Ein Sklave ist nicht wirklich Sklave.
Er ist weder Ware noch Eigentum, auch wenn er Ihnen im Rahmen der Fantasie "gehören" mag. Genauso wie Sie von anderen Respekt erwarten sollten Sie auch Ihren Partner respektieren und auf ihn Rücksicht nehmen.
Dminant zu sein bedeutet vor allem, sich selbst zu beherrschen.
Die ideale Domina beherrscht ihren Sub gerade deshalb, weil sie sich selbst im Griff hat. Sie hört auf ihn und ist ihm Mentorin, Führerin und Muse.
Sie versteht die Furcht und die erotischen Gefühle, die das Spiel in ihrem submissiven Partner auslöst. Sie kann Fantasie und Wirklichkeit stets auseinander halten und unterstützt ihren sub. Sie ist Sadistin genug, um ihm Schmerzen zu bereiten und liebevoll genug, sie als Instrument der Lustgewinnung einzusetzen.
Sie weiß, daß ihre Macht eine Illusion ist und sie die Kontrolle nur mit Erlaubnis ihres submissiven Partners ausübt.
Sie weiß, daß Dominanz auch bedeutet, ihrem submissiven Partner Lust zu bereiten - und unterwirft sich in diesem Sinn seinem Willen. Sie respektiert seine Grenzen und weiß das tiefe Vertrauen zu schätzen, das er in sie legt, wobei ihr bewußt ist, daß ihr Respekt vor seinen Grenzen die Grundlage dafür bildet.
Sie weiß, daß man BDSM nicht im Zorn praktiziert, sondern als kreative Umwandlung von Alltagsfrust und Ärger in erotische Spiele oder Dominanz.
Auszüge aus:
"Die Kunst der weiblichen Dominanz"
Claudia Varrin
ISBN 978-3-89602-776-4
Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf
Man beachte bitte den vierten Absatz!
Ich bin mit dieser Prämisse noch nie falsch gefahren und meine Kunden wissen es zu schätzen.
Ich bin auch nicht morgens aufgewacht und habe mir gesagt: "Wie schön, ab heute bin ich Domina!"
Die Neigung und der Spaß an der Sache muß da sein, aber letztendlich macht es wirklich das Lernen, die Übung, eine gute Lehrerin und ein geduldiger, bereitwilliger sub, der auch mal die "Novizin" drangelassen hat -
nicht selbstverständlich!
Noch hinzufügen möchte ich, daß es wirklich anstrengend ist. Der Kunde läßt sich zwar fallen und ist mehr oder weniger passiv, aber die Domina muß erkennen, was geht, warum ja oder nein, und wann, und letztendlich auch wie weit! D.h. ständiges Beobachten und gute Menschenkenntnisse sowie ein gutes Urteilsvermögen.
Ich spreche der TE-Erstellerin bestimmt nichts ab. Aber ich persönlich bin schon der Meinung, daß es eine gewisse (Lebens-)erfahrung braucht, um unvorhersehbare Situationen handlen zu können.
Mein Rat an dieser Stelle (wie schon mehrere vor mir): ein gutes Studio suchen, um als "Novizin", Assistentin (könnte auch sagen: Kabelträger) erste Eindrücke und Erfahrungen sammeln.
Dann kann man immer noch entscheiden, ob es so ist, wie man es sich vorgesellt hat und ob man diese Arbeit machen möchte.