Profi-Modelle?
ein heikles Thema, bei dem man zuerst überlegen muß, ob die Bilder nur ein Job sind.
Wir arbeiten oft mit Profis zusammen und zumeist müssen wir dann das übliche Posing "austreiben". Aber gerade bei der Profi-Arbeit spielen Foto-Konzepte eine wichtige Rolle, weil so die Darsteller eine Grundlage zur mentalen Vorbereitung haben.
Auch bei Nicht-Profis setze ich das Medium des Foto-Konzeptes ein, weil sowieso beide Seiten eine Grundlage der Vorbereitung haben müssen.
Es ist letzendlich nur eine Frage der Detail-Tiefe in den Konzepten. Wenn ich in kurzer Zeit die Bilder einfangen muß, die gewünscht und gefordert werden, dann geht das Konzept sehr tief (time is money). Wenn Zeit zum "Spielen" da ist, dann kann es auch ein "leichtes", "oberflächliches" Konzept sein. Aber grundsätzlich sollte jeder Beteiligte über den Ablauf informiert sein.
@*********ndme
Gerade die nahestehenden Personen sind ungeeignet für emotionale Fotografie, weil sie zu dicht dran sind. Eine fremde oder etwas entfernte Person hat die Möglichkeit des Entdeckens und Forschens. Gerade diese Eigenschaften legen Emotionen frei und machen sie in Bildern sichtbar.
Projektionen, Introprojektionen und Sublimierungen sind übrigens wichtige "Werkzeuge" der Schauspieler. Interessant ist, daß gerade Schauspieler die undankbarsten Modelle sind. Ich hab mehrere Schauspieler- und Bühnen-Projekte gemacht und die Menschen, die vor Publikum die oben genannten Werkzeuge einsetzen können, "versagen" in einer Foto-Session, weil die Fotografie den persönlichen Bannkreis durchbricht.
Projektionen, Introprojektionen und Sublimierungen im Ausleben von Wünschen und Phantasien bei "normalen" Menschen klappt hervorragend. Aber hier kommt es immer auf die Geschichte und das Konzept an (siehe oben).
Michael
(er von Trout)