nochmal ein Fazit von mir
Fehlen? Hmhm, wäre möglich, dass ich deshalb den Thread gestartet hab, weil mir ohne den 'Bi' Gedanken viel fehlen würde. Aber ganz ehrlich wollte ich wissen, wie Heteros mit diesem 'Fehlen' umgehen. Bemerken sie es überhaupt? Füllen sie es mit etwas anderem? Oder fehlt sogar mir etwas, was sie haben, weshalb sie eben nicht 'bi' sind? Wer weiß?
Mein Fazit bisher (und ein paar neue Gedanken):
Indifferenz (neu):
Genetisch vorbelastet sind wir auf Schlüsselreize des anderen Geschlechts eingestellt, gesellschaftlich geprägt und konditioniert. Das 'Anspringen' der Sexualität auf gleichgeschlechtliche Reize muss also auf besondere Situationen zurückgeführt werden.
(z.B.: Hineinversetzen in den Gegenüber, Neugier, Aufbegehren gegen Zwänge, Selbstverliebtheit, Verlieben in eine Seele mit gleichgeschlechtlichem Körper, oder vieles andere....)
Störende Einflüsse:
Konkurrenz:
Gleichgeschlechtliche werden oft als Konkurrenten empfunden. Diese Einstellung ist vermutlich genetisch begünstigt, mindestens aber gut gelernt und auch gesellschaftlich abgesichert. Die wenigen Male, wo es anders ist, sind wohl eher schwer zu erkennen.
Bisexuelle haben den Vorteil, dass sie ein größeres Verhaltensrepertoire haben.
Bedrohung:
Sex kann Ausdruck von Dominanz sein. Unter der Konkurrenzsituation zwischen Gleichgeschlechtlichen könnte Sex deshalb eher als Maßregelung empfunden werden. Sex ohne eine friedvolle Umgebung scheint aber nicht typisch menschlich (im Gegensatz zu Affen z.B.). Ich glaube, dieser Punkt ist bei Bisexuellen und Heteros gleich.
Hineinversetzen in andere:
Sex zu zweit:
Für einen Heterosexuellen muss es störend sein, sich in seinen Partner hineinzuversetzen. Er selbst findet seinen Körper ja nicht sexy. Ihm 'entgeht' sozusagen die Lust der Partnerin, wenn sie ihm diese nicht irgendwie mitteilt ('Du warst toll, Schatz' *kicher*).
Sex allein:
Ein Heterosexueller scheint den Spaß besonders aus dem 'berührt werden' zu ziehen. Die Empfindungen des aktiven Parts (Hand) werden wohl nicht wahrgenommen oder sind nicht lustförderlich, genausowenig wie ein Blick in den Spiegel.
(neu dazu: Das eigene Kitzeln funktioniert deshalb nicht, weil man auch die Empfindungen der eigenen Hand wahrnimmt, also so gesehen könnte sich ein Hetero eher selbst kitzeln als ein Bi.
)
Attraktivität Gleichgeschlechtlicher (halb neu):
Wenn man sich problemlos in einen Andersgeschlechtlichen hineinversetzen kann und dazu noch das eigene Geschlecht sexy findet, dann fühlt man sich recht sicher, wenn man die Attraktivität eines Gleichgeschlechtlichen beurteilen soll. Es ist eben ein Gefühl ('er/sie hat Charisma') , und das ist immer etwas überzeugender als gelernte Kriterien ('jaja.. sie hat größere Brüste als ich!').
eigene Attraktivität:
So blöd es klingt, aber ich komme kaum von dem Gedanken weg, dass auch Frauen mich attraktiv finden könnten. Ihr glaubt gar nicht, wie wertvoll das für mein Selbstbewusstsein ist. Ja, ich finde mich dadurch schöner und sogar auch für Männer noch anziehender. Ich kann ihnen (Männern) nun auch eher glauben, wenn sie mich schön finden. Ich muss mich selbst dazu nur mit den Augen einer/s Fremden betrachten
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