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Tolerare - Toleranz

****ub Mann
1.137 Beiträge
Themenersteller 
Tolerare - Toleranz
Ok, ich möchte mal etwas loswerden über etwas, worüber ich im Grunde seit Anbeginn meiner Zeit hier im Joyclub nachdenke: Toleranz.

Wann immer man sich zu einem Beitrag kritisch äussert, sei es aufgrund der (Un-)Glaubwürdigkeit eines Beitrages oder gewisser Bedenken zur Thematik, so ist das erste, was man an den Kopf geklatscht bekommt: "Wo bleibt denn da die Toleranz?". Ja, wo bleibt sie denn?

Bin ich intolerant, wenn ich Bedenken äussere? Es heisst dann immer gerne, wenn einem das Thema nicht passt, dann solle man nicht dazu schreiben. Aber wäre das dann Toleranz... oder nicht doch eher Ignoranz? Andersrum würde ein Schuh draus werden: Ist es nicht intolerant, Menschen auf ihre mangelnde Toleranz hinzuweisen? Oder: Müsste man, als toleranter Mensch, Intoleranz tolerieren?

Ich habe meine Antworten auf diese Fragen gefunden. Ich bin nicht tolerant. Zumindest nicht in dem Maße, wie viele Toleranz-Prediger es definieren würden. Ich KANN auch garnicht alles tolerieren! Ein 100% toleranter Mensch zu sein hiesse, ALLES zu tolerieren - im extremsten Fall auch Kinderschänder, Vergewaltiger und derlei Gesindel mehr. Meiner Definition nach bin ich ein sehr toleranter Mensch, dennoch hat meine Toleranz Grenzen, ja. Und selbst Dinge, denen ich tolerant und offen gegenüberstehe, kann ich doch dennoch kritisieren und meine Bedenken dazu äussern, ohne mich damit als intolerant zu erweisen, oder nicht? Einen Kritikpunkt zu sehen, und ihn nicht anzusprechen wäre sicher weit schlimmer.

So, und nun seid ihr alle eingeladen, auf mich sowie auf meinen Beitrag einzuprügeln. Das werde ich dann wohl tolerieren müssen. *zwinker*
*********kness Frau
1.991 Beiträge
Tolerenz und Toleranz ist nicht gleich Toleranz *lol*
Also *reusper.... was ich damit sagen will.....

Ich definiere für mich das Wort Tolerant so: Wenn ich von mir sage, dass ich tolerant bin, dann meine ich für MICH damit, dass ich alles toleriere,

1. wobei eine oder mehrere Personen es (was auch immer) im Einvernehmen tun und niemals gegen deren Willen,
2. wo keiner dritten Person Schaden zugefügt wird, sei es physisch oder psychisch,
3. keine wehrlosen Geschöpfe wie Kinder u. Tiere etc. zu Schaden kommen,
4. was nicht gegen die Ethik (welche? meine?) verstösst.

Dies bezieht sich natürlich auf alle Situationen des Lebens, nicht ausschliesslich auf Sex, is klar.

In allen anderen Dingen bin ich absolut intolerant und handel u. "kritisiere" <- da isses das böse Wort *g .... dementsprechend, halte also nicht mit meiner Meinung hinter'm Berg.

Dann wiederum gibt es ja auch Themen, denen ich tolerant gegenüberstehe, aber dennoch entweder an dem Statement etwas zu kritisieren habe oder an der Person. Ja und? Dann ist das halt so! Könnte man wohl auch Meinungsfreiheit nennen?? *ggg*

Egal jetzt ob's um das eigentliche Thema geht, die Person oder eben ob etwas unglaubwürdig wirkt. Dann sagt man das eben! Sehe da kein Problem, wer eins sieht, der hat halt selbst ein granz grosses *zwinker*
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Ganz kurzer Einwurf nur...
Wenn ich wirklich ALLES toleriere... bin ich dann nicht vielleicht sogar schon ignorant? [b]mal ganz dumm frag[/b] *roll*
Moin,

meine Einstellung zu dieser Thematik lässt sich relativ einfach formulieren:

Meine Toleranzgrenze ist in dem Moment erreicht, wenn das sie erfordernde Verhalten über Gebühr zu Lasten anderer oder meiner Person geht.

Die von manchen Leuten vor sich hergetragene "Tolleranz" empfinde ich dagegen nur als lächerlich.

Flloyd
********lack Frau
19.016 Beiträge
Ich habe ein schönes Motto gelesen, das in diesem Fall zutrifft

Wer für alles offen ist - kann nicht ganz dicht sein

WiB
Toleranz - Ignoranz - Diskussion
Auch ich kenne die despektierliche Frage "ja wie denkst DU denn" auf meine Beiträge, die mich dann - zugegeben - doch immer wieder über Gebühr unangenehm berührt.
Ich hoffe, in meinen Beiträgen grundsätzlich nicht beleidigend oder abfällig zu posten und bin dann immer wieder ganz überrascht, wenn solche Meldungen kommen. Dabei dachte ich immer, daß in der Diskussion kontroverse Meinungen erlaubt seien, mehr noch, daß die Debatte durch nonkonforme Beiträge lebe.
Und ja, es erstaunt auch mich immer wieder, wie schwammig, nebulos und willkürlich die Meinung von so manchen usern ist. Schließlich und endlich führe ich das immer auf fehlende Auseinandersetzung mit dem Thema, oder fehlendes Rückgrat zurück.
Und ja, es lassen sich immer sehr leicht allgemeingültige Floskeln einfügen, die eine Beschäftigung mit dem Thema, eine konkrete Meinungsbildung gut umschiffen lassen.
Im juritischen Sinne der "Gummiparagraph": sagt nix aus und läßt alles zu, oder auch nicht, wie mans eben braucht. Beispiel:
..... gegen die Ethik (welche? meine?) verstösst
.
In diesem konkreten Beispiel hat sich der Autor ja bereits selbst vorsätzlich ad absurdum geführt, das zeugt ja schon von recht schrägem Humor, ansonsten finde ich solche postings absolut entbehrlich, schade um die Zeit, die man beim Lesen verplempert.
****ub Mann
1.137 Beiträge
Themenersteller 
Ich muss zugeben: Ich bin überrascht. Selten genug, das meine Beiträge so verstanden werden, wie ich sie mir gedacht habe. Ein Lob daher an alle, die hier bislang geschrieben haben.

Richtig, ich möchte den Begriff Toleranz auch nicht auf rein sexuelle Themen bezogen wissen, sondern wie @*********kness schon sagte auf alle Bereiche, in denen man gerne mal auf mangelnde Toleranz angesprochen wird. Das dies hier im Joyclub zum grössten Teil bei sexuellen Themen der Fall ist, liegt wohl in der Natur dieses Forums (hier geht's um Sex? Wo?! *erstaunt_tu*)

Kritisieren - meist erfolgt der Vorwurf mangelnder Toleranz nachdem man eine Kritik angebracht hat oder Bedenken zum Ausdruck bringt. Das überrascht mich immer sehr. Zeigt die Tatsache, das man eine kritische Frage stellt nicht gerade, das man das Thema nicht ignoriert, sondern sich damit auseinandersetzt (oder schonmal mit auseinandergesetzt hat) und man dabei einen Kritikpunkt oder einen Denkfehler entdeckt hat, und nun auf eben diesen hinweist? Wie kann dies als Intoleranz gewertet werden? Ich bin bereit, mit meinem Gegenüber persönliche Standpunkte zu einem Thema zu erörtern - was könnte offener sein als das?

@*******_los
Schön gesagt. Richtig, alles zu tolerieren hiesse letzten Endes, jedem Themengebiet mit Ignoranz zu begegnen. Es wäre mir alles egal. Und das ist es eben nicht. Es gibt eine Menge Dinge, einige davon habe ich auch erst hier im JC kennengelernt, die ich nicht nachvollziehen kann und dennoch tolerieren kann. Nur: Tolerieren heisst für mich, mich mit etwas befasst zu haben, es für mich abgelehnt zu haben aber anderen zu gestatten. Toleranz VERLANGT nach hinterfragen - ich kann nicht blind alles tolerieren, ohne mich mit der Thematik auseinandergesetzt zu haben. Genauso kann ich nichts kritisieren, ohne mir je über das Thema Gedanken gemacht zu haben.

@****YD
Ich vermute mal, dein "Tolleranz" ist ein Schreibfehler, aber er gefällt mir. Warum? Ich wollte zuerst als Threadtitel "Tolle Toleranz" verwenden - du hast es in einem Wort zusammengefasst - TOLL! *g*

@**b
Vielleicht hätte ich nichts von meiner Begeisterung für Zitate erwähnen sollen, oder wirst du mir in Zukunft nur in Zitaten antworten? *zwinker* Nee, stimmt schon, und habe ich ja weiter oben bereits angeführt - man kann eben nicht für alles offen sein, denn dies hiesse, kritiklos und ohne jeden weiteren Gedanken alles hinzunehmen.

@******der
Richtig, dieser schnelle Griff zum Ruf nach Toleranz lässt vermuten, das sich der Gegenüber offensichtlich mit dem, was er tut, nicht wirklich befasst hat - denn ansonsten könnte er seinen Standpunkt darlegen, und müsste nicht auf diese Floskel zurückgreifen.

Richtig, ShadowDarkness führt seinen vierten Punkt selbst ad absurdum. Ich würde es als humoristischen Seitenhieb deuten. Warum? Weil es keine allgemeingültige Ethik oder Moral gibt. Ich habe meine eigenen Ansichten zu Ethik und Moral, die nunmal nicht immer mit denen anderer Menschen konform gehen. Diese habe ich gewonnen aus gemachten Erfahrungen und steten Hinterfragen. Ich habe andere Erfahrungen gemacht als jemand anders, nämlich meine eigenen - und aus diesen gewinne ich meine eigenen Ansichten. Aus diesen wiederum bildet sich meine Ethik.

Ich habe schon an anderen Stellen angeführt, das mir Kritiken und Diskussionen stets eine willkommene Gelegenheit sind, um meinen Standpunkt neu zu überprüfen. Um zu checken, ob ich nicht vielleicht einem gedanklichen Irrweg oder Trugschluss aufgesessen bin. Kurzum: Zu überprüfen, ob ich sie noch alle beisammen habe! *g* Und der Ruf nach Toleranz ist zumeist leider nichts weiter als das Eingeständnis, das man (mangels eigener Argumente) dieser Diskussion nicht standhalten kann.
********lack Frau
19.016 Beiträge
Lieber Sven,

nicht nur Du hast dieses Vorliebe, man kann auch Dinge teilen *zwinker*

Ich bin nicht einverstanden mit dem, was Sie sagen, aber ich würde bis zum Äußersten dafür kämpfen, daß sie es sagen dürfen.

Voltaire, (1694 - 1778),

Sagte schon Voltaire und ich meine, die wirkliche Freiheit der Meinung liegt darin zu Sachverhalten Nein sagen zu können.
Aber sobald "seine Meinung sagen " für manche heißt zu streiten, wird es immer auch die geben, die sofort nach Toleranz rufen.

Sie hoffen damit, daß man nicht an einem Mangel leiden will
und vergessen wie schnell in der heutigen Zeit Unrecht geschieht, nur weil Menschen mangels genug Lobby den Mund halten.

Rene
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Hey...
@**ar WiB...

Schön geschrieben. Ist es nicht oft einfach auch so, daß Menschen aufgrund von Angst vor eigener Meinungsabgabe ebenso, wie Angst davor, vielleicht unbequem zu sein, einfach den Mund halten, um das ganze dann so wunderschön unter dem Deckmäntelchen der Toleranz (?) weiter walten zu lassen?

Und ist es sowieso nicht einfacher zu sagen, ich bin tolerant, um somit jeglichen Schwierigkeiten vielleicht aus dem Weg zu gehen? *roll*

Schliesslich hat man ja so viel mehr Freunde, wenn man immer schön sein Fähnchen im Wind (also tolerant ist) dreht?
*********kness Frau
1.991 Beiträge
Wunderbar! Es ist angekommen!
Ich würde es als humoristischen Seitenhieb deuten. Warum? Weil es keine allgemeingültige Ethik oder Moral gibt. Ich habe meine eigenen Ansichten zu Ethik und Moral, die nunmal nicht immer mit denen anderer Menschen konform gehen.

Du hast es auf den Punkt gebracht. Grundsätzlich sind Moral u. Ethik so dehnbar wie kaum etwas anderes. Denn natürlich je nach Religion, Erziehung u. vorallem aus dem Erlebten und den daraus für sich geformten Ansichten hat jeder für sich seine eigene Definition davon gefunden. Eine Definition, die man für sich leben und vertreten kann.

Ich erlebe es des öfteren mit einem Kollegen. Er ist Aramäer u. gläubig. In vielen Dingen gehen wir konform, wobei es aber ebenso viele Dinge gibt, wo unsere Einstellung und Überzeugung zur Definition von Moral u. Ethik ganz arg auseinandergehen. Es hat schon des öfteren interessante Diskussionen gegeben. Diese empfinde ich als äusserst bereichernd, denn sie können nur den Horizont erweitern.

Vor längerer Zeit hatte ich mal eine Diskussion mit einem Bekannten, der von sich behauptet, dass man mit ~ 30 ein fertiger Mensch sein muss und in seinen Meinungen u. Einstellungen so gefestigt ist, dass sich daran nichts mehr ändern würde. Er behauptet von sich, dass er nur in s/w denkt.
Ich dagegen habe gesagt, dass man im Leben nie fertig ist, dass es genügend Grauzonen gibt, an die man vielleicht erst noch herangetragen wird. Dass man immer mal wieder an seine Grenzen kommen würde und durch verschiedene Umstände und Erlebtem bestimmte Werte hinterfragt und auch neu überdenkt. Ja und auch eine andere Einstellung bekommen kann. Ich habe ihm prophezeit, dass falls er dieses Gespräch nicht vergessen würde, er das ein oder andere Mal im Leben noch an mich denken würde. Denn wer wie er meint mit 30 stehen zu bleiben, ist im Grunde ein armer Mensch. Denn nur wenn man, so wie Du es ausführst

um meinen Standpunkt neu zu überprüfen. Um zu checken, ob ich nicht vielleicht einem gedanklichen Irrweg oder Trugschluss aufgesessen bin. Kurzum: Zu überprüfen, ob ich sie noch alle beisammen habe!

lebt und hinterfragt, kann man sich weiterentwickeln. An bestimmten Grundsätzen wird man wohl immer festhalten. Man wird sie aber ausfeilen und neue Erkenntnisse dazugewinnen und mit einbeziehen und das eben ist das spannende daran.

Ich kann mich noch erinnern, dass ich als Jugendliche mal in einem Buch von meiner Oma geblättert habe. Es ging um einen weisen alten Mann. Man brachte ihm so viel Respekt entgegen, dass ihm oft Sätze wie "Ihr seid so schlau und weise. Ihr habt auf jede Frage eine Antwort und für jeden Zweifel eine Erklärung" entgegengebracht wurde. Er entgegnete, dass er sich zwar mit einer gewissen Klugheit u. Weisheit auszeichnen könne, aber dass er längst nicht alles wisse und dies wohl auch nie tun würde, selbst wenn er ins Grab gehen würde, hätte er nicht ausgelernt. Denn auslernen würde man niemals, da es ein endloser Prozeß bis ins hohe Alter sei.

Es waren sehr beeindruckende Worte, die mich sicher auch ein Stück weit geprägt haben.
@HerSub
Moin,

Ich vermute mal, dein "Tolleranz" ist ein Schreibfehler,

• nein, das war Absicht. *zwinker*

Genau diese Schreibweise ist nämlich bei vielen Leuten zu finden, die dann mit dem - richtig geschriebenen - Begriff in der praktischen Anwendung doch nichts anzufangen wissen...

Gruss

Flloyd
Lieber Flloyd, das will ich doch sehr hoffen, daß "Tolleranz" beabsichtigt war, sonst wäre es ja ein Tippfehler, und die gehören bekanntlich alle mir!

Ich weiß, daß ich nichts weiß und damit weiß ich mehr als ihr
war das nicht Demosthenes, der diesen weisen Satz geprägt hat?

Was mich ja auch oft erstaunt, ist die Selbstsicherheit, ja schon fast die Präpotenz, mit der von offensichtlich Inkompetenten, die sich mit dem Thema gerade mal 2 Minuten beschäftigt haben, eine Meinung vertreten wird. Ich denke nämlich, es muß doch auch zulässig sein, zu einem Thema mal keine Meinung zu haben, wenn man einfach nicht über genügend Hintergrundwissen verfügt. In diesem Sinne könnten sich viele user folgendes zu Herzen nehmen:
Hättest Du geschwiegen, wärest Du Philosoph geblieben
Cicero ? (bitte nicht schlagen, wenns ein anderer war)
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Einwurf
Hat schweigen denn etwas mit Toleranz zu tun?

Unter Toleranz verstehe ich aber etwas anderes, als Schweigen wegen Unkenntnis... *roll*
offensichtlich zu sehr abgeschweift...
... und unklar formuliert.
Schweigen ist besser als unqualifizierte Meinungsabgabe, nur, "damit man halt etwas sagt". Wobei diese Meinungsabgabe sich ja dann oft als Toleranzgebot (mit erhobenem Zeigefinger) äußert, einfach, weil man da ja nix falsch machen kann und trotzdem seinen Senf dazu gegeben hat. In diesem Sinne sind postings dieser Art entbehrlich.
Jetzt besser?
*****AHN Paar
532 Beiträge
schwieriges Thema
Toleranz ist für uns ein sehr schweres Thema.
Kann man Anfang und Ende von Tolerenz überhaupt definieren ?
Ist wirklich jede Meinungsäusserung erlaubt ?

Unserer Meinung nach nicht. Wir haben versucht dafür eine Definition zu finden, sind aber kläglich gescheitert.
Alles kann und darf man nicht tolerieren. Selbst die Menschenrechte sind keine feste Grenze. Die Aussage : Das Leben des Menschen ist unantastbar scheint keine feste Größe zu sein. Was ist mit Sterbehilfe ????

Auch das oben gebrachte Voltaire Zitat............... was würde er zu den Thesen der Nazis sagen ? Würde er die Euthanasie Gedanken verteidigen ?

Im sexuellen Bereich scheint es uns noch am einfachsten.............. Hier können wir all die Dinge tolerieren, bei dem alle Beteiligten einverstanden sind.

So bleibt uns nur ein unvollständiges Posting und der Gedanke.......... Toleranz kann nur so weit gehen, wie auch andere eine Meinung, eine Tat tolerieren.
Auf Religion wollen wir erst gar nicht eingehen.

Nachdenkliche Grüße

Petra und Heinz
********lack Frau
19.016 Beiträge
Ich finde es ist schwieriger Stellung zu beziehen, eben weil man daran fest gemacht werden kann.
Aber schließt das automatisch ein, daß man nicht gewillt ist, sie ggf auch einmal zu ändern? Sicher nicht, wenn die Argumente gut und schlüssig sind.
Und alles unterliegt einem Wandel, alles andere bedeutet Stillstand.
Aber wer mit Toleranz eigentlich meint, man sollte mir seiner Meinung "hinterm Berg" halten nur weil gerade diese einmal unbequem ist, der wird auf Dauer kein guter Gesprächspartner sein und irgendwann sogar langweilig, weiß man doch im Prinzip eh, was an Aussagen kommt.
Die viel geforderte Toleranz fördert meiner Meinung eher die Gleichmacherei.
Viele vergessen dabei, daß jeder Mensch ein Unikat ist.

Damit kämen wir zur Kritik und damit haben die meisten Menschen ihre Schwierigkeiten.
Ich nicht, zeigt es mir doch, das der Andere sich mit etwas beschäftigt hat.


Und dies Zitat für Deine Sammlung Sven

Kritik ist für mich wichtig, denn durch sie sehe ich die Welt besser - egal, ob der Fehler bei mir liegt oder bei anderen - und schöner, denn durch die Kritik bekomme ich eine kleine Sicht der Ansicht derer, die kritisieren, und damit ein bißchen mehr Sicht von der Welt. So ne Art Facetten-Sicht: Je mehr Facetten, je mehr Breitband-Schärfe der Weltsicht ....

© Wolfgang J. Reus, (*1959),

Rene
********lack Frau
19.016 Beiträge
@*****AHN

Ich glaube bei dem Kampf hat Voltaire mehr der Kampf mit Worten gemeint.

Rene
*****AHN Paar
532 Beiträge
Vom Wort zur Tat
ist es oft nicht wirklich weit.

Gewisse Dinge sollte man bereits als Wort bekämpfen, ehe man sich hinterher anhören muß, dass man doch alles gewußt hat.

Ich erinnere nicht gern an Aufrufe muslimischer Extremisten, die das geschriebene Wort von Salman Rushdi wohl nicht tolerieren wollten.
Kann so etwas durch welche Art von Toleranz gedeckt werden ?

Und der Vollstädigkeit halber sei auch auf die "Meinungsäußerung" christlicher Extremisten in den USA hingewiesen, die bestimmte Bücher aus Schulen verbannen.

Solche Dinge sollte man bereits als Wort bekämpfen und nicht erst warten, bis die Tat geschehen ist.

Petra und Heinz
@all
habt ihr gewusst, dass es bei wiki 989 Ergebnisse zum Thema findet?

Das nenne ich mal tolerant.

Lg m von kleines

PS: wie bei allen meinen Beiträgen der Hinweis: Ich bin wie ich bin und wenn sich jemand durch meine Meinungsäußerungen auf den so genannten "Schlips" getreten fühlt, sagt es mir und ich werde mich nicht scheuen, mich zu entschuldigen falls ich zu persönlich geworden bin. (© 2005 by kleines)
****ub Mann
1.137 Beiträge
Themenersteller 
@**ne
Richtig, Stellung beziehen heisst immer, Angriffsfläche zu bieten. Aber gerade da liegt für mich der Reiz. Ich BRAUCHE Konfrontation! Smalltalk ist mir zuwider, ich brauche die Hitze der Reibung an anderen Meinungen! Nur so kann ich meine Ansichten aus einer anderen Perspektive sehen und verstehen, nur so kann ich mich und mein Handeln vollständig, und nicht nur aus meiner Sicht, beurteilen.

Und wieder richtig, ständig geforderte Toleranz hat was von Gleichschaltung der Meinungen... und nimmt doch damit auch jeden individuellen Geschmack aus der Suppe, nicht?

Nicht jene, die streiten, sind zu fürchten, sondern jene, die ausweichen.

Hmm, ich stelle fest, du denkst ähnlich wie ich - diskutieren mit dir macht keinen Spass. *zwinker* Nee, ich denke, es gibt genug Punkte, wo ich eine etwas anders sehe als du... werden wir auch noch herausfinden, was das ist. ^^

@*****AHN
Schwieriges Thema? Da kann ich nur zustimmen. Tja, vom Wort zur Tat - ich stimme dir/euch zu, das dieser Weg oftmals nur ein kurzer ist. Aber an sich sehe ich keinen Sinn darin, das Wort zu verurteilen. Ich kann auch nicht Waffen verurteilen - denn nicht Waffen töten, sondern immer noch Menschen. Da mein Zitatefetisch ja nun bekannt ist, versuch' ich es mal:
Durch Vernunft, nicht aber durch Gewalt soll man die Menschen zur Wahrheit führen.
Das Wort niederschlagen - nein. Das Wort durch Vernunft und Menschenverstand widerlegen - JA!
Jeder hier wird bestimmt Toleranz anders definieren. Von daher wirst du auch viele Meinung zu diesen Thema lesen.

Daher ist meine Antwort fürs erste kurz und knapp *zwinker*
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Toleranz?
Geht mir doch wech, das ist ein Wunschtraum. Geboren aus der Unfähigkeit, Dinge zu akzeptieren, die nicht mit eigenen Vorstellungen Wünschen etc konform gehen.
Meiner Meinung nach gibt es keine Toleranz, sonst würden nicht so viele Erklärbärversuche im zB Wiki stehen. Nee..... Toleranz ist eine Wunschvorstellung.
Viel wichtiger ist die Toleranzschwelle. Obschon auch wieder Quark. Ich bin demnach nicht tolerant. Kann ich gar nicht sein, wie denn auch?
Klingt wie eine dieser Scheißhausparolen aus den Siebzigern... du, ich bin echt betroffen, du, und ich finde es toll, dass wir drüber reden können... nee Leutz. das führt nirgendwo hin.
Desweiteren liegt die Tolaranzschwelle bei jedem Menschen anders. Der eine, der laute Musik aus der Nachbarwohnung hört, kann sie ausblenden, der andere geht hoch, wenn auch nur die leistesten Klänge sein Reich infiltrieren.
Ich für mich habe Toleranz abgehakt, Weil ich sie nicht greifen kann und somit nicht leben kann. AUs die Maus. Statt dessen ersetze ich das Wort durch Respekt, Neugier und Akzeptanz. Ich persönlich kann damit klasse leben.
Viel wichtiger für mich wäre, zu wissen, was ihr nicht an dem Wort, sondern an dem Zustand festmacht? Weltverbesserung? Buhlen um Verständnis? Lockerheit im Umgang mit "anderem"?

Tom
****ub Mann
1.137 Beiträge
Themenersteller 
Nun, Tom,
ich habe meine Ansichten ja schon dargelegt. Ich sehe, ähnlich wie du, keinen Sinn in diesen ständigen Rufen nach Toleranz. Aus diesem Grund stellte ich dies hier zur Diskussion, weil ich nun ja schon oft genug gelesen habe, das man dieses und jenes doch tolerieren solle. Also Toleranz, als "Argument", um sich nicht unbequemen Fragen stellen zu müssen.

Aber zu deiner Frage: Was wäre ein "toleranter Zustand"? Ich weiss es nicht. Man kann eben nicht alles tolerieren. Wie du schon sagtest, kann ich einige Dinge respektieren und achten, mich dafür mit meiner Neugierde interessieren, und mit Akzeptanz hinnehmen, dulden - kurz: Tolerieren. Also doch wieder Toleranz. Auch das, wie du es umschreibst, ist letzten Endes wieder Toleranz, ob du es willst oder nicht. *zwinker*

Buhlen um Verständnis? Nun, wenn du meine Ausführungen gelesen hast, dann weisst du, das ich genau diese Ansicht teile: Man führt Toleranz an, um auf diese Weise Verständnis zu erhaschen - es ist eine Art "Killer-Argument", das keine wirkliche Diskussion und kein hinterfragen mehr zulässt. Wenn alle Argumente versagen, muss man es eben tolerieren. Muss man? Nein, einen Scheiss muss man.

"Toleranz ist eine totgef*ckte H*re" (verdammt, ich zensiere schon meine eigenen Beiträge!) - mehr denn je habe ich hier im Joyclub gelernt, was das bedeutet: Toleranz als ultimatives Argument, um sich nicht mehr einer Diskussion stellen zu müssen; Toleranz, um das eigene Handeln zu entschuldigen. Aber ist es eine Entschuldigung, wenn man mit nur einem Wort Verständnis einfordert?

Ich würde mich mal weniger an dem Wort stossen - ob man es nun Toleranz oder Respekt/Neuigier/Akzeptanz nennt macht kaum einen Unterschied. Ich kann Dinge hinnehmen - aber kann jemand einfordern, das ich etwas so stehen lasse, wie es da steht? Nein, das geht nicht.
*******o555 Mann
8.859 Beiträge
..Tolerare.....
....hinnehmen, ertragen......da kommt es doch her...ursprünglich, aus dem lateinischen....

kann ich mit "tolerare" die Welt verbessern, besser miteinander leben...?

eher ist es meine Meinung, eben nicht alles zu tolerieren.....wir Deutsche ( gibts die überhaupt noch *roll* ) sind sowieso die "ober-Tolerierer"....geht es uns deshalb gut...besser..?...oder lacht Europa bereits über uns...?....

sicher mal wieder sehr provokativ...ich weiß...aber genau so empfinde ich das oft........!...

meine Toleranz hört genau da auf, wo von anderen von mir so viel Toleranz erwartet wird, das ich mich letztendlich nach ihnen richten muß...
Ich habe meine Einstellung noch nicht...
geändert oder relativiert. Deshalb kann ich mich bequemerweise selbst zitieren:
Kurz gesagt: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier - in den meisten Bereichen. So hat die Evolution es für uns sinnvollerweise eingerichtet.

Natürlich ist der Mensch, da er ein denkendes Wesen ist, nicht wie das Tier, diesem Gewohnheitsprogramm unentrinnbar unterworfen - er kann sich davon lösen, wenn er will. Aber wir wissen - Gewohnheiten zu ändern, ist niemals einfach.

Der Verlust des Sicherheitsgefühls durch Gewohnheitsveränderung (Änderung von Denk- und Verhaltensgewohnheiten) wird mit aller Kraft zu verhindern versucht - unterstützt von emotionalen, manchmal heftigen Reaktionen, die wir sonst nicht an uns kennen.
Je weniger wir uns dieser Hintergründe bewusst sind, umso vehementer wird die Ablehnung ausfallen - denn die bewusste Reflexion ist das Instrument, mit dem wir uns wappnen können.

Wenn wir verstehen, verringern sich die Furcht und die Bedrohlichkeit einer Sache.

Nur in der bewussten Reflexion und in der gedanklichen Auseinandersetzung können wir uns mit dem Fremden, das uns so bedrohlich erscheint, annähern.
Es muss uns nicht gefallen - aber wir müssen es auch nicht bekämpfen - denn es bedroht uns nicht. Es bedroht nur die Gewohnheit, in vertrauten Denk- und Verhaltensweisen zu verharren.

So sehe ich den Begriff der Toleranz: ich setze mich bewusst mit einer Sache auseinander und stelle mich der Furcht, vertrautes Terrain zu verlassen, um neues Terrain kennen zu lernen.
Wenn das Neue mir nicht gefällt, kehre ich zurück. Ich weiß, dass ich Nachbarn habe, die dort leben - und ich weiß, dass sie sich dort wohl fühlen, wo ich mich nicht wohl fühle.

C'est ça! That's all! Ich muss meine Energie nicht in der Auseinandersetzung mit friedlich koexistierenden Nachbarn verschwenden.

Toleranz - mir geht es dabei weniger darum, was ich an Denk- und Verhaltensgewohnheiten bei anderen aushalten/akzeptieren kann - sondern für mich ist der Knackpunkt meine eigenen Denk- und Verhaltensgewohnheiten.

Ich glaube, wenn ich mit dem Kehren vor der eigenen Haustür beginne - und wenn dies jeder täte - dann gäbe es sicher eine Reihe weniger von Diskriminierungen und aggressiven Angriffen durch Andersdenkende.

Allerdings - und das möchte ich betonen - zuerst einmal bei sich selber schauen und die eigenen Vorurteile liebevoll und ehrlich bei sich entdecken, bedeutet für mich nicht, dass ich mich auf den Egotrip begebe und wegschauen darf, wenn Ungerechtigkeiten geschehen. Natürlich mische ich mich ein, wenn andere Menschen bedroht und angegriffen werden.

Viele Grüße
Angelika
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