„Daneben gibt es aber Mitmenschen wie ich, die sich Mühe geben anständige und informative Erstkontakte zu formulieren. Wie das Leben halt so ist, sind persönliche Präferenzen verschieden und dass ist auch gut so.
Aber wenn man schon mit Anstand und Niveau angeschrieben wird, dann wäre es ein Zeichen von Anstand eine kurze Absage zu schreiben.
Ist es nicht so, dass man sein Gegenüber nicht ändern kann? Sehr wohl aber wie man mit einer Situation umgehen will?
Vielleicht wäre es hilfreich die eigene Erwartungshaltung herunter zu schrauben? Frei machen von dem Gedanken, dass jemand auf Mails antworten „MUSS“. Weil……schließlich hab ich mir Mühe gegeben, verlange dafür Wertschätzung und Respekt und das mindestens in Form einer Antwort. Ich will gesehen werden, basta! Was bringt es einem in dieser Anspruchshaltung zu verharren, außer dass man frustriert ist? Niemand hat die Verpflichtung zu reagieren, nur weil einem jemand seine Aufmerksamkeit in Form von langen Textzeilen gerade geschenkt hat. Wäre es schön, ja sicherlich. Ist aber eben kein "muss". Dein Gegenüber hat auch die Wahl, ob er/sie gerade jetzt darauf reagieren möchte oder nicht. Das hat aus meiner Sicht nichts mit Anstand zu tun. Die Gründe dafür können so vielfältig sein wie die Farben des Regenbogens.
„ Ich finde nur dass such online ein gewisser Anstand gewahrt werden sollte. Aber vielleicht bin ich halt da zu altmodisch.. Gruss
Vielleicht wäre es hilfreich sich an der Stelle zu reflektieren, um zu prüfen welches eigene Thema bei einem selbst dahinter steht. Es werden nicht die fehlenden Antworten sein, aber diese triggern aus meiner Vermutung immer ein eigenes Thema.
Wünsche zu haben ist nicht verkehrt. Mehr ist es aber aus meiner Sicht an der der Stelle des EP nicht.
Joy oder generell Internet Dating ist für mich Freizeit. Da hat -mal ausgenommen von der Hausordnung- jeder seinen persönlichen Umgang. Dieses konditionierte und antrainierte bitte und danke sagen, Du hast zu antworten, wenn man dich anspricht, dass kann hier jeder leben wie er möchte. In der Hinsicht ist jeder frei und kann sich entfalten wie es ihm beliebt. Hier einen Mensch zu bewerten von fehlendem Anstand ist für mich to much. Steht niemanden von uns zu andere Menschen zu bewerten. Hat für mich immer einen Beigeschmack von erheben über den anderen.
In beruflichen Kontext sehe ich es persönlich differenzierter, denn da gibt es vom Umfeld/Arbeitgeber Rahmenbedingungen die einen Umgang vorgeben.
Für mich bekommen diese Themen oft einen negativen touch, weil es diese Bewertungen dazu gibt. Ich erwarte das...es sollte selbstverständlich sein dass, ich erwarte Anstand, weil.. etc.
Wenn es also gelingt diese angespannte Haltung etwas zu lockern, den Zustand anzunehmen wie er ist, ohne Ihn zu bewerten, sich selbst und seine Wünsche deshalb nicht in Frage zu stellen, dann würde vieles möglicherweise wesentlich entspannter verlaufen.