seltsame ansicht?

@****uer:

schlimm und hoffnungslos veraltet ist für mich ein rechtlicher Anspruch auf ehelichen Vollzug. Das stammt aus Zeiten, als Frauen noch wie das Eigentum des Ehemannes gesehen und behandelt wurden.

ganz schön komplizierte Fragen ...


Wobei auch hier in einigen Beiträgen das inzwischen gesellschaftlich akzeptierte "Unlust rulez"-Prinzip durchschimmert, das als Kontrapunkt zur seinerzeitig fast "erlaubten" patriarchalen "Vergewaltigung" sicher im Zuge des Feminismus bzw. der Emanzipation verständlich ist, aber in "Reinkultur gezüchtet" auch nicht ganz das "Gelbe vom Ei" im Sinne erotischer Kultur sein dürfte ...

Ist das jetzt anders rum?

Ich glaube einige Frauen in Deutschland werden anders denken, wenn Ihnen der Beischlaf verweigert wird und deshalb die Scheidung wollen.

Das Gelbe vom Ei im Sinne genussvoller erlebter Erotik ist wohl weder die ausgelebte Unlust, noch die erzwungene bzw. aufgezwungene Lust.

aber wenn der mutabor keine lust hat, hat er keine lust und punkt ist. hat er lust, dann hat die sache zu funktionieren...






den smiley setzt ich extra, für die schnelldenker...



es sit das miteinander, das ergänzen in einer beziehung, nicht das sich durchsetzen, sich beweisen, sich zu behaupten...

beziehung/partnerschaft bedingt etwas...

sich zurückzunehmen, sich zu opfern, für den anderen da zu sein, auch wenn es nicht genehm ist...

in einer individualisierten gesellschaft, wo das ICH den höchsten stellenwert beinhaltet, kollidiert diese einstellung selbstredend...


wie schrieb Al so schön...


die goldene mitte, der ausgleich, das aufeinander...

@****bor:
Klaro, natürlich. Ist vollkommen richtig und wichtig und notwendig.


ABER von beiden Seiten möglichst ausgewogen im Verhältnis angebracht.

NICHT einseitig.

Und was halt TE beschrieb, erscheint mir da eher recht einseitig gefordert, oder nicht? (Mit Ausnahme der Krankheitsregelung...)

@****uer:

nein, natürlich ist das jetzt nicht anders herum. Oder gibt es jetzt irgendwo einen Paragraphen, der dem Mann die Schuld am Scheitern einer Ehe zuweist aufgrund von "Beischlafverweigerung"?

Nein, gibt es nicht.

Weil nämlich allmählich auch in der Gesetzgebung die Tatsache ankommt, dass Respekt vor den Befindlichkeiten des Partners an oberster Stelle einer funktionierenden Partnerschaft stehen sollte. Sprich: wenn einer keine Lust hat, dann hat der andere da nicht irgendwas "einzufordern".

Auf welcher Basis denn? Du bist mein, also bedien ich mich an Dir, wann es MIR passt und ignoriere ob Du vielleicht nicht magst?

Respekt, Toleranz und eine entspannte Grundeinstellung (plus zehn gesunde Finger) sind der beste Garant für eine harmonische Partnerschaft.

Wer da mit der Brechstange irgendwas einfordern muss - egal ob Männlein oder Weiblein - ist doch eine arme Wurst.

Einfordern wäre natürlich wirklich dämlich - es geht eher darum, dass es mal zu tun - eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
Wenn mir mein Gegenüber nicht zuwider ist - wo liegt denn dann die Schwierigkeit?
Ist mein Partner/meine Partnerin krank oder kann bestimmte Dinge nicht tun, dann übernehme ich diese doch auch gerne ... dann ist das eine Selbstverständlichkeit.
Geht es aber um Sex ... wird plötzlich eine ganz andere Wertigkeit daraus ... dabei ist es die natürlichste Sache der Welt.

Al

@Al:

das hängt dann vielleicht wirklich vom Grad der eigenen Lustlosigkeit ab. Da gibt es ja Abstufungen. Von "Och nöööö, heute nicht wirklich..." bis hin zu "Bah, bleib mir bloß vom Leib!"

Im letzten Fall ist nix zu holen, im ersten Fall kann man vielleicht drüber reden.

@*******aum

Da gebe ich Dir Recht. Aber man muss mit Ihm ja auch keine Beziehung eingehen, wenn man es verurteilt. Sollte man eine Beziehung mit Ihm eingehen, kann man Ihn nicht verurteilen, wenn er sagt ich will jetzt Sex. Das man im nachhinein die Katze im Sack gekauft hat, kann keiner von beiden dann sagen.

Ist es eine seltsame Ansicht? Nein es ist seine Ansicht.

Meine Nachbarin sagte mal...

In eine Beziehung oder Ehe müssen die Verträge stimmen. Dann kann man auf etwas verzichten, weil man auch was anderes erhält.

Ich glaube, da sehe ich einen gemeinsamen Nenner.

Da würde ich auch sagen ... das geht gar nicht.

Aber ... wenn man sich blind versteht, dann merkt Frau doch wie ihr Partner tickt.
Und wenn der Bursche neben ihr liegt, ne Prachtlatte hat und den lüsternen Dackelblick aufsetzt ... was ist daran so schlimm, wenn sie ihm ein wenig Spaß verschafft und er sich mit einer kleinen Aufmerksamkeit zufrieden gibt?
Davon geht die Welt der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung nicht unter.

Al

In einer Partnerschaft halte ich generell nix von Sex als Dienstleistung. Das Metier sollen bitte andere bedienen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Man kann über alles mögliche streiten. Dass die eine keine gute Hausfrau ist, dass der andere zu wenig mit den Kindern macht, blablabla... da kann meinetwegen jeder selbst entscheiden, wie er das handhabt und womit er sich zufrieden gibt.

Aber beim Sex? Tut mir leid, da führe ich keinerlei Verhandlungen. Weil Sex nur kickt wenn man Bock drauf hat. Und mit einem Partner, der Bock drauf hat. Wenn das in meiner Partnerschaft wie eine Leistung erwartet würde, die ich zu bringen habe rein aus meiner Nettigkeit heraus... da würden mir schon bei dem Gedanken daran alle Lustknospen abfaulen.

neulich, in irgendeinem deutschen ehebett:

er:
"duuuhuuu, schaaahaaatz !?"

sie:
"ja, schatz ??"

er:
"wenn du mal boch auf mich hast, schatz, dann zieh doch bitte 1x feste an meinem lümmel, ja ??"

sie:
"oookay ... und was ist, wenn ich mal keinen bock hab' ??"

er:
"na dann ziehste halt 60-70x !!"






nennt mich oldschool oder so, aber in meiner welt sollen beide protagonisten grundsätzlich spass am sex haben ...
und wenn einer von beiden "mal" kein bock hat, na dann hat er eben keinen bock ...

ich fände 'nen lustlosen blowjob, oder 'ne gelangweilte nummer völlig abturnend ... mal abgeseh'n davon, das ich bei sowas vermutlich netmal einen hochkríegen würd ... denn die geilheit einer frau spielt noch immer eine unverzichtbar wichtige rolle für meine eigene geilheit ...

zum sex überreden ... kommt für mich nicht in frage ...

@********ther:

das ist nicht "old school", das ist nach meinem Dafürhalten die einzig vernünftige Ansicht zu diesem Thema.

mal mit dir einer meinung zu sein, hätt ich ja in diesem leben aunetmehr für möschlisch gehalten ...

naja, wenn man so einige beiträge hier liest, könnte man denken, ein mann mit meiner ansicht zu diesem thema würde hinnerm mond leben ...

but anyway ... am ende soll's halt jeder halten, wie er will ...

ach kommt Jungs, es geht doch nichts über eine Frau, die keine Lust auf Sex hat und sich dank seines "Dackelblickes" und der "Prachtlatte" zum wilden hemmungslossen Sexpüppchen verwandelt.

Oder die Frau, die geschafft vom Job nach Hause kommt und angesichts des Chaos, dass er morgens hinterlassen hat, zur 50-er Jahre Hausfrau mutiert, die mit Schürzchen und Pümps durch die Wohnung flitzt.

Und dann natürlich die Frau, die sich 10 Std. im Job die Haken abgelaufen hat, aber abends zum 5 Sterne Koch verwandelt, weil der Herr des Hauses etwas Warmes im Bauch haben will - das Warme für sie gibts dann etwas später, wenn er - siehe oben - seine Prachtlatte auspackt...

Also mal abgesehen davon, dass erzwungener, erbettelter oder von dem aufopferungsbereiten Teil der Partner pflichtschuldigst vollzogener Beischlaft ja nicht gerade das Leuchtfeuer den den Weg ins Glück sein kann, ist keineswegs erklärt warum denn der unwillige Part seine Gemütsverfassung unterdrücken soll, der willige aber nicht.
Wenn Aufopfern nun schon den Weg aus unser Gesellschaft der "kollidierten
ICHs" ebnet, die mutabor, wo auch immer, entdeckt hat, so erscheint mir nicht ganz schlüssig, warum diese Strassenbaumassnahme nur von dem zu leisten ist, der nun gerade mal keine glühende Libido verspürt.
Aber vielleicht ist diese Asymmetrie ja der erste Lichtstrahl, der uns aus dem Paradies der Gesellschaft ohne "kollidierte Ichs" streift.

Mich persönlich schüttelt es immer, wenn Beziehung/Ehe in Zusammenhang mit dem Wort Vertrag stehen.

Wie schön, daß ich nicht verheiratet bin!

Um aber auf das Thema hier zurückzukommen.

In welchem Jahrtausend/Kulturkreis leben wir denn, daß da einer tatsächlich meint, sich im Rahmen seiner Beziehung (wie lange die auch immer dauern mag!), den gerade gewünschten Orgasmus von seiner Partnerin mal schnell einzufordern?!

Hinter welchem Mond lebt der von sexymaus beschriebene Typ, daß er tatsächlich glaubt, diese Hardcore-Egomanie längerfristig durchdrücken zu können?!

Partnerschaftlicher Sex ist doch ein freiwilliges Geben und Nehmen.

Auch wenn man davon ausgeht, daß Männer öfter wollen (die üblichen Ausnahmen innbegriffen ), dann sollte es Frau, die gerade Sex-unlustig, doch selbst überlassen sein, ihren gerade horny Partner evtl. mit einem Handjob Erleichterung zu verschaffen.

Dies aber, quasi als Selbstverständlichkeit, einfordern?

SEHR BEDENKLICH!!!

Mal Butter bei die Fische:

mal keinen Sex zu bekommen wenn man eigentlich Lust hat, das ist doch nun kein echter Notstand.

Ja, mein Gott, dann macht man es sich selbst oder geht eine Runde kalt duschen oder denkt ganz einfach mal an was anderes.

Wer das nicht hinkriegt und das Ganze etwas entspannt sehen kann und für wen darum eine Partnerin, die eigentlich wiederwillig ist, immer noch besser ist als gar keine Partnerin... der ist für mich irgendwie auf eine besorgniserregende Art Sklave seiner Libido.

würde ich ja von ihr finden, wenn sie mir dann 'n Puff-Besuch zahlt ...


solange man(n) die Wahl hat, kann man(n) sich ja aussuchen wessen Sklave man(n) sein möchte, darüber würde ich mir gar keine Sorgen machen ...

ja mein gott, das geeeht doch nich ... dat musste so'n typ doch schon lange genug machen, als er noch single war ... feixtz

Mit Schmunzeln in einem anderen Threat gelesen:
Der Müll wird rausgebracht obwohl man keine Lust dazu hat.
Dem Partner wird der Sex bei Lustlosigkeit verweigert.
Somit liegt der Mülleimer in der Wertigkeit höher als der Partner.

nein, wellwet, es ist umgekehrt. beim müll ist das keine diskussion wert, beim sex ist es eine frage des persönlichkeitsrechts...