Ideenloser BDSM

Das grösste Sexualorgan ist das zwischen unseren Ohren... ich gestehe, dass ich nicht mehr weiss, wem dieses Zitat zugeschrieben wird, aber ich unterschreibe diese These.

Was kannst Du tun, um Deine Flaute zu bekämpfen? Bemühe eben dieses Organ und mach' Dir mal ein paar Gedanken, was Dich antreibt, was Dich kickt. Irgendwas an ein klein bissel Phantasie wird ja wohl da sein...
Nimm Dir eine sogenannte Playlist (das ist eine Aufzählung vieler Dinge aus dem BDSM-Bereich) und überlege, was Dich daran interessiert..
Und dann hast Du etwas greifbares...

noxx

Das wird schwierig.....

wenn Du keine Filme und keine Geschichten magst.... aber vielleicht kann ER sich ja so Ideen holen?

Nebenbei wird das sowieso nicht einfach:

wenn er nicht dominant ist, wie soll er Dich dann führen?
Hat er wenigstens eine sadistische Ader?
Oder macht er alles nur Dir zu Liebe - dann geht das in meinen Augen auf Dauer eh nur, wenn er "Blut leckt", sonst bleibt Euer Spiel irgendwo unbefriedigend.

Geht doch mal zusammen zu einem BDSM-Themenabend in einen Club und guckt Euch das Ganze mal live an!

Rokana

Danke für die ersten Beiträge!
Also, so eine "Playlist" hab ich mir auch schon angeschaut, und Dinge, die mir gefallen dem Mann genannt. Das Problem ist die Umsetzung, er weiss nicht, wie er es umsetzen soll und ich auch nicht..Ich möchte z.B. kein Rollenspiel wie Chef und Sektretärin, das könnte ich nicht spielen, weil ich eben keine Sekretärin nicht bin.Das einzige,was ich ihm sagen konnte,ist in einer Situation bestraft zu werden, wäre toll, aber nicht wie oder für was konkret..
Oder ich möchte,dass er mir mal einen Klaps gibt, aber das traut er sich nicht, er meint, er würde mir wehtun..

Er ist was Geschichten oder Filmchen angeht ähnlich eingestellt wie ich..Vielleicht doch mal probieren..Oh doch er "leckt Blut", aber ist eben total unerfahren, genauso wie ich..
So ein Themenabend werd ich mal vorschlagen.Wo gibts sowas,in Swingerclubs?

Ich weiß nicht ob so ein Themenabend wirklich das richtige ist, wenn ihr beide noch sehr unerfahren seid und eure Vorstellungen und Neigungen selber noch nicht wirklich erfassen könnt. Man kann sich dort von den "erfahreneren" Personen bestimmt etwas abgucken aber letztendlich machen sie alle ihr eigens Ding.

Nehmt euch Zeit, erwartet nicht gleich die "perfekte" Session, tastet euch langsam, Stück für Stück heran.
Am Anfang hilft meistens nur viel darüber zu reden, gemeinsames "Brainstorming". Sucht nach Bildern, die euch erregen, nach Worten, einzelne Fragmente, sammelt sie und bastelt euch eine "Geschichte" draus.

Lass ihn dir versuchsweise auf den Hintern schlagen und sag ihm, was es ihn dir auslöst, dann wird er schon merken dass er dir nicht im negativen Sinne "weh tut". Knie dich vor ihn und küss seine Schuhe/Füße, kleine Momente und Gestiken reichen oft schon um im anderen eine Idee und vor allem ein Gefühl/Begehren aufkeimen zu lassen und daraus entwickelt sich der Rest.

Wenn ihr dem ganzen die Zeit gebt sich zu entwickeln, dann werdet ihr euren Weg schon finden

Er denkt er würde dir wehtun, wenn er dir einen Klaps auf den Po gibt? Na, das sind ja mal Voraussetzungen ... o.O

Irgendetwas als "Strafe" zu tarnen, dürfte ihm sicher helfen. Dennoch, dazu müsste erst mal wollen dass du etwas für ihn tust, damit es überhaupt Strafen geben kann, falls du es nicht richtig tust! Und dazu muss er erst mal bereit sein die Verantwortung dafür zu übernehmen was er dann tut.

Klingt für mich nämlich danach dass er nur das tun möchte was du ihm sagst, bzw. was dir gefällt, um nicht schuld zu sein, bzw. in die Bredouille zu kommen, wenn mal irgendwas schiefgeht.

So funktioniert aber keine Session
Denn erstens: Es kommt immer anders als man denkt.
Und zweitens: Gejammer stellt sich ganz von automatisch ein und gehört fast immer bei vielen dazu. Du kannst es ja nicht mal ausprobieren, weil er dann sofort aufhören würde, weil er denkt er hat was Falsches gemacht ...

Darum neige ich auch dazu zu sagen "bleibt doch einfach Freunde" und gut ist. Denn du möchtest ja Macht spüren, die er aber ganz offensichtlich gar nicht haben möchte.

Die einzige Idee, die ich da noch habe, ist jenes, dass ihr euch einen Rahmen ausdenkt, der euch beiden hilft, um ein Szenario herzustellen.

Etwa ein Abend der unter dem Motto steht "heute abend bekoche ich dich und tue alles was du wünschst, hier der Gutschein dafür", solche Sachen. Da bist du dann keine Dienerin im klassischen Sinne, ihr wisst aber ja trotzdem was angesagt ist.
Wenn du dann etwas nicht tust was er dir aufträgt, und sei es auch nur die schmutzigen Gläser abzuwaschen, da habt ihr dann euren Grund für eure Strafe.
Die, das kannst du ihm dann ruhig auch vorher schon sagen, dann auch weh tun soll, er dürfe dir dann auch ganz offiziell weh tun, du würdest dann auch nicht jammern, versprochen.

Dann liegt's dann an dir, dann auch wirklich nicht zu jammern, wenn's soweit ist.

Du triffst in einer total fremden Stadt einen Menschen, fragst ihn nach dem Weg zum Bahnhof und er kennt sich überhaupt nicht aus, will auch nicht zum Bahnhof, mag dich aber begleiten.

Nett, aber vollkommen unpassend.

Wenn ich das richtig verstanden habe, liegt eines der Probleme darin, dass ihr beide keine Rollenspieler seid. Das ist nicht schlimm und auch nicht nötig.
In all den Jahren die ich inzwischen "dabei" bin, habe ich auch noch nie als Lehrer eine schülerin übers Knie gelegt.
Wenn ihr schon einen "Spielplan", eine "Playlist" oder wie auch immer man das nennen will habt, dann kann er sich da eine gewisse Anzahl von Praktiken raussuchen und sich überlegen wie er das umsetzt - dazu sollte er eigentlich in der Lage sein. Wenn da z.B. "Wachsspiele" steht, kann er sich sehr wohl überlegen, in wecher Position / Stellung Du das Wachs empfangen sollst, und wie er dabei vorgeht. Ist er damit fertig, kommt eben das nächste "Spiel". Das wirkt dann zwar anfangs etwas "holprig", aber mit der Zeit kann er auch an den Übergängen von einer Spielart zur anderen arbeiten.

Nimmst Du die Position, in der er Dich für eine dieser Praktiken sehen will nicht schnell genug oder nicht so ein, wie er es sich dachte, gibt es eben eine "Strafe", und dann kannst Du es nocheinmal probieren...

Mit der Zeit merkt er dann welche Praktiken gut kombinierbar sind, und welche schlechter, und wenn es anfangs eben etwas weniger "rund" läuft, solltest Du Dich nicht beschweren, denn solange er Deine Tabus beachtet, hast Du bei der Auswahl der "aktuellen Playlist" eh kein Mitspracherecht, und außerdem ist es doch eh interessanter, wenn Du nicht weißt was als nächstes kommt...

Ich finde deine Postings jedes Mal herausragend, Con_Sequenz

Was mir beim Eingangsposting einfiel: Selbst, wenn er nicht das liefert, was sie eigentlich will, kann es ja dennoch passen. Sofern sie selbst bereit ist was dazu beizusteuern und nicht sagt "Du bist der Dom, also mach mal". Zumindest ist bei mir Sexualität zwischen zwei Menschen und lebt vom Gestaltungsdrang beider.

Von demher mag sie mit ihm vielleicht nicht gleich zum Bahnhof kommen, aber gibt's ja auch andere schöne Flecken. Zumindest, wenn sie die Explorationsbereitschaft mitbringt. Wenn sie natürlich sagt "Nein, ich will zum Bahnhof und zwar sofort", hast du sicherlich Recht.

Ich glaube bevor Du ihm konkret sagen kannst was Du möchtest müsst ihr weiter probieren, viel darüber reden, hier im Forum oder im Netz lesen und Euch offen darüber austauschen.

Dein Partner kann nicht hellsehen und die Chance dass er durch Zufall genau das errät, was Dir gefällt wird schwer. Bei jemandem der in dem Bereich Erfahrung hat wäre die Trefferquote sicher höher.

Wenn Du es selber noch nicht weißt ist es entweder eine spannende Reise zu zweit, mit viel Kommunikation und Offenheit oder Du musst Dir, wenn Du von ihm mehr erwartest erstmal selber klar darüber werden, was Du willst.

Das man keine Geschichten lesen möchte um nicht in die Situation kommt etwas nachzuspielen oder dann der Kick weg ist sehe ich nicht so eng.

Ich hab in der Zeit, wo ich meine Richtung noch nicht genau kannte so viel an Literatur und co zu dem Thema verschlungen, dass sich nachher ein bunter Mix aus Gelesenem, eigenen Wünschen und Träumen und den Ideen und Träumen meines Partners ergeben hat. Und dann kommen weitere Ideen eigentlich ganz von selbst.

Wir haben uns gegenseitig oft Geschichten geschrieben in denen Wünsche und Träume verpackt waren. Wir haben sie dann aber nicht genauso oder sofort nachgespielt. Aber man behält doch so einiges im Hinterkopf und kann es in der passenden Situation anbringen.

@**********pades danke, ich glaube ich muss einfach mehr Geduld und noch mehr Offenheit mitbringen.Kommunikation funktioniert schon einwandfrei! Klar erwarte ich nicht die perfekte Session, und wir probieren auch viel aus, das wird wohl der passende Weg sein..

@****ie nein,es ist nur ungewohnt für ihn, dass ich das möchte, eine neue Situation eben.
Die Idee mit dem Abend finde ich super, die werde ich mal ansprechen!

@*******uenz, schönes Geschichtchen..stimmt aber nicht ganz, er will zumindest Richtung Bahnhof mitkommen. Einen anderen, erfahreren suchen möchte ich nicht, auch wenn es vielleicht einfacher wäre..

@**********esign hmm..genau da happerts eben, es fällt ihm nicht viel ein, er hat vielleicht zu wenig Fantasie oder Ideen.. er fragt immer mich,was ich möchte, aber dadurch verliert es den Reiz,wenn ich genau weiss, was kommt..
Was mich dann zu dem Punkt von @********nder führt..Ich will auch nicht einfach sagen:mach du mal und ich tue nichts..

@*****gie danke,ich werde es wohl so lösen, dass ich mit Büchern und Foren auseinandersetze und mir was suche.er hoffentlich auch.

danke euch allen!

Dann geb ihm doch eine "Playlist" mit z.B. 20 möglichen Praktiken. Wenn er sich 2-5 davon raussucht, ist es für Dich immernoch überraschend was er sich da raussucht, und darüber wie er es umsetzt sollte er sich Gedanken machen, und nicht Du.

@ raith
wenn er wirklich Interesse daran hat, dass mit dir und auch für dich zu machen, dann würde ich ihm nochmal versuchen zu verdeutlichen, dass es ohne sein Bemühen eigene Ideen einzubringen oder sich zumindest Inspiration von anderer Quelle (als von dir) zu holen, sehr schwierig für dich ist.

Es dürfte ja für ihn auch kein Probelm sein sich im Internet einige Geschichten durchzulesen, vielleicht sogar in einem Forum oder einer Plattform, wie dieser hier, erfahrene Personen anzusprechen und um Rat zu fragen.

Denn in dem Punkt hast du ziemlich Recht, wenn alle Ideen nur von dir kommen wird es für dich wohl ziemlich langweilig.

Wenn ich wirklich Spaß an etwas habe, dann werde ich auch kreativ um den Spaß zu erhöhen.

In meinen Anfängen bin ich auch immer auf das Feedback eingegangen und habe mir alles gemerkt was nicht so gut ankam und es gelassen.

Wenn du ihm auch das negative nennst und er da ähnlich reagiert wie ich damals...dann steht er hinterher in den Fesseln, die du ihm durch deine Kritik anlegst und seine Ideen bleiben in seinem Kopf bzw. er versucht nicht mal kreativ zu sein.
Ich denke du weißt selber das BDSM nicht immer nur geil für die Sub ist...durch manches muss man halt durch damit es weiter gehen kann...


Mach ihm klar das es dich kickt, auch wenn es dir erstmal weh tut, am ende ist es dann das Salz in der Suppe.


Dann mache das
Frage nicht was er für dich tun kann, sondern was du für ihn tun kannst. Wie man hier schon schrieb...
Oder knie dich einfach vor ihm und frage was du für ihn tun darfst.


Du willst das er dich bestraft...das kann man fördern...du wirst ihn vermutlich auch etwas provozieren, was er nach deiner Vorstellung bestrafen müsste.
Wenn er nicht reagiert, entschuldige dich für dein "Fehlverhalten" und bitte ihn um eine Harte und (un)gerechte Bestrafung...während du deinen Po frei legst und deine Hände auf einen Tisch o.ä. abstützt und ihm den entgegen streckst.


Sollte das alles nicht fruchten...

Ich ergänze darum, dass ihr euch auch mal überlegen könnt, ob er dich damit dann auch hin und wieder spontan "überfällt".
Denn egal wie abgesprochen die "Playlist", bis hin zum Drehbuch, sein mag, wenn es gerade dann geschieht während du damit nicht rechnest, kann daraus ein oordentlicher Kick draus für dich möglich sein.
Ob dem dann real auch wirklich so ist, bzw. wäre, das wisst ihr erst, wenn ihr es mal ausprobiert habt.

Je mehr, je vielfältiger das ist, was du ihm an Vorschlägen, am besten schriftlich, unterbreitest, desto mehr Möglichkeiten hat er, selbst aktiv zu werden.
Hilft aber alles nix, wenn er nicht nur das "was", sondern auch das "wie" gerne erklärt haben will. Das, das "wie", sollte er schon selbst entwickeln können, sonst wird nie eine runde Session 'draus.
Und: Er selbst sollte sich auch informieren!
Bringt schließlich nix, wenn er z.B. weiß dass du auf Wachsspiele stehst, er aber keine Ahnung hat wie man's macht und auch ausschließlich dich danach fragt, wie es geht.
Nur wenn er auch andere Quellen hat, können überhaupt erst Momente entstehen, die für dich unerwartet kommen.
Dass aber gerade das Unerwartete ein großer Teil deines Kicks ist, ist hier jedenfalls nicht zu übersehen.

Ich gehe noch einen Schritt weiter:

Er soll ja auf Dauer wohl den dominanten und/oder den aktiven Part übernehmen.....
dann erwarte ich sogar, dass die Initiative mehr von ihm ausgeht....

allerdings schrillen bei mir die Alarmglocken, wenn die TE schreibt:


Das hört sich für mich nicht unbedingt nach einem Nachwuchs-Dom und/oder Sado an....

Noch ein Ratschlag zum Schluss:

Es gibt hier im Joy die Gruppe:

"BDSM für Anfänger"

vielleicht kann Euch da auch noch weiter geholfen werden.

Rokana

Geht erst wenn sie den Echtheitscheck hat

Hm, ich habe meine Anfänge auch ähnlich gemacht.
Fantasien und Vorstellungen hatte ich schon ewig im Kopf, aber keine Ahnung wie ich sie konkret machen sollte.
Ich hatte damals jemand, der sehr offen war und der vieles mit mir ausprobiert hat, auch wenn er nicht so dominant war.
Wir haben einiges in Form von Rollenspielen gemacht, inspirationen findet man im Internet ja einige, bzw habe ich die ihn suchen lassen und habe viel Geduld bewiesen wenn die Umsetzung nicht immer das war, was ich wollte. Manchmal hilft es auch, in eine andere Rolle zu schlüpfen um sich Dinge zu trauen, die so völlig gegen die Moralvorstellungen und Anerlerntes gehen (man schlägt ja keine Mädchen...)

Natürlich kann dieser Anfang nicht mit dem mithalten was ich jetzt (er)lebe, aber es war ein Anfang und es war toll, so zu merken, wie mein weiterer Weg sein könnte. Wir haben uns tatsächlich spielerisch und völlig ohne Druck, dafür aber mit viel Neugier, auf den Weg gemacht. Ich bin weiter gegangen, er nicht. Spass hatten wir jedenfalls mehr als genug und die eine oder andere Story über die wir auch heute noch lachen können.

Und übrigens, zum Bahnhof finde ich auch manchmal nicht direkt, wenn ich in einer mir bekannten Stadt bin, ich weiß aber wie ich ihn finde, ich habe dafür mein Telefon oder einen Stadtplan.
Zu wissen wo du die nötigen Informationen findest ist dabei sehr hilfreich. Sieh dich doch mal im Netz um, kauf dir Bücher, vielleicht kannst du dann auch konkretisieren was dir/euch gefallen könnte.

Aber wie soll er denn erraten was ihr wie und wann und wo gefällt........ wenn es doch ihr Wunsch ist dominiert zu werden muss sie doch erstmal wissen, wie sie es sich vorstellt.

Und nur weil er nicht sofort der oberdominante Part ist und Hemmungen hat ihr einen Klaps zu geben heißt das ja nicht, dass es ihn nicht anmacht Das wird sich mit der Zeit dann herausstellen. Aber man kann doch nicht erwarten, das jemand nach so kurzer Zeit auf einmal der perfekte DOM ist. Gesellschaftlich ist Frauen schlagen ja auch nicht besonders positiv hinterlegt und da muss man sich vielleicht auch erstmal innerlich mit auseinander setzen. Und braucht vielleicht in der Anfangszeit mehr Feedback um sich sicher zu werden. Ist doch nicht schlimm.
Und stille Wasser sind manchmal tiefer als man denkt

Und wenn man vorher mit BDSM nichts zu tun hatte und dann der Wunsch des Partners kommt ist es doch erstmal wichtig sich zusammen dem Thema anzunähern und nicht vorher schon alles verloren zu geben, weil ja vielleicht nicht die perfekten Voraussetzungen vorhanden sind.

Wir sind vor rund 15 Jahren auch beide ohne vorige Erfahrungen zum BDSM gekommen und bis heute glücklich damit Das war auch oft ein holpriger Weg mit Rückschritten und Umwegen, aber eben unser ganz eigener Weg, der uns heute auf eine ganz besondere Art zusammenschweißt.

Das Problem bei euch ist meiner Meinung gar nicht mal, dass er nicht sonderlich dominat ist oder sich sogar scheut dir überhaupt weh zu tun, sondern eure unüberwindbare Hürde ist wie Con_Sequenz so schön formuliert hat, dass er garnicht zum Bahnhof WILL.
Wenn er keinen Drang in diese Richtung hat, wird daraus nie etwas dynamisches werden und er bleibt auf ewig deine Puppe und du der Puppenspieler.

Ich bin auch überrascht, wie viele Menschen zur Zeit BDSM "mal ausprobieren" wollen, als wäre es eine neue Sexstellung. Am Anfang allen BDSM's ist die eigene schmutzige Phantasie, welche manchmal auch noch garnichts direkt mit einer Session gemein haben muss.

Von Playlists usw. halte ich auch nicht viel. Man wird zu sehr Nachspieler fremder Drehbücher und teilweise auch in ein Korsett gedrückt: so und so ist BDSM, so und so macht man das und dies und jenes gehört dazu.

Geht lieber nochmal in euch und überlegt warum IHR denn zum Bahnhof WOLLT, was ihr dort hofft vorzufinden und für ihn: warum er dich denn begleiten möchte.
(@*******uenz: ich fand das Bahnhofbeispiel sehr passend und hoffe du hast nix dagegen wenn ich es hier nochmal ausschlachte )

Einzig die Idee der aktiven Unterwerfung (wie hanjie sie zB beschreibt), finde ich in dem Zusammenhang austestungswert. Also, ihn aktiv bedienen und dich ihm anbieten, vielleicht lockt ihn das ja aus der Reserve. Wenn er sich dabei allerdings unwohl fühlt oder weiterhin keine Eigeninitiative entwickelt, würde ich schweren Herzens die Sache mit dem BDSM zwischen euch aufgeben. Man kann halt keinen Dom "machen"

Mrs. Play

Vielleicht können Euch zwei Bücher weiterhelfen (leider in englisch und noch ohne deutsch übersetzung). In beiden Bücher setzen sich die Autoren mit den Rollen von top (dom) und bottom (sub) auseinander.

Dabei geht es nicht um Fingerfertigkeiten und Knotenkunde. Durch Fragen, das Erzählen von eigenen Erfahrungen wollen sie helfen herauszufinden wo man steht / was man möchte. Sicherheit ist Ihnen auch ein großes Anliegen. So propagieren sie safer-sex und SSC (safe, sane consensual) für Anfänger, um so einen sicheren Rahmen zu schaffen.

Vielleicht können diese beiden Bücher Dir und Deinen Partner helfen.

The New Bottoming Book,
Dossie Easton, Janet W. Hardy,
ISBN: 1890159352

The New Topping Book,
Dossie Easton, Janet W. Hardy
ISBN: 1890159360

Warum lasst Ihr Euch nicht einfach mal einladen? Einfach bei netten Menschen gucken, was die so anstellen miteinander. Vielleicht sogar Euch selber etwas ausprobieren lassen. Diese Art des Mentorings kann sehr viele Aha und Oha-Momente bieten.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, erst jetzt gelesen zu haben, wie jung die TE noch ist.......

in diesem Alter ist Sex per se noch eine Suche:

nach den eigenen Vorlieben
den Nogos
so manchen Reaktionen - eigenen wie die des Partners....

da kann ich wirklich nur empfehlen einfach miteinander auszuprobieren, sich selbst und den anderen.....

und das eine oder andere Buch zu lesen, sich vielleicht gegenseitig Geschichten aus dem Netz vorzulesen etc....

Rokana

Man kann doch auch einfach mal zusammen losgehen Richtung Bahnhof und sich freuen, dass jemand mit einem geht. Sich jetzt schon Angst zu machen, und aus Angst dass man vielleicht nicht dort ankommt vorher schon aufzugeben finde ich falsch.

Auf dem Weg dahin gibt es so viel zu entdecken und auch wenn es lange dauert und man sich verläuft und nach dem Weg fragen muss..... solange man den Weg gerne zusammen geht ist doch alles schön. Vielleicht ist ja auch der Weg das Ziel.

BDSM hat doch so viele schöne Seiten, und kann so verschieden gelebt werden. Warum muss man Menschen, die sich dafür interessieren denn gleich Angst machen und sie zur Umkehr überreden wollen. Sie hat ja auch geschrieben, dass es ihm gefällt, er aber Hemmungen hat und das ist am Anfang für einige Menschen normal.

Vielleicht klappt es und die beiden finden zusammen ihren Weg.
Und er stellt fest, dass es ihm, wenn er sich von den Hemmungen lösen kann gefällt. Jeder hat doch irgendwie angefangen und jeder startet anders.
Und selbst wenn er nie der Top wird den Sie sich wünscht und die Beziehung deswegen irgendwann auseinander gehen sollte, so ist man doch ein schönes Stück des Weges zusammen gegangen.

Laborhase hat das in einem vorigen Beitrag sehr schön beschrieben:
Oder man findet auf dem Weg zum Bahnhof ein anderes schönes Ziel und geht dorthin...... die beiden haben doch keinen Druck.

Genau genommen habe ich damit keine aktive Unterwerfung, sondern das Angebot derselben beschrieben und auch gemeint.

Ich finde das Konzept, ihm "Gutscheine" zu schenken, in denen Szenarien beschrieben sind, die er einlösen kann wenn er Lust drauf hat, häufig ausprobierenswert. Erst recht dann wenn beide nicht wissen wie sie anfangen sollen, wenn sie den "richtigen Zeitpunkt" suchen. Da kann ein gezückter Gutschein "so, den hast du mir vor vier Wochen geschenkt, heute ist's soweit, ohne Wenn und Aber" gar nicht so schlecht sein. Es schafft bereits einen Rahmen, den er sich nicht noch extra auszudenken braucht.

Das Problem dabei ist, nicht zu wissen ob es auch wirklich seins ist. Also, ob er damit überhaupt etwas anfangen kann oder von solch einem Szenario vielleicht bereits überfordert ist.
Ist er es, dann löst er nämlich diese Angebote, bzw. Gutscheine niemals ein ...

Ein Motto festlegen ist aber trotzdem nicht schlecht. Wenn ihr beide eh im Ausprobiermodus seid, dann stellt die gemeinsamen Probierabende doch unter ein solches! Etwa "Fesselabend" oder "Kitzeln erlaubt" oder "Nacht der fehlenden Sinne" ...
Am besten ist es, wenn ihr euch solche Motti in einer ruhigen Minute mal selbst ausdenkt und niederschreibt.
Wenn dann daraus Angebote in Schriftform, die er einlösen kann, entstehen, steigt auch die Chance, dass er sie dann auch wirklich akzeptiert und dann auch mit dir ausprobiert.

Es steht und fällt aber damit, dass er mitfahren will, also dass er auch bereit ist sich unabhängig von dir in Sachen BDSM zu informieren und auch Lust dazu hat, es zu tun.
In Consequenz' Beispiel wäre das dann in etwa, dass er sich selbst eine Karte holt und neugierig ist, was für Reiseziele denn so möglich sind von dort aus wo ihr seid und sich eigene Gedanken macht, wo es ihm denn selbst gefallen könnte.