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Wie habt ihr gelernt mit Trauer umzugehen....

Ein Sterbefall im Freundeskreis kann mitunter noch hilfloser machen als innerhalb der Familie.

Ein ähnlicher Fall: Der Sohn meines Schulfreundes starb 6 Tage nach der Geburt.
Obwohl ich über 600 km entfernt von ihm lebe, war ich der einzige, mit dem er sich darüber aussprechen konnte.
In der Familie wurde nurnoch geschwiegen. keiner konnte dem anderen in die Augen schauen. Tiefsitzende Trauer und Ohnmacht.

Da kann Hilfe von aussen, als Freund oder Freundin sehr gut sein.

Man ist objektiver und sieht den Todesfall mit einem gewissen abstand und ohne Familieärer Betroffenheit.

Generell hab ich zu dem Thema Trauer, und Tod ein recht gesundes Verhältnis, da es nunmal Teil unseres Lebens ist. Wenn auch der letzte Teil.


LG
Er
@****on

Ich denke, deine Unsicherheit ist völlig ok und kommt meist daher, dass man nicht weiß, wie es sich "auf der anderen Seite" (also der Seite deines Freundes) anfühlt.

Selbst wenn man selbst trauert, oder getrauert hat, weiß man es nur bedingt, weil Trauer etwas sehr individuelles ist. Dem einen gibt eine Trauerkarte was, dem anderen eine Umarmund, der Dritte will nur seine Ruhe.

Ich glaube man kann nichts falsch machen, wenn man ehrlich ist, sagt was man fühlt, dem anderen sagt/schreibt, dass man für ihn da ist (wenn dem tatsächlich so ist). Alles andere kommt vom Trauernden selbst.

Adalie.
*****itt Frau
1.393 Beiträge
@ typoon
Tja, immer schlecht, generell was zu raten, weil trauern so individuell ist.

Ich denke, in den ersten Tagen oder Wochen kann man gar nicht viel tun. Da prasselt viel zu viel auf einen ein, als dass man wirklich zum Nachdenken kommt. Vor allem, wenn jemand ganz plötzlich stirbt. Die ganze Organisation, Beerdigung, Behörden, Umzug vielleicht. Da kann man als Außenstehender nicht viel machen. Außer sich anbieten, dass man da ist. Also mehr passiv da sein, aber nicht aufdrängen, wenn der Trauernde nicht von selbst kommt. Ist auch immer abhängig davon, wie eng das Verhältnis zu dem Betroffenen war.

Der Punkt einzugreifen ist der, wenn sich der ganze Trubel gelegt hat, die wichtigsten Dinge erledigt sind, die Beerdigung vorbei ist und alle organisatorischen Angelegenheiten geklärt sind.
Am Anfang sind viele Leute da, einige aus Verpflichtung oder Neugierde, aber wenn der erste Schreck vorbei ist, kommt so ein Loch. Dann, wenn der Alltag ganz normal weiter geht, aber man merkt, dass etwas fehlt. Wenn die eigentliche Trauerverarbeitung losgeht. Denn dann kommt der ganze Schmerz, die Angst, die Wut, die Vorwürfe, diese Leere und was man so alles empfinden kann.

Es dauert eine gewisse Zeit, bis man von diesem Schockzustand in einen Verarbeitungsprozess übergeht.
Und dann braucht man wirklich jemanden…
****ar Paar
401 Beiträge
@typoon
Hey,

ich denke du machst das genau richtig.
Sei für ihn da aber zwäng dich nicht auf.
Hab viel Geduld und Verständnis, und wie bellini ganz richtig geschrieben hat, am "Anfang" ist man wie in Trance/Schockzustand, man "funktioniert" weil man "muss".
Jeder geht mit Trauer anders um.
Ich trauer manchmal still in mich hinein, vor allem wenn ich allein bin.
Aber ich bin nicht "einsam" weil ich weiss dass ich mich an meine Freunde und Familie wenden kann und die für mich da sind wenn ich sie brauche.
Natürlich versuche ich das weitestgehend mit mir selbst auszumachen da ich die anderen nicht mitreinziehen und traurig machen will, auch wenn sie hundert mal sagen "ich bin für dich da, gib Bescheid wenns dir nicht gut gehst".
Ich komm hinterher und sag dann dass es mir gestern nicht gut ging, die machen mir Vorwürfe warum ich mich nicht gemeldet hab...ich sag dann auch dass mir nicht danach war und dass ich weiss dass ich mich hätte melden können.
Mir bringt dieses " Wissen" dass jemand für mich da ist sehr viel. Es beruhigt. Und diesen Freunden bin ich unendlich dankbar dass sie jederzeit für mich da sind wenn mich meine Trauer übermannt. Ich bin ihnen auch dankbar dass sie mich aber auch die Zeit für mich allein geben die ich brauche um damit klar zu kommen.

Sei da, sei verständnisvoll. Sei ehrlich, wenn du nicht weisst was du sagen sollst, dann sag das dem Trauernden auch genauso und nimm ihn lieber fest in den Arm bevor du was sagst von dem du selbst nicht überzeugt bist.

Viel Kraft und alles Liebe, für alle die jemanden "verloren" haben, oder einfach für jemanden "da" sind.

Sie von DimMar
****on Paar
368 Beiträge
dankeschön!
für eure antworten.
wir haben heute miteinander telefoniert, jetzt weiss ich auch woran ich bin. ich denke, nun habe ich auch eine ahnung, wie ich mich ihm gegenüber verhalten kann/soll. er meinte so schön: ganz normal , bitte!
er hat nun zwar in der nächsten zeit eine menge zu erledigen, aber wie er auch sagte, das leben geht weiter.
also , nochmals danke an euch für eure antworten, dir mir geholfen haben.
********lieb Paar
78 Beiträge
schwieriges Thema
und ich glaube, es gibt kein Patentrezept.

Bei uns war es so, daß wir vor 4 Jahren unsere Tochter im Alter von 8 Monaten an/durch SIDS (plötzlicher Kindstot) verloren haben.

Es war schwer für uns, da ich lieber darüber geredet habe und mein Mann sowas mit sich selbst ausmacht. Zumal es für Ihn viel schwerer war, denn er ein halbes Jahr zuvor starb sein Bruder am Minutentot (so heißt es glaube ich) im Endeffekt ein Herzinfarkt und ein halbes Jahr nach dem Tot unserer Tochter starb dann auch noch meine Schwiegermutter am Schlaganfall. Alles zusammen also ein sehr schweres Jahr für uns.

Mittlerweile können wir darüber reden und auch damit umgehen, aber es war nicht immer so. Nach dem Tot unserer Tochter bin ich durchgedreht, wollte mich mehrmals umbringen bis ich dann durch einige "Sitzungen" und Kuraufenthalte merkte, daß es da noch andere Menschen gibt, die mich lieben und meine Liebe brauchen. Unseren Sohn habe ich der Zeit ignoriert, was ich aber nicht merkte.

Ich Nachhinein kann ich nur sagen, mir persönlich hilft es auch heute noch, meinen Schmerz raus zu lassen, sei es durch reden oder einfach mal losheulen, wenn mir danach ist. Unterdrücken kann man den schmerz auf Dauer nicht, dann wächst er und man kann ihn nicht "bekämpfen"!

Aber wie gesagt, daß ist bei mir so, andere Menschen sind eher still und machen sich ihre eigenen Gedanken........
****ar Paar
401 Beiträge
@suessundlieb
Deinem Statement ist nichts hinzuzufüge.

Fühldicheinmalliebgeknuddelt *troest*

Sie von DimMar
********lieb Paar
78 Beiträge
danke
*knuddel*
in tiefer trauer....
weil am sonntag ein guter kumpel von meinem bruder und mir gestorben ist...
kann das noch gar net glauben hab ihn vor kurzem erst noch gesehen...mein bruder samstag abend noch mit ihm gesprochen hat....könnte heulen schreien
dafür das schon wieder ein kumpel viel zu früh gegangen ist... *snief2* *snief2* *snief2*

wir werden dich nie vergessen daniel !!!! wir sehen uns wieder...versprochen!!!!

*heul2* *heul2* *heul2* in tiefer trauer bilskinir
Richtig bewusst mit Tod und Trauer bin ich als junge Erwachsene konfrontiert worden, meine Reaktion war eigentlich Ohnmacht, Fassungslosigkeit, Wut, ich konnte gar nicht damit umgehen. Als Kind wurde man zwar mit zu Beerdigungen genommen, in der Kirche hatte man ruhig zu sein, beim Zusammensein nach dem Begräbnis war's halt recht, wenn die Kinder lieber spielten und "das alles gar nicht so mitbekamen".
Andererseits wurde in der Familie immer viel über die Toten gesprochen und erzählt, ich weiß sehr viel z.B. über meine Urgroßeltern.

Nachdem nun meine Großmutter gestorben war, bemerkten wir alle sehr schnell, dass wir uns nur gegenseitig durch Gespräche helfen konnten, in denen wir auch unseren Gefühlen freien Lauf ließen. Reden darüber, wieso sie so krank geworden ist, sich damit trösten, dass sie sich auf alle Therapien eingelassen und sich ihren Tod zuletzt gewünscht hatte - als ihre Erlösung. Das half dem Kopf, aber das mit den Gefühlen in Einklang zu bringen, war nicht so leicht möglich. Ich konnte lange Zeit nicht das Grab besuchen, habe ihre Fotos in den Schrank gelegt. Ich fing dann an, zum Geburts- bzw. Todestag oder zu Weihnachten zum Friedhof zu gehen. Am Anfang hab ich versucht, meine Tränen zu unterdrücken, irgendwann war es mir egal, ob jemand sah, dass ich weinte und so gelang es mir langsam immer öfters und für längere Zeit ihr Grab zu besuchen.

Als mein Großvater starb, war mein Sohn gerade 1 Jahr alt und irgendwie hab ich da rein instinktiv alles anders gemacht. Ich war sehr gefasst und ruhig, nahm ihn mit in die Kirche, wir haben zusammen Abschied genommen und ich konnte so manch "bösen" Blick wegen eines fröhlichen Kinderlachens während einer Beerdigung sehr gut wegstecken.

Durch meinen Beruf bin ich oft mit Schwerkranken und trauernden Angehörigen konfrontiert. Anfangs war es sehr schwer, sich abzugrenzen, was nicht bedeutet, dass man teilnahmelos ist. Man muss es einfach lernen, um für diesen Menschen ein besserer Gesprächspartner zu sein, um ihn in diesem Moment ein Stück auffangen und stützen zu können. Nach nunmehr 15 Jahren Erfahrung gehe ich mit Tod und Trauer ganz anders um, was z.B. als mein Onkel vor 5 Jahren starb, zu Vorwürfen seitens meines Vaters geführt hat, weil ich das "Drama", das es für ihn war, nicht sehen konnte. Mein Onkel war mit Ende 20 schwer erkrankt, keiner hätte je gedacht, dass er älter als Mitte 40 wird. Er wurde über 60 und hatte ein sehr erfülltes Leben mit weiten Reisen, weil er jede Therapiemöglichkeit nutzte, konnt er sogar viele Jahre Sport treiben. Mein Vater sah nur die Krankheit, dass er unter "normalen Umständen" noch hätte 20 Jahre leben können. Es gab aber nie normale Umstände in seinem Leben und er selbst hat die fast 2 Jahrzehnte mehr, die er erleben durfte, immer als Geschenk gesehen. Es gab Diskussionen darüber, inwieweit ich mittlerweile "abgestumpft" sei, was absolut nicht der Fall ist. Bei der Trauer und dem Schmerz über den Verlust muss man auch die Lebensumstände sehen.

Im Oktober musste mein Sohn auf eine Beerdigung. Die Jahrgangsstufenbeste (Abi im Mai) hatte sich vor einen Zug geschmissen. Freunde und Klassenkameraden kamen zusammen, es wurde geredet und geweint, natürlich überall Fassungslosigkeit und viel Wut. Wir haben lange und ausführlich über alle Seiten eines Selbstmordes gesprochen. Am Wochenende hatte ich das Abschluss-Shirt der Abi-Klasse in der Wäsche, auf der Rückseite stehen in alphabetischer Reihenfolge alle Namen der Schüler. Als ich ihren Namen las, musste ich weinen.

Danaé
ich kann nur sagen das viele von euch glücklich sein können.. ich habe beide elternteile verloren, und jetzt vor einer woche ist ein guter freund umgekommen!
bei mir ist es schon fast so, das ich vergesse zu trauern und dafür überlge wie ich mein leben besser gestalten kann um bis zu meinem tod mehr erreicht zu haben!
Der Tod ordnet die Welt neu,
scheinbar hat sich nichts verändert,
und doch ist die Welt für uns
ganz anders geworden.
Menschen treten in unser Leben und begleiten
uns eine Weile. Einige bleiben für immer,
denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren
Herzen.
In diesen schweren Stunden
besteht unser Trost oft nur darin,
liebevoll zu schweigen und
schweigend mitzuleiden.
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