mmh, unheimlich interessanter Beitrag, finde ich ...
schön, dass jemand solche Fragen so stellt!
Bei mir ist es so, dass ich immer von mir geglaubt habe, "normal" heterosexuell zu sein. Das Küssen auf der Schultoilette in der ersten Klasse, und auch das auf der Kneipentoilette mit 19 hab ich als normale Sache angesehen - war aber auf Männer fixiert.
Vor ca. zwei Jahren bin ich durch Zufall im Internet auf die Serie L-word gestossen, (hatte so nen Tick mit amerikanischen Serien), und hab die mir angeschaut - das war lange, bevor die hier liefen...
Erst aus Neugier, dann mit wachsender Begeisterung und schliesslich süchtig danach... (allerdings find ichs in deutsch wirklich nur halb so spannend).
Jedenfalls habe ich da gemerkt, dass es mich ungemein erregt hat, diese Serie ist so gut gemacht, wirklich. Hab mich in gewisse Charaktere wirklich "verguckt", und das hat so Steine ins Rollen gebracht.
bis dahin hatte ich eigentlich eine ähnliche Meinung wie die meisten Frauen hier im Thread - reizt mich einfach nicht.
Inzwischen glaub ich das überhaupt nicht mehr, und der Grund ist wirklich :
ich bin jetzt "open minded"...
Es ist absolut vorstellbar für mich, eine sexuelle und auch eine Liebesbeziehung mit einer Frau zu führen, in meinem Kopf fast schon eher als mit den meisten Männern.
Zumal mir dann auch Episoden einfielen, die ich irgendwie verdrängt hatte, den "Crush" auf meine Lehrerin mit 14 zum Beispiel - bin immer rot angelaufen, wenn die auch nur in meine Richtung geschaut hat.
Meine Meinung ist inzwischen dass das echt eine Sache ist von Vorstellungskraft, die ja bekanntlich sehr stark ist. Man wächst hier ja nicht gerade sehr frei auf, zumindest was homosexuelle Neigungen angeht, ist die Diskriminierung ja da (ja, auch wenn jeder nen schwulen Freund hat!).
Man hat es einfach nicht - mhh - in der Idee...
Und dann die Geschichte mit den Männern: da war das ähnlich. Auch wieder 'ne Serie (im Orginal - find ich wirklich wichtig), das war erst vor ein paar Wochen, und auch da hat mich diese Person - in dem Falle ein Mann, sehr interessiert, ist einfach klasse gemacht, und die sexuellen Szenen mit seinem Freund fand ich auch erregend, hätte ich bis dahin nicht gedacht.
Erstmal war es ungewohnt, aber wichtiger ist die Geschichte, der Mensch - und Sex und sexuelle Lust das Gefühl dieses Menschen, das ist erregend. Mit Mann oder Frau.
Also kommen wir zum Punkt: ich für mich kann sagen, dass die Person als solche absolut im Vordergrund steht, und alles andere ergibt sich, muss es aber auch nicht. Würde mich da nicht (mehr) festlegen wollen, ist ja auch viel zu schade finde ich.
Ist aber eben eine Entwicklung gewesen. Irgendwann werden wir hoffentlich in der Mehrzahl soweit sein!
Liebe Grüsse
freedom4all