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Ein Partner oder Polyamorie?

*******_rp Frau
83 Beiträge
@sanftewildheit
war denn der partner, der "zuerst" da war, sofort mit dem zweiten partner einverstanden? ich kann mir das wirklich nur sehr schwer vorstellen. sorry wenn es provokant klingt, aber für mich stellt sich da die frage, wieso man zwei partner "braucht"? für mich heißt liebe auch sich zu entscheiden für einen menschen, mit dem man sein leben teilen möchte, mit allen risiken und konsequenzen, die daraus entstehen. mehrere partner - wiegt dann der verlust des einen nicht so schwer weil noch ein zweiter da ist?
Da verschiedene Menschen auch verschiedene Lieben bedeuten mit als ihren Besonderheiten, ist es für mich eigentlich fast logisch anzunehmen, daß sich auch die Tiefe und die Stärke unterscheiden.


man darf aber dabei nicht jene sinuskurvenpositivscheitelpunkthopser vernachlässigen, die nie die kurve kriegen...

*floet*



*fiesgrins*
Keine Sorge, solche Fragen klingen für mich nicht provokant, im Gegenteil, es sind für mich Fragen, die Interesse an der Thematik zeigen *g*

Nein, sofort war mein Mann damit nicht einverstanden. Wir sind beide doch auch gesellschaftlich geprägt und Monogamie ist nun mal bei uns das, was häufiger gelebt wird, die Norm darstellt und somit auch eher Akzeptanz erfährt.

Das meinte ich mit Hineinwachsen. Etwas, was das herkömmlich gelebte verändert, braucht meines Erachtens Zeit, um integriert werden zu können. Es hat am Anfang bei jedem von uns (auch bei dem dazu kommenden Partner) sämtliche verinnerlichte Glaubenssätze berührt. Und es hat innere wunde Punkte getroffen, nicht nur bei ihm.

Was uns geholfen hat, diese Veränderung zu integrieren, war viel miteinander zu reden, mit sehr viel Tiefgang und das, was sich da gezeigt hat, zu bearbeiten.

Womit ich z.B. auch anfangs meine Schwierigkeiten hatte, war, dass ich selbst zwar beide Männer liebe, es aber mächtig geknurrt hat, wenn bei meinem Zweitpartner noch eine weitere Person dazukam. Da merkte ich, dass es bei mir was berührt, was ich für mich gerne auflösen wollte und dann auch habe. Wie schon mal erwähnt wurde, ich bin nicht eifersuchtsfrei, ich gehe nur anders mit meinen Gefühlen um (nicht besser, nicht schlechter, eben nur anders).

Auch das ist für mich ein Hineinwachsen, ein Hinterfragen von dem, was mich geprägt hat, ein Entrümpeln von gesellschaftlichen Vorstellungen, um dann meinen ganz eigenen Weg darin zu finden.

Was das Brauchen angeht... ich bin nicht mit jemandem zusammen, weil ich ihn brauche. Das würde für mich unter Mangel fallen. Wenn ich mit jemandem zusammen bin, dann aus der Fülle heraus. Wenn ich selbst im Mangel bin, dann kann ich mich nicht wirklich auf einen Menschen einlassen, schon garnicht auf einen weiteren.

Es ist nicht so, dass mein Mann mir nicht reicht und ich deswegen einen anderen habe. Dieser andere Mann ist in mein Leben getreten und es entstand eine Liebesbeziehung. Ohne, dass es geplant war, ohne, dass mir was gefehlt hat. Es hat sich einfach entwickelt.

Und was das Verlieren angeht.... puh... da könnte ich jetzt sehr weit ausholen.... Der Schmerz des Verlustes hat alleine mit mir selbst zu tun und wie ich mit Gefühlen umgehe. Und wie ich Dinge betrachte. In meiner Lebensanschauung gibt es keinen Verlust eines Menschen. Ich bin auch nach einer Trennung immer noch mit dem anderen verbunden, nur das Wie hat sich verändert.
Es tut mir bei jedem Menschen sehr weh, wenn das sich Aufgebaute und Gelebte verändert. Jeder Veränderungsprozess ist ein Wachstumsprozess und bei mir mit Schmerzen verbunden. Aber ich bewerte das nicht mehr in negativ oder positiv. Es gehört einfach dazu.

Letztes Jahr hat sich mein Zweitpartner fast komplett zurückgezogen, was mir sehr weh getan hat. Das ist völlig unabhängig davon, ob mein Mann noch da ist oder nicht. Jetzt sind wir wieder in Beziehung. Auch sowas gehört für mich zum Wachstumsprozess dazu.

Warum bedeutet für dich Liebe, sich für einen Menschen zu entscheiden?
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@sanfte Wildheit
Warum bedeutet für dich Liebe, sich für einen Menschen zu entscheiden?

Weil das der Kern des absolutistischen, bei uns gesellschaftlich dominanten Liebesgedanken der Monogamie ist.

Man entscheidet sich ganz bewusst für einen Partner, im Falle der Eheschließung sogar bis "an das Lebensende".

Dieses "Opfer" zu bringen, scheint nötig, als Symbol, damit der Partner sich geliebt fühlt und an die Liebe, die ihm entgegengebracht wird, glaubt.

Allein die Idee, man könne noch jemanden anderen genau so intensiv lieben, lässt den Partner an der "Echtheit" und am "Ausreichen" des Gefühls zweifeln.

Liebe ist gleich Treue ist gleich Monogamie.

Ich finde, Du beschreibst sehr ehrlich und sehr gut, wie es tatsächlich auch laufen kann und Du hast großes Glück, zwei Menschen gefunden zu haben, die Idee von einer anderen Art zu lieben wenigstens zulassen können, wenngleich sie verständlicherweise Gewöhnungsschwierigkeiten hatten. Die hat man selbst als polyamor empfindender Mensch ja auch!
*******_rp Frau
83 Beiträge
warum bedeutet liebe sich zu enscheiden? hmmm ... insofern entscheiden, daß ich mich entschließe, mit diesem menschen mein leben zu teilen, ihn in den mittelpunkt meines lebens zu stellen. ich glaube nicht daß ich mit der situation klar gekommen wäre wenn ich an der stelle deines mannes gewesen wäre. du schreibst ja selbst daß es für dich sehr schwer war, als bei deinem zweiten partner eine weitere person dazu kam, dann kennst du die gefühle die ich meine sehr gut. ich war noch nie in einer solchen situation wie du sie beschreibst, ich denke selbst wenn ich mich während einer beziehung in eine weitere person verlieben würde, würde ich mich "entscheiden", ich würde das keinem beteiligten "zumuten" wollen, auch mir selbst nicht. genausowenig wie ich wohl damit klar käme, wenn es im leben meines partners eine zweite frau gäbe.
*******_rp Frau
83 Beiträge
@sinastraum
gibt es irgendetwas gegen treue einzuwenden?
*******_rp Frau
83 Beiträge
@sinastraum
ps: sich entscheiden heißt kein "opfer" bringen !!!!! wenn man das gleich setzt, dann frage ich mich wirklich ob wir bei "liebe" vom gleichen gefühl sprechen ...
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich persönlich finde sexuelle Treue in einer Beziehung nicht vorrangig wichtig.

Was ich dagegen für wichtig erachte, ist Offenheit und Vertrauen.

Insofern empfinden wir da einfach unterschiedlich, @***ey.

Für mich käme es einem "Opfer" gleich, mich sexuell für den Rest meines Lebens einem Menschen zu versprechen.

Aber das habe ich auch erst im Laufe meines Lebens festgestellt.

Wer sich mit sexueller Treue und Monogamie wohl fühlt und wer glücklich ist (ganz wichtig!), dem wünsche ich nur das Beste.

Mich hat es auf Dauer in meinen langjährigen Beziehungen nicht glücklich gemacht und deshalb haben wir in unserer jetzigen Partnerschaft ein anderes Beziehungsmodell gewählt.

Deshalb lieben wir uns allerdings nicht weniger.
*******_rp Frau
83 Beiträge
@sinastraum
ich dachte wir sprechen davon zwei menschen gleichermaßen zu lieben und nicht davon, mehrere sexualpartner zu haben ... um mit jemandem sex zu haben, muß ich ihn nicht lieben, das ist für mich ein total anderes thema.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Nun, ich war davon ausgegangen dass "sich für einen Partner entscheiden" für Dich bedeutet, sich gefühlsmäßig und sexuell für ihn zu entscheiden...

Wer sexuell nicht treu bleiben will oder muss, hat ja die Wahl, eine offene Beziehung im Sinne von gebilligten sexuellen Begegnungen mit anderen zu führen oder eine polyamore Beziehung im Sinne von sexuellen Begegnungen, die auch gefühlsmäßige Bindungen nach sich ziehen.

Eine monogame Beziehung duldet weder das eine noch das andere.
*******_rp Frau
83 Beiträge
so langsam glaube ich daß ich mir zuviele gedanken um das thema mache, denn im moment hört es sich so an, als ginge es um sexuelle freiheiten und nicht darum, mehrere menschen gleichermaßen zu lieben oder andere lieben eifersuchtsfrei zu akzeptieren.
das ausleben sexueller freiheiten, allein oder gemeinsam, ist etwas total anderes als das, was ich bisher unter diesem thema hier verstanden habe und erfordert für mich nicht mal halb soviel toleranz, denn sex ist nicht liebe und für mich ist das wesen der liebe und der treue die emotionale bindung und "zuordnung" zweier menschen zueinander. das schließt nicht aus, daß ich mit meinem freund swingern gehe und auch mal partner tausche, wie gesagt, zwei völlig verschiedene themen.
Warum muss ein monogamer Mensch immer langweilig, voller unerfüllter Sehnsüchte und
in verkappter Unfreiheit leben?

Wir leben heute „glücklicherweise“ in großer sex. Freiheit wie nie seit 2000 Jahren in Europa
( ohne vom Gesetzgeber bestraft zu werden ), so dass jeder für sich das ausprobieren kann,
was er möchte.

Ich glaube nicht, dass es für mich gutgegangen wäre als ich mit 21 Jahren geheiratet habe -
bis heute mit dem gleichen Mann in monogamer Weise zu leben.

War aber schon mit 27 Jahren geschieden. Daraufhin hatte ich einen Freund in Künstlerkreisen.
Damals hatte ich diese Welt faszinierend beobachtet. Keine Eifersucht, totale sex. Freiheit,
mehrere Beziehungen kein Problem, keine Frage nach der Moral. Auch „durfte„ man monogam leben.
Am besten hat mir noch gefallen, dass egal zu wem man hin kam, man zunächst völlig
uneingenommen herzlich empfangen wurde, egal wie man lebte.

Das war eine Phase in meinem Leben und irgendwann wurde dies mir langweilig.
Es erinnerte mich zu sehr an mein Lieblingsbuch „Siddhartha“ von Hermann Hesse
an das Kapitel: „bei den Kindermenschen"
Genauso habe ich mich gefühlt. Kindisch verspielt. Aber innerlich leer.

Wie Ripefrut es aussagte, es fehle mir die ganz herzliche besondere Beziehung zwischen
zwei Menschen.
Zu der bin ich wieder zurückgekehrt und fühle mich wohl.
*******_rp Frau
83 Beiträge
@liaresllatsirk
danke *g*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Warum muss ein monogamer Mensch immer langweilig, voller unerfüllter Sehnsüchte und
in verkappter Unfreiheit leben?


Muss er ja nicht. Und schon gar nicht immer. Oder jeder.

Aber ein großer Teil der Bevölkerung gibt an, schon fremd gegangen zu sein, oft auch schon mehrmals.

Dieser Teil der Bevölkerung findet innerhalb der Beziehung offenbar nicht, was er braucht und mag auch nicht offen darüber sprechen, sondern bevorzugt Heimlichkeiten.

Wenn Du nicht dazu gehörst, dann freut mich das für Dich. Und ich werde Dir bestimmt nicht einreden wollen, dass DU etwas falsch machst. Und auch niemand anderes hier.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Warum muss ein monogamer Mensch immer langweilig, voller unerfüllter Sehnsüchte und
in verkappter Unfreiheit leben?


Muss er ja nicht. Und schon gar nicht immer. Oder jeder.

Aber ein großer Teil der Bevölkerung gibt an, schon fremd gegangen zu sein, oft auch schon mehrmals.

Dieser Teil der Bevölkerung findet innerhalb der Beziehung offenbar nicht, was er braucht und mag auch nicht offen darüber sprechen, sondern bevorzugt Heimlichkeiten.

Wenn Du nicht dazu gehörst, dann freut mich das für Dich. Und ich werde Dir bestimmt nicht einreden wollen, dass DU etwas falsch machst. Und auch niemand anderes hier.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Warum muss ein monogamer Mensch immer langweilig, voller unerfüllter Sehnsüchte und
in verkappter Unfreiheit leben?


Muss er ja nicht. Und schon gar nicht immer. Oder jeder.

Aber ein großer Teil der Bevölkerung gibt an, schon fremd gegangen zu sein, oft auch schon mehrmals.

Dieser Teil der Bevölkerung findet innerhalb der Beziehung offenbar nicht, was er braucht und mag auch nicht offen darüber sprechen, sondern bevorzugt Heimlichkeiten.

Wenn Du nicht dazu gehörst, dann freut mich das für Dich. Und ich werde Dir bestimmt nicht einreden wollen, dass DU etwas falsch machst. Und auch niemand anderes hier.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Warum muss ein monogamer Mensch immer langweilig, voller unerfüllter Sehnsüchte und
in verkappter Unfreiheit leben?


Muss er ja nicht. Und schon gar nicht immer. Oder jeder.

Aber ein großer Teil der Bevölkerung gibt an, schon fremd gegangen zu sein, oft auch schon mehrmals.

Dieser Teil der Bevölkerung findet innerhalb der Beziehung offenbar nicht, was er braucht und mag auch nicht offen darüber sprechen, sondern bevorzugt Heimlichkeiten.

Wenn Du nicht dazu gehörst, dann freut mich das für Dich. Und ich werde Dir bestimmt nicht einreden wollen, dass DU etwas falsch machst. Und auch niemand anderes hier.
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Ich kann sanftewildheit nur zustimmen in dem, was sie schreibt, so empfinden wir das nämlich auch. Es geht hier nicht um "brauchen", es geht darum, daß man offen ist für mehr Liebe, mehr Liebe zu geben, mehr Seiten anzusprechen und angesprochen zu bekommen, als es ein Mensch alleine kann. Wenn man sich zwei Menschen vorstellt als Kreise, dann können sich die beide nur so und so weit berühren, aber nicht einer kann den anderen komplett umschließen - oder nur einseitig. Mehr Menschen von mehr Seiten können das aber sehr wohl.

Wie der Unterschied zwischen Großfamilie und Menschen, die es bevorzugen, einzeln zu wohnen oder höchstens als Paar: es sind unterschiedliche Präferenzen und ICH bin ein Großfamilientyp, egal ob es verschiedene Generationen sind oder mehr Personen auf einer "Ebene" als Partner. Ich bin nun mal nicht "zu", wenn ich liebe, im Gegenteil, je harmonischer und glücklicher meine Beziehung, desto mehr habe ich zu geben, desto offener bin ich für weitere Menschen. Ich laufe da nicht herum und suche verzweifelt, aber ich bin wie ein Single, der Beziehung möchte, weil es Dinge gibt, die man alleine (oder mit einem Partner) so nicht erleben, fühlen kann. Es ist schlichtweg anders mit mehreren Partnern, auch ohne frisch verliebt zu sein. Mit meinem Mann bin ich jetzt mehr als zehn Jahre zusammen und liebe ihn zutiefst, einen anderen Mann liebe ich seit mehr als 3 Jahren sehr und bin unendlich dankbar, daß auch wir uns finden durften, was wir teilen können. Es ist alles Liebe, ohne Abstriche. Und ja, es sind verschiedene Dinge in mir, die angesprochen werden, die wir teilen. Verschiedene Stärken und Schwächen, Eigenarten. Das ist genauso wie mit meinem Mann und einer Langzeit-Beziehung, die er hatte: sie läßt sich deutlich stärker führen in Beziehung, gibt die aktive Rolle gern ab und plant weniger, wo ich dominanter bin, organisiere, das Heft selten aus der Hand gebe. Er fand es spannend und bereichernd, auch die Rolle wechseln zu müssen, hätte aber nie konkret danach gesucht, sie haben sich verliebt und erst dann kam die Erkenntnis, wie sich das ergänzt.

Polyamory erlaubt, zum selben Zeitpunkt zu erkennen, wie vielfältig man als Beziehungsmensch ticken kann, wie stark das vom Partner (!) abhängt - und daß der monogame Glaube "in der nächsten Beziehung bin ich anders, weil ich älter geworden bin" nicht stimmen muß. Menschen in einer monogamen Beziehung ist oft nicht bewußt, wie stark sie an bestimmte Beziehungsrollen gewohnt sind, sich selbst auf Verhalten "einschießen", weil das ihr Part in der jeweiligen Beziehung ist. Und sie können aber gleichzeitig auch ganz anders sein, was aber auch im Dialog mit einem anders agierenden Partner angeregt würde. Wir sind beziehungstechnisch viel breiter angelegt, als daß monogam lebende Menschen oft erfahren. Und wenn sie sich anders erleben, dann wird es auf die Situation (Affäre = hat ja notgedrungen andere Komponenten) oder Zeit (reifer) geschoben, statt zu verstehen, wie sehr uns der Gegenüber "herauskitzelt".

Als poly bin ich "notgedrungen" offen für weitere Liebe, ich habe keine funktionierenden Mauern, die das verhindern, so wie bei einem monogamen Single auch. Da sagt auch keiner: die Tugend wäre, wenn Du niemanden liebst! Du müßtest das eigentlich von selber wollen. Genauso absurd ist es für einen polyamor fühlenden Menschen, bei einer Liebe plötzlich "zu" zu sein.
Aber als poly kenne ich durch die Praxis gleichzeitig eben auch die Dynamik, wenn ich von mehreren Seiten angesprochen, erfüllt werde, die ich mittlerweile kennen gelernt habe, weil ich da Partner hatte, die das taten. Ich entdecke meine Facetten und Seiten, die alle gleichzeitig da sind, aber bevor sie jemand berührte, nicht wahrzunehmen waren. Und es ist nicht nur spannend, neue Menschen in mein Herz zu lassen, zu sehen, was sie bringen, berühren, sondern auch der Sehnsucht nachzugeben, unsere "Herde" mal stabil hinzubekommen, mit Kind und Kegel und Haus, ganz kleinbürgerlich, nur halt mit mehr als einem Partner, nicht mal notwendigerweise meinem, sondern mehreren.
Hippie-Idylle? Keine Ahnung. Aber ich zumindest bin glücklich, wenn ich einen Haufen Leute zärtlich kuscheln sehe, je mehr je besser. *lach*

Last but not least ... es fragt ja auch niemand: warum wünschen sich die Eltern zwei Kinder oder mehr - und die nur eins? Oder gar keins?
Da wird auch einfach akzeptiert, daß es bei dem einen so, bei dem anderen so ist. Der Gedanke, daß es für romantische Liebe 1+1 sein MUß, um gut zu sein, ist zwar bei uns kulturell tief verankert, aber das ist sowohl gesellschaftlich als auch religiös ziemlich neu. Nicht mal im alten Christentum (Altes Testament) war Monogamie als einzig erstrebendswerte Form der Liebe angesehn.
Ich war damals jung aus gehungert und neugierig auf das Leben.
Auch war ich nicht mehr verheiratet. Musste also keinen Menschen über mein Leben
Rechenschaft ablegen. Und es war eine schöne Zeit und wichtig um zu einer Erkenntnis
zu kommen.
Ich würde jedem Menschen so eine Erfahrung gönnen, damit er selbst an sich erleben kann:
Wohin tendiere ich.

Zufällig war dies damals eine besondere Atmosphäre: die Welt des Theaters und der Oper -
also ein Welt des Scheins und des Wahns. Was übrig geblieben ist, meine Liebe zur Oper.

Als mich vor Jahren dieser Mann wieder anrief er sei jetzt inzwischen Rentner, hätte
eine Haus am Meer und ich könnte gerne dort kostenlos Urlaub machen.
Ich sagte ehrlich: ich bin in sehr festen Händen.
Antwort: Macht doch nichts, Du kannst Deinen Partner gerne mitbringen.
Ich sagte dankend ab. Er ist ein Kind geblieben, völlig unbefangen, kann sich ein Leben
wie Seines nicht anders vorstellen. Seine Welt und das ist gut so.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Öhm... ich finde an seinem Angebot jetzt erst mal nichts schlimmes... ist doch sehr gastfreundlich von ihm...

Oder wolltest Du uns damit sagen, dass er sich sexuelle Dinge davon versprochen hat, Dich einzuladen und auch nichts dagegen gehabt hätte, wenn Dein Partner in diese Dinge mit eingebunden worden wäre?

Wenn ja, wieso ist das für Dich gleichbedeutend mit "er ist halt ein Kind geblieben"?

Ich kann daran nichts kindisch finden, in dieser Richtung aufgeschlossen zu sein. Du musst ja auf sein Angebot nicht eingehen...
Doch ich bin mir ganz sicher: er hat sich so richtig schöne Fest mit allem „drum und dran“
vorgestellt. Er hatte schon ganz vergessen, dass ich damals auch nicht gerade
„versessen“ darauf war und mehr beobachtet.
Die Eifersucht auf andere Männer ist nicht vorhanden. Er hätte mein Partner ganz
herzlich begrüßt.
Aber mein Freund hat damals nur verständnislos den Kopf geschüttelt. Und ich
war mit meiner Philosophie im Reinen.

Da er Opernsänger war ist er in seinem Wesen immer etwas kindisch geblieben.
Er hat sich in seine Rollen so hinein interpretiert, dass die ganze Welt nur ein Spiel war.
Das meine ich mit kindisch. Das muss in anderen Berufszweigen nicht so sein.
Aber bei Künstlern kommt dies oft vor.
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Ich versteh wie SinasTraum auch (immer noch) nicht, wo das Problem liegt? Was er sich vorstellt und was ihr Euch vorstellt - muß doch nicht miteinander im Konflikt stehen, wenn man vorher die Regeln klärt???
Ich kann auch mit kindlichen (kindisch mag ich nicht als Begriff) Gemütern umgehen und trotzdem meine Souveränität/Reife bewahren?
@***ey

warum bedeutet liebe sich zu enscheiden? hmmm ... insofern entscheiden, daß ich mich entschließe, mit diesem menschen mein leben zu teilen, ihn in den mittelpunkt meines lebens zu stellen...

Das mache ich auch. Meinen Mann habe ich nicht ohne Grund geheiratet und ich möchte mit ihm alt werden. Und genauso ist auch mein anderer Partner Mittelpunkt in meinem Leben. Auch ihn wünsche ich mir als Begleiter bis ich alt bin.

Ich sehe das ähnlich wie bei einer Familie. Bei einer Liebe zum Partner und dann dazu kommenden Kindern fragt auch keiner danach, ob jetzt einer weniger geliebt wird oder weniger im Mittelpunkt steht. Jeder hat seine Bedeutung und so kann ich auch zwei Menschen als Partner als meinen Lebensmittelpunkt sehen.


...ich denke selbst wenn ich mich während einer beziehung in eine weitere person verlieben würde, würde ich mich "entscheiden", ich würde das keinem beteiligten "zumuten" wollen, auch mir selbst nicht.

Würde ich diese Liebe in mir zu anderen Menschen nicht leben, würde ich mir etwas zumuten, was nicht meins ist - und den anderen auch. Die Zumutung für mich wäre, einen Teil meiner Persönlichkeit nicht zu leben.

Was die Treue betrifft. Ich sehe mich als einen treuen Menschen an. Und dabei geht es mir nicht um die sexuelle Treue, sondern die Treue, die Bindung an einen Menschen. Ihm nah sein, ihm nicht nur Geliebte, sondern auch Freundin sein, für den anderen da sein, ihm helfen usw. Und diese Treue ist für mich auch ein wichtiger Beziehungsbestandteil.

so langsam glaube ich daß ich mir zuviele gedanken um das thema mache, denn im moment hört es sich so an, als ginge es um sexuelle freiheiten und nicht darum, mehrere menschen gleichermaßen zu lieben oder andere lieben eifersuchtsfrei zu akzeptieren.

Mir geht es nicht um sexuelle Freiheit, sondern darum, mehrere Menschen zu lieben und mit ihnen Beziehungen zu führen. Und Sexualität ist für mich innerhalb einer Beziehung nur ein Teil von mehreren. Eifersuchtsfreiheit ist für mich persönlich kein Kriterium für polyamore Strukturen. Eifersucht kann da sein, sie wird nur anders ausgelebt.
Die Frage war ja: Ein Partner oder Polyamorie?

Ich liebe einen Partner und durfte mir hier schon öfter anhören, dass ich anerzogenen Zwängen unterliegen würde :-). Ne, ich liebe ganz bewusst nur einen Partner, weil ich das so möchte. Das hat für mich ganz persönlich mit keiner sogenannten Moral oder so zu tun. Mir "reicht" ein Partner voll und ganz. Ich bin damit mehr als glücklich!

Ich akzeptiere und respektiere natürlich auch Menschen die mehrere Partner lieben und mit ihnen leben. Für mich ist das nichts, für meinen Partner im Übrigen auch nicht *g* Wir haben uns bewusst so entschieden, wie wohl jeder andere auch!

Claudia
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Wir haben uns bewusst so entschieden, wie wohl jeder andere auch!

Bis auf diesen Satz kann ich Deinen Beitrag vollkommen unterschreiben, eclipse. *g* Die wenigsten Menschen, die ich kenne, haben sich bewußt dazu entschieden, einen oder mehrere Menschen zu lieben. Viele wissen nichts von polyamory und gehen eher zwangsläufig den monogamen Weg. Ich habe früher auch "ganz selbstverständlich" monogam gelebt, weil ich nichts davon wußte und hätte auf "bewußte dafür" gepocht - bis ich von poly erfuhr und endlich wußte, was nicht stimmt ... nicht etwa ich bin falsch und finde partout nicht "den richtigen, der alle ausmerzt", das System ist falsch für mich.
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