Weniger Fleisch essen - aber wie alltagstauglich umsetzen?

Ist mir ehrlich gesagt inzwischen schon völlig egal. Im Fisch ist Mikroplastik, im Gemüse sind Pestizide. Im Geflügel ist mehr Antibiotika als im Grippemittel.
Roundup ist wieder zugelassen und Atomenergie ist grün.

Nichtraucher sterben gesünder, hab ich irgendwann mal gelesen...


"Überleben werden wir das Leben sowieso nicht."


Wer nicht das Geld hat, alles im Reformhaus zu kaufen, geht halt immer noch zum Discounter und kauft, was gerade im Angebot ist, um satt zu werden.

Lg. M (Er)

Ich habe es lange nicht mehr in der Hand gehabt, weil ich die Lieblingsrezepte inzwischen "freihändig" koche - aber bei mir war der Anfang in den 80er Jahren das Kochbuch von Barbara Rütting
https://www.ebay.de/itm/256169276326

Ich habe eine Getreidemühle, habe mir Dinkel, Grünkern, Roggen und Weizen in einer Mühle oder im Bioladen geholt, selbst frisch geschrotet und drauflos gekocht.

Heute bin ich nicht mehr die Super-Hausfrau und greife gerne auf Angebote wie z.B. Greenforce zurück. Die Frikadellen habe ich bei einem Campingtreffen zur "langen Tafel" beigetragen und viele, die noch nie vegane Artikel gekostet haben, haben gesagt, sie hätten sie auch als Frikadellen gegessen, wenn ich nichts gesagt hätte.

Auch die Discounter bieten inzwischen einiges, muss man durchprobieren oder sich mal dazu austauschen, was einem schmeckt, was man nicht wieder kaufen würde etc. Bei Facebook bin ich in einer Gruppe "veganer Einkauf" und lege gerne mit. Wobei ich ja, selbst wenn jemand schreibt: Hat mir nicht geschmeckt - nicht ausschließen kann, dass es mir schmecken würde.

Mein Fleischkonsum hat sich von dem Zeitpunkt an reduziert, seit ich alleine wohne. Das sind jetzt mehr als 5 Jahre. Es gibt keinen Sonntagsbraten mehr und auch wenig Kurzgebratenes. Grillen macht alleine auch keinen Spaß, also ist das auch fast komplett weggefallen. Mein Fleischer, wo ich bis vor 3 1/2 Jahren noch täglich ein Mittagessen geholt habe, kocht ebenfalls nicht mehr. So gesehen schone ich mehr oder weniger ungewollt Tier und Umwelt.

Hier ein Tipp und mittlerweile eine Rarität
https://www.medimops.de/thomas-platt-kochbuch-fuer-stuemper-bd-2-taschenbuch-M03897190354.html

Gesund uns lustig.

Du willst sagen das fleischarme/ fleischlose und vegane Ernährung heute schwer im Alltag unterzubringen ist?
Ich muss gestehen, dass mich diese Annahme sehr verwundert.
Die Bücherei, das www, selbst im JC findest du Anregungen Tipps und Tricks. Von Rezepten ganz zu schweigen.
Was findest du erschwerend?
Seit 28 Jahren lebe ich fleischlos... viele Jahre und jetzt wieder seit geraumer Zeit vegan. Und nie war das Leben diesbezüglich leichter als jetzt. Was nicht heißt nur von Ersatzprodukten/ convenience food zu leben.

Ich kann nur zwei der drei Punkte zustimmen.
Natürlich ist Tierhaltung teilweise immer noch katastrophal.
Und natürlich ist Fleischkonsum schlecht für die Umwelt. (CO2)
Ich glaube allerdings nicht, dass menschliche Gesundheit von eiweissreicher Ernährung Schaden nimmt. Der Mensch ist nun mal (wie das Schwein) ein Allesfresser. Eher ist es die kohlenhydratlastige Ernährung (Zucker, Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis), die zur einer Epidemie des Alterzuckers (Diabetes mellitus Typ 2) geführt hat.

Aber das ist doch hier gar nicht das Thema.

Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen:

Wir testen uns einfach durch diverse fleischlose Rezepte. Fällt man manchmal auf die Schnauze, stößt aber auch immer wieder auf echt geile Sachen (z.B. eine richtig leckere rote Linsen Lasagne).
Und dann werden die leckeren eben einfach in den Speiseplan integriert.

Weil vorhin auch Grillen genannt wurde: Maiskolben mit Butter und Selleriesalz, Grillpaprika oder auch Folienkartoffeln reduzieren auch da den Fleischanteil und schmecken trotzdem gut.

Was wir nicht machen ist "Ersatzprodukte" zu kaufen, da uns die meistens zu viele Zusatzstoffe enthalten.

Das klingt doch ganz wunderbar . Viel Spaß und kulinarische Feste wünsche ich dir.

Bei uns funktioniert es ziemlich gut mit dem "Weniger Fleisch essen". Bis vor wenigen Jahren gab es bei uns immer recht viel Fleisch und wir kauften beim Wocheneinkauf beim Metzger auch immer die halbe Wursttheke leer, weil (speziell ich) die große Wurstauswahl zuhause mochte.

Aufgrund des Umweltaspektes, des Tierwohls und einem besseren Bewusstsein für die eigene Gesundheit haben wir unseren Fleischkonsum stark reduziert. Das große Zauberwort ist hier das Wollen - und bei uns ist jeder in der Familie offen dafür.

Wir essen immer noch gerne Fleisch, aber haben die Mengen deutlich(!) reduziert. D.h. fast alle Rezepte lassen sich durchaus auch mit weniger Fleisch zubereiten - sei es eine Bolognese, ein Gulasch, das kleinere Steak oder was auch immer. Noch dazu kaufen wir inzwischen ausschließlich Biofleisch. D.h. die Kosten fürs Fleisch haben sich nicht reduziert (Bio ist ja deutlich teurer), aber die Mengen sind viel kleiner geworden. Und ganz ehrlich schmecken die Gerichte nicht schlechter, wenn man sie mit weniger Fleisch zubereitet.

Ab und an versuchen wir es dann auch ganz ohne Fleisch - so gibt es bei uns manchmal eine Bolognese mit roten Linsen anstatt Hackfleisch. Gut, das ist jetzt für mich keine Bolognese (schmeckt einfach ganz anders) aber durchaus auch ein leckeres Essen. Also mal probieren und offen für Neues sein (nicht immer einfach, ich weiß ), hilft hier absolut weiter.

Wir wollen nicht auf Fleisch und Wurst verzichten, aber da es beides bei uns inzwischen viel begrenzter und bewusster gibt, kann man diese Dinge dann auch viel mehr genießen. Irgendwelche abgepackten Fleischprodukte gibt es bei uns nahezu gar nicht mehr. Sicher ist auch nicht alles perfekt, wo bio drauf steht, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und wenn man eben damit kommt, bio wäre zu teuer - einfach die Mengen reduzieren und dann gewinnt man doppelt.

Fakt ist eben nur eins und da wiederhole ich mich: man muss es wollen - und das gilt für jeden in der Familie, ansonsten ist der Stress wohl vorprogrammiert.

Lasse dir mal von einem (richtigem) Gastronomen seine Kalkulation erklären. Da merkst du schnell, dass der Wareneinsatz gar nicht so der bestimmende Faktor für den Endpreis ist.
Und dann kommt noch der normale Effekt von Angebot und Nachfrage.

Ich habe früher gerne neue Rezepte ausprobiert und anstatt neuer fleischlastiger Rezepte vegetarische ausprobiert. Alles was lecker war, wurde automatisch wieder gekocht. Mit den Jahren hat der Anteil an vegetarischen Gerichten dann überwogen.

Ich koche dieses indische Gericht sehr gerne:
https://b.nothingrandom.studio/food/sag-aloo-korma/
Sag aloo korma nach Jamie Oliver. Allgemein mag ich seine vegetarischen Gerichte sehr gerne.

Wer wirklich nicht viel Geld hat, hat schon immer wenig Fleisch gegessen.

Und heimisches Gemüse gibt es erschwinglich auch beim Discounter. Sogar bio.

Meine Tipps, naja, eher Erfahrungswerte:

• Produkte von Firmen, die es gut machen, z.B. Rügenwalder, ich finde die haben das (erstaunlich) gut hinbekommen (bzgl Geschmack)

• Wenig Fleisch kaufen, wenn nichts da ist, folgt die Gewöhnung.

• (Um) Gewöhnung ... Geduld, es dauert, die alten Gewohnheiten abzulegen, zumindest teilweise

Ansonsten: Reich belegte Hamburger sind prima, weil man durch die unterschiedlichen Bestandteile nicht so fokussiert auf das Patty ist. Das kann dann auch gut aus Erbsen usw. sein, Beyond Meat mag ich nach wie vor, aber es gibt mittlerweile viele gute Burger-Dinger. Die Industrie wird Jahr für Jahr besser. Dank Zeitgeist gibt es ja auch viel zu verdienen.