Also die "was, wäre, wenn"-Theorie von The_Laird ist etwas abwegig. Selbst wenn er gleiche Gefühle aufbringen würde, so würde das auch bei ihm kein Beziehungschaos bedeuten. So viel steht fest.
Und es geht auch nicht darum, dass ich jemanden austauschen würde oder wollte. Er wäre wohl auch ziemlich enttäuscht, wenn ich das täte. Deshalb wird auch keine Profiländerung stattfinden, weil ich in erster Linie in festen und beständigen Beziehungen lebe, die mir zwar Freiraum gestatten, aber auch nicht offen sind wie ein Scheunentor und wo jeder reinspazieren kann, wer möchte. Man kann die Sehnsucht nach ganz bestimmten Menschen einfach nicht durch andere auffangen. Ist so. Und ich würde das auch nie probieren, weil ich keine Lust auf das Elend habe, irgendwann mit fiesen Sehnsuchts- und Bitterkeitsattacken im Arm von wem anders zu liegen. Das muss ich mir nicht antun und meinem Gegenüber auch nicht. Ich lasse außerdem wie gesagt jemanden nicht einfach so im Stich und gehen, der 1. mir sehr viel bedeutet und dem ich 2. wohl auch etwas bedeute...
Übrigens kann und könnte dies auch meine Partnerin nicht. Sicherlich würde sie mich schon aufbauen, sie umsorgt mich jetzt natürlich auch, weil ich ihr schon etwas leid tue. Aber ich muss mir auch anhören, dass ich dann halt die Finger von fatalen Männern lassen soll, wenn ich Leid vermeiden will.
Ist ja auch klar.
Aber wirklich belasten tut sie das nicht, weil sie niemals das Gefühl hat, ich würde sie verlassen oder so. Im Gegenteil ist sie sich sicher (kann sie auch sein), dass ich von meinen Ausflügen immer wieder zu ihr zurückkommen werde und sie vertraut mir daher auch sehr. Natürlich ist es auch nicht immer einfach, wenn die Partnerin noch jemanden anders sehr liebt und viel für ihn tun würde, aber unter dem Strich scheint es für sie ok zu sein. Und wenn nicht, hätte sie alle Freiheiten zu gehen oder erstmal mit mir drüber zu sprechen. Das weiß sie auch. Ich finde auch den Gedanken gar nicht so schlecht, sich immer wieder aus freien Stücken füreinander zu entscheiden, ist ja nicht so, dass wir zusammen sind, weil uns sonst nichts bliebe...
Was der Antaghar sagt ist sicher auch nicht ganz verkehrt. Dazu gab es ja auch mal ein Zitat eines unbekannten Autors: "Die Entscheidende Frage meines Lebens ist, will ich Zuschauer meines Lebens sein oder kann ich auch Akteur meines Lebens sein."
Das angesprochene "Was wünscht du dir konkret, was ist es genau, was dir fehlt" ist eigentlich kaum zu beschreiben, aber eine gute Frage. Es ist sicher nicht immer einfach, mit jemanden eine -wie auch immer zu bezeichnende und geartete- Beziehung zu führen, der sein Herz nicht unbedingt auf der Zunge trägt und wenn man es versucht herauszukitzeln gleich dicht macht für ewig und drei Tage. Das ist sicher auch ein nicht unwesentlicher Faktor (neben dem, dass ich manchmal das Gefühl der angezogenen Handbremse beim Gegenüber nicht loswerde), aber widerum auch eine ätzende Unart von mir da "Bestätigung" zu brauchen. Muss man ja auch mal zugeben. Man muss es auch nicht immer herauskitzeln
wollen. Sondern einfach darauf vertrauen, dass es schon so richtig sein wird und entweder Zeichen kommen werden oder nicht. Vielleicht sollte man sich wirklich davon frei machen, weder sich selbst irgendeinen Druck erzeugen, noch anderen und es wachsen lassen... Gras wächst ja wie gesagt nicht schneller, wenn man dran zieht und manches ist vielleicht mit etwas Dünger versehen, anderes widerum braucht viel Zeit, um gut zu gedeihen.
Inzwischen ist es auch schon etwas besser, ich versuche mich neu zu positionieren, neuen Mut, Selbstbewusstsein, Vertrauen und Stärke zu tanken, heute war gutes Wetter, viele Menschen sind sehr lieb zu mir... Letztendlich ist man ja auch irgendwo selbst Schuld fürs Unglücklichsein und von daher wird das schon wieder. Muss.
Es ist ja nicht so, dass ich da nicht Potential sehe, die momentane Situation ist ja auch nur eine Momentaufnahme. Nur gibt das Herz ja leider einen Scheiß drauf, was morgen ist. Für dieses zählt das heute. Aber man muss ihm ja nicht immer alles durchgehen lassen.
Vielleicht sollte ich wirklich darauf vertrauen, dass sich alles irgendwie entwickelt, wie auch immer, dass ich mich währenddessen auch entwickeln werde.
P.S. Zu
@****jar wollte ich noch etwas sagen:
Ich weiß nicht, ob es gut ist, (gemeinsam) enge Grenzen zu ziehen. Grenzen zu ziehen heißt ja auch immer "Stopp, da darf niemand drüber", also weder der Eine, noch der Andere. Das nimmt dem Ganzen mögliches Entwicklungspotential, find ich... Derzeit würde ich jedenfalls den Verlust an Möglichkeiten schlimmer empfinden als das Vorhandensein von Sehnsucht.