Ich hatte wohl ähnliche Gedanken wie
@**n Bruns und nein, auch ich sehe "nett" nicht auf einer Welle mit "scheiße" schwimmend.
Wie garstig das Miteinander mit unnetten Menschen ist, konnte ich gerade eben im Weihnachtsgetümmel der Großstadt ansatzweise wieder erleben.
Nett ist auch ein Synonym für "freundlich" und ich m a g freundliche Zeitgenossen und -genossinnen und auch dem dominanten Mistkerl, wie ich ihn mag, fällt kein Zacken aus der Krone (wie man an story's kleinem Bericht schön lesen konnte), 'nett' im Sinne: zuvorkommend, höflich, reizend, charmant zu sein.
Je gelassener der Kerl, gerade auch der dominante, in sich ruht, desto freundlicher und ja: netter...kann er rüberkommen ohne gleich Zweifel haben zu müssen, dass einer etwa "scheiße" lesen könnte, wo er selbst meint "dominant" drauf- und drinstehen zu haben.
Im Übrigen fand ich's auch ein bisschen heikel, dass man einem gleich Charakter- und Meinungslosigkeit ins Persönlichkeitsbild appliziert, wenn er denn im Zusammenleben etwas softer, rücksichtsvoll und sich in Kleinkram gerne unterordnend bezeichnet.
Am Wort wollt' er's nicht festmachen und also werd ich jetzt auch nicht gezielt eingehen auf das 'emanzipiert' oder 'devot', wenn auch...
mir natürlich einfält, dass ich das alles auch gerne bin in einer Beziehung...und das nicht nur im Bett und nicht nur ganz bewußt gewollt, nein, auch ungewollt passiert es mir, dass ich mich gerne unterordne, eigene Wünsche zugunsten der meiner Lieben zurückstelle ohne geplagt zu sein. Ja, doch, ich fürsorge gerne und ich liebe es gewissermaßen, zu dienen. Das ärgert mich manchmal und es tut manchmal auch Not, darin auf mich aufzupassen, aber...es ist Fakt für mich, dass das einen Großteil meiner Persönlichkeit ausmacht und mir hat noch keiner in den letzten Jahren attestiert, ich sei charakter- oder willen- oder gar meinungslos.
Nun bin ich selbsterkannt und -anerkannt (
) devot/submissiv...und glücklicherweise nicht mehr in Beziehungen, da diese Neigung in völlig schiefen Bahnen lebte ohne die Anerkennung oder das Verstehen, wie ich das jetzt durch adäquate Partner erfahre.
Vielleicht, lieber TE, ist's nur ein Schuß ins Blaue, aber vielleicht solltest du auch die Bälle, die dir diverse Damen zugespielt haben, mal für dich im stillen Kämmerchen ohne Gram betrachten, nur für dich und ohne diesen Ärger, evt, missinterpretiert zu sein aufgrund deines so entgegenkommenden Verhaltens in Beziehungen.
Vielleicht schlummert ja hinter deiner 'Nettigkeit' doch ein Funke Devotion/Submissivität und vielleicht tust du dir, wie viele andere auch, einfach noch schwer, das selbst für dich anzuerkennen oder überhaupt...das in dir zu sehen.
Man sieht nicht immer, was man wünscht zu sehen, wenn man mal ungeschminkt in den Spiegel schaut.
Es ist eine einsame Angelegenheit und meist ist im ungeschminkten Blick auf sich selbst, dem Blick hinter die Kulissen, etwas oder viel, was man nicht sein will oder bisher erfolgreich verborgen hat.
Fakt ist aber auch, dass man sich nicht wirklich entgehen kann und dass das und der, den man dann ganz aufrichtig sieht, wenn man alles andere an Fassade abkratzt, das Einzige ist, was man hat und vielleicht auch: das Beste.
Egal also, ob du einfach einen Tick netter als vielleicht andere bist in Beziehungen oder ob tatsächlich etwas in dir schlummert, was noch nicht erkannt ist...versuch erst gar nicht, es anderen recht zu machen und dich zu verbiegen.
Je klarer du den Blick in dich richtest und annimmst, was du siehst in dir und bist, desto selbstverständlicher kommt genau das auch bei anderen an.
Und...dein Blick auf zukünftige Partnerinnen wird sich verändern, deine Wahl.
Die Chance, dass du eine findest, die dich annimmt, wie du bist, ist ungemein größer, wenn du dich selbst als solchen angenommen hast und nicht mehr soviel darauf gibst, was die anderen von dir halten.
Sophia