Interessant, wie viele Meinungen es doch hierzu gibt. Ich (m) denke, das hier eine ein wenig differenziertere Betrachtung notwendig ist als
"Wenn mein Mann das machen würde...boah ey der würde sofort tritt kriegen." Die (vornehmlich weiblichen) Vertreter dieser Meinung sollten sich in manchen Fällen vielleicht auch mal etwas an die eigene Nase fassen. Denn ein Bordellbesuch eines glücklich verheirateten Ehemannes/langjährigen Partners kommt ja nicht mal einfach so von ungefähr, sondern es steckt eine Sehnsucht nach entweder etwas neuem oder (noch schlimmer) überhaupt etwas dahinter.
Nach 18 bis 24 Monaten mit dem gleichen Partner macht die Natur dicht, und sexuell läuft oftmals immer weniger. Das hat allerdings nichts damit zu tun das eine Beziehung unglücklich und unharmonisch ist, eher das Gegenteil. Harmonie und Zweisamkeit passen mit Lust wohl nicht so ganz zusammen, und deswegen bekommt man(n) (und oftmals auch Frau) nach einigen Jahren nicht mehr das was er/sie will, oder nicht mehr genug davon.
Die "Man muss nur darüber reden"-Fraktion hat dazu ja auch schon einiges gesagt, aber Darüber reden bringt auch nicht immer was. Das kann ich an eigenem Beispiel festmachen. Wir reden über all unsere Sehnsüchte, und haben damit auch keine grossen Probleme. Was aber nichts daran ändert, das ich gerne dreimal am Tag würde, und sie sich bedrängt fühlt wenn man mehr als zweimal pro Woche ankommt. Und wir sind ansonsten sehr glücklich, verstehen uns super, sind auch für unsere Umgebung ein Traumpaar.
Was jetzt keine Verteufelung von ihr ist, sie weiss wie ich darüber denke, und wir haben das Thema auch schon stundenlang besprochen. Aber das Besprechen ändert einfach nichts daran. Und das ist die Crux, und deshalb kann ich in begrenztem maße Männer, die zu Prostituierten gehen verstehen, und verurteile die pauschale Verteufelung derselben.
Ich würde zwar nicht selbst zu einer Professionellen gehen, da man da für Geld eine kalte Abfertigung bekommt (in den meisten Fällen wohl, kann keine eigenen Erfahrungen vorweisen :)), aber ich könnte bei einer Gelegenheit für einen unverbindlichen ONS auch nicht mehr für meine 100%ige Integrität garantieren.
Das ist meine Meinung zu dem "Alle Männer die zu Prostituierten gehen sind böse Perverse"-Tenor der hier vorherrscht. Sicher ist es oftmals so das Mann sich einfach nicht traut mit seinen Wünschen zur Partnerin zu gehen, oder das er vielleicht auch wirklich ein chronischer Fremdgeher ist. Aber genausooft ist es auch der Mann von Nebenan, der seine Partnerin ehrlich liebt, aber doch noch etwas mehr braucht, um (auch mit ihr) glücklich zu sein.
PS: Wir arbeiten an unserem kleinen Problem
und sind zuversichtlich das wir uns irgendwo in der Mitte treffen können