verrückte Gedanken zum 1. August

Das eiskalte Grab


Wir zwei sind in rasender Lebensflucht,
wir suchen uns – rasen ineinander,
denn sowas wie uns haben wir lange gesucht…
nun komm schon: Beine auseinander!
Ich fühle mich in dir doch fürchterlich wohl
und du bist „erfüllt“ wenn ich das tue.
Unsere Leiber so wild, unsere Köpfe so hohl,
wir trösten uns bei der „göttlichen Ruhe“!
Das nennen wir „Beischlaf“ und finden es toll,
denn so vergessen schnell wir was wir sind,
wir kriegen den Hals nicht von uns voll
und am Ende steht wieder ein neues Kind,
das ganz vor sich flüchtet, in seiner Angst,
vor dem Sterben, vor’m Leid, vor aller Pein,
die du da oben, Oh „Gott“, so verlangst…
dann bleibt auch das „Kind“ nicht lange allein,
es findet sich panisch – ich rasender Flucht,
es sucht und es findet bald ein Miteinander,
weil es doch sowas wie „Frieden“ hier sucht –
und hat’s das gefunden im Durcheinander,
dann kommt Bewegung in diese Zeit,
dann flattern und rauschen Ereignisse noch,
und alles steht - so wie immer – bereit,
im grauenhaft harten, erschreckenden Joch.
So wechseln dann mörderisch und in Eile
die Generationen auf der Erde sich ab –
und landen trotzdem, nach einer Weile
doch immer und immer im eiskalten Grab!

*

Und aus der Verwirrung über diese Einsicht kann dann folgendes entstehen…


Bloß nicht…


Wer klärt mir er,
mich, oder, auf,
was ich in Kauf-Land nehmen muss?
Bin ich weit und auch so?

Den Musen geb ich einen Kuss,
doch aus halt ich bald nicht mehr es,
wer einmal glaubt,
dem lügt man gleich,
auch wenn er
wirklich nicht ganz dicht.

Was zückt mich ent?
Was führt mich ver?
Ich nehme mich in Rätsel-Haft!
Hab ich Feuer noch im Eisen?

Wann geh ich fremd?
und wann bekannt? –
in eine Fremde, Unbekannte,
oder einfach in die Fremde?
Die ist mir völlig unbekannt!

So auf fall ich –
dem nackten Fels?
Warum nur ist er nackt und bloß? –
nein – bloß nicht nackt!

(c) Sur_real