Leider weiss ich nicht, wie man zitiert, deshalb hab ichs kopiert:
"Durch ein kürzlich veröffentlichtes Studienergebnis glauben Statistik anbetende Herdenköpfe eine bahnbrechende Erkenntnis erlangt zu haben. Führender Erfolg generiert Fremdgehen, so könnte man es als Essenz zusammen fassen.
Man hat, möglichst unrepräsentativ, eine Altersgruppe von 18 bis 28 Jahren, welche mindestens ein Jahr in einer stabilen Beziehung lebten, befragt.
Das posaunte Ergebnis aus dieser Studie (
http://web.de/magazine/lifes … hrt-maenner-zur-untreue.html) lautet:
Was für mich im Gesamtkontext heißt, wenn Männer vermehrt fremdgehen, wenn ihre Frauen erfolgreicher sind oder gar ganz den Cash regulieren, gehen nach dieser Studie jene Frauen aber gleichsam vermehrt fremd, da sie ja erfolgreicher sind.
Bewusst ziehe ich derart Studien in die Fragwürdigkeit, weil ich 1000 oder 100.000 Menschen aus einem Pool von z.B. 80 Millionen Menschen kaum als repräsentativ ansehen darf. Dazu sind wir einfach zu sehr Individuen mit zu individuellen Lebensaufgaben."
Bei derart polemischen Formulierungen werde ich sauer. Gar nicht mal so sehr, weil es polemisch per se ist, sondern vielmehr, weil mit deinen Ausdrücken eine Abneigung gegen die (natur-)wissenschaftliche Art, Ursache-Wirkungszusammenhänge zu erkennen und zu quantifizieren ausgedrückt wird. Und wenn man es noch genauer nimmt, geht es mir nichtmal darum, dass du eine Abneigung dagegen hast - das wäre dein gutes Recht, aber eben nur solange das mit sehr guten Argumenten, also auf fundiertem Fachwissen, beruhen würde.
Falls du Soziologe/Statistiker bist, und in dieser besagten Studie Fehler entdeckt hast und sie deshalb so kritisierst - mea culpa, dann hätte ich aber auch sehr gerne eine entsprechende Erklärung, um dazuzulernen. Aus deiner herablassenden Art zu schreiben schließe ich jedoch eher, dass du von Statistiken noch weniger weisst, als ich (und ich hab das grade mal 1 Semester lang im Zusammenhang mit physikalischen Versuchen gehabt, insofern also wirklich grade mal Grundzüge, die aber trotzdem weit über dem "Otto-Normalverbraucher"-Verständnis liegen).
Mich stört die Überheblichkeit, mit der manche Wissenschaftlern gegenüber treten. "Statistik anbetende Herdenköpfe? Man hat, möglichst unrepräsentativ...? Posaunte Ergebnis? Du ziehst "bewusst" Studien in Frage, weil 100.000 Menschen aus einem Pool von 80 Mio. zu wenig seien?" Nochmal, FALLS du wirklich Statistiker o.ä. bist und dich in der Materie gut auskennst - erklär mir grade deine krasse Abneigung dieser Studie. Falls du mit der Materie nichts am Hut hast: Meinst du eigentlich, dass diese Leute Idioten sind? Dass sie aus lauter Jux und Dollerei irgendwas machen? Bei Studien versucht man, jeden möglichen Einwand im Vorfeld auszuräumen und GERADE eine solche Studie lebt davon, dass die aus ihr gezogenen Schlüsse aus diesem Pool von Menschen stimmen; d.h. gerade was die "Repräsentativität" angeht wird die Soziologin da einiges an Informationen von Fachleuten eingeholt haben. Bedeutet das, dass da keine Fehler drin sein können? Nein, natürlich nicht. Aber, wenn man es
KORREKT ANWENDET, dann reicht eine Teilmenge allemal aus, um über die Gesamtmenge einige richtige Aussagen zu machen.
Also, konkret meine Fragen: WARUM genau bzw. welche Punkte genau kritisierst du in der vorliegenden Studie?
Und, auch wenn schon vieles nun geschrieben wurde, ein kleiner Teil aus einem Artikel der "Zeit", Rubrik "Wirtschaft", die ich grade neulich dazu gelesen habe (9.Dezember):
"Fast alle Mitarbeiter von Hunch haben am MIT studiert, und mit ihrem dort erworbenen Wissen über Künstliche Intelligenz und Algorithmen stellen sie heute Beziehungen in riesigen Datenbergen her. Berechnen Wahrscheinlichkeiten. Suchen nach Auffälligkeiten. Zu diesen generellen Erkenntnissen ´brauchen wir von jedem Menschen nur 20 Datenpunkte, dann können wir mit weit über 90% vorhersagen, welchen Geschmack er hat und welche Dinge er mögen wird. Wir sind schon ziemlich gut.´, sagt Chris Dixon ein wenig selbstgefällig, [...]. ´Und das sagt auch einiges über den Menschen an sich aus.´. Genauer, wie wenig man über einen Einzelnen wissen muss, wieviel der eigene Freundeskreis aussagt - und wie sehr sich die Menschen im Grunde doch gleichen. [.....] Wer nicht glaubt, was Dixon sagt, sollte Hunch (von mir: Um dieses Programm geht es, kann man auch googlen) ausprobieren. Die Fragen sind scheinbar banal: .... Ist es falsch, Delfine in Shows auftreten zu lassen? Sind sie eine Mac-Person oder ein PC-Typ? Cola oder Pepsi? Sind sie in der Schule viel gehänselt worden? 20 Fragen sind es - und die Ergebnisse dann atemberaubend zielgenau: bis hin zu einzelnen Büchern, Schuhmodellen und politischen Einstellungen. Ob das nun zu 92, 95 oder 97% zutrifft, bedürfte einer Prüfung von außen." usw. usf.
Soviel zum Thema Individualismus des Menschen und dass man ja keine Vorhersagen über Menschen machen kann, weil sie so verdammt individuell sind...