smartphone auch schneller
als die bisherigen Richtantennen, verteilte Wanzen

*kopfklatsch*
es gab schon immer Überwachungssysteme
sehr ausgereift
(das Internet, Mails usw)
sind ein "Abfallergebnis" dessen
was vor vielen Jahren schon genutzt wurde



und noch eine kleine meinerseitige Anmerkung

es ist mir teils ziemlich schnurz wie Hinz und Kunz im Nachbarheus leben, genau wie ob in China oder Japan ein Reiskorn aus dem Sack fällt
denn solange ich nur den Balken an meinem Gegenüber sehe
und nichts gegen den bei mir tue
fehlt mir vielleicht etwas *experimentier*
und der daraus entstehende Spaß mit meinem Umfeld
darum nutze ich auch gern die unterschiedlichen Wege
rundum diesen Planeten
****on Mann
16.108 Beiträge
Verantwortung übernehmen!
Die Befürchtungen sind nicht ganz unberechtigt. ... Die Geburtenrate und die Zahl der Eheschließung nimmt ebenso wie die Sexfrequenz und die Lust auf Sex signifikant ab, der Medienkonsum und die Zahl der Singles sowie deren sexuelle Unerfahrenheit hingegen zu. ... rapide schrumpfenden Bevölkerung aus.

Was genau ist schlimm an sich abmildernder Überbevölkerung? Was genau ist schlimm daran, wenn es wirklich stimmen würde, und die Lust auf Sex sänke?

In Skandinavien hat man festgestellt, dass sich die Geburtenrate proportional zur Anzahl der dort lebenden Störche entwickelt, Tatsache. Hier eine Verbindung herzustellen ist genau so mutwillig und unplausibel, wie Geburtenrate mit der Nutzung von Digitaltechnik zu verknüpfen.

Das Virtuelle ist hingegen viel besser kontrollierbar und steuerbar. Schließlich verhalten sich echte Menschen gerne mal irrational, was dann zu Irritationen und unerwünschten Nebenwirkungen wie Konflikten lösen kann.

Wie bitte? Wo gibt es im physischen Miteinander mehr Streit und Rohheit als gerade in Communities? Die wenigsten Menschen haben außerdem das Gefühl, dass das unberechenbare, labyrinthische Internet besser kontrollierbarer sei. Im Gegenteil - es erzeugt täglich neue Verunsicherungen. Betrüger, Spam, Phishing, NSA, versehentliche Facebook-Partys mit 5000 Gästen im Vorgarten, Viren, Trojaner, Mobbing, Stalking... und du sprichst von "steuerbar"?

Ich glaube, gerade Internetverächter bleiben nicht selten aus Angst und Verunsicherung offline.

bleibe damit letztlich in meinem eigenen Schneckenhaus (gefangen).

Ja, das Klischee des Nerd, der keine sozialen Kontakte hat. Guckste dir die Realität an, stellst du fest, dass es davon nicht mehr gibt als vor 50 Jahren. Nur dass die kontaktvermeidenden Nerds damals eben lasen. Oder löteten, Insekten sammelten, was auch immer.

Im Zuge einer voranschreitenden Individualisierung besteht also durchaus die Gefahr, dass wir es uns innerhalb unserer eigenen Komfort-Zone allzu bequem einrichten

Individualisierung betrachte ich als Fortschritt. Die Vermassung des Menschen in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ist überwunden.

Die Gefahr eines zu bequemen Lebens sehe ich nicht. Bequemes Leben ist Zeichen einer Gesellschaft im Wohlstand - mehr kann man sich nicht wünschen. Wer es nicht mag, wird nicht dazu gezwungen.

Der Begriff „virtuelle Nähe“ ist aus meiner Sicht übrigens Teil einer solchen Illusion

Welche Illusion wird denn aufgebaut, wenn ich mit Menschen telefoniere und dadurch virtuelle Nähe erlebe? Bilde ich mir ein, der Mitmensch säße im Zimmer? Seit ich mich nicht mehr mit Glasperlen abspeisen lasse und meine Seele sich nicht mehr in photographische Apparate saugen lässt, habe ich diese Naivität überwunden.

Selbstbetrug...: Letztlich sitzen wir (alleine) vor einem schwarzen oder grauen Kasten und das Einzige, was wir in diesem Moment streicheln, ist vielleicht das Display unseres Tabelets – DAS ist die Realität!

Das ist Realität, genau. Realität ist aber auch, dass ich nach dem Streicheln des Tablets den grau-schwarzen Kasten (*seufz*) stehen lasse und mich mit Menschen treffe, die ich ohne dieses so beklagenswert farblosen Medium nicht kennengelernt hätte. Selbstbetrug ist für mich die Vorstellung, dass Menschen in der Zeit vor dem Internet alle auf der Straße herumliefen und sich in die Arme fielen, um lustige Unternehmungen zu wagen.

Auch heute schon hat der exzessive Medienkonsum zumindest schleichende kulturelle und gesellschaftliche Auswirkungen.

Öh, das ist eine Bemerkung aus den 70ern, die du da wiedergibst. Damals haben immer mehr Menschen Krachmusik in Radiomedien gehört, aus denen konnte leider nichts mehr werden. Und dann dieser exorbitant ansteigende TV-Konsum nach Einführung des Farbfernsehens. Das wurde gegeißelt! Schrecklich waren damals auch diese Nerds, die immer Bücher lasen, anstatt Fußball zu spielen. Damals ging die westliche Welt unter. Sie muss verschwunden sein *ratlosumschau*.

Es gehört für mich zu einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung (also mit die jedes Einzelnen) entsprechend gegenzusteuern und so Lebensqualität zu sichern – nicht nur im eigenen Interesse.

Fühle mich gerettet durch den Umstand, dass es noch Menschen gibt, die mir meine verlorene Lebensqualität durch Reduktion von Liberalität und Individualismus zurückgeben wollen *skeptisch* .
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Katharina,
ich als einer der 1945 wie sein Vater in der Sch... lag, er an der Front, ich in den Windeln, kann dir garantieren, dass es bald danach von Rowenta und WMF Kaffeemaschinen gab, weil wir danach ein Café hatten und darin etwa ab 1955 auch eine Spülmaschine, alles eben dem Commodore 64 vergleichbar. Ich habe es zuweilen schon geschildert, meine Frau lernte ich 1968 über einen IBM-Computer kennen. Nur so nebenbei.

Seit ich denken kann, erlebe ich auch die Leute, die sich dem Fortschritt nicht widersetzen, aber daran herummeckern. Es bringt doch nichts, außer dass man behaupten kann, ich habe mich dem Weltuntergang entgegengestemmt, aber alleine war ich zu schwach. Fehlentwicklungen laufen sich selbst tot, zum Beispiel der Wankel-Motor. Auch sinnvolle Sachen wie der Hula-Hoop- Ring wurden uninteressant. Wir hätten wirklich keine sinnvollen Geräte ohne Fortschritt. Die erste Spülmaschine war ein Unikum, kaum brauchbar. Die Waschmaschinen rührten die Wäsche nur. In einem anderen Gerät wurde das Wasser unter Wasserdruck herausgepresst.

Als die PC aufkamen, nahm ich an einem Telekurs teil, um überhaupt zu begreifen, was da in dem Maschinchen rattert. Mit dem Internet bekam es dann Flügel.

Vielleicht sollte nur ab und zu der Strom ausfallen, dann gäbe es auch wieder mehr Kinder wie weiland in New York, als der Stromausfall die Fernsehgeräte untauglich machte.
Das viereckige Licht
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich die modernen Medien hassen oder lieben soll.
Ich kann nur sagen, dass ich mich mittlerweile so dran gewöhnt habe, dass ich sie nicht mehr missen will. Aber gleichzeitig Versuche ich mich tag für Tag daran mich zu entwöhnen.
Neulich an der U-Bahn Stadion wurde mir (während ich Musik hörte) schlagartig bewusst, was in den letzten knapp 7 Jahren (seit der Einführung des iPhones/Smartphone) mit den Menschen passiert ist.

Ein Mensch, der die letzten 30 Jahre nicht mitbekommen hat, würde sich fragen, was ist bloß passiert.
Alle gucken regungs- und teilnahmslos runter, traurig könnte man meinen. Aber nein, sie gucken alle in ein kleines nichtmal handgroßes viereckiges Licht, das Smartphone.

Ich habe natürlich direkt, als Zombie 2.0, ein Foto von gemacht und es in unsere WhatsApp. Gruppe geschickt.

Kaum einer redet mehr mit dem anderen.

Noch intensiver habe ich dies letztens bei einer Zugfahrt erlebt. Da stieg eine Gruppe von 4 Mädels in den Zug. Laut schnatternd setzten sie sich in den freien 4er neben mir.
Ich war kurz davor meine Noise-Cancelation Kopfhörer aus der Jacke zu holen, doch nicht nötig. Plötzlich Ruhe. Die Mädels Haben alle Platz genommen und guckten, wenn auch nicht traurig, runter in das viereckige Licht.


Mit freundlichen Grüßen
Patrick
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Das
geht in den 6er Abteilen der ICE auch mit Laptops. Keiner sagt etwas, auch nicht zur Begrüßung, alle starren auf ihre Laps oder smartphones, für mich eine moderne Form von Autismus.
****on Mann
16.108 Beiträge
Alle gucken regungs- und teilnahmslos runter, traurig könnte man meinen

Ein weiterer Fall von Vergangenheitsverklärung. Vergessen? Vor den Smartphones stierten Mitreisende in Zeitungen, Taschenbücher oder aus dem Fenster. Gespräche waren auch "damals" die Ausnahme.

Wenn man es aber aufs Plaudern anlegt, dann gelingt es heute nicht besser oder schlechter als vor der Smartphonezeit. So mein Erleben als Nutzer von Straßenbahn, S-Bahn, Reisezügen und Bussen.
*******fter Mann
1.319 Beiträge
Ein weiterer Fall von Vergangenheitsverklärung. Vergessen?

Ich bin garantiert nicht vergesslich und fahre mehrmals im Jahr mit der Bahn. Das oben beschriebenene "Zombie 2.0"-Verhalten kann ich durchaus bestätigen. Während ich früher, d.h. vor ca. 20–15 Jahren, kaum einmal mit dem Zug quer durch Deutschland gefahren bin, ohne jemanden kennenzulernen, passiert mir das heute kaum noch. Da ich andernorts jedoch keine Probleme damit habe, wird's eher nicht an mir liegen.

Ich habe auch den Eindruck, dass etliche Menschen (natürlich nie alle) verlernen Langeweile auszuhalten und sich stattdessen lieber kurzweilig berieseln lassen. Und Langeweile, das lehrt die Erfahrung, geht häufig dem Aktivwerden voraus.

Lustig sind jedoch Bahnfahrten Richtung Wacken. Da hören dann auch alle gemeinsam Musik (gerne auch drei Verschiedene Songs gleichzeitig) und man bleibt nur auf eigenem Wunsch alleine.
****on Mann
16.108 Beiträge
@slowdrifter
Während ich früher, d.h. vor ca. 20–15 Jahren, kaum einmal mit dem Zug quer durch Deutschland gefahren bin, ohne jemanden kennenzulernen, passiert mir das heute kaum noch.

Hallo? Du warst damals Anfang der Zwanziger, und heute bist du sozusagen Mittvierziger. Vielleicht liegt der Unterschied nicht unbedingt an den Smartphones.

Wenn ich will, komme ich heute auf Reisen genau so ins Gespräch, wie es früher ging. Diese Smartphones sind sogar viel kommunikativer als Zeitungen und Taschenbücher. Während die Printmedien uns als Leser wirklich auf eine "autistische" Insel ziehen, whatsappen, facebooken und twittern die Smartphonenutzer.

Die große Begeisterung für die neue Technik (egal, wie man sie sonst bewerten mag) ist auf jeden Fall Begeisterung. Begeisterungsfähigkeit ist ein gutes Zeichen! Ein Zeichen geistiger Offenheit und Kreativität. Nein, ich wünsche mir die Zeitungszeiten in den Zügen nicht zurück!
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