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Wie fühlt eigentlich jemand, der nicht 'bi' ist?

*****e59 Mann
618 Beiträge
unvorstellbar?
vielleicht läßt du es einfach geschehen:
es muß ja nicht deine beste freundin sein
du unterhältst dich mit einer anderen
ihr findet gemeinsame themen
da kann es doch "schnackeln"
ihr kommt euch näher -
und "plötzlich" küßt ihr euch -
unvorstellbar?
****ert Mann
365 Beiträge
Ich denke, daß man die Neigung nicht beeinflussen kann. Es mag eine Ausnahmeerscheinung geben, wo man weitere Neigungen oder Anwandlungen entdeckt.

Es ist ein Unterschied, ob man sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt oder ob man es höchstens attraktiv findet.

Da ich selbst nicht bi bin, kann ich mich natürlich nur schwer ihre Lage hineinversetzen. Wie ich bereits darlegte, empfinde ich zum eigenen rein gar nichts und hege tatsächlich eine latente Abneigung gegen über Männern im körperlichen Sinne. Homosexuellen fallen dabei natürlich besonders unangenehm auf. Ich beziehe das ausdrücklich auf das Körperliche.

Niemand kann etwas für seine Neigung. Mir fällt auf, daß es sich fast immer nur um Frauen handelt, wenn von einer bi-Neigung die Rede ist. Mir ist es gleich, wie sie das handhaben. Ich habe keinem Hang zum bi und vermisse diesbezüglich nichts.
Ein Mann ist ein Mann ist ein Mann . . .
eine Frau ist eine Frau ist eine Frau . . .


Mir fällt dazu folgendes ein -

Einerseits zwei Erlebnisse aus meiner Jugend und jungen Erwachsenenzeit - da gab es während meiner Schulzeit einen anderen Jungen, den wir alle eher mieden - ich weiß heute noch seinen Namen, Ivo hieß er, na ja, und der sprach mich eines Tages kurz nach Schulschluß an, ob wir nicht mal gemeinsam auf die Toilette gehen wollten, ich war mindestens so verdutzt wie ich ein unangenehmes Gefühl hatte, auch weil Ivo ziemlich kräftig und von eher grober Art war - ich habe dann sehr deutlich verneint und bin abgehauen. Aber ich brauchte eine ganze Weile das halbwegs einzuordnen.


Das zweite Erlebnis hatte ich während meines Studiums - am Ende eines Seminars "Sex in der Partnerschaft" hatte unser Tutor zur Fete eingeladen, alle kamen, es wurde sehr sehr spät, irgendwie kam die Rede auch auf Homosexualität und ich sagte unserem Tutor auf den Kopf zu, daß ich ihn für schwul hielte - es war einfach so ein Gefühl, er hatte keine "typische" Schwulen-Attitüde an sich - alle waren erstaunt, daß er das dann auch zugab.

Es wurde dann so spät, daß er mich einlud bei ihm zu übernachten statt noch gute 20km mit dem Rad nach hause zu fahren - ich dachte mir überhaupt nix dabei - so naiv war ich *zwinker* - und auch sein Hinweis, daß er nur ein großes Bett habe störte mich nicht.

Wir pennten dann also in einem Bett - er machte mich nicht irgendwie an - und erst viel später wurde mir bewußt, daß es für ihn vielleicht so war als würde ich die Nacht neben einer Frau verbringen auf die ich scharf wäre, ohne aber eine Berührung haben zu können - jedenfalls hat er das ein paar Jahre später mal so geschildert.



Langer Rede kurzer Sinn - ich "merke" mein Hetero-Sein einfach daran, daß ich nicht "scharf" auf Männer bin - im sexuellen Kontext.

Andererseits habe ich keine Berührungsängste mit Männern, egal ob schwul oder nicht, allerdings habe ich mit Machos nix am Hut, die sind mir zu eindimensional - das ist das was ich an den meisten schwulen Männern schätze, ich erlebe sie meistens als mehrdimensional auch im Denken.


Sexuell sehe und erlebe ich es mittlerweile etwa so:

Ich, als Mann zu ca 90% männlich [Animus], 10% weiblich [Anima] - die 90% sind hetero, die 10% sind lesbisch - komme besonders gut klar mit einer Frau, die zu 90% weiblich [Anima] und 10% männlich [Animus] ist, und deren 90% hetero sind, die 10% dagegen schwul *g*

So mal grob geschätzt.

Unser beider 90%-Anteil ergänzt sich perfekt, und die 10%-Anteile kommen auch sehr gut miteinander klar.

Insofern kann ich auch meinen schwulen Anteil gut ausleben - ohne daß ich auf Männer "scharf" bin. Dafür reicht es nicht *zwinker*



Gruß, FriedrichGraf
Hallo,
ich hab mich aufgrund dieses Threads mal selbst beobachtet und das, was ich beim Anblick einer schönen Frau empfinde.
Es ist bei mir eher Bewunderung mit leichtem Anflug von "Neid". Also mehr ein "so würde ich auch gern aussehen" oder "ich hätte auch gerne so einen tollen Körper".
Sexuell lässt es mich vollkommen kalt.
Ich hatte nie sexuelle Begegnungen mit Frauen, nicht mal zufällig. Es kam bisher nie auf mich zu und so mußte ich mich auch bisher nicht mit diesem Thema auseinandersetzen.
Da es in diesem Forum viele Frauen gibt, die sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, war es für mich Grund genug, mich selbst zu betrachten.
Ich empfinde keine Lust, kein Verlangen, rein gar nichts erotisches beim Anblick einer Frau. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber ich habe nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt.

Liebe Grüße
vom Shoegal
Dogbert meint:
Ich denke, daß man die Neigung nicht beeinflussen kann.
Dem widerspreche ich auf Entschiedenste! Wenn man nur will, dann kann man das sehr wohl. Es mangelt meist nur an einem wirklich ernsthaften Willen.

Ich beispielsweise hatte mal ein Problem mit Frauen (mir war von zuhause aus eingeredet worden, dass Frauen asexuell seien). Asexuelle sind als Lustobjekte für mich völlig ungeignet. Aber irgendwohin muss man ja mit seiner Sexualität. Daher versuchte ich schwul zu werden.

Hab alles versucht, am Ende hat es zwar nicht geklappt, aber ich spürte, wenn ich mir noch mehr Mühe gebe, dann könnte das klappen!

Aber ich hatte einfach keine Lust mehr, Männer machen mich einfach nicht an. Ich hab mir daher überlegt: Wenn Männer genau wie Frauen aussähen, wie Frauen wären, ja dann könnte ich mühelos schwul werden.

Fazit: Man kann seine Neigungen beeinflussen. Man muss es nur unbedingt wollen.
@ Nesselhauff
Eine sehr interessante Sichtweise.
Du hast sicher recht, man kann im Grunde alle Verhaltensweisen ändern, wenn man will. Aber warum sollte man das tun?
Im Grunde doch nur, wenn man nicht zufrieden ist mit dem was man hat oder aber, wenn man sich dem Einfluss anderer unterwirft.

Wenn wir uns beschreiben, unsere Neigungen und Abneigungen kundtun, dann sprechen wir von Vergangenheit und Gegenwart, was aber sein wird, weiß niemand.

Ich kann sagen, dass ich HEUTE keine Lust auf Frauen habe und auch nicht das Bedürfnis verspüre, meine Neigungen ändern zu WOLLEN.

Liebe Grüße
vom Shoegal
Fazit vergessen....
was ich damit sagen wollte:

ich wusste nicht,dass es in mir steckt...bis zu diesem zeitpunkt.

nie wäre ich vorher( bewusst) auf die idee gekommen eine frau zu küssen...

der wunsch hat da wohl schon in mir geschlummert.

lg,
nicole
****ert Mann
365 Beiträge
@*******off....

Du kannst mich doch nicht "zwingen", mir irgendwann einreden zu wollen, ich sei homosexuell, wenn ich nunmal nicht so empfinde und auch nie das Verlangen verspürte. Mir sind einige Homosexuelle durchaus sympathisch, keine Frage, aber das kann auch für nicht-homosexuelle Männer gelten. Aber der Gedanke, mit einem Mann sexuelle Aktivitäten zu betreiben, reizt mich in keiner Weise. Es ist keine Frage des ernsthaften Willens, sondern einfach der Abneigung. Es ist ja nicht so, daß ich ein sexuelles Vakuum oder unerfülltes sexuelles Verlangenhätte. Wenn dem so wäre, wäre Dein Einwand überlegenwert. Zu berücksichtigen ist hierbei, daß es Asexualität tatsächlich gibt.
ich glaube das ist wirklich nur in unseren Köpfen...diese offenkundige Abneigung gegen männlichen Homo-Sex.

Zwei Frauen zu beobachten finden ja fast alle Männer unheimlich geil, genauso abstoßend finden sie zwei Männer miteinander. Auch mir ging das in jungen Jahren so.

Einige Jahre verbrachte ich meine Nächte gerne in Schwunlendiscos, in denen auch Pornos liefen. Erst fand ich es ekelhalft, ich habe aber, wie in der Geisterbahn, doch immer wieder hingeschaut. Irgendwann hat es mich nicht mehr gestört, inzwischen finde ich es einfach geil, zwei Menschen zu sehen, wenn ihre Leidenschaft zumindest echt zu sein scheint...Egal ob Mann/Mann oder Frau/Frau.

"Open minded" finde ich perfekt ausgedrück, vielleicht ist es das, was es ausmacht.

Ich selbst küsse gerne Frauen und ich liebe Brüste. Unterhalb der Gürtellinie bin ich mir selbst genug, wobei ich auf Lecken weder aktiv noch passiv stehe, auch von einem Mann langweilt es mich eher...

Mein Ex sagte immer ich sei bi, ich finde das nicht...Ab wann ist man eigentlich bi?
*******4all Paar
33 Beiträge
Gute Frage, hab ich mir auch schon gestellt!
Geküsst hab ich Frauen schon mehrmals, wie gesagt der Kuss als Grundschülerin mit der besten Freundin - aus Neugier, wie das so ist;
Dann als 19 Jährige, eher überraschend aber durchaus anregend, das Verliebtsein in meine Lehrerin...
Mehr war da allerdings bisher nicht. Aber das ist sowieso nicht der Maßstab. Ich kenne eine lesbische Frau, die noch nie Sex mit ner Frau hatte (damals jedenfalls), das ist es also nicht. Oder viele Frauen, die was mit Frauen hatten und sich nicht als lesbisch oder bi beschreiben würden.
Aber letztenendes finde ich es eigentlich schade, dass man überhaupt einen Begriff braucht, sein sexuelles Leben irgendwie einzuordnen. Es gibt so viele Lesben, die Kinder haben und ehen geführt, später zu frauen hingezogen sind. Sind die jetzt lesbisch oder bi?
Oder mein Onkel, der jahrelang mit Frau und Kindern ein stinknormales Leben geführt hat, und mit über 40 sich geoutet... War er das nun schon immer? Ich glaube das ehrlich gesagt nicht.
Und eigentlich brauch ich auch keine Schublade für meine sexuellen Ausrichtungen.
Es ist z.B. so, dass ich gewisse sexuelle Praktiken in Verbindung mit einer bestimmten Person mag, und ich sicher bin, dass das bei einer anderen nicht zu meinem Genuss wäre, ich steh also nicht auf die Sache an sich, sondern auf das Zusammenspiel. Und das will ich auch nicht festgelegt haben.
Es gibt ja auch so viele Männer, die mich einfach nicht anmachen, da würde auch auf den Bauch gebunden nicht viel passieren. Und auch wenn man lesbisch ist oder bi geht man ja nicht bei jeder Frau ab, die sich anbietet, oder?


@****ert: ich hatte nicht den Eindruck, das irgendwer dich zu was zwingen will...
versuch ...
... meine gedanken zu ordnen & auf dinge einzugehen, die mich nachdenken ließen - möglichst, ohne das eigentliche thema aus den augen zu verlieren:

ich kam mir manchmal so vor, als hätte ich in der heutigen gesellschaft ein defizit, wäre exotin, fühlte mich leicht in der defensive, weil ich mich als 100% hetero empfand.

frauen sah ich unter den aspekten freundschaft, rivalität & neidobjekt.
sah ich im kopfkino einen film, in den sich frauen "einschlichen", wurden die sofort vom set verbannt, weil "unerotisch".

ich hatte die fähigkeit entwickelt, schon im ersten sekundenbruchteil des aufblitzens eines sexuellen reizes im zusammenhang mit einer frau einen asexuellen filter einzulegen.

machte mir eine frau irgendwelche avancen, erstarrte ich sofort zu eis, mir wurde es unbehaglich & unangenehm, ich fühlte mich bedroht.

die ganze zeit war ich fest davon überzeugt, daß ich tatsächlich nicht auf frauen abfahre. voll & ganz. ich dachte öfter mal darüber nach, da mir ja die tatsache auch nicht ganz neu ist, daß es oft nicht zugelassene wünsche sind, die die totale verweigerung verursachen. ich kam immer wieder zum gleichen ergebnis: frauen interessieren mich sexuell NICHT.

fotos oder pornos nur von männern fand ich immer erotischer als die nur von frauen - die frauenbilder empfand ich als langweilig mit einer spur von peinlichkeit.

die rede war von openminded.
so ähnlich ging mir das auch.
die befreiung meines eigenen sex glich einem dammbruch. ein tabu nach dem anderen fiel.
mittlerweile kann ich das ding mit der frau als sexobjekt *g* für mich viel gelassener sehen - es gibt zwei aspekte:

• im erotischen rausch ist es völlig egal, welchen geschlechts der körper ist, der den rausch unterstützt & mitträgt. das wichtige ist, DASS er ihn mitträgt - ich unterschreibe die aussage voll & ganz, daß die person allemal wichtiger ist als das geschlecht.

• frauen haben für mich einen anderen sexuellen reiz als männer, weil sie einfach völlig anders sind (nicht sehr originelle erkenntnis, aber wahr). warum soll ich mich um diesen reiz bringen? es ist sehr lustvoll, beides zu erleben & sich nicht künstlich zu beschränken.

darum verstehe ich einerseits das die aussage, man könne sich zur homo- oder bisexualität erziehen. anderseits verstehe ich dogberts ärger darüber, daß das notwendig oder wünschenswert sein müsse.
(darum ging es nesselhauff wohl gar nicht, sondern darum, daß man sich auf die gleiche weise zur heterosexualität erziehen kann - ohne wertung, nur als feststellung).

natürlich habe ich keine ahnung, in wie weit meine eigene biographie da repräsentativ ist.
ebenso habe ich keine ahnung, ob es reine heterosexualität (oder reine homosexualität) nun wirklich gibt.
es ist für mich auch nicht wichtig, ob andere menschen ihre bi-seite leben & genießen können, oder ob sie es vielleicht viel mehr genießen, diese seite auszublenden.
ich bin nur für mich froh darüber, daß ich diese fessel sprengen durfte & auf diese weise wieder mal ein stück lebensqualität dazugewonnen habe.

sie von tyger_bright
Klarsicht
@********ight: Einfach atemberaubend wie open minded du bist *spitze*! Du hast vollen Einblick in dich... leider trifft eine solche Klarsicht auf nur wenige Menschen zu.


darum ging es nesselhauff wohl gar nicht, sondern darum...
Ach neeeeee *rotwerd* , mir ging es nur darum, etwas mind breaking / opener einzubringen....
@ freedom4all:

Du triffst es auf den Punkt, danke *g*
*******4all Paar
33 Beiträge
Oh ja tyger_bright:

es wird immer interessanter. Das sind aber genau die Erfahrungen, die es meiner Meinung nach wirklich wert sind, geteilt zu werden.
DANKE dafür.
Man kann niemanden einfach umkrempeln. Aber solche Erfahrungen zu machen und das zu teilen - macht einfach Sinn, ein Schritt in die richtige Richtung - meiner Meinung nach!
**********er_be Mann
397 Beiträge
Themenersteller 
ich denke, ich sehe immer klarer
danke an euch alle, ich lerne viel aus euren Beiträgen.

Ich glaube nun, dass stark heterosexuell geprägte Menschen das eigene Geschlecht irgendwie negativ besetzt haben. Ein Heterosexueller geht vermutlich davon aus, dass der andere (gleichgeschlechtliche), ihm gefährlich werden kann, z.B. indem er ihm Aufmerksamkeit oder gar Liebe stiehlt (z.B. die des Partners), dass er ihn degradiert (in der sozialen Rangordnung) oder schlicht besser ist als er (was ja auch ein Knick fürs Ego sein kann). Dazu kommt die Idee, dass der andere genau dieselben Gedanken hegt, also keinesfalls eine positive Einstellung zu einem selbst haben kann, was schnell in eine Verteidigungshaltung drängt.
Wenn man für den anderen negative Gefühle hegt, kann (offenbar) gar kein erotischer Gedanke aufkommen.

Erstmal scheinen diese Zusammenhänge unaufbrechbar, aber zwei Situationen können sie vollkommen aus den Angeln heben:

Die erste Möglichkeit ist von den Affen abgeguckt:
Sie benutzen den Sex unter Gleichgeschlechtlichen gern, um dem anderen auf seinen Platz zu verweisen. So poppt ein Männchen ein anderes, wenn sich dieses seinem Weibchen nähern will. Auf den Menschen übertragen könnte das lauten: Die Aggressionen müssen sich also nicht unbedingt negativ auf erotische Gedanken auswirken. Denken wir einfach an einen leichten SM- Einfluss. Auch weibliche Affen kennen dieses Dominanzspiel. So kommt es einem hohen Respektsbeweis gleich, wenn eine Affendame eine andere an intimer Stelle laust (ja es hat etwas von lecken! Man muss sich im Zoo nur mal trauen, genau hinzusehen, wenn das abegeht!).

Die zweite Möglichkeit ist eine sehr menschliche:
Man überwindet die Aggression durch eine Sicherheit, die man durch einen Verhaltenskodex errungen hat. Also z.B. durch 'Das da ist meine Frau! Wenn du sie nicht anfasst, dann kann ich dich mögen!' Oder auch durch: 'Du bist mein bester Freund, du gönnst mir doch meinen sozialen Status und versuchst mich nicht vom Thron zu stoßen, nicht?'

So, zurück zu dem Argument, dass das eigene Geschlecht einen total kalt lässt. Hier möchte ich mal eine provokante These in den Raum werfen:
Was ist denn mit dem eigenen Körper?
Also: Ihr beschaut euch euren erregten Körper im Spiegel, was kommt da rüber? Ihr fasst euch an, was fühlt man da? Langeweile, weil es ja das eigene Geschlecht ist? Blendet ihr die Empfindungen der Hand aus? Ist das nicht schon hart an einer (Teil)-Selbstverleugung?
Ich habe eine Weile nachgedacht über die Worte einer Posterin, die sagte: "Eine Frau hat nichts, was mich erregen würde, kein Brusthaar, keinen Schwanz." Ist das alles, worauf sie abfährt? Was ist mit geschickten Fingern, Lippen, etc? Zuerst konnte ich diese Aussage akzeptieren, aber wenn ich länger drüber nachdenke... wenn sie der Rest des Körpers nicht abstößt (bei einer Frau), dann sollte die Bilanz insgesamt positiv sein, wenn z.B. die Finger sie geschickter verwöhnen können, als ihre eigenen.

Mein vorläufiges Fazit:
Ich erkenne das Grundsätzliche in der Ablehnung des eigenen Geschlechts. Es basiert auf natürlichem Konkurrenzdenken und dessen gesellschaftlicher Bestätigung. Heterosexuelle können weder diese Spannung während des Sex ertragen (und blenden so entweder den Gleichgeschlechtlichen beim Sex aus, oder einen sexuellen Gedanken in Anbetracht eines Gleichgeschlechtlichen), noch können sie sich von dieser Spannung befreien (haben es nie versucht?).

Jedenfalls würde ich nie versuchen, die Spannung für jemanden zu lösen, denn ich fühle, dass sie 1. sehr natürlich ist und 2. gesellschaftlich verstärkt wird. Da würde ich gegen Windmühlen rennen *lächel*. Und.. es scheint ja wirklich so, dass Heterosexuelle gar nichts vermissen. Das war auch eine wichtige Erkenntnis, die ich hier aus dem Thread gezogen hab. Danke! Was mich jetzt noch interessieren würde, ob Selbstbefriedigung bei einem Heterosexuellen anders ist +zwinker*.
@ streunerin
Was meinst Du mit "anders"?

Liebe Grüße
vom Shoegal
klar
is das anders [b]aus erfahrung schreib[/b]
läuft schon blöd, gell: muß mans mit jemand machen, auf den man gar nicht wirklich steht ...

drum hab ich auch den satz lang nicht wirklich verstanden:

selbstbefriedigung ist sex mit jemand, den ich sehr mag *fiesgrins*

sie v. t_b
Hm...
... also vielleicht seht ihr das anders, aber der Auslöser für die Selbstbefriedigung ist bei mir nicht, dass ich mich so wahnsinnig attraktiv und anziehend finde oder mich mein eigenes Spiegelbild so anmacht.

Genauso wenig, wie man einen Dildo benutzt, weil er so gut aussieht.

Oder hab ich da was mißverstanden?

Liebe Grüße
vom Shoegal
@****gal:

klar, hast ja recht.
es ging (glaub ich, ich interpretiere hier mal wieder den beitrag von jemand anders) um folgendes:

streunerin hat gefragt, ob bei reinen heteros der sex mit sich selber anders ist, weil, müßte er ja eigtl. sein, wenn das eigene geschlecht langweilt oder sogar abstößt *g*
****ert Mann
365 Beiträge
Die Selbstbefriedigung ist eine ganz andere Qualität von Sex und insofern absolut nicht vergleichbar mit Partnersex.
*****rde Paar
19 Beiträge
An Männern finden wir beide nicht sonderlich viel erotisches, außer der Schwan* ist wohlgeformt und rasiert. Dazu noch nen glatter Po.....

Frauen sind aber einfach geiler anzuschauen.
SB=Sex mit sich selbst
Dieser Thread ist der Beste im ganzen Forum! Ich bin restlos begeistert! Die Teilnehmer sind so klar und frei im Kopf, das habe ich noch nicht erlebt. Und auf Streunerin, shoegal, tyger_bright und freedom4all trifft das ganz besonders zu!


Streunerins Idee, dass eine vorausgesetzte gewisse Selbstliebe einen doch nicht völlig blind für das eigene Geschlecht sein lassen kann, finde ich sehr überzeugend.

Aber Viele konsumieren Sex einfach nur, der Sex kann für eine solche Frau dann nur vom Mann kommen. Sie selbst ist dafür gar nicht richtig verantwortlich. Eine verbreitete Haltung, die den ganzen Lebensbereich umfasst.

Das Ergebnis:
Worte einer Posterin, die sagte: "Eine Frau hat nichts, was mich erregen würde, kein Brusthaar, keinen Schwanz." Ist das alles, worauf sie abfährt?

Streunerins Idee erinnert mich an meine liebste SB-Phantasie in meiner Pubertät: Ich lag vor einem Spiegel (also in Wirklichkeit) und stellte mir vor, ich sei von mir selbst besucht worden, einem Zeitreisenden aus der Zukunft. Also: Mein zukünftiges Selbst ist in die Vergangenheit gereist, um mir bei der Selbstbefriedigung zu helfen.

Da hatte ich dann Sex mit mir selbst, es war ja kein anderer Mann! Ich kannte meine intimsten Wünsche und hatte null Hemmungen vor mir selbst! Geil!

LG Nesselhauf
******_be Mann
176 Beiträge
Shoegal/Dogbert ...

ihr beide irrt, und zwar aus folgendem grund: ihr seid zu abhaengig von der trennungsvorstellung "selbst" und "andere". daher habt ihr unwillkuerlich angefangen, getrennte kriterien fuer "selbst" und "andere" aufzustellen. es gibt aber keine getrennten kriterien fuer z.b. die beurteilung von attraktivitaet oder sexualitaet. die beurteilung des eigenbildes ist wie die beurteilung einer anderen person. wenn sich jemand selbst nicht so wahnsinnig attraktiv findet, ist das also genau das gleiche wie einen anderen nicht so wahnsinnig attraktiv zu finden. wenn jemand sex mit sich selbst betreibt, hat er in dem moment gleichgeschlechtlichen sex = homo.


> aber der Auslöser für die Selbstbefriedigung ist bei mir nicht,
> dass ich mich so wahnsinnig attraktiv und anziehend finde oder
> mich mein eigenes Spiegelbild so anmacht.

wenn du sex mit dir selbst machst ohne dich so wahnsinnig attraktiv zu finden, ist es im kern genau das gleiche als wuerdest du sex mit einem typen haben, den du nicht so wahnsinnig attraktiv findest.
mit "selbst" und "andere" hat dein beispiel also wenig zu tun.

ein jeder, der einem anderen geschlecht gefallen moechten, "wirken moechte", outet damit seine faehigkeit (das ist es naemlich) auch gleichgeschlechtliche attraktivitaet zu empfinden. sonst wuerde der ganze reflektionsvorgang gar nicht funktionieren.
tatsaechlich zeigt es ferner die sinnlosigkeit ueberhaupt sexualitaet mit fortpflanzung oder sortierungen wie hetero, bi, schwul usw. erfassen zu wollen. das funktioniert viel allgemeiner ...
@****ex: Besser konnte man es nicht sagen! *spitze*
**********er_be Mann
397 Beiträge
Themenersteller 
äh... nein
Ich möchte das in dieser Grundsätzlichkeit nicht stehen lassen. Auch ich fühle irgendwo, dass man selbst zu den abgelehnten oder mit Gleichgültigkeit betrachteten Gleichgeschlechtlichen gehört, wenn man hetero ist, aber ich würde mein Gefühl nicht auf andere ausdehnen wollen. Ich bin mir nicht sicher, ob man nicht das 'Selbst' abkoppeln kann. Das sieht man ja z.B. daran, dass Leute recht große Unterschiede machen können, wenn dasselbe Ding bei sich selbst und bei anderen beurteilt werden soll...

(gleich mehr zu meinem persönlichen Gefühl... *zwinker*)
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