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Mißbrauch und die Sexualität danach

**********gel22 Paar
127 Beiträge
Hallo zusammen, auch ich werde hier meine Geschichte nicht breittreten, denn dazu fehlt mir dann doch der Mut.

Ich kann nur sagen es ist 11 Jahre her und noch heute schmerzt es wenn ich darüber nachdenke. Leider wurde ich von diesem "Mann" nicht nur einmal heimgesucht sondern immer mal wieder. Ich habe mich nie wirklich einem Menschen diesbezüglich anvertraut weil ich mich zu sehr schäme bzw. bei einem habe ich es getan weil ich ihn liebte und ihm erklären wollte warum ich mich nicht fallen lassen kann und oft auch leider beim Sex abbrechen musste und seine Reaktion war leider anders als erwartet. Er löste sich nicht gleich von mir sondern auf Raten wie es so schön heisst. Das hat weh getan den ich habe einen seelischen Strip vor diesem Mann veranstaltet und dachte mein "Geheimnis" ist bei ihm sicher.

Richtig verarbeitet habe ich das ganze immer noch nicht und ich denke das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Ich kann mich jetzt in vielen Situationen zwar hingeben aber irgendwas ist da immer noch im Hinterkopf was mich sehr ausbremst.

Habe immer die Schuld bei mir gesucht und mir gesagt das ich etwas falsch gemacht habe. Wenn man die Sache von aussen betrachtet weiss ich natürlich das dies nicht so ist. Aber dies aus meinem Kopf heraus zu bekommen - ich weiss nicht ob ich das irgendwann schaffe, hoffe es aber inständig.

In diesem Sinne drücke ich allen, denen so etwas widerfahren ist, die Daumen und wünsche ihnen sehr viel Kraft so etwas zu überstehen.

LG
Luna
MISSBRAUCH
ich habe vollen respekt vor menschen die ihre geschichte hier erzählen.es bringt auch nichts es zu verdrängen.missbrauch muß aufgearbeitet werden.
viel hörte ich heraus:habe ich mich falsch gekleidet,bin ich zu offenherzig,bin ich freizügig............es ist totaler quatsch.ihr habt keine schuld daran!!!!!!!!!!!!!!!!!!

der täter sucht sich bewußt sein opfer aus.er merkt es wenn kein widerstand kommt.
sobald jemand als kind oder jugendlicher selbstbewußt ist sieht der täter nur [b]gefahr[/b] und läßt von dem kind oder jugendlichen ab und sucht sich jemanden aus der schwach ist.leider.

es ist wie bei straftaten gegen die sexuelle selbstbesrtimmung.der täter beobachtet sein opfer.wenn er merkt die person ist zu selbstbewußt auftritt oder damit rechnen muß das widerstand kommt,ist die person uninteressant.
der täter sucht sich den menschen aus der für ihn schwach ist und wo kein widerstand zu erwarten ist.dabei beobachtet er ausgibg den menschen.
leider sind die kinder in dieser situation hilflos.................ich finde aufklärungsarbeit wichtig.
eine wichtige und lobenswerte arbeit macht *DER WEISSE RING*..........die betreuen opfer und helfen.

ich hoffe das noch mehr menschen an die öffendlichkeit gehen und die täter anzeigen und mit dem finger auf sie zeigen.
zeigt es ihnen...... seit stark...............keiner hat das recht einen anderen menschen gegen seine willen zu benutzen.
ich
wurde mit 10jahren 2jahre lang sexuell missbraucht.ich habe dies 8jahre lang geheim gehalten doch dan merkte mein erster freund als er mit mir schlafen wollte das was nicht stimmt,,ich fing an zu weinen und rollte mich zusammen.es war ein teufelskreis und oft ging deswegen eine beziehung kaputt.leider missbrauchte mein ex mann mich in der ehe auch als ich gerade damit etwas abgeschlossen hatte und alles fing wieder vom vorne an:-(doch dan lehrnte ich ein mann kennen der 6j jünger war als ich und unerfahren.er war sehr zährlich und ohne langes vorspiel und massage ging bei ihm nichts.dies brach mich dan in stimmung und entspannte mich.durch ihn machte mir sex wieder spass.aber ganz verarbeitet habe ich es heute noch nicht.es ist mir auch schon passiert das ich wieder weinte!dies hab ich immer dan wen der mann beim sex nur an sich denkt und an seine lust.mir half auch darüber zu reden.heute geniesse ich den sex und habe wieder spass daran.
********e_bw Frau
102 Beiträge
Es gibt tatsächlich viele..
denen es ähnlich ergangen ist.
Man kann langsam vertrauen lernen, wenn man jemanden hat, dem man vertrauen kann (irgendwann). Es braucht Zeit. Viel zeit. Die mancher nicht hatte, so war es bei mir. Leider. Daran ist meine große Liebe zerbrochen.
Wenn man noch dazu nicht darüber reden kann... Die Gewissheit nicht schuld zu sein, und alles versucht zu haben dass es nicht passiert, kam sehr spät. Nicht ohne Hilfe.
Heute weiß ich dass Schweigen nicht hilft. Es zieht einen nur noch mehr runter. Man hat Schuldgefühle, fühlt sich total mies.

Jetzt geht es mir gut. Ich würde sagen ich bin darüber weg. Ich träume schon lange nicht mehr... Sex macht wieder Spaß. Ich brauche viele Streicheleinheiten... *zwinker*
Wie gesagt ich hatte Hilfe, konnte darüber reden, auch mit anderen Betroffenen. Es ist 10 Jahre her. Ich habe einen Selbstverteidigungskurs gemacht. Und ich traue so schnell niemandem über den Weg, manchmal auch zu Unrecht... aber es ist meine Art mich zu schützen..
Schweigen
schweigen mach krank...........geht an die öffendlichkeit.schreit es raus.....macht es publik.............nur diesen weg gibt es.............
zeigt die personen an............damit andere menschen geschützt werden....
das ist eure pflicht.................

hilfe gibt es überall...............
******ker Mann
25 Beiträge
Ich hatte mal eine Freundin...
die auch von ihrem Vater missbraucht wurde.
Sie hat mir nie erzählt was genau passiert ist. Ich habe sie auch nicht dazu gedrängt.
Sie war beim Sex oft sehr verkrampft, wir mussten einige Male abbrechen. Da ich den Grund dafür wusste hatte ich Verständnis. Es war allerdings jedes Mal ein sehr seltsames Gefühl...

Unsere Beziehung lief eigentlich sehr gut. Ich kannte sie vorher schon. Wie ich hinterher erfahren habe hatte sie jedoch große Probleme sich länger auf einen Mann einzulassen. So kam es, wie es kommen musste und eines Tages machte sie mit einer recht schwammigen Begründung Schluss.

Ich finde das (natürlich...) sehr schade, denn ich habe sie sehr geliebt. So hat es ihr Vater wohl erfolgreich geschafft ihr Leben zu versauen. Leider (oder zum Glück...wie auch immer) ist er schon länger tot (Opfer des Alkoholismus).

Sie hat ein Buch geschrieben, in dem sie ihre Vergangenheit in eine fiktive Geschichte eingearbeitet hat. Da ich sie schon etwas länger kenne habe ich vieles von ihr in der Hauptperson wiedererkannt.

Hm...beim Nachlesen klingt der Beitrag jetzt etwas wirsch, aber das ist alles eine lange Geschichte und eine emotionale noch dazu.
Auf jeden Fall auch von meiner Seite vollen Respekt für alle, die sich hier "geoutet" haben. Leider wird sowas nicht wirklich angemessen bestraft (wenn das überhaupt möglich ist).
*******ond Mann
250 Beiträge
Themenersteller 
Reisbiker und andere Partner
Mein Respekt gilt allen Partner/innen, die das mittragen und darüber oft ihre Bedürfnisse zurückstellen (müssen).
Ich glaube - zumindest bei uns ist es so- dass das vor allem für Männer schwierig ist, bei aller Liebe doch oft lange auf Sex und schon kleinere Zärtlichkeiten verzichten zu müssen, von einem Moment auf den anderen gekuschelt und dann doch wieder weggestoßen zu werden...
"Wir" sind schon manchmal schwer zu verstehen und auszuhalten... ich versteh mich ja oft selbst nicht...

tiefste Verneigung
*******_no Mann
2.248 Beiträge
Eine meiner ersten Partnerinnen ist von einem guten Bekannten vergewaltigt worden in sehr jungen Jahren,und ich war ich erster normaler sexueller Kontakt,wir waren beide noch ziemlich jung,und es war eine total aufwühlende emotionale Zeit damals,sie hat es mir erzählt,trotzdem war ich nicht vorbereitet auf die Art und Weise wie diese fürchterliche Erfahrung unsere Beziehung beeinflußt hat!
Ich will hier keine Worte darüber verlieren über Panikattacken mitten in der Nacht ,herrvorgerufen durch Träume darüber,in denen sie begonnen hat auf mich einzuschlagen weil sie Ort und Zeit vergessen hat,oder Minuten die ich mit ihr gesprochen habe wie mit einem kleinen Kind,heulend weil sie ein gedankliches Blackout hatte und irgendwo war, nur nicht bei mir.Die Monate die notwendig waren um ihr körperlich näher zu kommen und ihr Vertrauen zu gewinnen,es hat mich auf jeden Fall Einfühlsamkeit und Geduld gelehrt und ihr soweit geholfen mentale Blockaden langsam abzubauen!
Heute ist sie glücklich verheiratet und hat zwei Kinder! Ich weiß nicht ob man als betroffener Mensch so ein Erlebnis je vergessen kann,sie hat es zumindest soweit verdrängen können um ein halbwegs normales Leben führen zu können!
Mlg Marty
*******ptun Paar
883 Beiträge
Ich (w)
bin mit 11 und danach nochmal mit 13 vergewaltigt, einmal vom Nachbarn, einmal von einem völlig Fremden.

Mit 14 bin ich Hals über Kopf in eine Beziehung mit einem Schulkollegen gestolpert, den ich mit 18 auch geheiratet habe. Er hat sich zu einem gewaltätigen Erwachsenen entwickelt, der sich auch nicht gescheut hat mich vor dem Kind halb tot zuschlagen. Sex gabs wann immer er es wollte, es war immer Gewalt dabei. 17 Jahre war ich mit ihm zusammen. Die Gewalt hat mir keiner geglaubt, denn nach aussen hin war er immer so charmant und nett und hilfsbereit. War ich grün und blau hat er es zu verhindern gewußt das ich unter Leute komme. Und wenn es sich nicht vermeiden ließ kam die Geschichte mit dem "Unfall". Hätte ich die Wahrheit erzählt er hätte es erfolgreich geleugnet und ich hätte noch mehr Prügel bezogen. Geblieben bin ich aus Angst um mein Kind, aber das ist eine zu lange Geschichte.

Gerettet hat mich das Internet und mein jetziger Mann, der mich von heute auf morgen aus dieser Beziehung und weit weg von meinem früheren Wohnort geholt hat.

Bei ihm habe ich mich vom ersten Augenblick an beschützt und sicher gefühlt. Probleme in der Beziehung oder beim Sex gab es mit ihm bisher nie. Ich war auch vom ersten Tag an offen zu ihm und habe ihm alles erzählen können.

Aber die Angst, die Panikattacken und Alpträume sind immer noch da. Große Männer machen mir Angst, alleine gehe ich selten weg, vermeide jeden realen Kontakt. Mit meinem Mann zusammen ist das kein Problem. Ich bewundere es sehr an ihm das er das alles aushält, z.B die Tage an denen ich es allein nicht mal bis zum nächsten Supermarkt schaffe und er mit muß.

Das alles zu verarbeiten und wieder normal leben zu können ist immer noch mein Ziel, aber ich werde noch einige Zeit brauchen bis ich soweit bin. Die ersten Schritte habe ich gemacht, jetzt kann es eigentlich nur mehr bergauf gehen.
MISSBRAUCH
tipps die einen weg vielleicht aufzeigen sollen.........

# ansprechpartner.....psychologen,arzt oder erzieher(bitte reden)

# der weiße ring.......professionelle opferbetreuung...hotline gibt es überall

# frauenhäuser......die nehmen jeden auf

# offensive verhalten lernen.......der täter muß an den pranger...

# anzeige bei der polizei......geschultes personal ist vorhanden

# nach einem missbrauch sich nicht waschen..........wegen den spermaspuren und DNA spurensicherung(überführung des täter)


# reden reden reden.................geht raus..schreit es raus............
*******_sn Frau
56 Beiträge
also ich hab mit der Polizei aber keine guten Erfahrungen gemacht, da saß ein Mann (!) und der schämte sich irgendwie mit... daher hab ich kaum was erzählt. Wenn man zur Polizei geht, vor allem mit einem Kind, dann darauf ahcten, dass eine Frau da ist, und dass diese Frau geschult ist.
Schlimme Erinnerungen...
...weckt dieses Thema in mir, aber ich habe es mittlererweile verarbeitet. Es ist nun gut 10 Jahre her und mein Partner weiß alles über die Zeit, wir haben viel darüber gesprochen.

Die ersten Jahre habe ich es in mich hineingefressen und mehrfach versucht meinem Leben und somit auch dem Leid ein Ende zu setzen, Heute bin ich froh, dass es nicht geklappt hat.

Ich war damals 1 Jahr in psychologischer Behandlung und habe dort gelernt über die Geschehnisse von damals zu sprechen.

Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass es in meinem Freundeskreis sehr viele Frauen gibt, denen Ähnliches passiert ist, wir haben uns ausgetauscht und uns gegenseitig Mut gemacht wieder ins Leben zurückzufinden.

Jahrelang hatte ich gar keinen sexuellen Kontakt zu Männern, es ging einfach nicht, immer wieder hatte ich Flashbacks oder Panikattacken. So habe ich auch meine Bi-Seite kennengelernt und entdeckt, denn der Zärtlichkeitsaustausch mit Frauen lies mich körperlich durchatmen.

4 Jahre später lernte ich einen sehr verständnisvollen Mann kennen, der mir mit viel Ruhe und Geduld mein Selbstbewußtsein zurückgab und mich behutsam wieder an die Sexualität mit Männern herranführte.

Und seit ich meinen Schatz gefunden habe und wir viel und oft darüber reden sind meine Ängste ganz verschwunden. Wenn man einmal Vertrauen gefaßt hat, dann kann man sich auch wieder fallen lassen.

Sehr wichtig finde ich allerdings, dass man seinem Partner sagt, was einem passiert ist und man ausgiebig darüber spricht.

Es ist unglaublich traurig, wie viele Frauen Mißbrauch erlebt haben und wenn man dann sieht, welche Strafen die Täter oftmals bekommen, dann ist man einfach nur noch wütend.

Aber zurück zum Ausgangsthema.

Ich denke REDEN ist hier das große Stichwort und absolutes Vertrauen zum Partner, dann kann man auch wieder lernen sich fallen zu lassen!

Fühlt Euch alle ganz lieb gedrückt! Es war/ist nicht Eure Schuld und die Täter sollten nicht ungeschoren davonkommen.

Liebe Grüße Steffy

P.S.: Ich verarbeite meine Wut auf Männer mit meinem Schatz auch durch Dom-Sub-Spiele, in denen ich ihn "erniedrige", dadurch bessere ich mein Selbstwertgefühl auf und ihm gefällt es. Das ist allerdings nur ein Tip für Leute mit solch einer Veranlagung und sollte auch mit Vorsicht genossen werden, da man seinen Partner ja nicht ernsthaft verletzen möchte.
es tut immer noch weh....
....daran zu
denken und in gewissen situationen daran erinnert zu werden.
Ich war 12 oder 13, so genau weiß ich es nicht mehr. Es war der Nachbarsjunge, gerade mal vier Jahre älter als ich. Er hat die Situation ausgenutzt,dass ich ein instabiles Elternhaus hatte. Hat mich gelockt,sich Zeit für mich genommen,mit mir Spiele gespielt (nicht sexuell).Dann fing er an Übergriffe zu starten....ganz subtil.Er hat mich erpresst,geschlagen.

Ich habe geglaubt ich sei Schuld daran,wollte es so,habe es jahrelang verdrängt. Bis ich 2005 wieder draufgestoßen wurde.Eine Welt brach zusammen,das ganze Schutzhaus um mich herum,einfach zerstört.
Ich befand mich damals zum Glück ohnehin in einer Therapie,die das mit aufgegriffen hat. Mein Verlobter hat mit der Therapeutin an einem Strang gezogen.Mich gehalten,getröstet,verstanden,sich sehr einfühlsam um mich gekümmert.

Wir wollten eine Anzeige starten.Haben es gelassen.Die Beweise waren zu dünn.Niemand wollte mir meine Erinnerung bestätigen.Und dann frage ich wieder "Bist du doch schuld?" "Wolltest du es?"
NEIN....ein Opfer dieser abscheulichen Gewalt ist NIEMALS Schuld.Ich war ein Kind.

Wenn du das verinnerlicht hast und jemanden gefunden hast,der dich unterstüzt,einfühlsam ist,dich versteht und deine Grenzen akzeptiert, dann wirst du lernen dich richtig fallen lassen zu können und die schönste zwischenmenschliche Aktivität mit allen Sinnen zu genießen...

Ganz liebe Grüße und alles Gute für dich... *zwinker*
liebespaarSL (w)
*******_sh Frau
18 Beiträge
Auch 'kleine' Übergriffe können tief sitzen...
Bei mir ist es zwischen 24 und 27 Jahren her, bevor ihr lange rechnet also im Alter zwischen 5 und 8 soweit ich mich erinnere, und hat mich leider bis heute tief geprägt. Wie tief habe ich eigentlich erst in den letzten 1,5 Jahren gemerkt, als Sexualität plötzlich in meiner Ehe unerwartet zum Problem wurde. Denn bei den Fragen nach dem warum und wieso, bin ich echt aus allen Wolken gefallen. Ich bin der Typ der vor allem bei Problemen erstmal bei sich sucht, und da bin ich dann auch kräftig fündig geworden… Und ich dachte, ich hätte das alles längst hinter mir gelassen!

Dabei waren die 3-4 Episoden, die mir passiert sind gar nicht groß der Rede wert – das habe ich mir selbst auch immer schön eingeredet. Ich bin ja ‚nur’ etwas belästigt worden. Mal angefummelt, mal musste ich anfassen, mal stand mir jemand splitterfaser auf dem Spielplatz gegenüber. "Passiert doch jeder mal"...

Was mir bis heute am meisten leid tut ist, dass ich das damals niemandem erzählt habe und allein für mich mit einer kindlichverqueren Wahrnehmung da raus bzw. allein weiter gegangen bin. Ich hatte doch ganz tolle Eltern und Großeltern, mit denen hätte ich über alles reden können. Aber ich war so ein verdammt sensibles, taktvolles und empathisches Kind. Keine Ahnung, wo ich das her hatte, keine meiner Bezugspersonen hat mir das Gefühl gegeben, nicht mit ihnen reden zu können. Ich hatte traumhaft liebe Menschen um mich. Ich glaube manchmal, ich wollte diese liebevolle, geborgene Nest nicht beschmutzen..

Ich wusste damals bezüglich der Belästigunen nicht so genau, WAS da passiert war, nur das das was ‚Schlimmes’ war und das ich dass meinen Eltern und Großeltern nicht sagen wollte, weil sie sich dann Vorwürfe machen würden und es ihnen nicht gut geht. In dem Alter natürlich nicht so klar formuliert für mich, aber ich erinnere mich noch sooo genau an das Gefühl und instinktive Verheimlichen und MICH schämen. Natürlich hat einer der Kerle auch gesagt: 'das darfst Du niemandem erzählen, Du bis ganz böse und schlecht'. Meine ersten Geschreibsel sind bezüglich meiner Denkweise auch schon sehr aussagekräfig: ‚Mamma hat mich gehaut un geschimft, aber sie had so fiele So(r)gen’… (Mein Ma hatte mir nur einen kleinen Klaps gegeben und die Situation war ungerecht – nicht das jemand hier denkt, sie hätte mich richtig geschlagen). Sie hat mein erstes Tagebuch irgendwann mal gefunden und – insofern kann ich mich im nachhinein nur bestätigt fühlen - sehr geweint und geschämt dafür. Ich habe es auch gebracht hinzunehmen, dass meine Ma dachte, ich hätte ihr was aus dem Portmonaie gemobst, als ihr ein 5DM Stück fehlte. Denn ich hatte – in kindlicher Naivität und Denken – meinen 10 DM Schein von Oma in ihre Börse getan, von denen ich aber 5 DM behalten wollte, also als ‚Wechselgeld’ das 5DM Stück wieder herausgenommen… Wir hatten damals finanzielle Sorgen. Ich mochte ihr dann die Wahrheit nicht sagen, weil ich dachte, dann schämt sie sich, das ihr Kind ihr Geld gibt, da war ich so 9 oder 10.
Ich erzähle das, weil diese Denke und Verhalten mich auch in meiner Sexualität und nun mit meinem Mann bis heute begleiten und es mir sehr schwer fällt, davon loszukommen bzw. los zu lassen. Diese Angst die Gefühle des geliebten Menschen zu verletzen, ihn in eine unangenehme Situation bringen. Meiner Ma habe ich bis zu ihrem frühen Tod nicht von den Belästigungen und so Geschichten wie mit der Geldbörse nix erzählt. Zum Teil dachte und denke ich auch, WOZU? Zum anderen Teil denke ich manchmal, ob das nicht für uns beide gut gewesen wäre, zumal sie selber als fast noch Baby schlimm vom Vater missbraucht wurde und mir davon erzählt hat. Ich weiß nicht, die menschliche Psyche ist echt komplex und immer ein Stück weit auch individuell. Aber wenn ich darüber nachdenke, sehe ich es heute so, dass ich uns allen auch eine Chance genommen habe. An Nähe und Verstehen. Und dass meine Mutter mir mit Sicherheit geholfen hätte und vieles in meinem Leben anders gelaufen wäre.

Bei mir ging die Entwicklung meiner Sexualität dann sehr zwiespaltig von statten. Ich vermute mal, das mich diese ‚Übergriffe’ zwar erschreckt haben, aber zu einem – und sei er noch so klein – Teil auch erregt und neugierig. Ich denke mal vor allem aus dieser Unsicherheit und Unwisseneheit heraus. Ich wusste nicht unbedingt, das das was ‚Schlechtes’ war, nur so eine instinktive Ahnung, dass das von dem anderen nicht ok war. Daraus bin ich mit gemischten und wie gesagt widersprüchlichen Gefühlen hervorgegangen und das ist sicher der Knackpunkt und für mich problematischste Teil bis heute. Alles, was damit zu tun hat ist 'schlecht', wenn ich das mag, bin ich 'schlecht. Daher kam das ‚Schämen’. Einerseits instinktiv spüren ‚hier passiert was schlechtes’ andererseits ‚davon was gut finden’. Das alles im nebulösem Zustand des Kindseins.

So habe ich im weiteren Verlauf heimlich interssiert Tamponbeilagen gelesen und in dem Kinderaufklärungsbuch gestöbert, dass meine Eltern mir mal geschenkt haben. Habe heimlich an mir rumgespielt. Mich dabei aber eben auch sehr, sehr geschämt und schlecht gefühlt. Zumal meine eine Schamlippe dann etwas größer wuchs als die andere, was ich natürlich sofort auf meine harmlose Selbstentdeckung schob. Für die Schamlippe schäme ich mich eigentlich bis heute. Echt bitter.

Je nun. Jungs spielten bei dem ganzen bei mir dann sehr spät eine Rolle. Als mich mein erster Schwarm mit 14 plötzlich auf Zunge küsste oder später dann unter das T-Shirt ging, war ich völlig überfordert und geschockt. Das war doch das verbotene, heimliche. In dem Moment mir sicher nicht so klar, aber ich wollte mir und vor ihm bloß nicht zulassen, das mir davon was gefällt. War wie starr. Ich hatte dann meine ersten platonischen ca. 3 ‚Beziehungen’, die ich grob und aus heiterem Himmel jeweils nach genau 4 Wochen ohne große Erklärung beendete. Die Jungs tun mir bis heute unendlich leid. Viel später war mir klar, das ich aus Selbstschutz und Angst gehandelt hatte, also vorzeitig zum Rückzug geblasen, sobald es mir irgendwie auch nur ein Stückchen in intimere Richtung ging. Über das warum konnte ich mit keinem reden. Wie auch, zu dem Zeitpunkt war mir das gar nicht klar und schön tief verdrängt und verbuddelt. Im nachhinein erinnere ich mich erschrocken und nachdenklich an aufgeritzte Hände und sonstige kleinere Selbstverletzungen… Gefangen in meinem großen Zwiespalt.

So langsam kam mein Kopf hinterher. Küssen und Sex war gedanklich kein Abstrusum mehr, sondern durch die Umwelt als was ‚Dazugehörendes’ erkannt von mir. Mit 16/17 war ich dann zum ersten mal ‚richtig’ verliebt und es kam zur ersten echten Beziehung, die dann auch 7 Jahre dauerte. Sexuell gerade er für mich leider nicht der Glücksgriff. Ich war immerhin soweit, das ich mir der Geschehnisse aus meiner Kindheit bewusst war und der Folgen für mich. Der Typ war 7 Jahre älter und der erste Mensch, dem ich schließlich davon erzählt habe. Dass ich überhaupt soweit kam, lag sicher auch daran, das er an Sex gar nicht so groß interessiert war. Wobei, um nicht ganz böse zu klingen, er mir sicher auch bewusst Zeit gelassen hatte, da er ahnte, dass ich noch keine Erfahrung hatte. Das gab mir den nötigen Freiraum, bis der Druck bei mir wuchs, klären zu müssen, warum bei uns da noch nix läuft nach 3 Monaten und ich ihm erzählt habe, was mir passiert ist und ich deswegen Zeit bräuchte.

Ich denke so was ist für einen Mann auch sehr, sehr schwierig. Das sitzt die Freundin vor einem und erzählt einem so was und wie soll man nun damit umgehen, sich verhalten, was sagen? Er war sichtlich überfordert, aber ganz lieb. Das einzige was etwas blöd war, war dass für ihn vor allem wichtig war, das ich nicht ‚richtig’ vergewaltigt worden war. Ich kann es nicht beschreiben, da ist frau sicher auch überempfindlich, aber daran hatte ich irgendwie zu knabbern und fühlte mich als ‚mach aus Mücke Elefanten’ wenn ihr versteht, was ich meine.

Je nun, auf gings dann noch 2 Monate später über mein erstes mal hinein in mein Sexleben. Nicht berrauschend: „was ist daran jetzt so toll?’ , aber es ging und war nicht schlimm und ich wollte mehr. ABER immer noch geprägt von mich für meine Bedürfnisse schämen. Bis zu meinem ersten Orgasmus mit Mann hat es über 6 Jahre gedauert! Weil ich mich nicht dazu äußern konnte und nicht zeigen konnte. Ich habe mich Stück für Stück vorgearbeitet, musste jeden Schritt mühsam und quälend teils mit langem Briefeschreiben erkämpfen. Denn leider war der Typ trotz seines Alters nicht so erfahren und auch schlichtweg faul und nicht sonderlich interessiert ES mir schön zu machen. Im Nachhinein, vor allem nach Gesprächen mit meinem jetzigen Mann, bin ich sicher, dass ich ihm mit diesem Urteil auch ein Stückchen unrecht tue. Sicher werden das Folgende einige Partner von Opfern bestätigen können: Auf Partnerseite herrscht auch eine große Unsicherheit, Verantwortung und Last. Man möchte den anderen nicht überfordern und denkt aus Taktgefühl auch in die Richtung, das die Opferpartnerin auf Grund ihrer schlimmen Erfahrungen gar keine große Lust an Sex hat und das nur IHM (IHR) zu Liebe tut. Das ich dann auch meine Lust möglichst versteckt habe, hat sicher auch nicht ermutigt und angetörnt...

Mein Grundproblem gewachsen aus den Übergriffen in meiner Kindheit ist und war jedenfalls, dass ich einerseits sehr sinnlich-leidenschaftliches Interesse an Sex hatte und habe – ich könnte täglich und alles mögliche ausprobieren – aber mich gleichzeitig furchtbar dafür geschämt habe. Und Angst vor Abfuhr und Ablehnung hatte. Ein 'iiih, ne, das ist ja pervers' hätte mich sexuell 'getötet'. So konnte ich meine Bedürfnisse nicht annehmen, schon gar nicht darüber reden, erst recht nicht zeigen… Manchmal fühl(t)e ich mich in mir selbst gefangen. Schüttel den Kopf hilflos über mich selber. Weiß vom Kopf her mittlerweile, dass ich ‚normal’ bin, das alle meine Bedürfnisse ok sind, rein gar nicht ausgefallen oder außergewöhnlich und keinesfalls was ‚schlechtes’ – trotzdem fällt es mir so schwer da raus zukommen, mich fallen zu lassen, mich gehen zu lassen. Es sind schon die 'harmlosen' Dinge, die ich nicht hinkriege, wei mich oral verwöhnen zu lassen. Ich schäme mich dafür, das es mir gefällt und habe Angst, das es IHM unangenehm ist.

Es sind immer viele Dinge die zusammenkommen. Und ich denke ich bin langsam aber sicher auf dem Weg in die richtige Richtung. Aber ähnlich wie mit meinem ersten Orgasmus mit Mann, wird das wohl Jahre brauchen und ist mühsam von mir Stück für Stück zu erkämpfen. Obwohl ich es vom Kopf her besser weiß, kann ich nicht anders.

Ich habe den wundervollsten, großartigsten Menschen als Ehemann an meiner Seite. Trotzdem sind wir nach einem leidenschaftlichen Anfang rapide ins sexuelle Aus geraten. Viel davon konnten wir in den letzten 1,5 Jahren, nachdem ich ‚aufgewacht’ bin und das ganze thematisiert habe auseinanderklamüstern und verstehen.

So bitter teilweise. Ich erzähle nur kurz noch die Highlights mit Bezug hierzu, das würde sonst den Rahmen sprengen:

Ich hatte auch ihm von den Geschichten in meiner Kindheit und Problemen erzählt. Ihn hat das ausgebremst und verunsichert - unausgesprochen. Er hatte schon mal eine Freundin, die vergewaltigt worden war und war von den Erfahrungen mit ihr geprägt diesbezüglich. Er hat – ohne bei mir nachzufragen – gedacht, ich hätte deswegen kein großes Interesse an Sex und würde das nur ihm zu liebe tun, war er nicht wollte für mich. Das Gefühl habe ICH ihm natürlich selbst gegeben, weil ich mich im Betts so verschämt zurückgehalten habe und ihm meine Lust nicht gezeigt. ICH habe gedacht, ER hat kein großes Interesse mehr, vielleicht Probleme, weil 11 Jahre älter. Himmel bewahre, das ich ihn in eine Situation bringe, in der ER dann nicht kann. Beide neigen wir zu einem übersteigendem Taktgefühl, so das das unterschwellig passiert ist, ohne offen an- und ausgesprochen zu werden… Man möchte den anderen ja nicht in eine unangenehme Situation bringen. Die andere überraschende Erkenntnis war: Auch er hat Probleme mit seiner Sexualität und damit, über seine Sexualtiät zu reden.So hat er sich heimlich mit Pornos ‚ausgelagert’ auch weil er wegen Problemen im Job so gestresst und runter war, das er tatsächlich das Interesse und Energie für Sex verloren hatte und herausfinden wollte, OB ihn das noch interessiert. Für mich war es bequemer zu verdrängen und mich selber zu streicheln, auch ich habe meine Bedürfnisse aus unserer Beziehung ausgelagert. Usw. usf. Bis ich die Pornos entdeckt habe und eben ‚aufgewacht’ bin und über alles nachgedacht habe, sowie angefangen zu reden…

Ist das nicht blöd? Wir wühlen uns da langsam aber sicher raus so gut wir beide können und finden wieder zu auch intimer Nähe zurück. Mit Rückschlägen und Stück für Stück, aber es wird. Ich für meine Teil war entsetzt, wie tief die Erlebnisse noch bei mir sitzten und mich geprägt haben. Ich dachte, DAS Thema hätte ich schon lange abgehakt...

Geholfen hat mir das Forum hier, Bücher und viel Aufarbeitung mit mir selber. Das alles was ich oben geschrieben habe, ist mir jetzt erst so richtig klar geworden. Deswegen kann ich mich nicht von heute auf morgen ändern, aber ich bin Meilen weiter.

Als Dank an Euch meine lange Geschichte.
Eurer Minchen
*******ond Mann
250 Beiträge
Themenersteller 
Hey wow, da kommt mir vieles bekannt vor...
Dass ich mich schlewcht verwöhnen lassen kann, weil ich denke für IHN könnte es unangenehm sein (auch wenn er "komischerweise" immer sagt er täte das gerne - das kann doch fast nicht wahr sein oder?), dass ich denke, "naja, eine "richtige" Vergewaltigung war´s ja doch nicht, alles halb so schlimm...
Ja, und jeder Schritt ist schwer und dauert - und oft hab ich keine Lust mehr ewiterzumachen und neige dazu aufgeben zu wollen...

Danke für deine Geschichte!
Ich habe keine Flashbacks mehr oder verfalle in Panikattacken, kann mich aber nur schwer entspannen und fallen lassen und habe einfach wenig Lust.

.. wenn ich Dich richtig verstehe, dann bist Du aus der "abnormalen Welt" des Missbrauchs zum grössten Teil "zurückgekehrt" (keine Flashbacks und Panikatacken mehr) in die "normale" Welt?

Wenn ja: vielleicht ist es ja einfach "normal", dass Du dich nur schwer entspannen kannst, und wenig Lust hast? Vielleicht ist es ein Teil Deines "normalen" Wesens, unabhänig von den Ereignissen in der "abnormalen Welt"?

Konntest Du vor den Ereignissen in der "abnormalen" Welt dich besser fallen lassen und Lust verspüren?
*******ond Mann
250 Beiträge
Themenersteller 
da es leider kein wirkliches "davor" gab...
aber stimmt wohl, so die große "Entspannungs-künstlerin" bin ich nicht - arbeite viel und nehme viele Gedanken mit nach Hause..
Ich übe
*g*
****mas Frau
3.500 Beiträge
... ich versteh mich ja oft selbst nicht...

Das kann man auch nicht mit dem Verstand kontrollieren. Dein Unterbewusstsein sträubt sich gegen zu engen Kontakt und will die Kontrolle über das Geschehen behalten. Daher kommen auch die Probleme
abzuschalten und sich fallen zu lassen.
Ich würde empfehlen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ohne diese Unterstützung kann es viele Jahre dauern, bis auch die Blockade durch das Unterbewusstsein gelöst ist.
In meinem Fall handelt es sich zwar um eine bruttale Vergewaltigung, aber die seelischen Folgen dürften sich in etwa entsprechen. Ich hatte damals leider niemanden der mir zur Seite stand. Es gibt bisher nur zwei Menschen die davon wissen. Eine "Freundin" die ich um Rat gebeten hatte, wußte mich lediglich mit zweifelhaften Tipps zur Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft zu versorgen. Was meine Ängste nur noch vergrößerte.
Mein späterer Mann vertrat die Meinung, daß diese Ereignisse schon so lange zurück lägen, daß ich sie getrost vergessen könne. Ich hatte meinen ehelichen Pflichten nachzukommen.
So alleine gelassen, habe ich ungefähr 20 Jahre und eine Scheidung gebraucht, bis mein Unterbewusstsein es zugelassen hat, daß ich meine Gedanken und mein Kontollbedürfnis ausschalten konnte und mich fallen lassen konnte.
Selbst heute, 30 Jahre nach diesen Ereignissen, habe ich noch etwas Schwierigkeiten einen Mann so zu verwöhnen wie ich es gerne tun würde, mal ganz abgesehn davon, daß ich noch immer fast in Panik gerate, wenn mir jemand an die Kehle greift.
Wenn ich damals professionelle Hilfe in Anspruch genommen hätte, dann hätte ich mit Sicherheit mein Leben viel eher wieder in den Griff bekommen.

Du hast schon viel zu viele Tage Deines Lebens nicht genießen können, verliere nicht noch mehr davon.
MINCHEN
danke für deine ausführliche geschichte.sie zeigt an, dass es wichtig ist zu reden und an die öffendlichkeit zu gehen.

ich habe festgestellt,dass viele im nachhinein sagten bzw. schrieben....*ich hätte schon eher darüber reden sollen oder profesionelle hilfe in anspruch nehmen sollen*

also klare stellungnahme: [b]frauen und männer redet darüber!!!!![/b]

versaut euer leben nicht weiter. sexualität ist was schönes,aber nur wenn beide es wollen und damit einverstanden sind,nicht gegen den willen des anderen.
*********os_by Mann
1.060 Beiträge
Meine Kinder schützen
Liebe Thread-Schreiber,

meine Tochter ist jetzt 5 Jahre alt. Wir reden über Sexuallität (Aufklärung) und nicht über Bienen und Blumen. Wie kann ich sie altergemäß vor sexuellen Übergriffen warnen, ohne sie zu verstören?

Wir habe ein Buch "Ich kenn dich nicht, ich gehe nicht mit" , da aber viele Übergriffe nicht von Fremden sondern von Bekannten ausgehen, gebt mir bitte Tips wie es Ihr erklären soll.

LG aficionados *cool*

PS: Der jede/jeden der hier den Mut aufbringt seine Erlebnisse zu schildern seinen allergrößten Respekt zollt.
****ne Frau
8.413 Beiträge
Um es mal ganz klar zu sagen: man kann sein Kind nicht wirklich schützen!!!
Traurig aber wahr *snief2*
Meine Tochter ist auch 5. Wenn da jemand wäre der einen Welpen hat oder eine Babykatze und ihr sagen würde er hätte noch mehr, dann würde sie mitgehen OBWOHL sie weiß das sie das nicht darf.
Im Bekannten-/Verwandenkreis ist es noch schwieriger, weil sie die Menschen ja kennt.
Was du machen kannst ist ihr immer wieder zu verstehen zu geben das sie mit JEDEM Problem, JEDER Angst, JEDEM Geheimniss zu dir kommen kann!!!!
Vor allem Geheimnisse vor denen sie Angst hat.
Es gibt schöne und gute Geheimnisse und solche vor denen man Angst bekommt bzw. die ein blödes Gefühl im Bauch machen.
Immer wieder sagen das sie keine Angst haben muß, du und deine Frau werdet ihr helfen können, auch wenn es sich um verbotene Dinge handelt (z.B.: eine Scheibe beim Nachbarn eingeworfen, ein Auto beschädigt ect.pp.)
Und dementsprechend müßt ihr dann auch reagieren. Wenn sie Angst haben muß bestraft zu werden bzw. angeschrien oder gar geschlagen zu werden, dann erzählt sie keine blöden, angstmachenden Geheimnisse.
Ich erkläre meinen Kindern immer wieder das es Menschen gibt die erst mal nett sind und dann was ganz dummes und gemeines machen und dann ein Geheimniss daraus machen.
Sobald sie Angst vor diesen Geheimnissen haben sollen sie zu uns kommen.
Mehr kann man leider nicht machen.
Grüße Kelene
*******_sh Frau
18 Beiträge
Meine Gedanken zu wie kann man sein Kind schützen
Ich kann mir gut vorstellen, das Eltern hier Angst bekommen, wenn sie unsere Geschichten lesen. Ich möchte Euch gerne Mut machen, auch wenn ich es wie ein Vorredner sehe: es ist unendlich schwer seine Kinder zu schützen. Als Eltern ist man darauf angewiesen etwas mitzukriegen und dass das Kind mit einem redet.

Obwohl mir solche Geschichten so banal in meinem vermeintlich sicheren Umfeld passiert sind und meine Eltern mich allein hätten schützen können, indem sie mich einsperren bzw. immer durchgängig beaufsichtigen, war ich doch erstaunt als unter Freundinnen das Thema viele, viele Jahre später von einer angesprochen wurde. Von 6 Mädels, hatten 5 Mädels ähnliches zu berichten. Da bin ich zum ersten mal echt wütend auf die Typen ( in dem Fall waren es alles Männer, aber wie wir wissen, gibt es auch Frauen die sowas machen). Selbst 'kleine' Übergriffe haben so einen Einfluss auf die Opfer und die Typen denken sich vermutlich gar nicht viel dabei, wissen gar nicht, was sie da angerichtet haben.

Wenn ein Kind sich gegenüber den Bezugspersonen nicht öffnen kann, heisst das nicht, dass es ihnen nicht vertraut. Das ist für Euch Eltern ganz wichtig. Als Kind weiss ich ja gar nicht so genau, was das passiert ist und dass was 'böses' war, bzw. das der Täter mir was angetan hat. Die Täter suggerieren oder sagen den Opfern gerne ja auch direkt ' das ist ganz normal' oder setzen sie unter Druck mit suggerierten oder direkt vermittelten Schuldgefühlen. Da hat man als Eltern kaum eine Chance. ich konnte das als Kind jedenfalls wahnsinnig gut verstecken und verheimlichen.

Was könnt ihr nun tun? Wachsam sein. Ändert sich das Verhalten des Kindes. Ist es stiller, zurückgezogener? Hat es Heimlichkeiten? Hat es Problem über Aufklärung zu reden, ist ihm das peinlich? Oder ist es übermäßig unbeteiligt dabei?

Es ist ein schmaler Grad. Über Nachspionieren werden hier die Meinungen auseinandergehen und ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, wenn meine Ma z.B. die Tamponbeilagen bei mir im Bett entdeckt hätte und mcih darauf angesprochen. Ich denke ich hätte voll zu gemacht und jedes Gespräch verweigert. Sollte man solche Hinweise finden, würde ich empfehlen sich Hilfe bei Beratungsstellen oder Psychologen zu holen. Es muss ja auch nix heissen, aber wichtig ist doch, wie man das Kind zum reden bekommt und da gibt es viel Techniken über z.B. Malen nach Thema u.ä.

Grundsätzlich hätte mir neben mehr Wachsamkeit (kein Vorwurf an meine Eltern, sie haben einfach auch gar nicht an sowas gedacht und zu der Zeit war das in unserer Gesellschaft auch kein großes Thema) Hartnäckigkeit bei dem Thema Sexualität gewünscht bzw. mir das vielleicht geholfen. Ich denke vie vielen, war meinen Eltern das Thema unangenehm, sie wussten auch nicht so recht wie über sowas mit einem Kind reden und waren froh, das ich da so gar nicht dran interessiert war, bwz. haben sich von meinem Unwohlsein auch abschrecken lassen. Ich umgekehrt spürte instinktiv, das ihnen das Thema unangenehm war, womit sich mein Gefühl 'das ist was peinliches, schlechtes' nur unterschwellig bestätigte.

Dranbleiben und immer wieder darüber reden! Ganz allgemein. Zum einen dem Kind vermitteln, das alles in dem Zusammenhang mit Körper und Zärtlichkeiten schön finden, normal und gut ist. Zum anderen, das es nicht ok ist, wenn einer einen berührt und man das nicht mag. Das darf der andere nicht. Fremde und bekannte außerhalb der engen Familie dürfen sich Dir nicht nackt zeigen und Dich nicht anfassen. Dabei gilt es den schmalen Grad von richtig und falsch dem Kind zu vermitteln. Einerseits natürlicher alltäglicher Umgang mit Körpern, bei der täglichen Hygiene, von den Eltern gebadet werden, mal nackt durch die Bude rennen, also das natürliche Nacktsein, meinet wegen auch in einer Sauna mit den Eltern usw. gegenüber dem, das sich jemand dem Kind aufreizend präsentiert, sich anfasst, anfassen will, eben anders als das alltaglich-natürliche.

Immer wieder und wieder in regelmäßigen Abständen dem Kind sagen, wenn sich jemand außerhalb dieser Bereiche, also der alltäglich-natürlichen 'komisch' verhält usw. Dann sag mir das unbedingt. Ich stehe immer hinter Dir. Egal was Fremde Dir vielleicht sagen usw.

Ihr merkt selbst als Betroffene fällt es mir schwer zu sagen, wie meine Eltern an mich hätten rankommen können. Ich schreibe unsicher all diese Gedanken runter und letztendlich stehe ich genauso ratlos da. Es ist einfach so gemein für Kinder und Eltern und situationsabhängig. Bücher von geschulten Menschen zu dem Thema helfen da sicher viel besser weiter.

Alle meine Freundinnen haben ihren Eltern bis auf eine nix erzählt. Die die es schließlich erzählt hat, hatte es auch damit nicht leicht. Es war ein guter Bekannter und Freund gewesen auch noch geschäftlich mit Abhängigkeiten verbandelt. Auch Eltern sind nur Menschen und haben mit ihrer Psyche zu kämpfen und das dann zu verarbeiten. Es traf sie in diesem Fall unvorbereitet, überforderte und sie haben in dem Falle mit sich selbst in dieser Situation zu kämpfen gehabt und leider das Kind dabei zu wenig berücksichtigt. Sie hat gespürt, das ihre Eltern das gar nicht so gern hören wollten und im Zwiespalt waren. Wenn ich mich richtig erinnere, sagte sie, das sie den Kontakt zwar haben einschlafen lassen und sich zurückgezogen, aber eben denjenigen nicht darauf angesprochen. Sich also nur halb vor das Kind gestellt und auch nicht groß weiter mit ihr darüber geredet. Das war für sie sehr schlimm und sie hat sich noch mehr geschämt und bereut es ihnen gesagt zu haben und von sich aus nicht weiter darüber geredet...

Insofern, als letzten Tipp: ohne sich verrückt zu machen, sich mit dem 'was wäre wenn' quasi profilaktisch auseinandersetzen.

Alles Liebe
Minchen
VERANTWORTUNG
jeder hat und trägt verantwortung.egal ob übergriffe stattfinden oder nicht.
wie kann es eine erwachsende person überhaupt wagen ein kind körperlich sich zu nähern.das ist doch krank!!!!!!!!!!!

ich würde niemals auf die idee kommen einen 10 jährigen jungen mit ins bett zu nehmen.also das geht gar nicht.

diese menschen sind nicht zu therapieren.es ist der ihr *kick*. sie nehmen keine rücksicht auf menschen.sie verletzen auch noch die menschenwürde.
deswegen wäre es mir scheiß egal ob es einer von der familie wäre. schließlich hat er was unrechtes getan.ich soll da noch den täter schützen???
er muß beanzeigt werden.ende.
wer schweigt macht sich genauso schuldig..............
ich habe gegenüber kindern und menschen eine fürsorgepflicht.

nichts kann entschudigt werden.nichts!!!!!!!!!!!!!!!!!!
nun ja...
schwieriges thema....echt... ich selbst wurde 8 jahre lang sexuell genötigt...mit 5 hatte alles angefangen.ich hatte mich nie getraut drüber zu reden und auch der sex mit meinem exfreund hatte drunter gelitten...ich habe teilweise mittendrin heulkrämpfe bekommen...bilder wieder vor mir gesehn.....

also mein sexleben hat es erheblich geprägt... ich kann einfach zu schlecht mit jemandem intim werden es sei denn ich bin lange genug mit der person zusammen...bei meinem ex hat es 3 monate gedauert bis er mich überhaupt anfassen durfte...

wegen der sache damals bin ich seelisch soo kaputt das ich immernoch in psychiatrischer behandlung deswegen bin... na ja klagen hilft nix... ich kann dazu lernen und muss halt damit leben!irgendwann verheilen die tiefsten wunden und ich bin zuversichtlich das es klappt...

drücke allen denen es noch so geht die daumen...

lg sweetbutterfly
*******n_bw Frau
408 Beiträge
als Kind habe ich im Hinterhof gespielt.
Damals war ich so 4 Jahre alt.
Der Hausmeister versprach mir neue Spielzeuge zu zeigen, die er in seiner
Werkstatt hatte...

..verliebt war ich öfters mal
und auch Petting war kein Problem
bis ich mich in den Mann verliebte, den ich auch geheiratet habe.
Ich hatte Lust auf Sex, doch reagierte mit körperlichen Schmerzen und
Krämpfen darauf.
Aber das Vertrauen wuchs. Er liebte mich, wartete..
Es hat Monate gedauerte, bis ich mich entspannen konnte.
Eine Therapie hat mir zusätzlich geholfen.
Und ich bin auf dem Weg, mich und meine Sexualität zu entdecken.
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