„offiziell“ keine Ahnung von Polyamory, aber...
Ich habe wirklich „offiziell“ keine Ahnung , was und wie Polyamory richtig sein soll - plappere einfach nur das, was ich in dieser Hinsicht empfinde:
Mein Gefühl sagt mir, der geliebten Partnerin/dem geliebten Partner DAS, was sie/er zum Wohlergehen braucht, nicht nur irgendwie zuzugestehen, sondern ehrlich von Herzen zu wünschen...
Und das auch, wenn dies die Liebe eines anderen Menschen sein sollte.
Im „normalen“ Umgang in der, von unserer Gesellschaft definierten, „normalen“ Welt wird genau diese Art der, im Grunde sehr selbstlosen Liebe sehr schnell und gerne in mangelnde Liebe umgedreht:
„Wiiiiie? Du bist nicht eifersüchtig...? Du liebst mich nicht...!“.
Da wird gerne das Gefühl Eifersucht = dem Gefühl von Liebe gleichgesetzt.
Ich denke, auch Grund einer gewissen, emotionalen Bequemlichkeit. Das Gefühl der Liebe ist irgendwie nicht so leicht zu „fassen“ - gemeint ist die Liebe nachdem der anfängliche Rausch des „frisch verliebt Seins“ (da haben wir doch früher auch so treffend von „verknallt Sein“ gesprochen, das Gefühl kennen wir fast alle, aber das ist nicht die langfristige Liebe...) verflogen ist.
Eifersucht hingegen lässt sich deutlich einfacher empfinden...
Aber sorry, Eifersucht bedeutet nicht Liebe!
Das war jetzt vielleicht etwas OT, aber passt dennoch irgendwie.
Denn es zeigt, wie tief doch diese besondere Art der Liebesempfindung in einem Menschen verwurzelt sein muss:
Selbst Liebe von mehr als nur einem Menschen zu empfangen, ist wohl noch recht einfach...
Selbst mehr als nur einen Menschen zu lieben (auch im romantischen Sinne) ist die nächste Stufe...
Dazu noch der Partnerin/dem Partner die Liebe mit einem anderen Menschen nicht nur zuzugestehen, sondern ehrlich zu wünschen, weil man spürt, dass es ihr/ihm gut tut, DAS ist meiner Meinung nach der springende Punkt.
Wo das einfach nicht der Fall ist, lässt es sich auch nicht herauskitzeln. Und wenn eine Frau – so wie Nightmare – ihre Gefühle bereits so erforscht hat, dass sie ihrem Partner entgegen der gesellschaftlichen Vorgabe quasi sexuelle Freiheit gibt, dann muss man ihr wohl auch zugestehen, dass sie auch die möglichen Wurzeln einer Polyamory-Veranlagung in sich selbst findet.
Bei allem, was ich gelesen habe, glaube ich persönlich einfach nicht, dass das irgendwo in ihr verwurzelt ist und einfach nur noch nicht entdeckt wurde.