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Wie habt ihr gelernt mit Trauer umzugehen....

Ein Plädoyer für die Lebenden
Zitat: Das ist nun etwas was ich nicht glauben möchte „kein Wiedersehen“ ich denke ich habe mich dem Schmerz gestellt auch wenn es heute 19 Jahre später immer noch Momente gibt wo er hochkommt und auch mal ein Tränchen rollt aber das sehe ich eher befreiend.
Allerdings glaube ich fest an ein Wiedersehen.

Der Schmerz, jemanden verloren zu haben, wird immer wieder auftauchen, auch wenn man die Trauer zugelassen hat. - Natürlich vergessen wir nicht den geliebten Menschen - wir erinnern uns an ihn und an unseren Schmerz, ihn verloren zu haben. - Und wenn wir den Schmerz zulassen und herauslassen, dann ist es befreiend und wir können lebendig bleiben. Unsere Lebendigkeit geht nicht mit dem Verstorbenen ins Grab.

Ich dachte an die Menschen, die ihre Trauer nicht zugelassen haben. Manche wissen gar nicht, dass sie traurig sind. Andere haben Angst davor und bemühen sich ein Leben lang, die Trauer zurückzuhalten und zu unterdrücken, weil sie glauben, es nicht ertragen zu können.

Wieviele Menschen sind nach Verlusten wie lebendige Tote, müssen Tag und Nacht an den geliebten Menschen denken und sehnen sich nach ihm. Manche beschreiben, sie fühlten sich wie erstarrt oder wie ein Eiszapfen.

Dieses: "Ich kann ohne Dich nicht leben!"

Dr. Canakakis, der Trauerpapst, hat das emotionale Erleben mit einem Bild beschrieben: Gefühle sind wie ein klarer Gebirgssee - stets kommen neue Gefühle hinzu, so wie Regen, Schnee und kleine Bäche den See stets mit neuem Wasser speisen. Unser See reguliert sich selber durch natürliches Abfließen. Wir können unsere Gefühle durch Gespräche, durch Tränen, durch andere Möglichkeiten ausdrücken (abfließen lassen).

Wenn unser Gefühlssee keinen Abfluss findet, dann sind wir in der Gefahr, in unseren eigenen Gefühlen zu ertrinken. Dagegen versucht unser Organismus sich zu wehren.

Wie er das macht, ist von Mensch zu Mensch verschieden: Wir empfinden ständige Schmerzen, weil wir gegen den Druck der Gefühle mit Gegendruck beantworten. Wir machen uns hart, damit wir nichts mehr empfinden oder wir lenken uns ab, treiben exzessiv Sport oder arbeiten uns krank. Bei manchen läuft der See ständig über - sie weinen häufig bei geringsten Anlässen und fühlen sich nicht befreit. Andere spüren den Druck, wissen nicht, was es bedeutet und leben in ständiger Angst, verrückt zu werden, wenn sie diese massiv aufgestauten Gefühle zulassen. Und bei anderen wiederum kommt es zu regelmäßigen Dammbrüchen - zu explosionsartigen Gefühlsausbrüchen.

All dies kostet Energie - Lebenskraft. Das meinte ich, als ich sagte, dass Trauer gelebt werden muss und das Verloren gegangene losgelassen (nicht vergessen!) werden muss, um selber weiter leben zu können.

Wenn Menschen an ein Wiedersehen nach dem Tode glauben, so ist dies eine religiöse Überzeugung und eine schöne Vorstellung.

Dieser Glaube an ein Jenseits jedoch sollte den Menschen nicht am Leben im Diesseits hindern. Ich bin überzeugt, dass Gott dies nicht von den Menschen verlangt.

Viele Grüße
Angelika
Liebe evian,

Du hast ja einen Anfang gemacht, indem Du hier beschrieben hast, wie es Dir ergangen ist. Das erfordert sehr viel Mut und Vertrauen - dafür danke ich Dir. Ich glaube, dass auch die anderen User hier dieses Vertrauen von Dir respektieren werden.

Dennoch ist das Forum nicht die Lösung, mit der Trauer umzugehen - dazu braucht es den direkten Kontakt mit lebendigen Menschen. Einen geschützeren Raum und Hände und Herzen, die Dich halten und auffangen können.

Wer Interesse hat, dem kann ich empfehlen, eines der Trauerseminare von Dr. Jorgos Canakakis zu besuchen. Die Akademie für menschliche Begleitung ist in Essen, aber die Seminare finden in ganz Deutschland, in der Schweiz, Österreich - und natürlich in Griechenland, der Heimat von Dr. Canakakis, statt. Einfach mal googeln.

@***an, fühl Dich umarmt.
Angelika
Lächel da hast du natürlich recht mich hatte auch nur das nicht Wiedersehen ein wenig erschreckt .

LG
Gar nicht!
Es sind in den letzten Jahren viele nahestehende Menschen gestorben. Eher unerwartet. Auch unser 2. Kind starb an einem Herzfehler, kurz vor dem Entbindungstermin. Kam also tot zur Welt. Zur Aufarbeitung blieb mir nicht wirklich viel Zeit, denn 2 Monate später wurde bei meiner besten Freundin Krebs festgestellt. Von da an schob ich alle zu leistende Trauerarbeit vor mir her. Ihr Krebsleiden zog sich fast fast 10 Jahre lang hin. Seit 2003 war der Tod eigentlich allgegenwärtig und ich wich in Akutphasen nicht von ihrer Seite. Es war für uns beide schrecklich. Ich versuchte, es sie nicht merken zu lassen, wie sehr es mich mitnahm. Ich wollte einfach nur für sie da sein. Wenn ich ins Krankenhaus kam und lächelte, sagte sie immer: "Hör auf, mir was vorzumachen. Du siehst scheiße aus, hast Augenringe vom Heulen und schon wieder abgenommen." Dann mussten wir beide lachen, weil es ja stimmte.

Sie starb vor elf Monaten nach 17 Jahren enger Freundschaft und ich bin seitdem ein völlig anderer Mensch. Keine "weißt Du noch-Gespräche" mehr. Dinge, die nur sie wusste: wie ausgelöscht.
Und plötzlich wollen da so viele Dinge aufgearbeitet werden, die ich so viele Jahre verdrängt habe.
Und dieser Berg erscheint mir so hoch, dass ich es vorziehe, ihn weiter zu umgehen, weil ich Angst habe, ihn nicht zu bewältigen.

Was mir jetzt gerade bewusst wurde, als ich diese Zeilen schrieb. Was ja schon mal ein Anfang ist. Danke für dieses Thema.

L.G.
T.

P.S. Den Satz "na, darauf warst Du ja vorbereitet" hörte ich auch des öfteren. Und nein, war ich nicht wirklich. Ich hab zwar befürchtet und irgendwie gewusst, dass es irgendwann so kommen wird...
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
@micha_tina
Tina,
ja du hast recht: nichts kann einen je auf diese Leere vorbereiten, auf das was kommt, wenn der Verlust tatsächlich da ist.
Und ich glaube der Berg erscheint nur solange so riesig, bis wir den ersten Schritt tun.

Adalie.
Trauer....
ich muß es nochmal schreiben viele, verdammt viele ergreifende Zeilen....

Aber ich möchte mich allen die hier ihre Gedanken, ihre Wut, ihre Trauer niedergeschrieben haben einfach mal danke sagen.

Es hat mir über diesen Tag gezeigt das ich nicht alleine bin mit meiner Trauer!

Jeder der geschrieben hat, "danke für diesen Thread" hat mir trotz der Traurigkeit dieses Threads ein Lächeln auf mein Gesicht geschenkt....

Auch wenn es oft erscheint das man mit seiner Trauer alleine ist... man ist es nicht!

Postet bitte weiter, denn ich glaube jeder der hier seine Trauer niederschreibt, dem wird vielleicht auch bisserl geholfen das er seinen Gefühlen mal freien Lauf lassen kann.....

*blume*

Eure Bine
Off Topic!? Wo bin ich hier, was ist aus uns geworden?

Trauerbewältigung. Jeder von uns geht sicherlich anders mit dem Thema Trauer um. Ich bin gerade selbst wieder damit konfrontiert worden.

Und nun bin ich hier auf dieses Thema gestoßen. Hier, in einem Portal, wo man nicht damit rechnet. Und da frage ich mich, was ist aus uns geworden, dass wir hier gelandet sind. Mit Trauer umzugehen, muß jeder für sich selber lernen. Aber wie anonym ist die Welt um uns herum mittlerweile geworden. Wo ist der geliebte Mensch, mit dem wir solche Fragen verarbeiten können?

Statt uns dem Leben zu stellen, suchen wir nach Antworten im Netz. Wir suchen nach etwas, was wir im wahren Leben nicht finden. Aber warum? Wir diskutieren seitenweise über Fragen der Intimrasur, der Ausstattung von männlichen und weiblichen Genitalien, von körperlichen Problemzonen und sexuellen Stellungen…Haben wir verlernt, im realen Leben klar zu kommen?

Mein Beitrag ist sicherlich keine Antwort auf die Fragestellung hier, aber es sind die Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen.
jeder hat seinen ureigensten weg mit trauer umzugehen,
geh du deiner wege....*blume*
nicht jeder hat einen partner, der ihn versteht,
nicht jeder hat einen menschen, dem er solche gedanken anvertrauen möchte, da diese dem anderen weh tun.....

ich wünsche dir auf deinem weg von herzen alles gute
und immer einen ruhigen geist, der dich durch schwere see geleitet.

mir hat es gut getan, mich hier zu beteiligen, dabei bleibt es
und auch für einige andere war dies ein beginn eines weges,
der sich in der realität mit einem geliebten menschen fortsetzen wird,
wenn denn die gedanken erst klarer und nicht mehr so emotional
in kopf, seele, und herzen umherirren.

nochmal danke an ALLE, es tut gut, hier zu lesen,
in einer solchen kalten außenwelt, ein ort der ruhe mitten in einem sexforum,
einfach himmlisch...danke....*sonne* *blume* *sonne*

*engel2*
@Herzenslust
wir sind hier, weil die meisten user dieses forums "tabulos" sind und möchten, dass ihnen mit toleranz begegnet.
trauer ist ein thema, welches oberflächlich betrachtet, nicht in dieses forum gehört, denn krankheit, tod und trauer werden in unserer gesellschaft tabuisiert.

deine frage zeigt einerseits, wie schwierig dieses thema im freundes- und familienkreis zu erörtern ist und andererseits, dass man überall gleichgesinnte oder -interessierte finden kann.
im netz suchen wir antworten auf fragen die andernorts auf ablehnung und unverständnis stossen.

wir haben nicht verlernt im realen leben klarzukommen, aber wir verdrängen, dass auch unsere "tabus" ein teil unseres lebens sind.
kannst du mit freunden und familie über fragen der intimrasur, der ausstattung von männlichen und weiblichen genitalien, von körperlichen problemzonen und sexuellenstellungen sowie vorlieben reden und dabei sicher sein, dass sie morgen noch immer den menschen in dir sehen, der du heute für sie bist?

das mit der toleranz ist eine wirklich interessante sache.
jeder möchte, das man ihm mit toleranz begegnet, aber wenn die eigene toleranz gefragt ist sieht es auf einmal ganz anders aus.

dein tabu ist nicht mein tabu und vielleicht ist dir mein tabu nicht tabulos genug, aber um das herauszufinden mußt du nach meinem tabu fragen und damit brichst du ein tabu und deswegen ist diese frage tabu, weshalb mein tabu für dich tabu bleibt.

kompliziert, stimmts?

denk mal darüber nach.

lg
user
stringbound
***an Frau
11.000 Beiträge
@Herzenslust
Es wurde hier danach gefragt wie wir mit Trauer umgehen und nicht danach ob wir es gut finden, ob dass das richtigen Portal ist mit fremden Menschen über unsere Trauererfahrungen zu reflektieren.
@Evian,
auch dies ist ein aspekt der ursprünglichen frage. sich hier zu äussern gehört auch zum persönlichen umgang mit trauer und zeigt, wie wichtig dieses thema ist.

es zeigt auch, dass dies eine interessen gemeinschaft ist, die unterschiedlichste interessen nebeneinander bestehen lässt.

dieses forum beschäftigt sich mit sexualität.
sexualität einer der wichtigsten aspekte, wenn nicht der wichtigste aspekt des lebens und begegnet jedem menschen genauso sicher wie der tod. glücklicherweise hat man öfter begegnung mit der sexualität.

und die frage warum man dieses portal wählt um das thema trauer anzusprechen ist gut und richtig.

meine antwort ist: weil ich hier gelichgesinnte habe, die zu dieser zeit, hier und jetzt das gleiche beschäftigt wie mich und ich kein "hast du gerade deine depressive phase? du das interessiert mich jetzt nicht, lass uns lieber rausgehen und spass haben, damit du auf andere gedanken kommst."

also, leben und leben lassen, fragen und fragen lassen.

lg
user
stringbound
***an Frau
11.000 Beiträge
@stringbound
Lieber Joe, wir tun hier wieder etwas was wir eigentlich tunlichst nicht tun sollten, aber wie schon so oft stört mich nicht die Frage als solche sondern es ist der Tenor von Herzenslust, dieser ist zu diesem Thema mehr als unangemessen.
Trauer und Sexualität haben viel gemeinsam - zumindest für mich.

Sexualität, Intensität, Nähe, nicht nur körperlich - wie viel intensiver könnte ich die Nähe eines Menschen fühlen?

Trauer, Sehnsucht, Angst, Wut, Verzweiflung - wie viel intensiver könnte ich das Fehlen eines Menschen fühlen?
Trauerbewältigung ist ein ernstes Thema.

Ich möchte mich bei denjenigen entschuldigen, denen ich mit meinen Gedanken zu nahe getreten bin. Meine Absicht war es ganz bestimmt nicht, jemanden zu verletzen.
***an Frau
11.000 Beiträge
@Herzenslust
Danke dafür
@ all
Herzenslust wird grad ordentlich gedisst.
Ihr macht grad Rudelbildung auf einen der vielleicht unüberlegt geschrieben hat und doch auf ganz bestimmte seine eigene art und weise diese Meinung für sich gebildet hat.
Ich hab dieses Thema eine Zeit lang beobachtet bevor ich mich traute was zu schreiben.

Mir fällt dazu nur folgendes ein auf die ursprüngliche Frage von Sabinchen.

Man sollte Ihn Akzeptieren,Der Tod gehört zum Leben.

und nochwas; der Mensch den man verloren hat lebt weiter solange man die Erinnerung an Ihn in seinem Herzen behält.
@herzenslust
Wo ist der geliebte Mensch, mit dem wir solche Fragen verarbeiten können?

ja das habe ich mich damals auch gefragt als meine Mama starb... nämlich der Mann der damals an meiner Seite war, hat mir nicht geholfen diese Fragen zu verarbeiten!
Ich war verdammt einsam und konnte es erst nach über einem Jahr nach dem Tod meiner Mama mit meinem jetzigen Mann verarbeiten...
Ich weiß wie es mir damals ging.... und daher habe ich diesén Thread eröffnet....

Und ich bin mir sicher das es bestimmt einigen hier geholfen hat mal ihren Gedanken freien Lauf zu lassen und einfach ihre Gefühle bezüglich der Trauer niederzuschreiben....

Denn manchmal ist schreiben, und das im Internet wo doch jeder doch ein klein wenig anonym ist, viel einfacher als das Reden mit einer Person die einem gegenüber sitzt.

*blume*

Bine
trauer
ist ein grosses und weitläufiges thema..dem jeder früher oder später wohl begegnet..ich finde es ausgesprochen gut in so einem forum dieses thema anzubieten..da wir menschen ja sehr vielschichtig sind..und da gehören jede art von emotionen auch dazu..ich finde die trauer um verlorene ,geliebte menschen legitim..hab meine oma als kleines mädchen verloren..ich wollte so gern helfen..aber ich stand nur vor diesem riessen gitterbett und sah sie mit meinen riessenaugen an..sie hat mich nicht erkannt und ich bin heute noch traurig ,dass es so war..und ich es nicht ändern konnte..aber ich weiss ja ..ich hätte es nicht ändern können..nun gehört die erinnerung zu meinem leben..ich hab sie verarbeitet..oh gott..da kommen mir glatt die tränen..ich weiss nicht wie andere damit umgehen..aber ich für meinen teil bin sehr emotund akzeptiere das leben..wo der tod auch dazu gehört wie die geburt..wir wissen ja dass alles vergänglich ist und jeder kann nur einen kleinen platz als erinnerung bekommen..aber das find ich doch viel wert und macht es leichter..dass ich nicht in vergessenheit gerate..das ich bei meinen kindern und deren kinder vielleicht mal einen platz im herzen habe,über meinen tod hinaus..der sicher unausweichlich sein wird..irgendwann..aber mit sicherheit ,,ganz bestimmt..dunkle grüsse in die nacht
*******kind Frau
1.528 Beiträge
@Sabinchen
Meine papa ist am 16.09.06 auch sechs jahre tot und ich habe Gedichte geschrieben, mit Freunden geredet und viel geweint. Mein Papa lag auch im Koma und verstarb dann auch nach einiger Zeit an Herz nieren versagen. Ich stand daneben und hielt seine Hand, alös er ging. das war für mich eine wichtige Erfahrung und ich bin froh, sie gemacht zu haben.
@schnegge23
ich konnte das damals nicht.... ich hatte Angst davor.... vielleicht hätte ich es tun sollen, evtl. hätte ich es besser verkraftet....
Aber man kann ja die Zeit nicht zurück drehen und von daher mußte ich das auf andere Art und Weise verarbeiten....

*blume*

Bine
****ar Paar
401 Beiträge
Trauer
Ich empfinde auch Trauer.
Mein Onkel ist am 7.4.06 bei einem Unfall im Alter von 47Jahren gestorben.
@*******lust

Ich habe zum Glück eine Familie, meinen Schatz und meine Freunde im "realen" Leben.
Trotzdem tut es immer wieder weh, aber auch gut darüber (auch mit Fremden) zu reden/zu schreiben.
Die Frage war auch wie man damit umgeht.
Aber soweit so gut, der Fettnapf war schon tief genug und die Entschuldigung okay.

Ich denke oft an meinen Onkel und an seine Kinder (meine Cousins). Jeden Tag.
In meinem Herzen ist er immer bei mir.
Ich denke, er würde nicht wollen dass ich mein restliches Leben nicht mehr glücklich bin und nie wieder lache.
Er würde wollen dass wir ihn nicht vergessen ( und glaubt mir, keiner der ihn kennenlernen durfte wird ihn je vergessen) und glücklich unser Leben geniessen.

Es tut immer noch weh, vor allem kann man es nicht verstehen. Von jetzt auf gleich...Unfall-Tot. Einfach weg...so viele Worte die man noch sagen möchte...müssen warten...

Mir hat jemand gesagt:

Wenn jemand stirbt und man denkt an ihn, dann ist er nicht "wirklich" tot, sondern nur ganz weit weg.
Erst wenn man jemanden vergisst, dann stirbt er "wirklich".

Ich danke dem Binchen für diesen Thread.
Er bringt meinen Onkel nicht zurück, aber wie viele andere auch, denke und vermisse ich jemanden der gestorben ist.

Und darüber zu schreiben tut der Seele gut.

Ich wünsche allen viel Kraft und sagt den Leuten die ihr liebt viel öfter was sie für euch bedeuten.
Der Unfall hat mich vielleicht etwas ängstlich werden lassen...ja.
Aber meine Familie und meine Freunde wissen (spätestens jetzt) ganz genau was ich für sie empfinde...
Und ich gehe nicht im Streit auseinander-es kann immer das letzte mal sein dass man sich sieht....leider.

Fühlt euch alle mal liebumarmt.

Dimi
wie gehe ich mit der Trauer um?

Es mag ungewöhlich sein,doch ich kann Trauer am besten
alleine verarbeiten.

Beschäfdige mich dann mit Basteln oder gehe Spazieren,doch
darüber Reden kann ich lange Zeit nicht.

Habe aber immer ein offenes Ohr für andere.
*****itt Frau
1.394 Beiträge
Bei mir ist es jetzt genau fünf Monate her und ich glaube, der eigentliche, aktive und bewusste Verarbeitungsprozess hat noch gar nicht so richtig angefangen.

Ich kann mich sehr genau an diesen Tag erinnern: Ein Tag, an dem ich dachte, dass mich heute nichts mehr umwerfen kann. Ich hatte in der Arbeit endlich eine lange, komplizierte Sache hinter mich gebracht, alles hat gut geklappt und ich war froh, dass ich das geschafft hatte. Die Sonne kam das erste Mal so richtig raus, endlich, nach diesem langen Winter. Und ich freute mich auf das Wochenende.

Und dann, zu Hause, ein Anruf, und die ganze Welt bricht über einem zusammen.

Es kam alles ganz plötzlich, ganz unerwartet und unvorhersehbar. Ich frage mich immer noch, was besser ist: Wenn man sich über Wochen darauf einstellen kann oder wenn man dieses Gefühl, dass es jeden Tag so weit sein könnte, nicht aushalten muss. Ich glaube, eher letzteres. Ich hätte es nicht ertragen wollen, mich über Wochen oder Monate mit diesem Gedanken zu befassen und zuzusehen, wie es jemandem immer schlechter geht.

Leider war es bei mir auch nicht so, dass der Tod gewartet hat, bis ich da war. Ich bin zu spät gekommen, ungefähr eine Stunde, was ich bis heute immer noch sehr „gemein“ finde.

Und dann stürzt so viel innerhalb kürzester Zeit auf einen ein:
Der Arzt, der einem gegenübersteht, und ganz nüchtern mitteilt, dass es auf der Intensivstation gerade keine freien Kapazitäten gab.
Das Bestattungsinstitut, in dem man vor einer Reihe mit Särgen steht und einen aussuchen soll, obwohl man vor Tränen gar nichts erkennen kann.
Der Vermieter, Behörden, einfach tausend Dinge, die man organisieren muss.

Man funktioniert einfach, weil man funktionieren muss, wenn man nicht den Kopf in den Sand stecken will. Man organisiert und kommt so gar nicht zum Nachdenken. Man ist wie in Trance, glaubt, die Welt müsste stehen bleiben. Ich habe manchmal einen halben Tag gebraucht um einfach nur einkaufen zu gehen oder andere alltägliche Dinge zu erledigen, alles dauert einfach ewig.
Ja, ich hatte Menschen, die mir geholfen haben, ohne die ich vieles vielleicht gar nicht geschafft hätte. Aber letztlich war ich diejenige, die die Entscheidungen treffen und die Verantwortung tragen musste.

Im Nachhinein frage ich mich, wie ich das alles geschafft habe und wie stark man eigentlich sein kann, wenn man stark sein muss.

Am Anfang gibt es viele Menschen, die einem ihr Mitgefühl zum Ausdruck bringen, aber irgendwann ist wieder alles normal, vorbei, organisiert, geregelt. Man geht wieder arbeiten, trifft sich hier mit Leuten, der Alltag kehrt wieder ein; muss er ja auch.
Aber es bleibt doch ein Loch, eine Lücke, die sich nicht schließt.

Es hat mich doch sehr erschrocken, wie schnell ein Mensch verschwunden ist. Ein paar Wochen und es bleibt nichts mehr als ein Grab und all die Erinnerungen.
Und da wird einem doch erst so richtig klar, mit wie vielen sinnlosen materiellen Dingen man sich im Leben doch beschäftigt. Das Einzige, was am Ende bleibt, sind die Erinnerungen, die wir in anderen Menschen hinterlassen. Das ist wirklich das Einzige, was wir von uns zurücklassen, wenn wir gehen. Alles andere ist kürzester Zeit verschwunden, beseitigt, entsorgt.
Vielleicht setzt man dadurch seine Prioritäten neu.

Was mich auch sehr beschäftigt und was ich noch aufarbeiten muss: Man glaubt, einen Menschen zu kennen. Und stößt dann auf so viele Dinge, von denen man nichts wusste, ja, die man noch nicht mal geahnt hat.
Es hat mich einerseits erschüttert, wie man viele Dinge übersehen und nicht bemerken kann, andererseits, wie sich jemand so gut verstecken kann und nie auch nur irgendeine Andeutung gemacht hat. Das macht mich sehr traurig und das tut mir unendlich leid.

Das hat mir aber auch gezeigt, dass es Situationen im Leben gibt, in denen es einfach nicht mehr weiter geht. In denen es schlichtweg Zeit zum Sterben ist. Auch wenn man noch nicht in dem Alter ist, wo man normalerweise stirbt, hat man doch diesen Punkt erreicht, an dem es keine andere Lösung mehr gibt, keinen anderen Weg.

Und so denke ich auch, dass es seinen Sinn hatte, zu diesem Zeitpunkt und auf diese Art zu sterben. Auch, dass alle zu spät gekommen sind und keiner mehr was tun konnte. Es musste einfach so sein und es war gut so. Es war für alle der sanfteste Weg.

Das hat mir alles noch mal mehr bewusst gemacht, dass das Leben endlich ist. Und wie schnell und plötzlich alles vorbei sein kann.
Ich nehme die Menschen um mich viel intensiver wahr, weil ich mir umso mehr bewusst bin, dass sie nicht ewig da sein werden. Dass ich nicht ewig da sein werde. Menschen, die Beziehungen zu ihnen, werden wichtiger. Auch der Versuch, sich zu öffnen und mehr von sich preiszugeben, so zu sein, wie man den anderen in Erinnerung bleiben will.

Ich hatte mir direkt danach überlegt, eine Selbsthilfegruppe zu suchen. Weil ich mir denke, dass es viel bringt, sich mit Leuten auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Bisher hab ich allerdings noch nicht mehr gemacht, als Adressen rausgesucht. Was mir zeigt, dass ich auch so klarkomme. Es gibt aber Bilder, die immer wieder vor dem inneren Auge auftauchen und Situationen, in denen viel wieder hochkommt. Deswegen glaube ich, dass man sich wirklich knallhart mit der Problematik konfrontieren muss, um sie wirklich zu verarbeiten. Das müsste ich dann demnächst mal in Angriff nehmen. Aber irgendwie fehlt mir da die Motivation. Ich glaube, ich will einfach mal eine zeitlang Ruhe vor dem Thema haben, eine Auszeit zwischen Organisation und bewusster Verarbeitung.
****on Paar
368 Beiträge
Wichtig, brauche Hilfe!
hallo forum,
ich habe keine ahnung, ob es ok ist, wenn ich hier rein schreibe, dachte aber das es irgendwie passt.

heute ist von meinem besten freund sehr plötzlich der vater verstorben.
also, das ist nun für mich das dritte mal, das ich damit konfrontiert werde, das von sehr guten freunden ein elternteil stirbt. allerdings waren vorher 2 freundinnen betroffen und frauen verarbeiten das irgendwie anders.
ich weiss nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll.
aus der persönlichen vorgeschichte heraus, vermute ich einen freitod seines vaters.
ich habe keine ahnung, was ich machen soll.
wie verhalte ich mich so, das ich nicht aufdringlich bin und ihm trotzdem signalisiere, das ich für ihn da bin?
sehr ungünstig ist ausserdem noch, das für uns beide am montag wieder die uni anfängt und er somit nicht viel zeit haben wird, zu fehlen, bzw abgelenkt zu sein.
er hat mir nun per sms mitgeteilt, das er seine verabredung mit mir nicht wahrnehmen kann, weil sein vater tot ist.
ich bin sauer, das sein vater ihm und seiner mutter sowas angetan hat, traurig, das er nun noch mehr stress hat und unsicher, weil ich nicht weiss, wie ich es richtig machen kann.
ich mache mir sorgen, um ihn. es stehen auf einmal so viele unbekannten im raum, kann er noch weiterstudieren, weil die finanzielle unterstützung nun wegfällt?
fragen über fragen und vor allem totale hilflosigkeit.
so konfus wie mein beitrag nun wird, so fühle ich mich gerade.
habt ihr tipps oder erfahrungswerte, was ich machen kann?
danke
sie
********s_nw Frau
4.635 Beiträge
typoon
so ein sterbefall haut einen komplett aus der bahn, vor allem, wenn so plötzlich und unerwartet kommt,
das ist dann etwas, worauf man nicht vorbereitet ist und sich auch meistens keine gedanken drüber gemacht hat, weil man sich nicht gern mit tod und sterben auseineinander setzt.
und wenn der fall eintritt, trifft es einen wie ein hammerschlag,
dann braucht man vertraute personen wie geschwister oder freunde, die einen auffangen und einfach nur da sind.
beileidsbekundungen und tröstende worte, auch wenn sie wohlgemeint sind, helfen den hinterbliebenen nur wenig,
sei einfach für deinen freund da, nimm ihn in den arm,
höre ihm zu, wenn er redet, auch wenns teilweise konfus klingt,
es ist nicht aussergewöhnlich, wenn seine gedanken karussel fahren.
zeige ihm einfach, dass er nicht allein ist ...
liebe grüße
honeylips
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