Naja Duo
die eigentliche Frage war ja nicht das Folgegespräch, sondern das kennen lernen an sich. Das "wie"
Und da gibt es eben ein paar Mis(t)verständnisse wie gelesen.
Meiner bescheidenen Meinung nach geht z.b. ein ONS-SM-Quickie gar nicht. Aber auch das ist ein vielbeschriebenes- und diskutiertes Thema.
Selbstverständlich muss ich mein Gegenüber kennen lernen. Das Fatale ist, dass wir visuelle Menschen sind. Wir wollen ( egal ob Männlein oder Weiblein, Dom oder sub) das haben, was wir sehen, nicht das, von dem wir ahnen, dass es vielleicht theoretisch da ist.
Also reagiert zunächst das Auge für den Erstkontakt. Die danach folgende Sondierung ob es passt, ob nicht, ob es zu schwierig oder leicht wird, folgt mit Sicherheit, anders kann ich mir das nicht vorstellen. Schließlich läuft nur ein Ingo Appelt rum, der in seiner Hemdtasche einen Zettel mit dem bösen bösen F Wort trägt, das herumzeigt und vielleicht tatsächlich jemanden abschleppt. Auch das kann ich mir vorstellen, aber eben nicht für mich adaptieren.
Wobei ich mir durchaus vorstellen kann, dass das Verhältnis F ick vs. Watschn eher in letztere Tendenz abgleitet.
Wie immer bleibt nur eines. Die Kommunikation. Erst die visuelle, dann die verbale, dann die Kalibrierung ( ich meine damit das genaue Erkennen des inneren Zustandes einer anderen Person durch Lesen ihrer nonverbalen Signale oder zumindest den Versuch dazu; man kann das durchaus, sofern die Chemie bis dahin stimmt, als Feintuning beschreiben. Dadurch, daß man die Schärfe der fünf Sinne benutzt, um spezifische Wechsel und Veränderungen im äußeren Zustand einer Person zu bemerken, d.h. Stimmlage, Körperhaltung, Gestik, Hautfarbe (Durchblutung), Muskelspannung usw., erkennt man, wann Veränderungen im inneren Zustand der Person auftreten. Daher kann man, sofern man alle Sinne beisammen hat, präzise Reaktionen auf geäußerte Dinge als unmittelbares Feedback werten) und in der Folge die Kinästhetik, d.h. die Körperempfindungen betreffend, wenn man sich dann ein wenig näher gekommen ist. Der spannende Moment ist für mich persönlich, wenn die taktile Kinästhetik beginnt, das heißt wenn der erste Körperkontakt hergestellt ist. Es gibt kaum spannendere Momente für mich, denn die sensorische Empfindung der Haut gleicht einem Kurzschluss zweier Nervensysteme mit folgendem Energieaustausch. Das ist zumeist für mich der Fail Safe Point oder PSR, Point of safe Return, denn wenn der Kraftfluss erst einmal hergestellt und nicht negativ ausgefallen ist, sind beinahe sämtlichen Parameter abgesteckt. Die daraus folgende propriozeptive Kinästhetik, also meine Reaktion der Körperinternen Empfindungen sind dabei durchaus (für mich) vernachlässigbar.
Die Meta-Empfindungen, das heißt Gefühle übergeordneter Struktur wiederum sind etwas, das ich sehr genießen kann. Sie geben nach einer taktilen Kinästhetik ein erweitertes Feedback auf die eingetretenen Sinnesreize ab, die mein Gegenüber dann ebenfalls als Feedback wahrnehmen kann. Diese viszeralen Formen der nonverbalen Kommunikation sind einfach schlicht und ergreifend unglaublich, wenn man gelernt hat, auf sein Inneres zu hören und es wahrzunehmen.
Die dazu gehörige erweiterte Empathie ist eine der Dinge, warum ich der Szene angehöre. Das tiefe Eindringen in einen Geist. Die Penetration eines Verstandes ohne zu verletzen oder Beschädigungen hervor zu rufen, aus reiner Neugier, diesen Menschen kennen zu lernen. Das Wahrnehmen einer vollkommen fremden Person mit wirklich allesn Sinnen und auf allen Ebenen. Kann es etwas Schöneres geben? Aber das alles..... geht nur mit dem Willen zur Kommunikation und viel Zeit. Diese sich zu nehmen für eine "neue" Person ist zwinglich. Schnellschüsse wo nur die Rahmenparameter abgesteckt werde nach dem Motto: FFT, also F icken, frühstücken, tschüss sind leicht und passen sicherlich für spontane sexuelle Gelüste, aber bestimmt nicht für den BDSM Bereich.
Und da ich mich mit letzterer Aussage einmal mehr weit aus dem Fenster gelehnt habe, bitte ich hiermit um Gegenstimmen
Tom
[u]+stirnrunzel+[/u] bin ich mal wieder vom Thema abgekommen?
PS.: Ich bin ja ein Freund der Wortspiele. Wenn man Duo anders betont, kommt ein lächelndes: Du "O" dabei heraus. War das Absicht? [u]+grinzzz+[/u]