It's sunday
Vielleicht liege ich ja falsch.
Was aus meiner (bisherigen) Sicht viele scheinbar „übersehen“ oder vergessen und was hier immer wieder (auch) für größte Missverständnisse sorgt:
Menschen mit den
unterschiedlichsten (erotischen) Neigungen, Ausrichtungen und Interessen werden unter dem Oberbegriff „stilvolle Erotik“ im einzig relevanten (und vorhandenen) Bereich „Swinger“ zusammengebracht.
Ein großer Tisch, an welchem viele Menschen mit verschiedensten Sichtweisen sitzen und über - ein - Thema diskutieren, zu dem jedoch nur - einer - grundsätzlich etwas sagen könnte.
Aus meiner Sicht wurde der Begriff, die Definition „Swinger“ nicht zuletzt durch die Medien aufgrund der Quotenwirksamkeit und zum Zwecke der Mitgliedergewinnung durch kommerzielle Portale vollkommen zerschossen.
Diese neue „Natürlichkeit“ inspiriert unzählige Menschen dazu, das Näschen in den neu erkannten Wind zu halten und durch eigens kreierte Abstufungen und neu erschaffene Definitionen vom bisher recht verpönten Begriff „Swinger“ aber dennoch Abstand zu erhalten - um keinesfalls mit einem Negativklischee verbunden zu werden.
„Zwar vögeln wir rum, Swinger sind aber nicht weil…“
„Wir gehen mal in Clubs, Swinger sind wir aber nicht weil…“
„Wir treffen uns mit Paaren, machen aber keinen GV weil….“
„Wir suchen nicht aktiv, aber sagen nicht nein, Swinger sind aber trotzdem nicht weil…“
Diese Aussagen stehen natürlich nur exemplarisch für die Vielzahl der „neuen“ Argumente. Einerseits Sex mit Dritten erleben zu wollen, wohl aber deutlich der „Klassifizierun/Zuordnung“ von der Schippe zu springen.
Interessanter Weise waren diese Aussagen jedoch vor dem Hype ebenso selten wie der 6-ser im Lotto.
Meine bisherige (subjektive) Beobachtung: es diskutieren Menschen mit grundsätzlich verschiedenen Lebenseinstellungen über eine unmissverständlich, klar definierte Lebenseinstellung.
Sie zerren, verbiegen und dehnen bis es eine Schnittstelle gibt und man sich dann fragt – wozu gibt es eigentlich noch
klare Definitionen?! Wozu ein "Duden", ein "Wikipedia" und wozu Erfahrung von Menschen die Jahrzehnte das leben was dort deutlich ist?
Wenn ich google, finde ich jedenfalls keine Definition über „Monogamswinger“, „Massenswinger“, „bla + blubb-Swinger“.
Ich finde: Swinger.
Was ich hier lese ist (zumindest für mich) eindeutig, verständlich und akzeptabel.
Ein Veganer, ein Pescetarier und ein Frutarier debattieren über ihre jeweilige Lebenseinstellung und beanspruchen ebenso jeweils eine neue, globale Bezeichnung als Vegetarier?! Wohl kaum.
Warum also kann der Swinger der keiner ist, nicht einfach nur Spass am promisken Moment besitzen und auf jeden Definitionszwang verzichten? Wir haben gelernt, der Mensch ist ein soziales Wesen, er benötigt Zuordnung, ein Rudel und Vergleich.
Auf den ersten Blick scheint es der Begriff des "Swingers" zu sein. Auf den zweiten Blick - ist es aber falsch.
War es früher der ONS – ist man heute Swinger. Lustig, wie feststehende Begriffe also plötzlich neu erklärt werden.
Hier schrieb jemand:
(...) zweitens entwickelt man sich in der Szene sehr schnell weiter.
Ist nicht ganz richtig. Die Szene - im Joyclub - entwickelt sich zwangsgebunden durch die komprimierte Ansammlung verschiedenster Lebenseinstellungen unter einem Oberbegriff.
"Da draussen" entwickelt sich die Szene nicht weiter. Der Swinger sucht den Swinger und bevorzugt den Swinger. Findet er ihn zunehmend nicht mehr - bewegt er sich an anderen Stellen wo er Swinger findet.
Eine Fortentwicklung erkenne ich objektiv nur im Bereich jener, die keine Swinger sind, aber zunehmend in diesen eindringen und für sich beanspruchen.
Gleichzeitig mehrere private Swingkontakte?
Ja, für Swinger in jedem Fall.
It's sunday..... und einfach nur meine subjektive Beobachtung
PS. War jetzt echt viel, man möge mir vergeben ;)