Vernünftige Einstellung
Das Problem bei mir ist nur, das ich NIEMANDEM vertraue, falls ich das Opfer wäre, und das ich das dementsprechend auch nicht von anderen verlangen darf.
Das ist auf jeden Fall eine sehr vernünftige Einstellung. "Verlange niemals das, was du selbst nicht zu geben bereit bist" - wenn mehrere Menschen so handeln würden, wäre die Welt besser.
Nur, ich steige bei dir immer noch nicht hinter die Phrase "oder der Mensch ist böse" ... was meinst du denn konkret damit?
Es geht beim Fesseln mitnichten um irgendwelche Selbstbestrafungen, Geißelungen, etc. pp. - es ist einfach nur eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich auf die Situation und oft auch auf sich selbst zu fokussieren. "Opfer" bist du in dem Augenblick gar nicht, weil du eigentlich eher Opfer deiner Unruhe im sonstigen Leben bist - und in diesem Augenblick es eben nicht mehr bist, weil du dich selbst dazu zwingst, oder sagen wir mal besser: Verführst und verführen lässt, dich voll und ganz auf eine Sache, Situation, ja: Einen Menschen einzulassen.
Sicher mag das alles auch ohne Fesseln gelingen. Nur ist es eben für viele eine ganz andere Intensität, diese Hingabe auszuleben.
Warum quälen sich so viele für einen Sport in Wettkämpfen, wenn sie denselben Sport doch auch ganz gemütlich betreiben könnten? - Eben weil da Leidenschaft drinsteckt, eine Hingabe an diesen Sport. Sie tun ihrem Körper damit ja auch etwas an. Und dennoch tun viele es - weil es ihnen unterm Strich eben gut tut.
Und ist das nicht der beste Gradmesser, ob etwas gut oder schlecht ist? Kann etwas Schlecht sein wenn du dich danach toll fühlst - und dem Gegenüber (dem Fesselnden) es ganz genauso geht?
Wenn beide sich danach großartig fühlen, dann kann das Fesseln ja nicht sooo schlecht sein.