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Polyamory und Ich

****ima Frau
33 Beiträge
Wie lebt ihr die Polyamory? Welche Gedanken beschäftigen euch in Bezug auf dieses Beziehungskonzept? Was ist Polyamory für euch garantiert NICHT?


Es gab eine kurze Zeit in meinem Leben, da hielt ich das für das non-plus-ultra. Keine Heimlichkeiten, Offenheit, Vertrauen keine Eifersucht /( dachte ich) . Bedauerlicherweise war es für mich ausschließlich anstrengend, und ich verlor das Gefühl für meinen Partner etwas ganz Besonderes zu sein, ich fühlte mich austauschbar. Und eigenartigerweise war das Gefühl zwei Männer lieben zu dürfen weil beide voneinander wussten nicht "besser" , denn es gab immer den Einen der mir mehr bedeutete, der an erster Stelle stand. Die Beziehung zu meinem Lebenspartner ging kurze Zeit, nachdem das "Experiment Polyamorie" gescheitert war auseinander. Ich würde für mich daher nur noch den Weg einer monogamen Beziehung sehen, und könnte mich auf solch ein Abenteuer nicht mehr einlassen. Vielleicht weil ich tief in meinem Herzen den Sex nicht von der Liebe trennen kann, und ich nicht gleichzeitig zwei Männer "in gleichem Maße" lieben kann.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Ironima
Wobei Polyamorie nicht unbedingt etwas mit Sex zu tun haben muss.

Es heißt ja Polyamorie (also "Mehrfachliebe") und nicht Polysex. Und man kann auch Menschen lieben - in einem Sinne, der deutlich über Freundschaft hinausgeht -, ohne gleich scharf auf sie zu sein. Polyamorie bedeutet also keineswegs, dass man mit allen Beteiligten Sex haben muss.

(Der Antaghar)
****ima Frau
33 Beiträge
*gruebel*....

wenn Du das sagst, dann glaub ich Dir das mal. Aber wie "lebt" man dann diese Form der Polaymorie? Denn ich liebe ja rein platonisch ganz ganz viele Menschen und dennoch lebe ich nicht poly totalverwirrtisnu
Mal ganz ehrlich:
Und diese doppelt gel(i)ebte Liebe kann problemlos gerecht verteilt werden, wird auch ebenso gleichstark von den ''Empfängern'' empfunden (im Sinne von sich <als was sehr Besonderes/Einmaliges fühlen dürfen>)??!!
*roll*

Und das Ganz funktioniert auch noch wunderbar eifersuchtsfrei??!!

Ich hätte da so meine Zweifel...
*gruebel*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Ironima
Platonisch muss nicht unerotisch sein. Es ist nur einfach nicht sexuell. Und es kann manchmal tiefer gehen als viele sogenannte Sex-Beziehungen.

Ich hab's schon oft erlebt, dass mich mit einer Frau deutlich mehr als nur Freundschaft verbunden hat, nämlich Liebe - ja, sogar so etwas wie Seelenverwandschaft -, aber keiner von uns hatte Lust auf Sex mit dem anderen. Zum Beispiel, weil sie aud BDSM steht, ich damit aber so gar nichts anzufangen weiß. Oder weil sie mich und ich sie sexuell einfach nicht attraktiv fand. Und dennoch haben wir uns wirklich und aufrichtig geliebt.

Und man könnte den Bogen natürlich sehr weit spannen und auch mal in den Raum stellen, dass möglicherweise jede Mutter, die ihr Kind von Herzen ebenso kraftvoll liebt wie ihren Partner (oder gar mehrere Kinder?), in gewisser Weise poly liebt - und ich hoffe doch sehr, dass sie nicht scharf auf Sex mit ihren Kindern ist, sie aber von ganzem Herzen und mit aller Kraft liebt, eben auf eine andere Art wie ihren Partner ...

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ purple_sky
Wenn man Liebe und Sex nicht so sieht und erlebt wie einen Kuchen, der immer weniger wird, wenn man ihn aufteilt - dann kann das sehr wohl wunderbar funktionieren. Ich kann es wirklich glaubhaft versichern, dass manchmal die Liebe wächst, wenn man mehr als einen Menschen liebt.

Das geht nicht ohne Probleme, auch nicht ohne Ängste, ohne Neid, ohne Eifersucht - aber daran lässt sich ja jeweils arbeiten. Jeder kann daran wachsen. Auch die üblichen monogamen Partnerschaften verlaufen ja nicht ohne Probleme und Konflikte. Und so ist es auch bei Poly-Beziehungen: man muss sich den aufkommenden Konflikten stellen und sie lösen.

Wer dazu nicht bereit ist, wird auch in einer Mono-Beziehung hin und wieder seine liebe Mühe und Not haben, fürchte ich.

Aber ich fände es bedauerlich, würde hier das übliche Hickhack darüber beginnen, ob Mono oder Poly besser ist. Das kann und muss jeder für sich selbst entscheiden, erfahren und erleben - oder auch nicht. Manchmal klappt es, manchmal eben auch nicht.

Polyamorie ist so gut oder schlecht (wie auch Monogamie) wie die Menschen, die es leben und ausfüllen, dazu in der Lage sind, angemessen und konstruktiv damit umzugehen.

(Der Antaghar)
.
*******icht Mann
3.498 Beiträge
Ich könnte mir daher unmöglich vorstellen, meine Partnerin mit einem anderen Mann gütlich zu teilen und ein locker-flauschiges <zu Dritt> zu leben.

Für mich bedeutet Polyamory in erster Linie im Geiste beweglich zu sein und etwas nicht auszuschließen, nur weil es nicht in mein Lebenskonzept passt. Polyamory ist für mich eine Sicht auf Dinge, eine Weltanschauung.

Ich bin nicht Jahrzehnte einen Weg gegangen um der zu werden, der ich heute bin und nach all den Jahren durch einen Zufall einem Menschen zu begegnen den ich dafür liebe, wer und was er ist, um diese Person als "meine Partnerin" zu nennen. Sie ist nicht meins und damit gehört sie sich selbst. Nur sie selbst kann wissen was für sie gut und richtig ist.

Liebe bedeutet für mich, mir sehr wohl vorstellen zu können, dass diese Frau die ich liebe außer mir noch einen anderen Mann liebt und etwas mit ihm hat. Sie hat das Recht über ihre Emotionalität wie auch über ihre Handlungen selbst zu entscheiden, ohne das ich jemals eine Trennung in Erwägung ziehen würde.

Partnerschaftliche Exklusivität bedeutet mir nichts. Sie als Mensch ist mir wichtig und wertvoll. Uns verbindet eine tiefe seelische und geistige Verbundenheit, daher ist sie für mich ein Geschenk, eine Bereicherung meins Lebens, ohne von ihr körperliche Exklusivität oder gar Gegenliebe zu erwarten.

Meine Liebe zu ihr ist eine bewusste Entscheidung meinerseits, wie auch die positiven Gedanken ihr gegenüber und damit auch meine Emotionalität, insofern werde ich selbstverantwortungsvoll meine eigenen Konflikte anschauen, bewältigen und diese Frau nicht aus meinem Leben verbannen ...

... weil ich sie liebe ! Weil sie wertvoll ist !
*****e_R Frau
113 Beiträge
Ich würde gern in fünf Jahren erfahren, ob noch immer alles eitle Wonne ist, oder ob die Beziehung/en in die Brüche gegangen sind.
In dem Alter könnte es auch nur eine "Phase" sein.
Oder es könnte als Versuch verstanden werden auf Nummer Sicher zu gehen und immer einen Partner zur Hand zu haben, wenn einer die Koffer packt.

Ich bin auf jeden Fall gespannt *g*
Wenn man Liebe und Sex nicht so sieht und erlebt wie einen Kuchen, der immer weniger wird, wenn man ihn aufteilt - dann kann das sehr wohl wunderbar funktionieren. Ich kann es wirklich glaubhaft versichern, dass manchmal die Liebe wächst, wenn man mehr als einen Menschen liebt.

Das glaube ich sogar.

Würde es für mich denoch ablehnen.

Mir hat der Artikel z.b gefallen. Ich habe einen kleinen Blick in eine Welt getan die mir selber von meinem Empfinden her sehr fremd ist und es auch bleiben wird.

Bedenklich stimmt mich immer das ich nur eine Seite hören, lesen darf. Mich würde sehr interessieren ob die Partner wirklich immer so glücklich mit den Situationen sind wie das in solchen Artikeln gern suggeriert wird.

Aber davon erfahre ich leider nichts.


Ich wage von mir zu behaupten das ich kein Mensch bin der nicht teilen könnte, ich behaupte sogar das ich aus Liebe zu sehr viel Großzügigkeit fähig bin und trotzdem wäre ich als Partner für einem Menschen der andere neben mir hat, untauglich.

Es würde mich so unglücklich stimmen das ich damit einfach nicht umgehen könnte.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Amarinta
Auch ich bedauere, dass häufig kaum etwas über die teilweise heftigen Probleme in Poly-Beziehungen geschrieben wird.

Vielleicht liegt es ja daran, dass viele Polys zu oft erfahren haben, für verrückt oder krank oder bescheuert gehalten zu werden (vielleicht so ähnlich wie bei vielen aus dem BDSM-Bereich?), dass sie davon lieber gar nicht erst erzählen?

Ich stehe dazu:

Das geht nicht ohne Probleme, auch nicht ohne Ängste, ohne Neid, ohne Eifersucht - aber daran lässt sich ja jeweils arbeiten. Jeder kann daran wachsen.

Die Konflikte in solchen Partnerschaften sind oft sogar viel heftiger und tiefgehender als sonst.

Übrigens wird ein Punkt oft falsch verstanden: Es geht nicht um wildes Rumvögeln o. dgl., auch nicht darum, so viele Partner zu sammeln, wie nur möglich - sondern es geht nur darum, etwas nicht von vornherein auszuschließen, nur weil es nicht sein darf.

Wenn sich jemand, der in einer festen Beziehung lebt, trotz alledem einfach mal in einen Außernstehenden verliebt, wird ein monogam lebender Mensch das aufkommende Gefühl sofort im Keim ersticken. Einer, der eher poly ist, wird es zulassen, denn es darf sein - und dann mal schauen, wie alle Beteiligten damit zurechtkommen. Und das muss, wie ich bereits geschrieben hab, absolut nichts mit Sex zu tun haben.

Viele Frauen in Mono-Partnerschaften dürfen z. B. keine wirklich tiefe Freundschaft zu einem anderen Mann pflegen, weil es den Partner ängstigen könnte. Und genau das darf in einer Poly-Partnerschaft sein, und der eigene Partner setzt sich mit seiner Angst, seinem Neid, seiner Eifersucht etc. offen auseinander. Und merkt häufig, dass alle diese Gefühle gar nicht sein müssen, sondern dass er seiner Frau diese tiefe Freundschaft gönnen kann, ohne dass ihm etwas verloren geht, ja, dass es sogar so etwas wie Liebe werden könnte (ohne oder mit Sex) - und er seine Partnerin trotzdem nicht verliert.

Weil sie sich eben nicht NUR für einen entscheiden muss ...

(Der Antaghar)
Wenn sich jemand, der in einer festen Beziehung lebt, trotz alledem einfach mal in einen Außernstehenden verliebt, wird ein monogam lebender Mensch das aufkommende Gefühl sofort im Keim ersticken. Einer, der eher poly ist, wird es zulassen, denn es darf sein - und dann mal schauen, wie alle Beteiligten damit zurechtkommen. Und das muss, wie ich bereits geschrieben hab, absolut nichts mit Sex zu tun haben.

Also erst mal: Ich habe durchaus verstanden das es dabei überhaupt nicht in erster Linie um Sex geht*zwinker*

Allerdings frage ich mich warum eigentlich immer gewertet wird?

Wieso erstickt ein monogam lebender Mensch diese Gefühle sofort?

Ich glaube das wir doch fast alle das Gefühl kennen das wir uns, trotz Beziehung und Liebe, in einen anderen vergucken?

Die Frage ist immer: Was habe ich für einen Partner an meiner Seite? Einer der damit leben könnte? Oder jemanden den ich mit meiner Art und Weise dann sehr unglücklich machen würde?

Ein gewisser Egoismus ist sicher gesund und man sollte sich auch nicht verbiegen. Allerdings erfordert eine Partnerschaft auch immer eine gewisse Rücksicht auf die Gefühle meines Partners. Und auch die Akzeptanz dessen was er eben nicht akzeptieren könnte.

Nicht jeder ist eben bereit ein Stück vom vermeintlich eigenen Kuchen großmütig zu teilen. Und auch das muß akzeptiert werden.

Es stimmt mich stellenweise sehr nachdenklich das es oft so klingt als wären Menschen die so empfinden irgendwie egoistisch und würden ihrem Partner nicht auch alles Glück dieser Erde gönnen und wünschen.
Die Konflikte in solchen Partnerschaften sind oft sogar viel heftiger und tiefgehender als sonst.

Da wird monogamen quasi erzählt sie seien nicht fähig mehrere Menschen zu lieben, würden sich nicht mit sich und dem Partner auseinandersetzen, wären abhängig etc.
Ich sehe das auch wieder in dem Text den ich von dir kopiert habe - tiefergehende Konflikte als Bsp.
Das ist wieder so eine wertende Geschichte. Weshalb sollten Konflikte in diesen Partnerschaften denn tiefergehender sein als Konflikte anderer Modelle?



Viele Frauen in Mono-Partnerschaften dürfen z. B. keine wirklich tiefe Freundschaft zu einem anderen Mann pflegen, weil es den Partner ängstigen könnte. Und genau das darf in einer Poly-Partnerschaft sein, und der eigene Partner setzt sich mit seiner Angst, seinem Neid, seiner Eifersucht etc. offen auseinander. Und merkt häufig, dass alle diese Gefühle gar nicht sein müssen, sondern dass er seiner Frau diese tiefe Freundschaft gönnen kann, ohne dass ihm etwas verloren geht, ja, dass es sogar so etwas wie Liebe werden könnte (ohne oder mit Sex) - und er seine Partnerin trotzdem nicht verliert.

Weil sie sich eben nicht NUR für einen entscheiden muss ...

Das ist doch aber ein Klischee und sorry, sehr platt.
Es gibt doch auch x monogame Menschen ohne Verlustangst, die den Partner als BEREICHERUNG und nicht als Lebenssinn sehen.
Freundschaften die neben der Beziehung gepflegt werden, Freiräume die jeder braucht, auch erhalten werden.
Hier überkommt einem beim lesen immer das Gefühl das in einer 2er Beziehung eine/r unter Zwang gehalten wird und nicht er/sie selbst sein darf.
Sorry, mir ist das alles viel zu wertend. Und genau das sollte doch vermieden werden.

PS. Da war Amarinta schneller. Aber da siehst du, wie es rüberkommt.
@Tiger&Bär
"Es gibt polyamore Beziehungen in Fülle, in denen die anderen Partner nicht wissen, dass sie nicht die Einzigen sind."

Das sind dann keine polyamoren Beziehungen, sondern ganz "klassisches" Fremdgehen/Betrügen.

Ich find, das kann man nicht einfach so sagen.

Ich fühle polyamor - oder eben nicht.
Das hat erstmal gar nichts damit zu tun, ob die Menschen, die ich liebe, voneinander wissen oder nicht.

Polyamor zu fühlen bedeutet ja nicht per se, diese auch in kompletter Offenheit auszuleben.
Bin ich nicht mehr polyamor, weil mein Geliebter eine Frau hat, der er von unserer Beziehung nichts erzählt?
Fühlt er nicht polyamor, weil er die Beziehung zu mir heimlich lebt?
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
@antaghar
Wenn sich jemand, der in einer festen Beziehung lebt, trotz alledem einfach mal in einen Außernstehenden verliebt, wird ein monogam lebender Mensch das aufkommende Gefühl sofort im Keim ersticken.

*skeptisch* *gruebel*

das mag für "moralisch" gefestigte Monogamisten gelten, dass sie sich das quasi selbst sofort verbieten. Ich bin ziemlich sicher es kommt aber mindestens genauso oft vor, dass dann zwar ein Art Schuld empfunden wird, aber das Gefühl wird nicht sofort erstickt uU. sogar ausgelebt, aber nur dem Partner verschwiegen ...
.
*******icht Mann
3.498 Beiträge
Hier überkommt einem beim lesen immer das Gefühl das in einer 2er Beziehung eine/r unter Zwang gehalten wird und nicht er/sie selbst sein darf.

Wenn in einer Zweierbeziehung jeder er/sie selbst sein darf und damit tun und lassen kann was er/sie will, dann verstehe ich die ganze Mono-Polydiskussion nicht.
Wenn in einer Zweierbeziehung jeder er/sie selbst sein darf und damit tun und lassen kann was er/sie will, dann verstehe ich die ganze Mono-Polydiskussion nicht.

Kannst du das für Begriffsstutzige wie mich mal genauer erklären?
Ich versteh nicht was du damit sagen möchtest *schiefguck*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Tut mir leid, ich achte eben beim Tippen nicht 100%ig auf jedes Wort, sondern schreibe so, wie mir der Schnabel gewachsen ist.

Ich will genau das Gegenteil, nämlich NICHT werten! Und ich schreibe nur von den üblichen Erfahrungen, die wir alle ja beobachten oder selbst machen.

Ich hänge es mal an dem bereits erwähnten Beispiel auf:

Wenn z. B. eine monogam lebende Frau drauf und dran ist, sich in einen anderen Mann zu vergucken, dann ist es meistens so, dass sie dieses aufkommende Gefühl zu dem anderen lieber gleich einpackt und wegschiebt, weil sie ihrem Partner nicht weh tun will. Und weil sie das auf keinen Fall will (aus ihrer Sicht völlig verständlich), wird ihr Partner sich eben nicht damit auseinandersetzen müssen, was da in ihm hochkommen könnte: Verlustangst, Eifersucht, Neid u.s.w.!

Er muss gar nicht in die Tiefe gehen, um mal genau hinzuschauen, warum er eigentlich Verlustangst hat, woher sie kommt und was ihn wirklich eifersüchtig werden lässt - er wird ja im Normalfall damit gar nicht erst konfrontiert.

Würden die beiden sich als Polys begreifen oder versuchen, poly zu leben, müsste er in diesen Dingen nun mal etwas gründlicher und genauer nachdenken und nachspüren, etwas tiefer gehen - gezwungenermaßen. Und er müsste z. B. lernen, dass seine Verlustangst möglicherweise in der Kindheit entstanden ist oder durch entsprechende, deprimierende Erfahrungen in früheren Partnerschaften, ebenso seine Eifersucht oder was auch immer SEIN Problem ist und nicht das seiner Partnerin - und sich dem einfach mal offen und ehrlich stellen, dass er weder seine Kindheit noch frühere Erfahrungen an seiner Partnerin auslassen sollte, sondern lieber ausheilen.

Und in den allermeisten monogamen Partnerschaften wird es gar nicht erst so weit kommen. Ausnahmen gibt es selbstverständlich, aber sie sind nicht die Regel.

Das bedeutet NICHT, dass Poly-Beziehungen besser oder schlechter sind, sondern der Umgang mit manchem ist dort eben anders. Er ist nicht besser, sondern anders. Und in manchen, wirklich guten Mono-Partnerschaften ist das natürlich auch möglich, aber es ist keineswegs die Regel. Schon deshalb, weil dort solche Konflikte häufig entweder vermieden (um den Partner zu schonen) oder verschwiegen werden (siehe z. B. das leidige heimliche und verlogene Fremdgehen).

Es ist keine Wertung, und es muss sich auch keiner angegriffen oder angepisst fühlen, nur weil hier jemand erklärt, dass manche ihr Leben und ihre Liebe eben etwas anders als üblich gestalten. Es ist, ich betone es noch einmal, anders und nicht besser oder schlechter!

(Der Antaghar)
Ok, dann nehme ich das ganze mal wertfrei. Versuch es zumindest, denn ich kann mir nicht helfen, es liest sich nicht so. Aber egal.


Da du scheinbar großen Gefallen an der Verlustangst gefunden hast *zwinker*

Weshalb glaubst du denn, dass die Verlustangst bei monogam lebenden Menschen ausgeprägter sein sollte als dies bei Polys der Fall zu sein scheint (woran ich deutliche Zweifel habe) ?
Verlustängste haben nicht zwingend etwas mit anderen Menschen und Sexualität zu tun, schonmal garnichts mit einem Beziehungsmodell.
Nur weil man mehrere Partner hat, sagt das doch nicht das Geringste über die eigenen Urängste aus. Schon garnicht über irgendwelche Kindheitsgeschichten. Das is mir zuviel Küchenpsychologie.

Andererseits könnten die Monogamen ja auch sagen, der Poly hätte gemeinhin Schwierigkeiten sich einer Person als Ganzes im Kompletten zuzuwenden.
Ach diese Verallgemeinerungen bringen nix.

Es ist, ich betone es noch einmal, anders und nicht besser oder schlechter!

Wenn man es so sehen kann, wäre wohl allen geholfen ^^
****tb Frau
51.539 Beiträge
JOY-Team 
Danke für deine nachvollziehbare Erläuterung, Antaghar Ich schätze deine Beiträge zu diesem Thema sehr, gerade weil sie von Erfahrung geprägt sind und eben eins nicht tun: andere Beziehungs- und Lebensformen bewerten.

Liebe Grüße
xxxotb
JOY-Team
*blume*
Wenn z. B. eine monogam lebende Frau drauf und dran ist, sich in einen anderen Mann zu vergucken, dann ist es meistens so, dass sie dieses aufkommende Gefühl zu dem anderen lieber gleich einpackt und wegschiebt, weil sie ihrem Partner nicht weh tun will. Und weil sie das auf keinen Fall will (aus ihrer Sicht völlig verständlich), wird ihr Partner sich eben nicht damit auseinandersetzen müssen, was da in ihm hochkommen könnte: Verlustangst, Eifersucht, Neid u.s.w.!

Hm, darf ich da mal nachhaken warum es besser sein sollte dem Partner solche Gefühlswelten überhaupt zu zumuten?

Selbst wenn es irgendwo in der Kindheit oder wer weiß wo begründet liegt, habe ich das Recht das von einem Partner zu verlangen? Zu erwarten?

Meine Liebe zu diesem Partner sollte doch genau so von Großmut und Geben geprägt sein wie man das offensichtlich von der Gegenseite erwartet?

Und ich glaube das ist genau das was ich unfair empfinde. Die stetige Wiederholung dessen was einem Partner der liebt zugemutet werden darf und sollte. Der soll sich und müsste und könnte.

Was ist denn mit dem anderen Part? Der darf alles oder wie oder was?

Nicht das wir uns mißverstehen: Liebe soll gönnen. Dazu stehe ich auch.

Aber sie erfordert auch Respekt und Rücksicht. Und nicht nur die Forderung derjenigen die glauben alle Freiheiten dieser Erde für sich beanspruchen zu dürfen und der Partner soll sich mal hinterfragen.
Wenn man sich mit alten, verschütteten Dingen beschäftigt, die einem das Leben erschweren – Verlustangst macht sich ja nicht erst dann bemerkbar, wenn der Partner sich augenscheinlich verliebt hat – und durch diese Auseinandersetzung sich von seinen eigenen, eingemachten Behinderungen befreit, dann kann man doch nicht sagen, daß es nur etwas anderes ist. Dann muss man sagen, das es besser ist, denn es ist eine Befreiung, eine Erlösung von Behinderungen, die einem ein erfüllteres Leben erst ermöglicht. Die Argumentation mit den eingemachten Ängsten aus der Kindheit ist also schon etwas sehr bedenkenswertes, wenn im Grunde gesagt wird: „Die Monos müssen selbst wissen, wie sie mit ihrem verschütteten Psychokram zurechtkommen. Sie lügen sich zwar selbst ständig in die Tasche und betrügen ihre Partner, aber sie müssen es ja schließlich selbst wissen."
If I may ...
... wenngleich ich natürlich weiß, dass der Antaghar da gefragt ist...

Weshalb glaubst du denn, dass die Verlustangst bei monogam lebenden Menschen ausgeprägter sein sollte als dies bei Polys der Fall zu sein scheint (woran ich deutliche Zweifel habe) ?
Verlustängste haben nicht zwingend etwas mit anderen Menschen und Sexualität zu tun, schonmal garnichts mit einem Beziehungsmodell.
Nur weil man mehrere Partner hat, sagt das doch nicht das Geringste über die eigenen Urängste aus. Schon garnicht über irgendwelche Kindheitsgeschichten. Das is mir zuviel Küchenpsychologie.

Verlustängste und gelebte Beziehungsmodelle sind in meinen Augen untrennbar miteinander verbunden. Denn der Grundstein für Vertrauen - ebenso wie für Verlassensängste - wird in der allerersten Beziehung gelegt, die mensch eingeht - in der zur eigenen Mutter.
Die ersten Jahre sind prägend für spätere Beziehungen (damit meine ich explizit nicht nur sexuelle, sondern alle Beziehungen). In seinen frühen Jahren lernt mensch Beziehungsmuster.

Ein Mensch, der ganz frei ist von der Angst, verlassen zu werden, wird weniger Probleme damit haben, dass der Mensch, den er liebt, nicht nur ihn liebt... sondern vielleicht noch jemanden und noch jemanden...
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Immortal69
Ich hab nicht geschrieben und niemals behauptet oder auch nur gedacht, dass die Verlustangst bei monogam lebenden Menschen größer ist als bei polyamor fühlenden Menschen!

Ich hab nur - auch an mir selbst - die Erfahrung gemacht, dass Polys damit normalerweise anders damit umgehen, diese Ängste nicht vermeiden können (selbst wenn sie es wollen) und sich ihnen einfach mal stellen müssen, sonst können sie nicht weiter poly leben.

Ich lebe so lange polyamor, dass ich weiß, wovon ich schreibe. Und ich hab viele Male Neid, Konkurrenzdruck, Verlustangst und Eifersucht erlebt. Und ich hab gelernt, dass das alles nur Gefühle sind, die man aushalten kann und bei denen mal lernen kann, damit nicht für andere einengend und angstvoll umzugehen, sondern heilsam und konstruktiv.

Nicht verdrängen - nicht wegschieben - auch nicht so tun, als gäbe es sie nicht (was leider häufig geschieht), sondern sich mit ihnen ehrlich und offen auseinandersetzen und mal schauen, woher sie kommen und warum ich sie vermeiden will - oder von meiner Partnerin erwarte, dass sie mich nicht damit konfrontiert, weil es mir ja weh tun könnte.

Gerade durch die Konfrontation damit und durch meine Partnerin hab ich gelernt, dass ich das alles aushalten kann, dass ich lernen kann, damit umzugehen - und dass ich selbst bei größer Verlustangst gar nicht verlassen werde. Und allein dieses Gefühl ist unbeschreiblich: Zu erfahren und zu erleben, dass ich immer noch über alles geliebt und keineswegs verlassen werde, auch wenn meine Partnerin andere Frauen und Männer liebt oer Sex mit ihnen hat oder beides.

Hätte ich mein Leben nur mono verbracht, hätte ich diese Erfahrung niemals machen dürfen. Was nicht bedeutet, dass sie jeder machen MUSS. Aber wer sie gemacht hat, wird sie nicht missen wollen.

(Der Antaghar)
****na Frau
1 Beitrag
Endlich ein Wort für mein Gefühl
Polyamory, das entspricht dem was in mir ist.

Ich liebe den mit dem ich grade intensiv in Kontakt bin, dass hat bei mir nichts mit aufteilen von Liebe zu tun sondern mit der Art wie ich mich auf Mein geliebtes Gegenüber einlasse konzentriere ihm/Ihr miene Aufmerksamkeit Zeit Hingabe schenke.
Der erste Mensch den ich so liebte war eine Frau, es erschien mir falsch, weil ich hetero erzogen war und es dauerte bis ich diese Liebe akzeptierte, nun sind wir über 20 Jahre zusammen, davon 10 verheiratet. Und dann kam wieder die LIEBE vorbei , zu einem Mann Parallel
Betrug ? Seitensprung? In meinen Augen nicht, es war das schönste der Welt in seinen Armen zu liegen und zu wissen, dass zuHause noch jemand da ist den ich auf die gleiche Weise lieben kann.
In den Augen meiner Frau, verliert die Liebe an Qualität oder halbiert sich wie beim Kuchen teilen.
Das paßte eben nicht zusammen, ist ein Dilemma und zieht einige Konsequenzen nach sich. Und auch falls wir uns deswegen trennen würden. Meine Liebe zu ihr ist deswegen nicht gestorben sie lebt in anderer Form weiter. bei meiner Liebe zu ihm hat die zu große Entfernung Stillstand herbeigeführt. Sie würde bei Kontakt sofort wieder da sein.
Das passiert mir nicht mit jedem Menschen mit dem ich einen "Seitensprung" praktiziere, ins Bett hüpfe, meine sexuellen Bedürfnisse stille oder wie auch immer.
Der Kopf muß mit Gefühl und Taten zusammenspielen.
Dann würde ich die beiden Menschen parallel glücklich machen, wenn Sie es denn zuließen.
nicht ausgeschlossen, dass sich ein dritter Mensch in die Reihe meiner Lieben einreiht Dabei bin mir meiner Verantwortung die diese tiefe Liebe mit sich bringt bewußt.
Das macht mein Leben nicht einfacher, aber mit polyamory kann ich es mir erklären, das hilft ein bischen.
mystik_m
>verschwimmen die Grenzen zu sehr zum Thema:?
• Affäre
• platonische Liebe
• sehr enge Freundschaft
• offene Beziehung / Swingerei
• Polygamie <

Das mag aus der Sicht derer, die sich mit polyamor bisher wenig beschäftigten schon so aussehen. Und gefühlsmäßig überschneiden sich die angesprochenen Themen auch manchmal.
Es kommt wohl auch immer auf die Interpretation der oben genannten Themen an.
Aber ich verstehe den Beitrag als EINE Form der Entwicklung hin zum polyamoren Leben. Es ist ebenso wie bei monogamen Beziehungen jeweils von Paar zu Paar verschieden.
In dem Beitrag geht es um das grundsätzlich offene Reden über die Gefühle zu den Anderen. Natürlich geht so eine Entwicklung nur in allmählichen Schritten und es bedarf vieler Gespräche, um das gegenseitige Vertrauen beizubehalten. Aber wenn die Beteiligten sich vereinbaren und alle damit einverstanden sind, tut es gut.

Die meisten Menschen, die fremdgehen, lieben ihren 2. Partner. Nur dass sie es nicht wagen, ihrem 1. Partner davon zu erzählen, geschieht dies heimlich. Das Nichterzählen geschieht aus den verschiedensten Ängsten heraus. Meistens, weil man ja nicht weiß, wie der andere reagiert, sondern dies nur zu erahnen glaubt. Vor den dann meist folgenden Auseinandersetzungen hat man sicher auch Angst.
Es gehört schon eine Portion Mut dazu, wenn sich Beide bzw. 3. o. 4. Liebespartner mit dem Thema auseinandersetzen. Das bedeutet auch, grundehrlch zu sich selber zu sein. Sich mit den eigenen Schwächen und Ängsten auseinanderzusetzen. Und es ist ein langer Prozess mit Höhen und Tiefen.....
Mit Glück, wachsen alle Beteiligten daran zu freien und starken Persönlichkeiten.
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