Wunderbares Thema...
danke, Pegasus, für diese Anregung,sich darüber mal auch Gedanken zu machen (ich kann dich zwar nicht wirklich leiden,aber Ehre wem Ehre gebührt
zumindestens an DIESER Stelle
) und danke an alle bisherigen Vorposter, für ihre, aus meiner Sicht, sehr konstruktiven Beiträge.
Mal was qualitativ Anspruchsvolleres als Rasur-Threads und-Schwanz lieber-groß-oder-lieber-wendig-Themen
...
Unabhängigkeit bewahren - klingt für mich nach - Distanz auf emotionaler Ebene zur Sub wahren.Will heißen, ich laß mich emotional auf meine/n (Mist,immer dieses Gendern,geht mir auf die nicht mehr vorhandenen Ovarien
) Sub nicht ein.
Tja und das ist genau der Punkt,wo ich weder als Sub noch als Domse wat mit anfangen kann. Ich habe mich schon immer gefragt, wie können es Menschen,die BDSM in reinen Spielbeziehungen*praktizieren" (und das Wort trifft es m.E. exakt,weil es für mich einen völlig emotionslosen Charakter hat), ohne tiefe Gefühle füreinander überhaupt gewuppt kriegen
???
Es gibt keine süßen Sünden ohne Seele,also für mich persönlich auch kein SM,ohne das die "Seele"
beider Seiten involviert ist.
Wie kann ein Sub/eine Sub sich vollständig fallenlassen,wenn er/sie doch weiß,der Mann oder auch die Frau, hat keine emotionale Bindung an sie/ihn ?
Ist mir völlig schleierhaft.
Wie könnte ich da vertrauen? Wie könnte ich als Dom Vertrauen erwarten,von Unterwerfung in immer weitreichenderen Tiefen mal gänzlich zu schweigen?
Ein Dom,der "sich seine Unabhängigkeit bewahren will", der schottet seine Gefühle der Sub gegenüber ab.Aus Angst vielleicht,sich selber verletztlich,menschlich,emotional zu zeigen? Aus Angst vielleicht,das Sub ihn dann nicht mehr "respektiert" und als Weichei betrachtet?Angst davor, Topping-from-the-bottom zu erleben?Wenn ich als Sub das Gefühl habe,mein Dom liebt mich,um wieviel tiefer kann ich eintauchen in die tiefsten Bereiche meiner Seele und sie ihm zum Geschenk machen,wie er mir seine Fürsorge und sein Verantwortungsbewußtsein für meine Verletzlichkeit zum Geschenk macht?
D/S-Beziehungen l e b e n doch erst durch das Geben und Nehmen von Emotionen und je tiefer diese für den anderen sind,umso inniger die Beziehung,umso mehr die "Verschmelzung" von Yin und Yang (keine Sorge,ich bin beleibe keine Esotherikerin,ich betrachte Esotherik als gequirlte Schafscheiße und Ersatzbefriedigung für instabile Individuen).
Aber das Symbol passt janz jut in mein Verständnis von Dom und Sub,rein als optische Metapher zu betrachten
Gegensätzlichkeiten,die im Zusammenspiel jedoch eine Einheit bilden.
Wenn aber einer der beiden Hansels sich abschottet,dann kann diese "Verschmelzung" nicht stattfinden.Dann ist es eine Einbahnstraße, aber sowas von!
Was nun den Sub-Spruch angeht,so denke ich,es ist ne General-Abrechnung mit all den 3 D's(DUMM-DOM-DÖDELS) dieser Welt, die Sub schon an sich hat rumbasteln lassen,ohne dass sie bekommen hat,was sie sich ersehnte und von ihnen mehr oder minder schlecht behandelt wurde.
Aber auch hier sehe ich eine kontraproduktive Abschottung,die aus der Angst geboren ist,mißbraucht,ausgenutzt,verletzt zu werden,von jemandem,der SM lediglich als Mittel zur Eigenbespaßung betrachtet,statt als Pas-de-deux.
Frei nach dem Motto:
"Du kannst mir zwar Striemen verpassen,aber ich habe mich emotional so abgekapselst,da kannste machen was willst du,es trifft mich nicht in meiner Verletzlichkeit der Psyche".
Auch irgendwie Scheiße,oder,wenn Sub sich so eingemauert hat,aus schlechten Erfahrungen heraus,da muss ein Dom,der Sub tiefe Emotionen entgegenbringt,verdammt viel Trümmer-Aufräum-Arbeit leisten...
Augenhöhe.Gleichberechtigung.
Starke Worte,die sich zunächst erstmal zu beißen scheinen, in der Konstellation Dom/Sub...schreibt man sie doch Partnerschaften zu,wo beide Parts die gleichen Rollen haben und d a s haben Dom/Sub ja nun definitiv nicht,sondern konträre.
Aber - ich seh da zum einen keine Diskrepanz,wenn man Alltagsleben von SM-Leben losgelöst betrachtet und zum anderen,wenn ich weiter darüber nachdenke:
Ich habe als Sub doch nicht nur Pflichten gegenüber meinem Dom,sondern auch das Recht,zu sagen: STOPP - bis hier und nicht weiter,und sei es nur durch ein simples Keyword.
Somit bin ich in gewisser Weise auch immer noch gleichberechtigt und auf Augenhöhe,zumal wenn man den Aspekt in Betracht zieht,dass Dom meine Person als solches achtet und nicht ver-oder miss-achtet.
Besitz ist für mich nicht zwingend notwendig negativ behaftet,von der Bedeutung her.Eigentum da schon eher.Denn Besitz ist etwas temporäres,während sich als "Eigentum" zu bezeichnen,was mit Aufgabe der eigenen Identität zu tun hat,während ich als Besitz temporär gestatte,das Dom mir temporär Verantwortung für mich abnimmt,ich Kontrolle abgebe,freiwillig.Besitzen lasse ich mich zeitweise sehr gerne,denn nun lasse ich ja "machen" mit mir,um auch den gesammelten inneren Druck des (Alltags-) Lebens irgendwie von mir abstreifen zu können,aber ich gebe nicht meine gesamte Identität auf und in die Hände eines anderen Menschen.Dürfte auch recht langweilsch auf Dauer werden,für den Dom.
Und stressbehaftet.
Ich sage mal ganz provokativ:
Wenn Sub dies permanent so will ist sie oder er lebensuntüchtig,bequem,hat sowohl die Entscheidungsfähigkeit verloren oder negiert sie ganz bewußt,als auch die Entscheidungs-Verantwortung Dom auf's Auge gedrückt, für schlicht und ergreifend ALLES.Will sich keinerlei Anforderungen ans Leben mehr stellen,sondern nur Fremdbestimmt sein.
Temporär schicki,permanent - nope.Access denied.
Mag durchaus sein,dass es Menschen gibt,die zufrieden und glücklich in dieser Konstellation leben,sei es als Sub,sei es als Dom (wobei ich mir das waaaaaaaahhnnnsinnnig anstrengend für den Dom vorstelle,ständig auf Zack zu sein und Sub zu sagen,was sie zu tun und zu lassen hat,denn für mich als Domse geht das schon innerhalb einer etwas längeren Session an die Grenzen MEINER physischen und psychischen Belastbarkeit,die Verantwortung über das Wohl und Wehe meines Subs zu übernehmen)
Sei ihnen auch unbelassen.Aber mir wär ditte nüscht.
Hey Mann,ich kann mich zwar von A-Z bedienen lassen,als Domse,aber ich muss mir dann ja auch immer irgendwie Beschäftigung oder auch Nicht-Beschäftigung(Parking the Subbie ist auch nicht dat Gelbe von Ei,denn irgendwann muss ich ja mal nachsehen,geht es ihm noch physisch und psychisch gut dabei,wenn mir wat an ihm liegt) für Subbie ausdenken.
Also Dauerstress pour moi
Hab grade im Freundeskreis erlebt,wie Dom am Wunsch seiner Sub,sie 24/7 zu dominieren,aufgrund des Dauer-Stressfaktors-höher-weiter-schneller- regelrecht zerbrochen ist,
einen solchen Realitäts-und auch Eigenkontroll-Vverlust erlitten hat,dass er am Ende nicht mehr Rolle von realem Partner zu unterscheiden wußte und dann die Situation so eskaliert ist,dass er die Grenzen seiner Sub nicht mehr wahrnehmen konnte und er sie innerhalb einer Session beinahe erwürgt hätte,was lediglich durch die zufällige Anwesenheit einer dritten Person,die rettend eingegriffen hat,verhindert wurde...
Und zu sagen"War sie zu hart,war er zu schwach" wäre m.E. nicht richtig.
Ach ja noch wat: wer es bis hierhin immer noch nicht gepeilt hat,dass ich Switcherin bin - dem is eh nicht mehr zu helfen....
In diesem Sinne
just my
Greetz
Acivasha